MDK-FortbildungneurologischeFrhreha20.11.13

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Berlin-Brandenburg e.V.

   

Fortbildungen für Mitarbeiter/-innen der Gesetzlichen
Kranken- und Sozialen Pflegeversicherung
am 20.11.2013

Neurologische Frührehabilitation

Leitstelle Charlotten-Carree
Leiter Team ZNFR
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Norbert Rösler

Neurologische Frührehabilitation /f
Inhaltsübersicht

 

   

Neurologische Erkrankungen (Übersicht)

= Frührehabilitationsrelevante Schädigungen, _
Beeinträchtigungen der Aktivitäten/Teilhabe (Übersicht an
Beispielen)

» Neurologisch-sozialmedizinische Begutachtung nach dem
BAR-Phasenmodell

s» Neurologische Frührehabilitation im OPS

Integrierte Hinweise zum Fallmanagement (v.a. anhand des
BAR-Phasenmodells), Diskussion von Fallbeispielen

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 2
November 2013
1

Neurologische Frührehabilitation
Epidemiologie neurologischer Erkrankungen |

=» Neurologische Erkrankungen sind häufig

= WHO: 25 % aller Patienten haben mindestens eine mentale,
neurologische oder Verhaltensstörung

= 35 % der sog. Krankheitslast (burden of disease) in Europa
werden mit Hirnerkrankungen in Zusammenhang gebracht

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 3
November 2013 ;

Neurologische Frührehabilitation
Stellenwert der Rehabilitation

 

« Prävention

= Akutmedizin (kurativer Ansatz)
= Rehabilitation

= Pflege

= Rehabilitation vor Rente
Rehabilitation vor Pflege

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. \ Seite 4
November 2013
2

Neurologische Frührehabilitation im.
Neurologische Erkrankungen

 

   

Erkrankungen des Gehirns

» Erkrankungen des Rückenmarks
Erkrankungen des peripheren Nervensystems
Erkrankungen des vegetativen Nervensystems

Erkrankungen der Muskulatur und des neuromuskulären
Übergangs

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 5
November 2013 ,

Neurologische Frührehabilitation
Anamnese zu

 

   

= Fehler in der Anamnese-Erhebung sind auch durch spätere
exzessive Zusatzdiagnostik oft nicht zu kompensieren!

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 6
November 2013
3

Neurologische Frührehabilitation .
Neurologische Untersuchung a

 

   

» Hirnnerven

=» Motorik

a Sensibilität

a Reflexe

» Koordination

s Vegetativum

= Höhere Hirnleistungen
» Psychischer Befund

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 7
November 2013 .

 

 

Neurologische Frührehabilitation
Ergebnis der neurologischen Untersuchung |

 

 

 

 

   

a Die klinisch-neurologische Untersuchung führt zu einer
topischen Diagnose

= Es wird geklärt, an welcher Stelle oder an welchen Stellen im
Nervensystem die krankhafte Störung lokalisiert ist

 

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite &
November 2013:
4

Neurologische Frührehabilitation
Klinisch-apparative Zusatzuntersuchungen |

   

u Ari Ar pe

= Elektroenzephalographie (= )
= Elektromyographie und Elektroneurographie (Nik + ui)
» Evozierte Potentiale \fı sch« )

» Transkranielle Magnetstimulation Ühdsee uns

‚= Neurologische Ultraschalldiagnostik fein: Aunur/
Liquordiagnostik edrdi. Ein Pan u

= Bildgebende Verfahren

u

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 9
November 2013

Neurologische Frührehabilitation

 

Beispiele für Erkrankungen des Zentralnervensystems (#%

 

s Intrakranielle und spinale Tumoren

» Schädel-Hirn-Traumen

» Infektiöse Erkrankungen von Gehirn, Rückenmark und
Meningen

» Multiple Sklerose

Zerebrale und spinale Ischämien

» Epilepsien

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 10
November 2013
5

Neurologische Frührehabilitation
Beispiele für Erkrankungen des Zentralnervensystems |

 

Kopf- und Gesichtsschmerzen
Erkrankungen der Basalganglien Us. De
Motoneuronerkrankungen !zh-# ci ln Fr

N

3

= Demenzen

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 11
November 2013

 

Neurologische Frührehabilitation
Beispiel: Schädel-Hirn-Traumen _

 

 

a stehen an fünfter Stelle der Todesursachenstatistik

a sind führende Ursache für Todesfälle unterhalb des Alters
von 45 Jahren

= sind von erheblicher Bedeutung im Hinblick auf
Behandlungs- und Folgekosten

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 12
November 2013
6

Neurologische Frührehabilitation =

 

   

» Prognose bestimmt durch die unfallbedingten neurologischen
Störungen und deren Dauer

» Grad I (Commotio): Rückbildung innerhalb von vier Tagen

= Grad II (leichte Contusio): Rückbildung innerhalb von drei
Wochen

= Grad Ill (schwere Contusio): Persistenz über drei Wochen
hinaus

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 13
November 2013

 

Neurologische Frührehabilitation 4
Schädel-Hirn-Traumen: Glasgow Coma Scale |

   

= Augenöffnen (spontan, auf Ansprache, auf Schmerzreiz, kein
Augenöffnen)

Beste verbale Reaktion (orientiert, verwirrt, unangemessen,
unverständlich, keine Sprachproduktion)

= Beste motorische Reaktion (auf Ansprache, gezielt auf

 Schmerzreiz, ungezielt auf Schmerzreiz, Beugen auf
'Schmerzreiz, Strecken auf Schmerzreiz, keine Reaktion)

a Maximale Punktzahl: 15, minimale Punktzahl: 3

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 14
November 2013
7

Neurologische Frührehabilitation
Beispiel: Multiple Sklerose (MS)

 

 

 

 

 

 

 

 

= MS ist die häufigste chronische entzündliche Erkrankung des
Nervensystems

= MS ist die häufigste neurologische Erkrankung, die im jungen
Erwachsenenalter zu bleibender Behinderung und vorzeitiger
Berentung führt

PD Dr. Rösier MDK Berlin-Brandenburg e.V. " Seite 15
November 2013 .

Neurologische Frührehabilitation
Epidemiologie der MS

 

= Weltweit sind ca. 2 Mio. Menschen von MS betroffen
Deutschland: geschätzt mindestens 120000 Menschen

= Jährliche Ihsrdanztiegtbei ca. 3,5 bis 5 pro 100000
Einwohner

= Frauen sind von schubförmiger MS etwa dreimal häufiger
betroffen als Männer

= Erkrankungsgipfel liegt um das 30, Lebensjahr

 

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. : Seite 16
November 2013
8

Neurologische Frührehaßilitation mel)
Häufigste klinische SymptomelZeichen bei MS (Krankheitsbeginn)

 

 

\

» Paresen und Spastik 45 % ii a J
» Optikusneuritis 40% (Ertmfo lm - Sell la )
= Sensibilitätsstörungen 35 % Backue)
» Hirnstammsymptome (z.B. Nystagmus, Schwindel,
Gleichgewichtsstörungen) 30 % omg ht
= Zerebellare Symptome (Ataxie, Tremor, Sprechstörungen) 25
% Irma)

» Augenmotilitätsstörungen 15 %
u Blasenstörungen 15 %
=» Neuropsychologische/psychische Symptome 10 %

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 17
November 2013

 

Neurologische Frührehabilitation
Häufigste klinische SymptomelZeichen bei MS (Krankheitsverlauf]

= Erhöhte Ermüdbarkeit (Fatigue) 95 %

Paresen und Spastik 88 %

= Sensibilitätsstörungen 86 %

Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen 72 %
= Retrobulbäre Neuritis 71 %

= Doppelbilder und Nystagmus 41 %

» Kognitive Störungen 45-65 %

» Blasenstörungen 62 %

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 18
November 2013
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Neurologische Frührehabilitation
Krankheitskosten beiMS

 

 

» Direkte und indirekte Kosten: durchschnittlich 33446 Euro pro
Patient, bezogen auf das Jahr 1999 (Kobelt et al., 2001)

= Davon indirekte Kosten für Arbeitsausfälle und
Frühberentung: 42,5 %

s= Gesamtkosten MS laut Hochrechnung (1999); ca. 4 Mrd.
Euro

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 19
November 2013

Neurologische Frührehabilitation
Krankheitsfolgen bei MS | |

 

u Sensomotorisch-koordinative Einschränkungen

= Kognitive Einschränkungen (z.B. Gedächtnis, Konzentration)
= Emotional-affektive Einschränkungen |

u Psychosexuelle Einschränkungen

» Soziale Einschränkungen

PD Dr. Rösler MDK Berlin-Brandenburg e.V. Seite 20
November 2013 "
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