Anlage_2_2019-05-16-LehrenImDigitalenZeitalter-StrategieUzL

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Ihre Klimastrategie & Klimabilanz

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Arbeitspapier der AG Digitalisierung in der Lehre, Stand Mai 2019 Lehren und Lernen im Digitalen Zeitalter Planung der Strukturen und Entwicklungen für die Universität zu Lübeck im Zeitraum 2020–2025 AG Digitalisierung in der Lehre, Mai 2019 Zusammenfassung Dieses Papier beschreibt Rahmen und Ziele für die Digitalisierung der Lehre an der Universität zu Lübeck im Zeitraum 2020 bis 2025. Die Universität zu Lübeck ist und bleibt eine Präsenzuni- versität, weshalb die Digitalisierung die Präsenzlehre stark unterstützt, sie diese aber nicht er- setzt. Messlatte für alle Maßnahmen ist, dass sie den Lernerfolg der Studierenden belegbar er- höhen. Handlungsfelder der Strategie sind (1) die Unterstützung der Präsenzlehre vor Ort, also an den Orten des Lehrens und Lernens, (2) die Unterstützung in digitalen Räumen mit dem uni- versitären Moodle als „Intranet für Lehren und Lernen“, sowie (3) der Ausbildung sowohl des Lehrpersonals in Bezug auf die digitale Lehre wie auch der Studierenden in Bezug auf die Digi- talisierung allgemein („Digital-Literacy“). Als Kernaufgabe der Universität wird die Lehre zwar aus dem Globalhaushalt finanziert, (4) die Akquise von externen Geldern für die Digitalisierung der Lehre kommt aber als viertes Handlungsfeld hinzu. Inhaltsverzeichnis 1    Einleitung                                                                                            2 2    Handlungsfeld der physischen Lehr-Lern-Räume: Von verlässlicher digitaler Unterstützung in Lehr- Lern-Räumen bis zur Forschung zu neuen Lehr-Lern-Szenarien                                            3 2.1 Verlässliche Lehr- und Lernorte auf dem Campus                                                    3 2.2 Flexibilisierung der Teilnahme an Lehrveranstaltungen                                             4 2.3 Forschung zur Digitalisierung bei Lehr-Lern-Szenarien in der Präsenzlehre                         6 3    Handlungsfeld der digitalen Lehr-Lern-Räume: Moodle als „Intranet für die Lehre und Studium“ 7 3.1 Nachhaltige Weiterentwicklung von Moodle                                                          7 3.2 Effiziente Kollaboration und Kommunikation in digitalen Lehr-Lern-Szenarien                       8 3.3 Flexibilisierung von Lehrinhalten an Lehrveranstaltungen                                          9 3.4 Forschung zu neuen digitalen Lehr-Lern-Szenarien                                                 10 4    Handlungsfeld der Fortbildung und Vernetzung: Möglichkeiten und Grenzen Digitaler Lehre              11 4.1 Erweiterung des Weiterbildung-Angebots des DSC um Selbstlern-Inhalte                             11 4.2 Special-Interest-Groups (SIGs)                                                                   12 4.3 Digital-Literacy der Studierenden                                                                13 5    Handlungsfeld der Erweiterung der Finanzbasis: Drittmittelakquise                                    14 5.1 Folgefinanzierung Qualitätspakt Lehre                                                            14 5.2 Weitere Drittmittelakquise für die Digitalisierung der Lehre                                     15 Seite 1
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Arbeitspapier der AG Digitalisierung in der Lehre, Stand Mai 2019 1 Einleitung Die Universität zu Lübeck ist eine Präsenzuniversität mit vielfältigen kleinen, mittleren und größeren Lehrveranstaltungen an einem zentralen Campus. Sowohl Studierenden wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren von einem guten Betreuungsverhältnis und kurzen Wegen – ob räumlich zwi- schen den Lehr- und Lernorten oder auch auf fachlicher Ebene innerhalb und zwischen den Sektio- nen. Der Anstieg an Studierenden sowie Studiengängen in der Zeit 2010 bis 2020 stellt die Mitglieder Hochschule jedoch vor neue Herausforderungen, beispielsweise im Bereich der Lehr- und Lern- räume und studentischen Arbeitsplätzen, aber auch bei der Betreuung von Studierenden in Praktika oder bei Abschlussarbeiten. Neue Konzepte und Methoden zur Durchführung von Lehr- und Lern- prozessen können Studierende wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen durch aufgaben- angemessene Verwendung digitaler Technologien. Das langfristige Ziel der Universität zu Lübeck im Bereich der Digitalisierung in der Lehre muss sein, den Lernerfolg der Studierenden zu erhöhen – Maßnahmen zur Digitalisierung in der Lehre sind damit kein Selbstzweck und beispielsweise eine zeitliche Entlastung von Dozierenden und Studie- renden lediglich ein möglicher Nebeneffekt. Da die Universität zu Lübeck eine Präsenzuniversität ist und dies bleiben soll und wird, setzt die Strategie zur Digitalisierung auf Maßnahmen, die den Prä- senzunterricht unterstützen; sei es durch Hilfsmittel oder Methoden, die Lehrende und Lernende im Präsenzunterricht einsetzen können, sei es durch die Ausdehnung der Lehr-Lern-Räume auf digitale Räume. Es geht also um den Prozess, eine geeignete Passung zwischen den Anforderungen an die Lehre an unserer Hochschule und den Potentialen digitaler Technologien zu finden. Etwas konkreter formuliert: Wie können wir örtlich, zeitlich und methodisch flexibleres Lehren und Lernens in der Breite für Lehrende wie Lernende ermöglichen? Die im Folgenden beschriebene Strategie für die Digitale Lehre im Zeitraum 2020 bis 2025 um- fasst in Bezug auf diesen Prozess vier Handlungsfelder: 1.   Die physischen Lehr-Lern-Räume: Bessere Präsenzlehre durch digitale Technologien 2.   Die digitalen Lehr-Lern-Räume: Das Moodle als Intranet für die Lehre und Studium 3.   Die Ausbildung der Lehrenden und der Studierenden 4.   Die Erweiterung der finanziellen Basis über den Grundhaushalt hinaus Für jedes Handlungsfelds werden Ziele und dazugehörige Maßnahmen skizziert. Die folgende Tabelle zeigt die erwarteten Kosten (einmalig und dann pro Jahr) der einzelnen Maßnahmen auf sowie deren Priorität, wobei 1 bedeutet „unverzichtbar für die Universität“, 2 bedeutet „wichtig für die Universität“ und 3 bedeutet „wünschenswert für die Universität“. Maßnahme                                                 einmalige       Kosten    Priorität Kosten      pro Jahr 2.1     Verlässliche Lehr- und Lernorte auf dem Campus                     X            X      1 2.2     Flexibilisierung der Teilnahme an                                  X            X      2 Lehrveranstaltungen 2.3     Forschung zur Digitalisierung bei Lehr-Lern-                       X            X      2 Szenarien in der Präsenzlehre Seite 2
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Arbeitspapier der AG Digitalisierung in der Lehre, Stand Mai 2019 3.1    Nachhaltige Weiterentwicklung von Moodle                            X          X       1 3.2    Effiziente Kollaboration und Kommunikation in                       X          X       2 digitalen Lehr-Lern-Szenarien 3.3    Flexibilisierung von Lehrinhalten an                                X          X       2 Lehrveranstaltungen 3.4    Forschung zu neuen digitalen Lehr-Lern-Szenarien                    X          X       2 4.1    Erweiterung des Weiterbildung-Angebots des DSC                      X          X       2 um Selbstlern-Inhalte 4.2    Special-Interest-Groups (SIGs)                                      X          X       3 4.3    Digital-Literacy der Studierenden                                   X          X       3 5.1    Folgefinanzierung Qualitätspakt Lehre                               X          X       1 5.2    Weitere Drittmittelakquise für die Digitalisierung                  X          X       2 der Lehre Bei der Bandbreite der dargestellten Ziele ist es wichtig die zentrale Zielsetzung nicht aus dem Blick zu verlieren: wir wollen den Lernerfolg der Studierenden erhöhen. In der weiteren Diskussion zur und der letztlichen Umsetzung der Strategie muss immer berücksichtigt werden, dass Digitalisie- rung kein Selbstzweck sein darf und Entscheidungen immer an den Bedürfnissen von Lehrenden und Lernenden in einer konkreten Lehr-Lern-Situation diskutiert werden müssen. 2 Handlungsfeld der physischen Lehr-Lern-Räume: Von verlässlicher digitaler Unterstützung in Lehr-Lern-Räumen bis zur Forschung zu neuen Lehr-Lern-Szenarien Das erste strategische Handlungsfeld für die Digitalisierung in der Lehre ist die Unterstützung der Lehrenden und der Studierenden während der Präsenzlehre. Hierzu zählt insbesondere ein moderne und vor allem einheitliche und verlässliche Ausstattung aller Lehr-Lern-Räume (was sowohl die Hörsäle wie alle Seminarräume und auch Lehrlabore einschließt) in Bezug sowohl auf die Medien- technik, auf die zugehörige Software, sowie auf zentral vorgehaltene Vor-Ort-Services. Vielverspre- chende experimentelle Ideen zur Weiterentwicklung der definierten Standards werden in Projekten erprobt, für die Mittel zentral zur Verfügung gestellt werden können. Ein Teilziel dieses Handlungs- feldes ist die Nutzung der technischen Möglichkeiten, um die Teilnahme an Veranstaltungen – so- weit didaktisch sinnvoll – möglichst unabhängig von konkreten Zeiten und Räumen zu machen und damit den unterschiedlichen realen Situationen Rechnung zu tragen, wann und wo Studierende ler- nen können. 2.1 Verlässliche Lehr- und Lernorte auf dem Campus 2.1.1    Situation Die Erweiterung der Lehr- und Lernräume hat über den Campus verteilt zu einer heterogenen Aus- stattung in der Medientechnik geführt: so gibt es an einigen Orten keinen Bildschirm mehr am Do- zentenpult oder Steuerung von Bild- und Audioquellen ist uneinheitlich gelöst, eine Aufnahme des Seite 3
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Arbeitspapier der AG Digitalisierung in der Lehre, Stand Mai 2019 Saaltons ist schwierig und gelingt nicht immer, Software zum Screen-Capturing ist nicht einheitlich verfügbar und nicht Teil einer umfassenden Lösung. Diese Heterogenität erzeugt „Reibungsver- luste“ und lässt Potentiale ungenutzt: Dozierende werden ihre Lehre beispielsweise nicht digital auf- nehmen, um sie Studierenden zur Nachbereitung zur Verfügung zu stellen, wenn sich das Aufneh- men umständlich gestaltet. 2.1.2    Ziele Studierenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen auf eine verlässliche Hard- und Soft- wareausstattung vertrauen können. Dabei sind die Bedürfnisse im Detail unterschiedlich, von der DIY-Dozentin, die ihre eigene Technik mitbringt, bis hin zum Vortragenden, der seine Präsentation aus einer Cloud lädt und keine weiteren Geräte „in den Hörsaal schleppen möchte“. Hier muss ein realisierbarer, günstiger Mittelweg gefunden werden, der bis in den letzten Container implementiert werden kann. Für Studierende zählen dabei vor allem qualitative Werte, wie pünktlicher Vorlesungs- beginn und -ende (diese werden massiv durch eine längere Vorbereitung seitens der Dozierenden bei uneinheitlicher Ausstattung beeinflusst) sowie die Möglichkeit der Audio- und gegebenenfalls auch Videoaufnahme im Raum (siehe auch Abschnitt 2.2). 2.1.3    Stakeholder •   DSC für die didaktische Konzeption und Bedarfsabfrage bei den Dozierenden •   ITSC-Medientechnik für die Umsetzung und Fragen der Machbarkeit und Kosten •   Dozierende als Nutzerinnen und Nutzer •   Studierende (vertreten durch Fachschaften) als Nutznießer 2.1.4    Maßnahmen Wann?               Was?                                                    Wer? 2019                Das DSC und die ITSC-Medientechnik erarbeitet einen     DSC und ITSC-Medi- gemeinsamen Vorschlag für eine einheitliche Soft-       entechnik ware- und Hardwareausstattung auf dem Campus. Bis X               Abstimmung und Freigabe durch X                         X Bis X               Rollout auf dem gesamten Campus                         ITSC-Medientechnik 2020–2025           Medientechnik bleibt stabil in dem definierten Rah-     campusweit men 2.2 Flexibilisierung der Teilnahme an Lehrveranstaltungen 2.2.1    Aktuelle Situation Es gibt verschiedenste Situationen, in denen die Teilnahme an einer Lehrveranstaltung für Studie- rende nicht möglich ist. Die Gründe reichen von einer einfachen Erkältung, die den physischen Be- such des Campus vorübergehend erschwert oder unmöglich macht, über zeitliche Überschneidun- gen bei Auslandsaufenthalten, durch die mehrere Wochen im Semester (aber eben nicht das ganze Semester) die Anwesenheit in Deutschland unmöglich ist, bis zu Verpflichtung von Studierenden bei der Betreuung ihrer Kinder oder Eltern. Hinzu kommt neben dem räumlich-zeitlichen Aspekt noch ein fachlich-inhaltlicher (siehe auch Abschnitte 3.2 und 3.3). Seite 4
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Arbeitspapier der AG Digitalisierung in der Lehre, Stand Mai 2019 In all diesen Fällen und Situationen profitieren die Studierenden davon in Bezug auf ihren Lern- erfolg, wenn durch digitale Technologien mehr Flexibilisierung bei der Teilnahme an den Lehrveran- staltungen geschaffen wird. 2.2.2     Ziele In Bezug sowohl auf den räumlichen wie den zeitlichen Aspekt der Teilnahme an einer Lehrveran- staltung sollen zunächst primär die Lehrenden die Möglichkeit haben, sowohl bei Inhaltsvermittlung in der Vorlesung als auch Inhaltsvertiefung in Laborarbeit, Praktikum oder Übung auf digitale Tech- nologien zurückzugreifen. Dies betrifft für Präsenzphasen die Aufzeichnung oder Übertragung von Vorlesungen, Experimenten und so fort. Für die Selbstlernphase der Studierenden sollen Online-La- bore, Simulationen oder automatisierte e-Tests zur selbständigen Auseinandersetzung mit dem Lehrgegenstand genutzt werden können, wodurch auch Kapazitäten auf dem Campus frei werden können (was jedoch ein nachrangiges Ziel ist). 2.2.3     Stakeholder •    DSC für die didaktische Konzeption und Bedarfsabfrage bei den Dozierenden •    ITSC-Medientechnik für die Umsetzung und Fragen der Machbarkeit und Kosten •    Dozierende von Grundlagenvorlesungen mit vielen Studierenden •    Dozierende von LVs mit beschränkten Laborkapazitäten •    Studierende als Nutznießer (vertreten durch Fachschaften) •    Raumplanung, falls sehr teure Hardware nur in bestimmten Hörsälen installiert werden kann 2.2.4     Maßnahmen Wann?                Was?                                                    Wer? 2019                 Erarbeitung eines Vorschlags für ein einheitliches Vor- X gehen, um Aufzeichnungen von Lehrveranstaltungen durchzuführen Bis X                Abstimmung und Freigabe durch X                         X Bis X                Rollout auf dem gesamten Campus                         ITSC-Medientechnik 2020–2025            Aufzeichnungstechnik bleibt stabil in dem definierten   campusweit Rahmen Wann?                Was?                                                    Wer? 2019                 Erarbeitung eines Konzept für die digitale Unterstüt-   DSC zung von Selbstlernphasen Bis X                Abstimmung und Freigabe durch X                         X 2020–2025            Durchführung und Weiterentwicklung                      DSC, einzelne Dozierende Seite 5
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Arbeitspapier der AG Digitalisierung in der Lehre, Stand Mai 2019 2.3 Forschung zur Digitalisierung bei Lehr-Lern-Szenarien in der Präsenzlehre 2.3.1     Situation Die beiden vorherigen Themen in diesem Handlungsfeld gehen „in die Breite“ und sollen größtmög- liche Einheitlichkeit auf dem gesamten Campus erzeugen. Damit können sie in vielen Bereichen nur den „kleinsten gemeinsamen Nenner“ abdecken und werden technische Innovationen gerade nicht sofort flächendeckend einführen. Gerade motivierte Dozierende, die neue Lehr-Lern-Szenarien aus- probieren wollen und im Rahmen von SoTL erforschen wollen, werden daher oft mit der „digitalen Standardausstattung“ der physischen Räume der Universität nicht auskommen. Für sie soll die Möglichkeit der internen Förderung von Projekten geschaffen werden, die sich mit der digitalen Unterstützung von Lehr-Lern-Situationen auseinander setzen. 2.3.2     Ziele Das Förderprogramm soll nicht auf die Antragsphase beschränken und Projektideen anhand von Kriterien abklopfen, sondern auch eine Evaluationsphase umfassen (potentiell Synergien zu SOTL, aber auch DSC Wirkforschung). Projektideen brauchen nicht rein forschungsorientiert sein, sondern anwendungsorientiert entweder für eine Verstetigung in den Sektionen oder Studiengang oder als Best-Practices zur Nachahmung geeignet sein. Es soll eine klare Abgrenzung erfolgen zwischen den im Rahmen solcher Projekte erprobten Hard- und Software und der Standardausstattung der Räume. 2.3.3     Stakeholder •    DSC: Koordination und Bewertung der Anträge aus e-didaktischer, überfachlicher Sicht •    Sektion / Studiengang: fachliche Perspektive, Koordination, Verstetigung guter Ideen •    VP Lehre / VP Digital als Schirmherren •    Studierende als Nutznießer (vertreten durch Fachschaften) 2.3.4     Maßnahmen Wann?                Was?                                                        Wer? 2019                 Entwurf eines möglichst einfachen Verfahrens zur An-        X 1 tragsstellung 2020–2025            Dozierende / Institute beantragen Mittel und setzen         Institute / Kliniken / diese in Projekten um                                       einzelne Dozierende 2020–2025            Jährlich werden X Euro zur Verfügung gestellt /             Kanzlerin?, ZHPA?, alternativ:                                                 SAL?, DSC? Gefördert werden sollen Projekte im Umfang zwischen X und X Euro. 1 Da es sich um internes Geld handelt, muss der bürokratische Aufwand auf das absolut notwendige reduziert sein. Seite 6
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Arbeitspapier der AG Digitalisierung in der Lehre, Stand Mai 2019 3 Handlungsfeld der digitalen Lehr-Lern-Räume: Moodle als „Intranet für die Lehre und Studium“ Das zweite strategische Handlungsfeld ist die Ausweitung der Lehre auf beziehungsweise in digita- len Räumen. Hierbei ist der zentraler Raum Ort ist das universitäre Moodle, das dauerhaft und pro- fessionell durch die Universität zentral betrieben und weiterentwickelt wird. Wird das Moodle schon jetzt als zentraler Ort zur Bereitstellung von kursbezogenen Lehr-Materialien durch Dozierende an Studierende genutzt, soll es langfristig zu einem „Intranet für die Lehre und Studium“ ausgebaut werden und insbesondere die gesamte lehrbezogene Kommunikation von Studierenden unterei- nander, mit ihren Lehrenden und mit der Verwaltung abwickeln. Digitale didaktische Lehreinheiten sollen, soweit möglich, auch innerhalb des Moodles verwaltet werden und nutzbar sein. Wiederum werden vielversprechende experimentelle Ideen zu neuen Formen digitaler Lehr-Lern-Räume und deren Nutzung in Projekten erprobt, wofür zentral Mittel zur Verfügung gestellt werden. 3.1 Nachhaltige Weiterentwicklung von Moodle 3.1.1    Situation Auf der universitären Lehr-Lern-Plattform Moodle haben über 10.000 Personen einen Account, es werden Tausende Kurse im System verwalten und Hunderte davon immer aktiv genutzt. Ein solches System reibungslos am Laufen zu halten, benötigt Ressourcen, die dauerhaft benötigt werden. Wei- ter muss das System laufend aktuell gehalten werden, um von neuen Funktionen und Fehlerbehe- bungen zu profitieren. Jedoch ist über eine Aufrechterhaltung des Status quo hinaus auch eine ständige Erweiterung möglich und sinnvoll, die Anforderungen neuer Lehr-Lern-Szenarien gerecht wird. Technisch kann hierzu zum einen auf Erweiterungen aus der Moodle-Community zurückgegriffen die weit über die Basisfunktionalität hinausgehen (wie das Virtual Programming Lab oder den CAS-gestützten Frage- typ STACK) und zum anderen auch selber an der Universität entwickelt (insbesondere am IMIS und am DSC). Inhaltlich können und sollen neue digitale Lehr-Lern-Szenarien von Dozierenden oder In- stituten/Kliniken eingefordert werden. 3.1.2    Ziele Der nachhaltige, sichere Betrieb des universitären Moodles, im Planungszeitraum 2020–2025 und auch darüber hinaus, muss gesichert werden. Dieses Ziel hat oberste Priorität, da „unsere gesamte Lehre sofort zusammenbricht“ ohne ein funktionierendes Moodle – ganz abgesehen davon, dass weitere Prozesse wie die studentischen Evaluationen über das Moodle eingebunden sind. Das Moodle soll jedoch im Planungszeitraum nicht nur weiter betrieben werden, sondern wie skizziert auch weiterentwickelt werden. Wiederum sind hierfür Ressourcen notwendig – größtenteils zentral am DSC, aber gegebenenfalls auch in einzelnen Instituten. Für die Weiterentwicklung ist es ebenso wünschenswert wie sinnvoll, dass sich die Universität auch aktiv in die Moodle-Community einbringt. Zurzeit geschieht dies durch eigene Code-Beiträge zu genutzten Erweiterung wie auch Moodle selbst. Darüber hinaus soll eine Mitgliedschaft in der Moodle Users Association angestrebt werden, um hochschulspezifische Anforderungen gegenüber den Kernentwicklern besser vertreten zu können, aber auch um als Universität in dem Bereich sichtbar zu sein. Seite 7
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Arbeitspapier der AG Digitalisierung in der Lehre, Stand Mai 2019 Um neue Möglichkeiten, die das Moodle bietet, einem möglichst breiten Publikum bekannt zu machen, soll das Instrument der Special-Interest-Groups (siehe Abschnitt 4.2) genutzt werden (sinn- voll so? lieber ein Moodle-Stammtisch? Ein Tagesordnungpunkt „Neues vom Moodle im SAL /Dozie- rendenversammlung? Ideen?). 3.1.3    Stakeholder •   DSC ist zuständig für den gesamten Betrieb des Moodles oberhalb der Server-und Installa- tions-Ebene (dies umfasst auch Patches für den Moodle-Code) •   DSC ist weiter zuständig für Entscheidungen über die Weiterentwicklung •   ITSC ist zuständig für den Betrieb der unterliegenden Server und Einspielung von Patches auf Server-Ebene •   Dozierende als Nutzerinnen und Nutzer der angebotenen Funktionalitäten •   Studierende als Nutzerinnen und Nutzer der angebotenen Funktionalitäten 3.1.4    Maßnahmen Wann?                Was?                                                    Wer? 2019                 Beitritt zur Moodle Users Association                   Universität (DSC bereitet vor) 2019                 Festlegung von Stellen und Budgets am DSC und am        Kanzlerin ITSC für den Dauerbetrieb des Moodles, inklusive von Mittel für Weiterentwicklungen 2020                 Anstellung / Entfristung von Personal für den Dauerbe-  DSC trieb des Moodle 2020–2025            Betrieb des Moodles                                     DSC, ITSC 2020–2025            Weiterentwicklung des Moodles                           DSC 2020–2025            Kontinuierliche Information und Diskussion über die     DSC und SIGs (?) Möglichkeiten des Moodles 3.2 Effiziente Kollaboration und Kommunikation in digitalen Lehr-Lern-Szenarien 3.2.1    Situation Bei alle Lehr-Lern-Prozesse steht die Kommunikation zwischen den Lehrenden und den Lernenden sowie zwischen den Lernenden untereinander die zentrale Komponente des Prozesses dar. Ohne Kommunikation kein Lernen und kein Lehren. Dementsprechend ist die Unterstützung der Kommu- nikation und der Kollaboration von Lehrenden und Studierenden miteinander und untereinander ein zentraler Punkt jeder Strategie zur Förderung der digitalen Lehre. Technologisch stehen bereits eine Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung für die digitale Kom- munikation im Rahmen von Lehrveranstaltungen – tatsächlich ist eher die Fülle der Möglichkeiten das Problem. Hier einen verlässlichen, einfachen und langfristig nutzbaren Rahmen zu schaffen, ist ein wichtiges Ziel in diesem Handlungsfeld. Seite 8
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Arbeitspapier der AG Digitalisierung in der Lehre, Stand Mai 2019 3.2.2    Ziele Zur Förderung fachübergreifender Schlüsselkompetenzen und Unterstützung insbesondere infor- meller Lernprozesse soll die Universität Infrastruktur und Dienste zum kollaborativen Arbeiten zur Verfügung stellen. Von Interesse sind hier insbesondere die Integration von Nextcloud als Daten- speicher und OnlyOffice zur gemeinsamen Dokumentenarbeit. Im Zusammenspiel mit Moodle kön- nen so auch kollaborativ erstellte textuelle Gruppenarbeiten realisiert werden. Hinsichtlich effizienter Kommunikation soll die Verknüpfung von Moodle mit weiteren Syste- men, wie Messaging-Diensten (Jabber), QIS oder bessere Integration mit Smartphones eruiert wer- den. Ein wichtiges Ziel in diesem Kontext ist es, eine datenschutzkonforme Alternativen zur Nutzung kommerzieller Cloud- und Messaging-Anbieter zu schaffen. Hierzu gibt es in anderen Bundesländern (Nord-Rhein-Westphalen oder Niedersachsen) auch landesweite Kooperationen. 3.2.3    Stakeholder •    DSC ist zuständig für die Konzeption der Kommunikationswege und von Schnittstellen •    ITSC ist zuständig für den Betrieb der Software außerhalb von Moodle (wie NextCloud, On- lyOffice, Jabber, etc.) •    Dozierende als Nutzerinnen und Nutzer der angebotenen Funktionalitäten •    Studierende als Nutzerinnen und Nutzer der angebotenen Funktionalitäten 3.2.4    Maßnahmen Wann?               Was?                                                    Wer? 2020                Konzeption einer Kollaborations-Plattform/Strategie     DSC und ITSC (?) für die Lehre und Moodle 2020                Konzeption einer Messaging-Plattform/Strategie für      X die Lehre 3.3 Flexibilisierung von Lehrinhalten an Lehrveranstaltungen 3.3.1    Situation Bei der inhaltlichen Ausgestaltung von Lehrinhalten ist der Umgang mit heterogenen Wissensstän- den und Wissenslücken eine Herausforderung. Dies betrifft zentral die Grundlagenveranstaltungen in den ersten Fachsemestern auf Bachelor- und Masterniveau, aber auch Veranstaltungen, in denen Studierende aus unterschiedlichen Semestern und unterschiedlichen Studiengängen miteinander lernen sollen. Eine Möglichkeit, dieser Heterogenität zu begegnen, ist, unterschiedliche Lernpfade anzubieten – mit vertretbaren Aufwand ist dies jedoch ohne Digitalisierung nicht möglich. Mit digi- tal aufbereiteten Inhalten können hingegen individuell adaptierbare Lernpfade zur Inhaltsvermitt- lung über digitale Medien in der Lernplattform zu realisiert werden. An der Universität werden schon in verschiedenen Bereichen, insbesondere im Bereich der Brü- cken- und Vorkurse und in den Einführungsveranstaltungen, digitale Inhalte für Selbstlernzwecke angeboten. Die verschiedenen Maßnahmen sind jedoch nicht aufeinander abgestimmt, geschweige denn aus einem Guss. Dies stellt eine erhebliche Hürde für die Ausweitung und die Nutzung der Inhalte in weiteren Veranstaltungen dar. Seite 9
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Arbeitspapier der AG Digitalisierung in der Lehre, Stand Mai 2019 3.3.2    Ziele Alle bereits stattfindenden dezentralen Aktivitäten im Bereich digitale Lehrmaterialien sollen koor- diniert werden durch das DSC – die Zuständigkeit für einzelne Aktivitäten soll nur dann zentralisiert werden, wenn dies explizit erwünscht ist. Die Menge an zur Verfügung stehenden digitalen Inhalten soll im Planungszeitraum deutlich erhöht werden. Dies kann einerseits durch Eigenentwicklungen der Dozierenden der Universität zu Lübeck geschehen, wobei die Aufbereitung von Lernpfade im konkreten Fall jedoch sehr aufwendig und gegebenenfalls nicht wirtschaftlich sein kann. In diesem Fall kann die Einbindung externer In- halte, proprietär oder als Open Educational Resources (OER) in Betracht gezogen werden. Hierfür soll sowohl die Ermutigung zur OER-Nutzung als auch die Notwendigkeit der Qualitätssicherung durch das DSC vorangetrieben werden. An der Universität entwickelte Educational Resources (ER) sollten, da öffentlich finanziert, wo immer rechtlich möglich, auch der Öffentlichkeit als OER zur Verfügung gestellt werden. Die Möglichkeit zur Erstellung und Nutzung von Educational Resources im Rahmen der Lehre allgemein und im Rahmen der Anpassung an eine heterogene Studierendenschaft im Besonderen, soll Dozierenden und Studierenden geeignet bekannt gemacht werden. 3.3.3    Stakeholder •    DSC als Koordinierungsstelle für alle digitalen Educational Resources (ERs) der Universität •    DSC als Betreiberin der Plattformen für die digitalen ERs •    Dozierende, besonders bei Veranstaltungen mit großer Wissensheterogenität •    Studierende als Nutzerinnen und Nutzer der angebotenen Funktionalitäten 3.3.4    Maßnahmen Wann?                Was?                                                     Wer? 2019                 Entwicklung eines Konzepts für die Koordinierung von     DSC digitalen ERs an der Universität zu Lübeck 2020–2025            Entwicklung von digitalen ERs durch Dozierende           Dozierende 2020–2025            Einsatz eigener und fremder digitaler ERs durch Dozie-   Dozierende rende 2020–2025            Kontinuierliche Information und Diskussion über die      DSC und SIGs (?) Möglichkeiten von digitalen ERs 3.4 Forschung zu neuen digitalen Lehr-Lern-Szenarien Genau wie im Handlungsfeld zu den physischen Lehr-Lern-Räumen, sieh Abschnitt 2.3, soll auch im Bereich der digitalen Lehr-Lern-Räume die (Lehr-)Forschung gefördert werden. Hierzu sollen diesel- ben Strukturen und Prozesse genutzt werden. Seite 10
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