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Newsletter vom 21. August 2022

Wir haben Frontex geknackt

FragDenStaat-Newsletter

Hallo!

 

Wir haben ein Loch in den digitalen Zaun von Frontex geschnitten! Wer zuletzt eine Anfrage an die umstrittene EU-Grenzpolizei schickte, wurde auf deren Informationsportal verwiesen. FragDenStaat konnte nicht mehr direkt genutzt werden.

Das ist eine Gefahr für die Informationsfreiheit. Immer mehr Behörden stören sich an FragDenStaat und bauen eigene Auskunftsplattformen. Nicht nur Frontex, auch die EU-Kommission und möglicherweise bald die Bundesregierung planen FragDenStaat-Alternativen.
 

Dimitris Avramopoulos holding up a photoshopped FragDenStaat Logo, next to Fabrice Leggeri

CC BY-SA 2.0 AFP-Services/Wojtek RADWANSKI, Bearbeitung: FragDenStaat

Eine Frage der Kontrolle

Diese neuen, oft komplizierten technischen Systeme sollen vorgeblich Anfragen vereinfachen. Tatsächlich legen sie aber Antragsteller*innen nur Hürden in den Weg. Außerdem sind Antworten auf diesen Plattformen nicht mehr für die Öffentlichkeit einsehbar.

Auf der Anfrage-Plattform von Frontex gibt es Fälle, in denen Frontex seine Antworten an Bürger*innen im Nachhinein veränderte. Außerdem hat die EU-Behörde die Möglichkeit, Logindaten von Antragsteller*innen ungültig zu machen, wenn ihnen eine Antwort später nicht mehr passt. Und wenn wegen technischen Problemen einmal die Webseite nicht mehr erreichbar sein sollte, sind es die Informationen leider auch nicht mehr.

Wir haben Frontex geknackt

Aber wir wehren uns dagegen, dass Anfragen über staatliche Plattformen nicht-öffentlich werden: Bevor Frontex sich richtig abschotten kann, haben unsere Entwickler ein neues Tool gebaut. Ab sofort können Antworten von der nicht-öffentlichen Frontex-Plattform automatisch ins öffentliche FragDenStaat übertragen werden. Machine-Learning macht es möglich. Bei Frontex einloggen, Captcha lösen, Dokumente herunter- und auf FragDenStaat wieder hochladen – all das ist nicht mehr nötig. Du musst nur noch auf einen FragDenStaat-Button klicken.

Damit haben wir eine Lösung gegen die Intransparenz von Frontex geschaffen, doch das Grundproblem bleibt bestehen. Wir kämpfen weiter dafür, dass alle staatliche Stellen, auch Frontex, auf Informationsfreiheitsanfragen auf dem bevorzugten Wege der Antragssteller:innen antworten müssen.
 

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Beste Grüße aus Berlin
Judith und das gesamte FragDenStaat-Team