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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepte

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Landkreis Grafschaft Bentheim Integriertes Klimaschutzkonzept 2012
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Integriertes Klimaschutzkonzept Landkreis Grafschaft Bentheim
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Integriertes Klimaschutzkonzept Landkreis Grafschaft Bentheim Impressum Alle Veröffentlichungen im Rahmen des Konzepts können als Pdf-Datei von der Website http://klimaschutzkonzept.grafschaft.de heruntergeladen werden. Herausgeber des Berichts und Projektträger des integrierten Klimaschutzkonzepts ist der Landkreis Grafschaft Bentheim, Fachbereich Wirtschaftsförderung und Bauwesen Ansprechpartner Dr. Michael Kiehl, Fachbereichsleiter Wirtschaftsförderung und Bauwesen Dipl.-Ing. Stephan Griesehop, Abteilung Wirtschaftsförderung Verantwortlich für den Inhalt ist die target GmbH. Nicht jede Aussage muss der Auffassung des Landkreis Grafschaft Bentheim entsprechen. Autoren Der Bericht wurde von einem Konsortium mehrerer Fachbüros erstellt. Die Autoren sind in alphabetischer Reihenfolge: Eco-conseiller Loïc Besnier, target GmbH Marion Elle M. A., target GmbH Dipl.-Geogr. Andrea Krause, target GmbH Stefan Lange, target GmbH Dipl.-Soz.-wirt Andreas Steege, target GmbH Dott. Ing. Erika Villa, target GmbH Dipl. Geogr. Hinnerk Willenbrink, Willenbrink Stadtentwicklung und Kommunikation Dipl.-Ing. Ulrike Wolf, target GmbH Lektorat Hermann Sievers, target GmbH Layout Erika Villa und Ulrike Wolf, target GmbH Titelfoto Landkreis Grafschaft Bentheim Stand: 16. November 2012 Gefördert durch: Förderkennzeichen:          03KS2506 target GmbH Walderseestraße 7 30163 Hannover Telefon 0511 909688-30 Fax 0511 909688-40 wolf@targetgmbh.de www.targetgmbh.de 2
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Integriertes Klimaschutzkonzept Landkreis Grafschaft Bentheim Vorwort Sehr geehrte Grafschafterinnen und Grafschafter, sehr geehrte Leserinnen und Leser, Klimaschutz und damit einhergehende Maßnahmen zum effizienten und sparsamen Umgang mit vorhandenen Energieträgern sowie der Ausbau der Erneuerbaren Energien sind zentrale Herausforderungen unserer Zeit, von denen wir alle – zumindest als Verbraucher – un- mittelbar betroffen sind. In dem Wissen, dass der mit der Industriealisierung verbundene CO2-Ausstoß erheblich zur globalen Erderwärmung beigetragen hat und die Menschheit Gefahr läuft, den natürlichen Ausgleichs- und Anpassungsmechanismus der Natur zu überfordern, sowie vor dem Hintergrund, dass die nukleare Energiegewinnung auch in technisch hochentwickelten Ländern unkalkulierbare (Rest-)Risiken in sich birgt, hat die Bundesregierung im Jahr 2011 die Energiewende beschlossen. Das Konzept der Bundesregierung sieht vor, bis zum Jahr 2050 60 Prozent des gesamten Energiebedarfs aus erneu- erbaren Energien zu decken. Die Energiewende kann jedoch nur gelingen, wenn die dafür notwen- digen Maßnahmen auch vor Ort in den Kommunen und Landkreisen aktiv umgesetzt werden. Um die zahlreichen in der Grafschaft bereits realisierten oder geplanten Klimaschutzmaßnahmen auf- einander abzustimmen und um weitere Projekte anzustoßen, hat der Landkreis Grafschaft Bentheim im Jahr 2012 das Ihnen nun vorliegende Integrierte Klimaschutzkonzept beschlossen. Das Konzept stellt das Ergebnis eines einjährigen Erarbeitungsprozesses dar, in dem sich zahlreiche Akteure aus allen gesellschaftlichen Bereichen der Grafschaft Bentheim aktiv eingebracht haben. Die Umsetzung der in diesem Konzept erarbeiteten Maßnahmen wird dazu beitragen, dass der Landkreis seiner Ver- antwortung sowohl bei der Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung als auch gegenüber den nachfolgenden Generationen und der Umwelt gerecht wird. Darüber hinaus bieten Maßnahmen für Klimaschutz und Energieeffizienz viele wirtschaftliche Chancen und zukunftsweisende Perspektiven für den Landkreis. So können durch intelligente Energieeffizienzmaßnahmen Bürger, Unternehmen und Kommunen nachhaltig finanziell entlastet werden. Durch die Produktion erneuerbarer Energien in der Grafschaft machen wir den Landkreis unabhängiger von Energieimporten und stärken die hiesige Bruttowertschöpfung. Außerdem generieren wir sowohl durch die Energieproduktion vor Ort als auch durch die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen Aufträge für die lokale Wirtschaft und sichern und schaffen so Arbeitsplätze im hiesigen Handwerk. Nur gemeinsam und unter Beteiligung aller Betroffenen kann die „Energiewende vor Ort“ und unser ambitioniertes Ziel einer energieautarken Grafschaft Bentheim bis zum Jahr 2050 erfolgreich realisiert werden. Das vorliegende Integrierte Klimaschutzkonzept mit den dazugehörigen Maßnahmenvor- schlägen stellt für das Gelingen eine wichtige Grundlage dar. Friedrich Kethorn Landrat 3
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Integriertes Klimaschutzkonzept Landkreis Grafschaft Bentheim Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis......................................................................................................................... 6 Zusammenfassung der Ergebnisse........................................................................................................ 8 I          Ausgangssituation und Erarbeitungsprozess..................................................................... 11 I.1    Bisherige Klimaschutzaktivitäten des Landkreises ............................................................. 11 I.2    Bausteine des Klimaschutzkonzepts und der Erarbeitungsprozess .................................... 12 II         Energiepolitische Rahmenbedingungen............................................................................ 14 II.1   Zielsetzungen der Europäischen Union............................................................................. 14 II.2   Zielsetzungen der Bundesrepublik Deutschland................................................................ 14 II.3   Zielsetzungen des Landes Niedersachsen.......................................................................... 14 III        Energie- und CO2-Bilanz für den Landkreis Grafschaft Bentheim ...................................... 16 III.1  Bilanzierungsmethode und Datengrundlage..................................................................... 16 III.2  Energieverbrauch im Landkreis Grafschaft Bentheim im Jahre 2010 ................................. 17 IV         Energiekosten und regionale Wertschöpfung................................................................... 24 IV.1   Betrachtung der monetären Dimension der Energieversorgung........................................ 24 IV.2   Ausgaben für Energie im Landkreis Grafschaft Bentheim 2010 ........................................ 24 IV.3   Regionale Wertschöpfung durch erneuerbare Energien im Landkreis Grafschaft Bentheim 2010........................................................................... 26 V          Klimaschutzhandlungsfelder – Ausgangssituation und Potenziale .................................... 29 V.1    Ausbau der erneuerbaren Energien.................................................................................. 29 V.2    Energieeinsparung und Energieeffizienz........................................................................... 51 V.3    Klimafreundliche Mobilität ............................................................................................... 63 VI         Klimaschutzszenario für den Landkreis Grafschaft Bentheim ............................................ 68 VI.1   Klimaschutzszenarien 2020 und 2030 für den Landkreis Grafschaft Bentheim – langfristiger Ausblick auf das Jahr 2050 ........................................................................... 69 VI.2   Entwicklung des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung .......................... 70 VI.3   Entwicklung des Anteils erneuerbarer Energien an der Wärmeerzeugung ........................ 73 VI.4   Potenzial im Bereich Mobilität .......................................................................................... 75 VI.5   Potenzial im Bereich Unternehmen / Wirtschaft................................................................ 75 VI.6   Potenzial im Bereich private Haushalte ............................................................................. 76 VI.7   Potenzial im Bereich kommunale Einrichtungen ............................................................... 76 VII        Monitoring und CO2-Controlling...................................................................................... 77 VIII       Empfehlungen zur Öffentlichkeitsarbeit in der Umsetzungsphase .................................... 79 IX         Maßnahmeempfehlungen im Überblick ........................................................................... 82 Quellenverzeichnis ............................................................................................................................. 89 5
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Integriertes Klimaschutzkonzept Landkreis Grafschaft Bentheim Abkürzungsverzeichnis 3N                   Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe Niedersachsen a                    Jahr AEE                  Agentur für Erneuerbare Energien AG                   Arbeitsgruppe BAFA                 Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BDEW                 Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BEE                  Bundesverband Erneuerbare Energie e. V. BGA                  Biogasanlage BHKW                 Blockheizkraftwerk BMU                  Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit BMVBS                Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BMVEL                Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft BMWi                 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie BSW                  Bundesverband Solarwirtschaft e. V. BUND                 Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. BWE                  Bundesverband WindEnergie e. V. CO2                  Kohlenstoffdioxid CO2eq                CO2-äquivalente Emissionen dena                 Deutsche Energie-Agentur GmbH DGS                  Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. DLR                  Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. E-Bike               Elektrofahrrad EE                   Erneuerbare Energien EEG                  Erneuerbare-Energien-Gesetz EEWärmeG             Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz EFH                  Einfamilienhaus EnEV                 Energieeinsparverordnung EU                   Europäische Union EVU                  Energieversorgungsunternehmen GHD                  Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und übrige Verbraucher GWh                  Gigawattstunde ha                   Hektar IHK                  Industrie und Handelskammer IÖW                  Institut für ökologische Wirtschaftsforschung gGmbH IuK                  Informations- und Kommunikationstechnik KEM                  Kommunales Energiemanagement KfW                  Ehemals Kreditanstalt für Wiederaufbau KMU                  Kleine und mittlere Unternehmen KuK                  Klimawandel und Kommunen kW                   Kilowatt kWh                  Kilowattstunde kWhel                Kilowattstunde elektrisch kWhth                Kilowattstunde thermisch KWK                  Kraft-Wärme-Kopplung kWp                  Kilowatt peak 6
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Abkürzungsverzeichnis LEADER   Liaison entre actions de développement de l'économie rurale: Förderprogramm der EU für den ländlichen Raum LCA      Life Cycle Assessment: Ökobilanz LK       Landkreis LSKN     Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen MAP      Marktanreizprogramm MIV      motorisierter Individualverkehr MW       Megawatt NBank    Investitions- und Förderbank des Landes Niedersachsen PKW      Personenkraftwagen PV       Photovoltaik ÖPNV, ÖV Öffentlicher Personennahverkehr RROP     Regionales Raumordnungsprogramm SPNV     Schienengebundener Personennahverkehr TWh      Terawattstunde UBA      Umweltbundesamt VGB      Verkehrsgemeinschaft Grafschaft Bentheim WEA      Windenergieanlage 7
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Integriertes Klimaschutzkonzept Landkreis Grafschaft Bentheim Zusammenfassung der Ergebnisse Das Integrierte Klimaschutzkonzept für den Landkreis Grafschaft Bentheim hat die Zielsetzung, Handlungsleitlinien und Strategien für die zukünftige Energie- und Klimaschutzpolitik im Landkreis Grafschaft Bentheim vorzulegen. Die Konzepterstellung erfolgte im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). In der Gesamtbetrachtung der Energie- und CO2-Bilanz ergaben sich für den Landkreis Grafschaft Bentheim folgende Ergebnisse: Energieverbrauch  Im Jahr 2010 lag der Endenergieverbrauch im Landkreis bei etwa 3.930.000 MWh. Das entspricht etwa 0,16 % des Endenergieverbrauchs der Bundesrepublik Deutschland.  Dabei betrug der Anteil des Verkehrssektors 35 % (1.357.000 MWh), auf die Wirtschaft entfielen 30 % (1.160.000 MWh), auf die privaten Haushalte 34 % (1.376.000 MWh).  Der Anteil der kommunalen Einrichtungen am Endenergieverbrauch betrug 1 %. Aufgrund der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand sowie aus Gründen der Einsparung von Energiekosten sollte das Energiemanagement in kommunalen Einrichtungen in jedem Fall konsequent weiter- bzw. eingeführt werden.  Der Endenergiebedarf verteilte sich im Wesentlichen auf die Energieträger Strom mit 19 %, Treibstoffe mit 33 % (Diesel 18 %, Benzin 12 %, Kerosin 3 %) sowie auf Erdgas mit 36 % und Heizöl mit lediglich 7 %. Die übrigen Energieträger (Holz, Flüssiggas) haben einen Anteil von 5 %.  Der Endenergieverbrauch betrug pro Kopf 29,1 MWh und liegt damit leicht unter dem Bundes- durchschnitt von 30,8 MWh pro Einwohner. Energiekosten  Im Jahre 2010 wurden im Landkreis Grafschaft Bentheim insgesamt etwa 418 Millionen Euro für Strom, Wärme und Kraftstoffe ausgegeben. Den größten Anteil daran hatte mit 43 % der Bereich der Kraftstoffe: Knapp 174 Millionen Euro zahlten die Bürger des Landkreises für Otto- und Dieselkraftstoff. Rund 33 % der Ausgaben entfielen auf Strom (136 Millionen Euro) und 24 % auf Wärme (100 Millionen Euro). Rechnerisch wurden im Landkreis Grafschaft Bentheim im Jahr 2010 rund 3.090 Euro pro Kopf für Energie ausgegeben. Treibhausgasemissionen  Der CO2-Ausstoß im Landkreis Grafschaft Bentheim lag im Jahr 2010 bei 1,2 Millionen Tonnen. Gegenüber dem Referenzjahr 1990 bedeutet dies einen Rückgang der CO2-Emissionen um fast 450.000 Tonnen.  Im Jahr 2010 entstanden pro Einwohner 9 t CO2-Emissionen. Der Durchschnittswert in Deutschland beträgt aktuell etwa 10 t pro Einwohner und Jahr.  Gegenüber dem Referenzjahr 1990 ist die Tendenz der CO2-Emissionen deutlich rückläufig und hat sich von 14 auf 9 t pro Einwohner und Jahr reduziert. Dies bedeutet einen Rückgang der CO2-Emis- sionen um ca. 35 % im untersuchten Zeitraum. Erneuerbare Energien  Im Landkreis Grafschaft Bentheim wurden im Jahr 2010 insgesamt 448.000 MWh Strom aus erneuerbaren Energien eingespeist. Das entspricht einem Anteil von etwa 60 % am gesamten Stromverbrauch im Landkreis. Der Beitrag der Bioenergie lieferte 33 %, gefolgt von der Windenergie mit 23 % und der Photovoltaik mit 4 %. Wasserkraft spielt eine marginale Rolle.  Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion in der Grafschaft liegt mit 60 % überdurchschnittlich hoch. Der Bundesdurchschnitt liegt im Jahr 2012 bei 19 %. Ausblick auf 2020 und 2030  Der Endenergieverbrauch kann bis 2020 auf 88 % des heutigen Verbrauchs gesenkt werden, bis 2030 sogar auf 76 %. 8
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Zusammenfassung der Ergebnisse  Der Landkreis hat das Potenzial, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 auf 118 % (auf 180 % in 2030) zu erhöhen  Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeerzeugung kann von 7 % in 2010 auf 48 % in 2020 und 77 % in 2030 erhöht werden.  Für den Verkehrssektor wird eine Reduzierung des Endenergieverbrauchs um 10 % bis 2020 und um 40 % bis zum Jahr 2050 angenommen, wie auch im Energiekonzept der Bundesregierung formuliert ist.  Die Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll möglichst ohne weiteren Flächenverbrauch, sondern durch Repowering und Optimierung bestehender Anlagen realisiert werden. Ausblick auf 2050  Je nachdem, wie erfolgreich und konsequent die Klimaschutzmaßnahmen in den kommenden Jahren umgesetzt werden, lassen die Szenarien den Schluss zu, dass eine bilanzielle Energieautarkie für den Landkreis bis 2050 realistisch ist. Thematische Handlungsfelder: Gebäude, Wirtschaft, Verkehr und kommunale Einrichtungen  Zentrale Säulen der Umsetzung der Klimaschutzstrategie sind die konsequente Ausschöpfung der der Energieeffizienz- und der Energieeinspotenziale, insbesondere durch die Reduzierung des Wärmeverbrauchs im (Wohn-) Gebäudebestand; der Stromeinsparung in Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungssektor (GHD) und den privaten Haushalten sowie durch die kontinuierliche Steigerung der Energieproduktivität. Gleichberechtigt daneben steht der Ausbau der erneuerbaren Energien.  Aufgrund der ländlichen Struktur hat der Verkehrssektor im Landkreis Grafschaft Bentheim einen überdurchschnittlich hohen Anteil am Energieverbrauch.  Im Verkehrsbereich setzt der Landkreis bereits ambitionierte und strategische Planungen um.  Die Einführung kommunaler Energiemanagementsysteme wird, gerade aufgrund der Vorbildfun- ktion der öffentlichen Hand, im Landkreis sowie in den Kommunen empfohlen. Bürgerinnen und Bürger und Schnittstellen zu anderen Themen  Für die Umsetzung der Energiewende sind die Akzeptanz und Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger von besonderer Bedeutung. Information, Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung sind daher wesentliche Aufgaben bei der Umsetzung des Konzepts.  Die Umsetzung der Energiewende bietet erhebliche regionale Wertschöpfungspotenziale, die für den Landkreis realisiert werden sollen. Bei der Umsetzung von Maßnahmen wird diesem Aspekt besondere Bedeutung gewidmet.  Die Umsetzung der Klimaschutzstrategie bietet Raum für Innovationen und Zukunftschancen für den Landkreis. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien sowie Projekten zur Steigerung der Energieeffizienz werden Modellprojekte identifiziert, die überregional ausstrahlen und Vorbild- charakter haben.  Bei der Umsetzung des Klimaschutzkonzepts sollten die Schnittstellen zu weiteren strategischen Leitprojekten im Landkreis gesucht und ausgeschöpft werden. Dazu zählen die Neuauflage des RROP, die Entwicklung des touristischen Leitbilds für die Grafschaft sowie das LEADERplus Programm (gerade in der Förderperiode 2014 bis 2020). Darüber hinaus sind die Beteiligung an und die Abstimmung mit Strategien und Projekten der EUREGIO sowie der Wachstumsregion Ems- Achse von Bedeutung.  Die Novellierung der Strukturfonds der Europäischen Union sieht für den Förderzeitraum 2014 bis 2020 einen inhaltlichen Schwerpunkt zum Thema Klimaschutz vor. Voraussichtlich werden 20 % der Mittel für dieses Themenfeld eingeplant.  Bei der Umsetzung der Klimaschutzstrategie wird die enge Abstimmung mit strategischen Partnern, die bereits in den Prozess der Erarbeitung des Konzepts eingebunden waren, gesucht. 9
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