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VERMÖGENSVERWALTUNG                                    (16) KRONBERG1TS.        7. März 1960. Jaminslraße 8 DES HAUSES BRANDENBURG-PREUSSEN Tel. 417 ........ _. __ „   ·· -... .;..· .. „ Herrn Vortragenden Legationsr&t't A Dr. G n 0 d t k e              1~ „ .. · .„. - - - - - - uswau ·n·e• , , l L „, r ·~· l - 50G -        L ·1 ·'1· r· ~„ ·~          :.J ~; f ."!" i    ' ~i B o n n , Auswärtiges Amt         Eing.        ~- MRZ. J911U             j -------------------------        Tgb. --·joJL . 'i..... 'AnI ----- ..,.;;_:i,~-~-    --        --···~ l l Sehr verehrter Herr Gnodtke Jn der Angelegenheit betreffend H a u s D o o r n nehme ich auf unser Telefongespräch vom 24. Februar 1960 Bezug und über- /       reiche Jhnen in der Anlage wunschgemäß Abschrift der Übersetzung des Protokolls der Verhandlung vom 17. Februar 1960 m~t der Bitte um Kenntnisnahme. Jch bemerke hierzu, daß die Übersetzung in manchen Punkten nicht korrekt ist, aber doch wohl den Sinn des Ablaufs der Verhandlung vom 17. Februar 1960 wiedergibt. Herr Huijsmans, der sich als ein außerordentlich angenehmer und entgegenkommender Verhandlungspartner erwies, erklärte, daß die Niederländische Regierung davon ausgehe, daß das Haus Branden- burg . -Preußen keine Ansprüche in Bezug auf die Vermögenswerte in Holland mehr geltend machen werde. Jch habe ihm hierauf er- 1widert, daß der Prinz keine derartige Erklärung abgeben werde und zwar einmal deshalb nicht, weil er gar nicht an dem zwischen der Bundesregierung und der Königlich Niederländischen Regierung abzuschließenden Vergleich beteiligt sei, ferner aber auch des- halb nicht, weil eine solche Erklärung seinen Jntentionen nicht \...lri~· ...   , vv'~ '          ;         '  entsprechen würde. i         ~~~~, Herr                   Huijsmans erklärte hierauf, daß die Königlich Niederländi- ?/~A~ sehe Regierung eine Erklärung des Prinzen auch gar nicht erwarte . r.>-'IJ/j~ Lc{'J.> Sie erwarte nur, daß der Prinz nach Abschluß des Vergleichs mit ( \"'               -  ~      ... . /J... 1                                                                                              -2- kt_,~                -er
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- 2 - der Bundesregierung den in seinem Auftrage gestellten Ent- feindungsantrag zurücknehmen werde. ,,.- 1......Heute wird mir von Herrn Professor Dr. Sanders in Schied4m bei Rotterdam, unserem Rechtsvertreter in Holland (dem früheren Sozius des Herrn Dr. Huijsmans) bestätigt, daß die Königlich Niederländische Regierung lediglich den Wunsch habe, daß der Entfeindungsantrag zurückgenommen werde. Der Erfüllung dieses Wunsches werden voraussichtlich Bedenken nicht entgegengesetzt werden~ Die Verzögerung in der Übersendung der anliegenden Übersetzung bitte ich damit zu entschuldigen, daß ich die Übersetzung erst vor wenigen Tagen erhalten habe. Mit verbindlichen Empfehlungen und Grüßen bin ich, sehr ver- ehrter Herr Gnodtke, Jhr aufrichtig ergebener
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Abschrift Stiftung Haus Doorn Doorn Doorn, den 17. Februar 1960 Schlußfolgerungen einer Versammlung im Hause Doorn am 17. Februar 1960 über die Übergabe von Gegenständen an die Deutsche Bundesregierung. Anwesende: Dr. J.C.W.M. Huysmans, Freiherr E.C. von Gersdorff, Dr. A.Ij.A. Looyen, Th.M.M. Bijle- veld, Dr. Th.A. Lunsingh Scheurleer, H.J.Koops- mans, J.H.E. Baron von Nagell. + ltof>ua '""" ! 1)       Über die Übergabe von ~?!.--.~~~?Pf~abakdosen, eines kleinen Aquarells und eines Gemäldes von Louis Ferdinand (1772 - 1806) sowie einiger russischer Souvenirs besteht Über- einstimmung. 2)       Was das Porträt von Friedrich de~ Großen anbelangt, wird von niederländischer Seite großer Wert darauf gelegt, die- ses für Haus Doorn zu behalten. Beschlossen wird, daß Baron von Gersdorff prüfen wird, ob die Möglichkeit be- steht, ein mehr oder weniger gleichwertiges Gemälde von Friedrich dem Großen aus der Rheinsberger Zeit dem Hause Doorn zur Verf'Wgung zu stellen im Austausch für das im Hause Doorn vorhandene Gemälde. 3)       Baron von Nagell würde eine Übergabe der 6 Bücherschränke sehr bedauern; diese sind jedoch von großem Jnteresse für das Palais Charlottenburg. Von niederländischer Seite /werden daher neue Vitrinen angefertigt werden müssen, um t ~ das Museums-Silber, das sich zur Zeit in diesen Bücher- / . schränken befindet, ausstellen zu können. -2-
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- 2 - 4)    Leinenvorrat. Von niederländischer Seite besteht die Be- reitschaft, den ganzen in der alten Garage befindlichen Leinenvorrat der Bundesregierung zu übergeben in dem Sinne, daß kleine Reserven für das Haus Doorn behalten werden, um diese für Ausstellungszwecke zu verwenden. 5)    Mobiliar. Die auf dem Dachboden von Haus Doorn gelager- ten Schränke werden, wenn das Haus Brandenburg-Preußen Wert darauf legt, zur Verfügung gestellt werden. Jm übrigen wird Prinzessin Kyra dem Stiftungsvorstand des Hauses Doorn bekannt geben können,                                         . welche -···~··• ·-'·-·· · ,,._, .Möbel . sie ..„ . .. , ... der Bundesregierung übergeben würde, die nicht zum festen .„ ... _ .......... ~... .~ --~ --- ·- ... „. - ~· ---Ite-rn des" Museums Haus Doorn gehören. Soweit sie auch Wert legen würde auf bestimmte im Museum befindliche Möbel, '/ wird der Stiftungsvorstand prüfen, ob Übergabe davon ohne Bedenken geschehen kann. Der Stiftungsvorstand wird das Ergebnis der Besprechung mit Prinzessin Kyra in der Form eines Vorschlages dem Finanzminister vorle- gen. 6)    Porzellan. Das sogenannte Adler-Service K.P.M. wird der Bundesregierung übergeben werden in dem Sinne, daß .... ____, „ ·- „„,_,, .•.                            ,,. ein repräsentativer Teil im Haus Doorn bleibt für even- tuelle Ausstellungszwecke. Das Blumen-Service wird kom- plett behalten werden. 7)    Glaswaren. Von den Glaswaren wird auf alle Fälle ,2(.3 abgegeben werden. Dr. Huysmans erklärte sich bereit, seinem Minister vorzuschlagen, eventuell mehr zur Verfü- gung zu stellen, jedoch so, daß auf jeden Fall in Haus Doorn ein repräsentativer Teil der Glaswaren für eventuel- le Ausstellungszwecke zur Verfügung bleibt. 8)    Silber. Bestimmt wird, daß 1/3 des im Keller des Hauses Doorn gelagerten Silbers der Bundesregierung übergeben wird in dem Sinne, daß auch hier Prinzessin Kyra die Gele- -3-
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• - 3 - genheit bekommen wird, ihre besonderen Wünsche bekanntzu- geben. Baron von Gersdorff hat darauf gedrängt, daß, wenn einigermaßen möglich, die Rückgabe nicht auf 1/3 beschränkt wird, da das Haus Hohenzollern großen Wert darauf legt, wenn möglich den ganzen Silbervorrat zu erhalten, der mit als Aussteuer eines jeden der 7 Kinder von Prinz Louis Ferdinand dienen soll. Dr. Huysmans hat / zugesagt, diesen Punkt näher in Erwägung zu ziehen, er- klärte jedoch, nicht imstande zu sein, in dieser Hinsicht weitere Zusagen zu machen. Für die vorhandenen Bronzegegenstände gilt dasselbe wie für das Silber. 9)    Alle von Dr. Huysmans gemachten Zusagen sind vorbehaltlich der Genehmigung des Finanzministers gegeben worden. 10)    Baron von Gersdorff ist der Meinung, daß die Aufhebung des zu Gunsten des Prinzen Louis Ferdinand eingereichten Entfeindungsantrages selbstverständlich ist. Er wird dies näher mit dem Prinzen Louis Ferdinand und eventuell mit Dr. Sanders aufnehmen. 11 )   Bevor weitere Schritte über die Feststellung der an die Bundesregierung zu übergebenden Gegenstände unternommen werden, wird a) das Ergebnis der Bemühungen von Baron von Gersdorff über den Vorschlag des Austausches des Gemäldes von Friedrich dem Großen, b ) das Ergebnis des Besuches von Prinzessin Kyra und des im Anschluß daran durch den Stiftungsvorstand vorzule- genden Vorschlags über das Mobiliar und das Silber abgewartet werden.
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