Programme der im Bundestag vertretenen Parteien für die Bundestagswahl 2021
Synopse der digitalpolitisch und informationsfreiheitsrechtlich relevanten Punkte
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Dokumente zur Bundestagswahl 2021“
Stand: 18.08 .2021 ████████ █████████ ███████████ ▍ Programme der im Bundestag vertretenen Parteien für die Bundestagswahl 2021 - Synopse der digitalpolitisch und informationsfreiheitsrechtlich - relevanten Punkte Inhalt I. Staatsorganisation................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ .......................... 2 1. Digitalministerium / Koordinierung Digitalisierung ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ....2 2. Verwaltungsmodernisierung ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ......3 3. Informationsfreiheit, Open Government und Urheberrecht ................................ ................................ ................................ ................................ ..................... 7 4. Beteiligung, Barrierefreiheit und Inklusion ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................ 8 5. Politik und Gesetzgebung ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ...........9 II. Informationelle Selbstbestimmung ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ .............................. 10 1. Datenschutzrecht und –aufsicht ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ............................... 10 2. Digitale Souveränität / Technologischer - undDatenPrivatsphärenschutz ................................ ................................ ................................ .............................. 12 3. Beschäftigtendatenschutz und Mitbestimmung ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ......15 4. Whistleblower ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ .......................... 16 5. DigitaleAufklärung und Bildung ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ............................... 16 6. Digitaler Verbraucherschutz ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ .....18 III. Sicherheitspolitik................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ...................... 19 1. IT- und Cybersicherheit ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ............ 19 2. Innere Sicherheit, Nachrichtendienste, Verteidigung ................................und Justiz ................................ ................................ ................................ ............. 21 3. Justiz und Verteidigung Europa und international ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ...25 IV. Digitalpolitik ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ .............................. 28 1. Digitale Infrastruktur ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................ 28 2. Plattformen, Meinungsfreiheit und Urheberrecht ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ...29 3. Europa und digitaler Binnenmarkt ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ........................... 31 4. Gesundheitswesen ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................... 33 5. Innovatione n, Forschung und Wirtschaft ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................. 36 6. Künstliche Intelligenz und Algorithmen ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ................... 38 7. Mobilität, Landwirtschaft, Smart................................ Meter ................................ ................................ ................................ ................................ ................... 39 8. Kryptowährungen, Digitalsteuer und Finanzpolitik ................................ ................................ ................................ ................................ ................................ ..40
CDU/CSU SPD FDP Bündnis 90 / Die Grünen DIE LINKE. AfD I. Staatsorganisation 1. Digitalministerium / Koordinierung Digitalisierung „(Wir wollen) ein Bundes- „Wir wollen „Regierungs- „Wir fordern ein Ministe- „(Es) braucht eine Kultur be- ministerium für digitale projekte in Plattformen or- rium für digitale Transfor- hördlicher Zusammenarbeit Innovationen und Trans- ganisieren … Wir brauchen mation. Um Synergieef- sowie der Ermöglichung inno- formation schaffen … als eine Modernisierungsof- fekte zu nutzen und eine vativer Ansätze. Innovations- Umsetzungseinheit für fensive für den öffentlichen schlankere und effizientere einheiten und agile Projekt- konkrete digitalpolitische Dienst und eine bessere Regierung zu gestalten, teams in den Behörden sollen wollen wir Kompetenzen in diesen Kulturwandel beför- Projekte. Es soll die zent- Zusammenarbeit der Ver- einem Ministerium bün- dern und zugleich für Zusam- rale politische Steuerungs- waltung. In die Entwick- deln und es eng mit den menarbeit über alle Ebenen stelle für Innovationen und lung, Umsetzung und Eva- anderen Regierungsres- hinweg sorgen.“ (S. 69) Digitalisierung werden luation von Projekten wol- sorts verknüpfen.“ (S. 29) …und eine Vorbild- und len wir wissenschaftliche Testfeldrolle innerhalb der und wirtschaftliche Exper- Bundesregierung … ein- tise, Verbände und die Zi- nehmen.“ (S. 93) vilgesellschaft einbinden und das Parlament in sei- „Wir werden einen Digi- ner Kontrollfunktion stär- tal-TÜV vor die Gesetzes- ken.“ (S. 25) beratung setzen. Die zent- rale Koordination dafür wird das neue Digitalmi- nisterium übernehmen.“ (S. 99) „Auch neue organisatori- sche Vereinbarungen müs- sen getroffen werden. (Die FITKO) sollte personell und technisch gestärkt werden, sofern erforder- lich.“ (S. 98) 2
CDU/CSU SPD FDP Bündnis 90 / Die Grünen DIE LINKE. AfD 2. Verwaltungsmodernisierung „Wir werden die E- „Wir werden die Verpflich- „Wir wollen Easy Tax ein- „Bei IT-Beschaffungen des „Die öffentliche Hand ein- „Ein zentrales, bereichs- Vergabe vereinheitlichen tung von Bund, Ländern führen: die vorausgefüllte Bundes müssen Faktoren wie schließlich öffentlicher Un- übergreifendes Personen- und die Vergabe öffentli- und Kommunen zur Bereit- Steuererklärung... Selbst- Herstellerabhängigkeit, Folge- ternehmen soll Ende-zu- kennzeichen bei der Mo- cher Aufträge für Liefer-, stellung digitaler Verwal- verständlich im Einklang beschaffung, technische Of- Ende verschlüsselte Kom- dernisierung der Verwal- Bau- und Dienstleistungen tungsdienstleistungen aus- mit dem Prinzip der Daten- fenheit, Sicherheit, Daten- munikationswege via E- tungsregister von Bund auf elektronischem Weg bauen, damit alle Verwal- souveränität jeder / einzel- schutz, Reparaturfähigkeit, Mail und Chat bereitstellen, und Ländern lehnen wir stärker vorantreiben.“ (S. tungsleistungen möglichst nen Bürgers/in, denn frei- Nachhaltigkeit und soziale Kri- die anbieterunabhängig be- ab, da es die Erstellung von 36) schnell auch digital verfüg- willige Angaben gegenüber terien zwingend in die Bewer- trieben und dezentral ge- Persönlichkeitsprofilen zu- bar sind.“ (S. 13) dem Finanzamt sollen auch tungen einfließen und Zertifi- nutzt werden können.“ (S. lässt und damit verfas- „Unser Marktstammda- mit Easy Tax freiwillig blei- zierungen wie der Blaue Engel 94) sungswidrig ist.“ (S. 182) tenregister wollen wir zu „Jeder Bürger soll ohne Zu- ben“ (S. 11) für IT-Produkte zum Standard einem digitalen, öffentli- satzkosten und Extrageräte „(Zum Zugang zu (Verwal- „Die AfD fordert die bes- werden. Wir wollen alle Re- chen Echtzeit-Energieka- die Möglichkeit haben, Wir wollen durch eine um- tungs-) Dienstleistungen) sere finanzielle und bera- chen- und Datencenter des taster weiterentwickeln“ diese Leistungen freiwillig fassende Föderalismus- muss es immer auch nicht- tende Unterstützung von Bundes nachhaltig umstellen, (S. 43) und datenschutzkonform und Verwaltungsreform.“ digitale Arten geben.“ (S. Kommunen bei OZG-Pro- mit erneuerbarer Energie be- mit einer digitalen Identi- (S. 23) 93) jekten“ (S. 184) „Bund, Länder und Kom- treiben und zertifizierte um- tät zu nutzen. Wer An- munen müssen zusam- „Um (die) Verwaltungsmo- weltfreundliche Hardware ein- „In der öffentlichen Verwal- „Die AfD fordert, digitale spruch auf eine Leistung menarbeiten und gemein- dernisierung zu bewältigen, setzen.“ (S. 5) tung müssen freie Software Verwaltungsprozesse zu hat, muss diese – wenn sam offene Standards und setzen wir auf eine agile und offene Datenfor- verschlanken und zu ver- möglich – automatisch, „(Für die Kontrolle algorithmi- Schnittstellen als Grund- Herangehensweise. Um An- mate eingesetzt werden. einheitlichen. Das E- ohne Antrag erhalten oder sche Entscheidungssysteme) lage für eine Verwaltungs- reize … zu schaffen, sollen Das Vergaberecht muss ent- Government ist weiter aus- ‘mit einem Klick’ beantra- müssen Behörden gut ge- infrastruktur schaffen. durch die Digitalisierung er- sprechend angepasst wer- zubauen … Grundsätzlich gen können.“ (S. 13) schult und technisch dement- Grundsätzlich gilt: digitale reichte Einsparungen („Di- den. Durch öffentliche Gel- soll jeder Behördengang sprechend aufgestellt sein. Vorfahrt! Alles, was digital „Öffentlich finanzierte gitale Dividende“) für In- der finanzierte Software von Bürgern in Zukunft Das bedeutet auch eine Mo- werden kann, soll digital Software sollte, wo mög- vestitionen in der jeweili- muss als freie Software ver- nach seiner Wahl digital o- dernisierung des Allgemeinen werden. Alles, was stan- lich, als Open-Source gen öffentlichen Stelle ver- öffentlicht werden … der persönlich abgewickelt Gleichbehandlungsgesetzes dardisiert werden kann, transparent entwickelt und bleiben.“ (S. 23) Ebenso sollte dies für öf- werden können.“ (S. 184) sowie strenge Kriterien für soll standardisiert wer- öffentlich zugänglich ge- fentlich finanzierte Hard- „Alle notwendigen Amts- den Einsatz von algorithmi- „Die AfD fordert den be- den.“ (S. 96) macht werden.“ (S. 13) ware und andere Technolo- gänge sollen virtuell und schen und automatischen vorzugten Einsatz (ggf. zu gien gelten“ (S. 97) „Wo die öffentliche Hand barrierefrei möglich und entwickelnder) quelloffe- Aufträge vergibt, muss sie alle Dienstleistungen mit ner Software für digitale 3
CDU/CSU SPD FDP Bündnis 90 / Die Grünen DIE LINKE. AfD „Wir werden daher das di- darauf bestehen können, digitalen, medienbruch- Entscheidungen, insbeson- „Öffentliches WLAN in den Verwaltungsprozesse. Dies gitale Unternehmens- dass die Daten, die im Rah- freien Verfahren durchführ- dere in der öffentlichen Ver- Kommunen und öffentli- gilt auch für den Betrieb konto weiter ausrollen men des Auftrages erho- bar sein. Dazu wollen wir waltung“ (S. 32) chen Gebäuden wollen wir von Servern und Arbeits- und einem bundesweiten ben werden, wieder an sie alle Planungen zur Einfüh- durch Freifunk ausbauen.“ platzrechnern“ (S. 184) „Mit barrierefreien E-Govern- Praxistest unterziehen… zurückfließen.“ (S. 15) rung von Bürgerkonten o- (S: 98) ment-Dienstleistungen, siche- „Die AfD will Behörden ver- wir wollen eine Unterneh- der Cockpits zu einer ein- ren digitalen Beteiligungsfor- „Öffentliche Verwaltungen pflichten, das Beschaf- mensplattform Deutsch- heitlichen digitalen Platt- maten und Open Government und Meldeämter dürfen fungswesen an langfristi- land als „Single Point of form zusammenführen: wollen wir unsere Verwaltung keine persönlichen Daten gen strategischen und si- Contact“ für alle wirt- dem Deutschlandportal.“ modernisieren und unnötige von Menschen ohne deren cherheitspolitischen Erwä- schaftsrelevanten Verwal- (S. 31) Bürokratie wie Schriftformer- ausdrückliche Zustimmung gungen auszurichten.“ (S. tungsleistungen der föde- Durch „die Entwicklung von fordernisse abbauen. Verwal- an Dritte weiterge- 185) ralen Ebenen zur Verfü- künstlicher Intelligenz, Vir- tungsverfahren sollen stets di- ben.“(S.98) gung stellen.“ (S. 96) tual Reality beziehungs- gital gestaltet werden. Gleich- „Wir werden zur Bereit- weise Augmented Reality in zeitig muss … der persönlichen stellung der notwendigen der Verwaltung … wollen Kontakt mit den Bürger*innen Anwendungen einen App- wir vom Nachzügler beim geöffnet bleiben.“ (S. 68) Store für die Verwaltung EGovernment zum Vorrei- „Die Nutzung der digitalen mit digitalen Lösungen für ter beim „Virtual Govern- Verwaltungsleistungen soll Aufgaben der Verwaltung ment“ werden.“ (S. 30) über einen zentralen Zugang von der Kommune bis zum „Die IT-Systeme der öffent- erfolgen. Der Austausch von Bund schaffen.“ (S. 97) lichen Hand sollen stärker Unterlagen unter den Behör- „Wir werden einen als bislang auf Open- den muss nach Zustimmung Rechtsanspruch auf eine Source-Lösungen bauen, und unter Beachtung des Da- digitale Bürgeridentität um die Abhängigkeit von tenschutzes möglich sein.“ (S. (e-ID) schaffen… Wir wol- proprietärer Software zu 68) len die persönliche Briefta- verringern.“ (S. 30) „Jede Person soll mit einer sche für alle Verwaltungs- kostenfreien digitalen Identi- vorgänge, für jeden auf tät ausgestattet sein … Ein sol- dem eigenen Smartphone. ches Smartphone-Wallet kann Wir werden den Personal- in allen Sektoren verwendet ausweis als Schlüsselele- werden.:: Wir wollen wir eine ment zur umfassenden 4
CDU/CSU SPD FDP Bündnis 90 / Die Grünen DIE LINKE. AfD und vollen digitalen Identi- Identitätsinfrastruktur schaf- fizierung auf das Smart- fen, die es natürlichen und ju- phone bringen und seine ristischen Personen erlaubt, Anwendungs-möglichkei- ihre digitale Identität mit Hilfe ten konsequent erweitern. von Smartphones, Online- Diese Lösung muss euro- diensten oder Ausweisdoku- paweit skaliert werden.“ menten zu nutzen… Mit Of- (S. 100) fenheit und Technologieneut- ralität wollen wir EU-weit in- Die beschlossene Register- teroperable digitale Identitä- modernisierung setzen wir ten zu einer Basisinfrastruktur mit Nachdruck um … Mit unseres digitalen Gemeinwe- automatisierten Entschei- sens machen.“ (S. 68) dungen werden wir dieje- nigen Verfahren beschleu- „Wir wollen digitale Service- nigen, bei denen es kaum angebote der Verwaltung als Ermessensspielräume gibt, Plattform für Staat, Wirtschaft z.B. Kindergeld.“ (S. 99) und Zivilgesellschaft begreifen und durch modulare sowie si- chere Komponenten einen Mehrwert für alle schaffen. (S. 68) „Für die Kommunikation mit der öffentlichen Hand wollen wir ein offenes System schaf- fen, das einen Ende-zu-Ende- verschlüsselten Austausch von Nachrichten ermöglicht. Bür- ger*innen sollen einen An- spruch auf die digitale Zustel- lung von Behördendokumen- ten erhalten.“ (S. 68) 5
CDU/CSU SPD FDP Bündnis 90 / Die Grünen DIE LINKE. AfD „Mit einer ganzheitlichen E- Government-Strategie wollen wir einen Mobilpass für unter- schiedlichste Mobilitätsange- bote, Serviceangebote der Verwaltung, E-Health- und E- Justice-Infrastrukturen und auch digitale Beteiligungsfor- mate ermöglichen.“ (S. 69) „Die EU und Deutschland müs- sen bei hoheitlichen digitalen Identitäten Vorreiter sein und Vertrauen durch Souveränität schaffen.“ (S. 69) „Wo immer möglich, (wollen wir) offene Standards, Schnitt- stellen und Software nutzen, die entstehende Software un- ter freier Lizenz veröffentli- chen und werden sie als Stan- dard in die Vergabe- und Ver- tragsordnungen für öffentli- che Gelder aufnehmen.“ (S. 71) „Wir treten daher dafür ein, eine eigenständige öffentli- che Förderstiftung zu schaf- fen, die gesellschaftlich rele- vante, freie und offene Soft- ware fördert, deren Ergeb- nisse Gesellschaft, Wissen- schaft, Schulen, Wirtschaft 6
CDU/CSU SPD FDP Bündnis 90 / Die Grünen DIE LINKE. AfD und Verwaltung zur Verfü- gung stehen und barrierefrei zugänglich sind. Durchge- hende Ende-zu-Ende- Ver- schlüsselungen schützen Grundrechte, schaffen Ver- trauen in digitale Anwendun- gen und müssen zum Stan- dard bei allen staatlichen IT- Vorhaben werden.“ (S. 76) 3. Informationsfreiheit, Open Government und Urheberrecht „Wir stehen zum Konzept „Der Staat muss beim Da- „Der Deutsche Bundestag „Durch (ein) Bundestranspa- „Das Informationsfreiheits- des offenen Regierungs- tenteilen mit gutem Bei- sollte auf Open-Source-Ba- renzgesetz werden wir staatli- gesetz wollen wir zu einem und Verwaltungshandelns spiel vorangehen und ei- sis eine digitale Plattform che Datenbestände der Allge- Transparenzgesetz aus- (Open Government) und nen breiten Datenzugang mit einer Vorhabenliste meinheit nach den Prinzipien bauen.“(S. 97) wollen – wo immer mög- im Sinne von Open-Data einrichten, die staatliche der Open Data zur Verfügung „Mit öffentlichen Mitteln lich – Offene Daten (Open ermöglichen. Wir werden Behörden und Einrichtun- stellen.“ (S. 69) erstellte Informationen Data) und quelloffene Lö- die Behörden dabei unter- gen verpflichtet, ihre Pläne „Das Statistische Bundesamt müssen im Sinne von Open sungen zum Einsatz brin- stützen, das umzusetzen.“ und Abwägungen künftig stärken wir ebenfalls, um die Data kostenlos öffentlich gen. Offene Standards und (S. 14) im Sinne echter Informati- Datenverfügbarkeit für Politik, zugänglich sein. Insbeson- allgemeine Schnittstellen onsfreiheit zu dokumentie- „Wir werden die Nationa- Öffentlichkeit und die For- dere sollten Daten, die de- werden als Vergabekrite- ren sowie der öffentlichen len Aktionspläne im Rah- schung zu verbessern und die mokratische Kontrolle er- rien bei öffentlichen Aus- Kommentierung zugänglich men der Open Govern- Daten zeitnäher zur Verfügung möglichen, wie Verträge für schreibungen stärker be- zu machen.“ (S. 50) ment Partnership Deutsch- zu stellen.“ (S. 69) steuerfinanzierte Aufträge, rücksichtigt.“ (S. 96) lands umsetzen und wei- „Wir setzen uns dafür ein, Plenarprotokolle und Doku- „GovData wollen wir zu einem terentwickeln.“ (S. 25) dass staatliche Informatio- mente, maschinenlesbar zentralen und nutzerfreundli- nen nicht länger mit Ver- und mit offenen Schnittstel- „Das Informationsfreiheits- chen Open- und E-Govern- weis auf das Urheber- len automatisiert abrufbar recht werden wir zu einem ment-Portal ausbauen“ (S. 69) recht, quasi als Geheim- sein. Im Rahmen kommerzi- wirksamen Transparenz- schutz durch die Hintertür, „Das Lobbyregister wollen wir eller Smart-City-Projekte ge- recht weiterentwickeln für Bundesregierung, Bundes- sammelte Daten müssen und ausbauen. Wir werden ministerien und Bundestag 7
CDU/CSU SPD FDP Bündnis 90 / Die Grünen DIE LINKE. AfD öffentliche Daten und In- der Öffentlichkeit vorent- nachschärfen und Ausnahmen der Allgemeinheit kosten- formationen kostenlos und halten werden können.“ (S. … abschaffen. Mit dem legisla- frei zur Verfügung gestellt diskriminierungsfrei bereit- 57) tiven Fußabdruck schaffen wir werden.“ (S. 97) stellen. Durch einen legis- Klarheit, wer bei der Entste- lativen und exekutiven hung von Gesetzen Einfluss Fußabdruck machen wir nimmt.“ (S. 73) den Einfluss von Lobby- ist*innen bei Gesetzesent- würfen sichtbar.“ (S. 25) 4. Beteiligung, Barrierefreiheit und Inklusion „Wir setzen uns dafür ein, „Die Digitalisierung darf die „Entscheidender Adressat „Wir wollen mit einem „Barri- „Wir wollen neue digitale dass jeder Mensch ein Gesellschaft nicht spalten. und Auftraggeber für mehr erefreiheits-Gesetz“ errei- Beteiligungsformate für Recht auf digitalen Zugang Der Zugang zum Netz muss Bürgerbeteiligung sind für chen, das private wie öffentli- demokratische Entschei- hat, auch Menschen, die in bezahlbar sein. Für Bür- uns daher die Parlamente, che Anbieter*innen öffentlich dungen entwickeln.“ (S. Einrichtungen leben. Eine ger*innen mit geringem etwa durch die Möglichkeit zugänglicher Angebote und 97) barrierefreie Medienviel- Einkommen, für Schü- der Bürgerberatung durch Dienstleistungen zu umfassen- „(Es) braucht inklusive di- falt in Deutschland spielt ler*innen und Studierende Hausparlamente, die Er- der Barrierefreiheit und den gitale Formate und ausrei- für uns eine zentrale Rolle. werden wir darum einen weiterung des Petitions- Bund innerhalb von zehn Jah- chende Bereitstellung fi- Menschen mit Behinde- Sozialtarif für den Netzzu- rechts um das „Bürger- ren zur Herstellung der Barrie- nanzieller Mittel, um den rungen sollen ihr Recht gang schaffen. Zur digitalen plenarverfahren“ oder refreiheit seiner Gebäude ver- gleichberechtigten und auf informatorische Teilhabe gehört die Barrie- durch per Zufallsauswahl pflichtet“ (S. 73) chancengerechten Zugang Selbstbestimmung wahr- refreiheit.“ besetzte Bürgerräte“ (S. zu Produkten und Dienst- nehmen können.“ (S. 62) 50) leistungen für alle sicher- „Wir werden die Erfahrun- zustellen“ (S. 94) gen mit Bürgerräten auf- greifen und es uns zur Auf- „Die digitale Anbindung ist gabe machen, neue Wege eine zwingende Voraus- der unmittelbaren Beteili- setzung für soziale Teil- gung an staatlichen Ent- habe. Wir fordern einma- scheidungen zu gehen.“ (S. lige Leistungen für die digi- 25) tale Ausstattung von Er- wachsenen. Die laufenden tatsächlichen Kosten für 8
CDU/CSU SPD FDP Bündnis 90 / Die Grünen DIE LINKE. AfD „Wir werden ein Bundes- Digitales müssen in den programm Barrierefreiheit Regelsätzen (der Sozialleis- initiieren, das über ent- tungen) enthalten sein.“ (S. sprechende Ressourcen 27) verfügen muss.“ (S. 44) 5. Politik und Gesetzgebung „In der kommenden Wahl- „Wir wollen die Amtszeit „Im Kontext wissenschaftsge- „Kanzler, Ministerpräsiden- periode wollen wir die An- von Bundeskanzler/innen leiteter Politik wollen wir in- ten und Minister dürfen zahl der Gesetze um 20 max. zwei volle Wahlperio- ter- und transdisziplinäre wis- nicht mehr zugleich Abge- Prozent reduzieren.“ (S. den beziehungsweise max. senschaftliche Expertise früh- ordnete sein. Die Institu- 98) zehn Jahre beschränken … zeitiger – etwa durch „Gesetz- tion der parlamentarischen Wir wollen die Legislatur- gebungslabore“ – in die Poli- Staatssekretäre ist abzu- periode des Deutschen tikentwicklung einbeziehen. schaffen. Dies gilt auch für Bundestags von vier auf Die Technikfolgenabschätzung das Institut der „politi- fünf Jahre verlängern“ (S. und das Monitoring der gesell- schen Beamten“ in der 49f) schaftlichen Folgen politischer Staatsverwaltung“ (S. 16) Maßnahmen sollten ausge- „Wir fordern eine Begren- baut werden, um Entschei- zung der Mandatszeit für dungsträger*innen zu unter- Abgeordnete auf vier und stützen.“ (S. 65) der Amtszeit für den Bun- „Der Bundestag (soll) mehr deskanzler auf zwei Legis- Verantwortung bei Infrastruk- laturperioden“ (S. 19) turprojekten übernehmen, wenn darüber Konfliktlösun- gen schneller erreicht werden können“ (S. 68) „die Verlängerung der Legis- laturperiode und die Amts- zeitbegrenzung für das Amt der Bundeskanzlerin oder des 9
CDU/CSU SPD FDP Bündnis 90 / Die Grünen DIE LINKE. AfD Bundeskanzlers (sollten) ge- prüft werden.“ (S. 74) „Die Sitzungen der Fachaus- schüsse sollen in der Regel öf- fentlich stattfinden und ge- streamt werden. Die Abgeord- neten sollen in ihren Kontroll- rechten gegenüber der Regie- rung mit einem Aktenein- sichtsrecht gestärkt werden. Komplexe Gesetzgebungsver- fahren wollen wir verständli- cher machen, indem Textge- genüberstellungen der Geset- zesänderungen öffentlich ge- macht werden.“ (S. 74) II. Informationelle Selbstbestimmung 1. Datenschutzrecht und –aufsicht „Datensicherheit und - „Das Recht auf informatio- „Wir wollen Datenschutz „Datenschutzbehörden sol- „Verbraucher*innen müs- „Die AfD fordert die Ab- schutz sind Grundpfeiler nelle Selbstbestimmung konsequent weiterentwi- len bei der Zusammen- sen das Recht darauf ha- schaffung der DSGVO und zur Sicherung von Ver- werden wir schützen. Die ckeln. Wir werden darauf schlusskontrolle des Bundes- ben, selbst zu bestimmen, seine Ersetzung durch ein trauen in digitale Lösun- DSGVO … muss in ihrer achten, dass die Auswir- kartellamts konsultiert und was mit ihren Daten ge- neues, schlankes Daten- gen. Datenschutz ist aller- Durchsetzung praxisnah kungen auf KMUs, deren ihre Stellungnahmen bei der schieht, ohne benachteiligt schutzgesetz zur Wahrung dings kein „Super-Grund- verbessert werden. Wir Kerngeschäft nicht der Entscheidung über eine Fu- zu werden. Die DSGVO be- informationeller Selbstbe- sion berücksichtigt werden… recht“. Eine übertriebene brauchen daher gut ausge- Umgang mit personenbe- inhaltet hierfür wichtige stimmung. Einwilligungen eine Gelegenheit zur Stellung- Auslegung von Daten- stattete, effektiv arbei- zogenen Daten ist, stärker Rechte, die bisher jedoch zur Datenverarbeitung müs- nahme erhalten“ (S. 28/31) schutzanforderungen darf tende Datenschutzauf- berücksichtigt werden. Der nicht ausreichend schützen sen jederzeit und wirksam nicht dazu führen, Inno- sichtsbehörden.“ (S. 15) bürokratische Aufwand der „Der Staat selbst muss mit gu- und genutzt werden.“ (S. widerrufbar sein.“ (S. 182) vationen zu hemmen und Verpflichtungen muss tem Beispiel vorangehen, die 79) überprüft werden.“ (S. 43) 10