Koalitionstracker

Forschung zu ME/CFS und Long COVID

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Ausschnitt aus dem Koalitionsvertrag

„Zur weiteren Erforschung und Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von Covid19 sowie für das chronische Fatigue‐Syndrom (ME/CFS) schaffen wir ein deutschlandweites Netzwerk von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen.“

Quelle: 1

Unsere Einschätzung

Für Myalgische Enzephalomyelitis/das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) und Long COVID soll ein Netzwerk von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen geschaffen werden. Derzeit gibt es kaum Forschung zu beiden Krankheitsbildern.

Art der Umsetzung
Praxis
Federführung
Bundesministerium für Gesundheit

Anfrage zum Vorhaben stellen

Beobachtet von
Deutsche Gesellschaft für ME/CFS

Long COVID Programm BMG

Das BMG wird ab 2024 die versorgungsnahe Forschung zu Long COVID fördern. Hierfür werden 21 Mio. Euro bereitgestellt. Im Fokus der Förderung stehen Modellprojekte, in denen innovative Versorgungsformen zur Behandlung von Long COVID-Betroffenen entwickelt und erprobt werden. Zusätzlich werden über den Innovationsfonds beim G-BA weitere Forschungsprojekte zu Long COVID gefördert. Dafür stehen weitere 20 Mio. Euro zur Verfügung. Runder Tisch Im Herbst 2023 will Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen vom Thema betroffenen Gruppen zu einem Runden Tisch einladen. Den Teilnehmer*innen soll die Möglichkeit geschaffen werden, sich über den Umgang mit Long COVID auszutauschen.

Anmerkung Torben Elbers, Deutsche Gesellschaft für ME/CFS:

Der Koalitionsvertrag spricht von „Langzeitfolgen von Covid19 sowie für das chronische Fatigue‐Syndrom (ME/CFS)“. ME/CFS und Long COVID (Langzeitfolgen) werden im Koalitionsvertrag gleichwertig genannt. Die hier angekündigten Maßnahmen beziehen sich jedoch nur auf Long COVID. Bereits vor der Pandemie waren ca. 250.000 Menschen an ME/CFS durch andere Auslöser erkrankt.

Zweitens spricht der Vertrag davon „ein deutschlandweites Netzwerk von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen“ zu schaffen. Bei den aufgeführten Maßnahmen handelt es sich um eine Förderung der Versorgungsforschung, eine Internetseite und einen Runder Tisch (für Long COVID). Da der Koalitionsvertrag mit dieser Ankündigung nicht erfüllt ist, habe ich den Status zurück auf „nicht begonnen“ gestellt.

Weiterhin keine konkreten Pläne zur Umsetzung vorgestellt.

von Torben Elbers

Bis zum aktuellen Zeitpunkt wurden noch keine konkreten Pläne zur Umsetzung des Vorhabens angekündigt. Auf einer Bundespressekonferenz am 12.07.2023 zum Thema Long COVID hat Bundesgesundheitsminister Lauterbach Nachfragen zum Vorhaben nicht konkret beantwortet.

In einem Artikel in der Frankfurter Rundschau heißt es zum Vorhaben: „Wie der Bundesgesundheitsminister die Zusagen des Koalitionsvertrages umsetzen wollte, ließ er bisher jedoch offen. Auf Anfrage verwies eine Sprecherin Lauterbachs nun vor allem auf die bereits bestehenden Spezialambulanzen für Long-Covid-Patient:innen. Diese würden ‚auch zur weiteren Erforschung von ME/CFS als postinfektiöses Krankheitsgeschehen und dessen Versorgung beitragen‘, argumentiert sie.

Darüber hinaus seien Einrichtung und Betrieb“ der Spezialambulanzen Sache der Krankenhäuser. Der Aufbau ‚eines zweiten Netzwerks von Ambulanzen speziell nur für ME/CFS‘ sei jedenfalls ‚nicht geplant‘. Vielmehr sollten „Synergien sinnvoll genutzt und Doppelstrukturen verhindert werden“. Tatsächlich bestehen für die meisten ME/CFS-Patient:innen bislang überhaupt keine Strukturen – jedenfalls für jene, die nicht infolge einer Covid-Infektion erkrankt sind. Long-Covid-Spezialambulanzen nehmen sie in der Regel nicht auf.“

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