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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Abitur-Aufgaben im Fach Philosophie im Jahr 2016 in Hamburg“
Diese Anfrage wurde als Teil der Kampagne „Frag sie Abi!“ gestellt.
A JBL Freie und Hansestadt Hamburg / Behörde für Schule und Berufsbildung Kurs-Nr./Name" Schriftliche Abiturprüfung Schuljahr 2015/2016 Philosophie auf grundlegendem Anforderungsniveau an allgemeinbildenden und beruflichen gymnasialen Oberstufen Haupttermin Montag, 2. Mai 2016, 09:00 Uhr Unterlagen für die Prüflinge Allgemeine Arbeitshinweise • Schreiben Sie auf alle Prüfungsunterlagen Ihren Namen und zusätzlich auf dieses Deckblatt Ihre Kursnummer. • Kennzeichnen Sie bitte Ihre Entwurfsblätter (Kladde) und Ihre Reinschrift. Fachspezifische Arbeitshinweise • Die Arbeitszeit beträgt 240 Minuten. • Eine Lese- und Auswahlzeit von 30 Minuten ist der Arbeitszeit vorgeschaltet. In dieser Zeit darf noch nicht mit der Bearbeitung der Aufgaben begonnen werden. • Erlaubte Hilfsmittel: Rechtschreiblexikon, Fremdwörterlexikon Aufgabenauswahl • Sie erhalten drei Aufgaben (1, 2 und 3) zu unterschiedlichen Schwerpunkten. • Überprüfen Sie anhand der Seitenzahlen, ob Sie alle Unterlagen vollständig erhalten haben. • Wählen Sie eine Aufgabe aus und bearbeiten Sie diese. • Vermerken Sie auf der Reinschrift, welche Aufgabe (1, 2 oder 3) Sie bearbeitet haben. Phil-gA-AB-2016 Seite 1 von 9
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende und Behörde für Schule und Berufsbildung berufliche gymnasiale Abitur 2016 Philosophie auf grundlegendem Anforderungsniveau Oberstufen Aufgabe 1 Aufgabe 1 Schwerpunktthema: Wie erkennen wir die Welt? Teilaufgaben l. l Stellen Sie in eigenen Worten dar, welchen erkenntnistheoretischen Ansatz Vollmer verfolgt und wie er ihn begründet. (AB 1-11, 30 %) 1.2 Vergleichen Sie Vollmers erkenntnistheoretischen Ansatz mit dem des Konstruktivismus. (AB II-III, 40 %) 1.3 Beurteilen Sie Vollmers Auffassung über die Möglichkeit einer objektiven Welterkenntnis und seine Position, die er zum Konstruktivismus einnimmt. (AB III, 30 %) Material: Vollmer, Gerhard: Wieso können wir die Welt erkennen? Neue Argumente zur Evolutionären Erkenntnistheorie, in: Asmuth, Christoph/Poser, Hans (Hg.): Evolution. Modell - Methode - Paradigma, Würzburg 2007, S. 221-238, hier: S. 224-227 (Auszug). PhM-gA-AB-2016 Seite 2 von 9
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende und Behörde für Schule und Berufsbildung berufliche gymnasiale Abitur 2016 Philosophie auf grundlegendem Anforderungsniveau Oberstufen Aufgabe 1 Material Denken und Erkennen Phi1.gA-AB.2016 Seite 3 von 9
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende und Behörde für Schule und Berufsbildung berufliche gymnasiale Abitur 2016 Philosophie auf grundlegendem Anforderungsniveau Oberstufen Aufgabe 1 Orthografie und Zeichensetzung wurden den aktuell gültigen Regeln angepasst. Hinweise: phylogenetisch: stammesgeschichtlich. Dieser Begriff wird verwendet, um Veränderungen auszudrücken, die die gesamte Art betreffen. Solche auf die gesamte Art bezogene Veränderungen sind aus Sicht der Evolutionsbiologie notwendig, damit die Art durch Anpassung an eine geänderte Umwelt überleben kann. ontogenetisch: Unter „ontogenetisch" werden alle die Veränderungen und Entwicklungen verstanden, die ein einzelnes Mitglied einer Art vollzieht, um zu überleben. M.esokosmos bezeichnet den Bereich der Welt, der durch unsere Sinne erfassbar ist. Im Gegensatz dazu steht zum einen der Makrokosmos, dessen räumliche Dimensionen zu groß, und zum anderen der Mikrokosmos, dessen räumliche Dimensionen zu klein sind, um durch unsere Sinne ohne Hilfsmittel erfasst zu werden. Der Mesokosmos (wörtlich: „mittlere Welt") steht zwischen M.akro- und Mikrokosmos. anthropomorph: auf den Menschen bezogen Der Solipsist geht davon aus, dass einzig das unmittelbar dem Bewusstsein Gegebene real ist. Phi1.gA-AB.2016 Seite 4 von 9
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende und Behörde für Schule und Berufsbildung berufliche gymnasiale Abitur 2016 Philosophie auf grundlegendem Anforderungsniveau Oberstufen Aufgabe 2 Aufgabe 2 Schwerpunktthema: Wie erkennen wir die Welt? Aufgabe: Führen Sie eine philosophische Problemreflexion auf der Grundlage der angegebenen Zitate durch. Diese Problemreflexion soll neben einer ausführlichen argumentativen Auseinandersetzung mit diesen Zitaten enthalten: die Darstellung des Problems, um das es in allen Zitaten geht, die angedeuteten Lösungsansätze für dieses Problem sowie eine Bezugnahme auf Inhalte des Unterrichts, die auch für die argumentative Auseinandersetzung mit den in den Zitaten zum Ausdruck gebrachten Auffassungen genutzt werden können. (AB l-III, 100 %) Material: Zitate von Humboldt, Johnson und Chomsky aus einer Radiosendung. Schramm, Stefanie/Wüstenhagen, Claudia: Worte, die Grenzen meiner Welt (Radiosendung), Deutschlandfunk, 29.06.2014; Manuskript verfügbar unter: http://www.deutschlandfunk.de/sendereihe-philosophie-im-hirnscan-manuskript-worte- die.740.de.html?dram:article_id=290436 (letzter Zugriff vom 11.06.2015). Phil-gA-AB-2016 Seite 5 von 9
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende und Behörde für Schule und Berufsbildung berufliche gymnasiale Abitur 2016 Philosophie auf grundlegendem Anforderungsniveau Oberstufen Aufgabe 2 Material: Wilhelm von Humboldt (preußischer Gelehrter, 1767-1835): Der Mensch denkt nur vermittels der Sprache. Ihr Einfluss erstreckt sich über alles, was der Mensch denkt und empfindet, beschließt und vollbringt. [...] Das Denken ist nicht bloß abhängig von der Sprache überhaupt, sondern bis auf einen gewissen Grad auch von jeder einzelnen bestimmten. Samuel Johnson (englischer Schriftsteller, 1709-1784): Sprache ist nur das Instrument der Wissenschaft, und Worte sind bloß die Zeichen von Ideen. Noam Chomsky (US-amerikanischer Sprachwissenschaftler, *1928): Ich denke nicht, prächen gleich sind. Phi1-gA.AB.2016 Seite 6 von 9
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende und Behörde für Schule und Berufsbildung berufliche gymnasiale Abitur 2016 Philosophie auf grundlegendem Anforderungsniveau Oberstufen Aufgabe 3 Aufgabe 3 Schwerpunktthema: Dürfen wir alles, was wir können? Teilaufgaben 3.1 Fassen Sie den Argumentationsgang des Textes und die daraus abgeleiteten Forderungen strukturiert zusammen. (AB I, 30 %) 3.2 Erläutern Sie, welche Überlegungen bezüglich der moralischen Vertretbarkeit von Medikamententests Vertreter einer deontologischen Ethik und Vertreter einer konsequenzialistischen Ethik anstellen würden. Arbeiten Sie heraus, aus welcher ethischen Grundposition die Autorin überwiegend argumentiert. (AB I-I1I, 40 %) 3.3 Nehmen Sie unter Heranziehung alternativ zu formulierender ethischer Grundregeln zum Umgang mit Medikamententests kritisch Stellung zu den Ausführungen der Autorin. (AB 111, 30 %) Material: Textauszug aus: Berndt, Christina: Ein Segen für die Menschheit, in: Süddeutsche Zeitung, 18./19.03.2006, unter: http://www.sueddeutsche.de/wissen/verheerender-arzneimitteltest-ein-segen-fuer-die-menschheit- 1.837081 (letzter Zugriff vom 13.01.2016) (zum Zweck der Prüfung bearbeitet und gekürzt). Phil-gA-AB-2016 Seite 7 von 9
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende und Behörde für Schule und Berufsbildung berufliche gymnasiale Abitur 2016 Philosophie auf grundlegendem Anforderungsniveau Oberstufen Aufgabe 3 Material: Ein Segen für die Menschheit Die Arzte in London kämpfen um das Leben der Probanden eines missglückten Medikamententests. Doch so furchtbar die Situation fiir die Männer und ihre Angehörigen ist: Es wäre fatal Medikamententests zu verdammen. Ein Kommentar von Christina Berndt Die Folgen dieses Phi1.gA-AB.2016 Seite 8 von 9
Freie und Hansestadt Hamburg allgemeinbildende und Behörde für Schule und Berufsbildung berufliche gymnasiale Abitur 2016 Philosophie auf grundlegendem Anforderungsniveau Oberstufen Aufgabe 3 medizinischer Fortschritt möglich. Phi1.gA-AB.2016 Seite 9 von 9