stadt-ebersbach-an-der-fils_klimagutachten-1992-1994

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepte

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474.14112.93

Vertiefende Klimaanalyse
für das Gemarkungsgebiet
der Stadt Ebersbach/Fils

Auftrags-Nr.: 940001351

Unternehmersgruppe

TUYV Berlin-Brandenburg

TU Hessen
ARE TÜV Südwest

TÜV ENERGIE UND
UMWELT GmbH

Niederlassung Stuttgart

Raiffeisenstr. 30

70794 Filderstadt
Telelon (0711) 77 06-431
Telelax (0711) 77 06-433

Kleiser/Do
23. Dezember 1994
1

U/4.14112.93

Unternehmensgruppe
TÜV Berlin-Brandenburg
TU Hessen

TUV Sudwest

TUV

UMWELT

   

Auftraggeber: Stadt £bersbach/Fils
Gegenstand: Klimaanalyse
Auftrags-Nr.: 940001351

  

Blatt 2

Inhaltsverzeichnis
1 Aufgabenstellung 3
2 Vorgehensweise 5
2.1 Graphische Aufbereitung der schon vorliegenden Klima-

informationen aus dem Klimagutachten (Regionalk]ima-

analyse) des TÜV Südwest e.V. (1992) 5
2.2 Intensivmeßprogramme vor Ort 5
2.2.1 Meßprogramme in Sonderuntersuchungsbereichen während

typischer Strahlungsnächte 6
2.2.2 Flächendeckendes Klimameßprogramm im Kernstadtgebiet von

Ebersbach/Fils - orientierende Temperaturmeßfahrten 7
2.3 Starkniederschlagsanalyse 7
2.4 Orientierende Immissionsanalyse 8
2.5 Erstellung von Klimabewertungs-, Konflikt- und Planungskarten 8

Ergebnisse der Klimamessungen vor Ort 9
3.1 Klimamessungen in 3 exemplarischen Meßnächten in den

Untersuchungsgebieten Nord und Süd 9
3.2 Flächendeckendes Klimameßprogramm im Kernstadtgebiet von

Ebersbach ıl
3.3 Fazit der Kleink limameßkampagnen vor Ort 1l
4 Ergebnisse der Starkniederschlagsanalyse 12
5 Orientierende Immissionsanalyse 13
6 Zusammenfassung der Ergebnisse der klimatisch-

lufthygienischen Untersuchungen 20
7 Ausblick 21
8 Literatur 23

Anhänge
2

U74.14112.93

Unternehmensgruppe
TUYV Berlın-Brandenburg
, TU Hessen
Auftraggeber: Stadt Ebersbach/Fils USE TUV Sudwest
Gegenstand; Klimaanalyse

Auftrags-Nr.: 940001351

 

Blatt 3

Sachbearbeiter: Dipl.-Met. Kleiser
Telefon: 0711/7706-437

1 Aufgabenstellung

Im Jahr 1992 wurde vom TÜV Südwest e.V. ein Klimagutachten für das Gesamt-
Gemarkungsgebiet der Stadt Ebersbach/Fils erstellt. Zentrale Aufgabe dieses
Klimagutachtens war die Analyse der regionalen und lokalen Klimaverhält-
nisse im Filstal bei Ebersbach inklusive der angrenzenden Hanglagen.

Aufbauend auf einer orientierenden Regionalklimaanalyse wurden in diesem
Gutachten die klimasensiblen Bereiche der Gemarkung bestimmt, die klein-
klimatischen Verhältnisse mittels Vorort-Begehungen unter Mitberücksichti-
gung der örtlichen Reliefsituation sowie der derzeitigen und zukünftig
geplanten Landnutzung näher analysiert und, soweit möglich, schon erste
Empfehlungen für zukünftig im Gemarkungsgebiet vorgesehene Planvorhaben

gegeben.

Als Konsequenz aus den Klimauntersuchungen 1992 wurden vertiefende klima-
tisch-lufthygienische Untersuchungen im Gemarkungsgebiet von Ebersbach,
insbesondere aber im dicht besiedelten Kernstadtbereich mit den angrenzen-

den Hanglagen, für notwendig befunden.

Mit Datum vom 19.04.1994 wurde die TÜV Energie und Umwelt GmbH von der
Stadt Ebersbach beauftragt, als ersten Schritt zu diesen vertiefenden
tufthygienisch-klimatischen Untersuchungen die lokale Klimasituation vor
Ort bei Strahlungswetterlagen mit einem Intensivmeßprogramm flächendeckend
zu erfassen und graphisch aufzubereiten. Auf der Basis der gemessenen
Temperatur- und Feuchtefelder soltten die klimatisch-lufthygienischen
Konfliktzonen verfeinert herausgearbeitet und, soweit derzeit schon mög-
lich, konkrete Planungsempfehlungen für zukünftige Nutzungen und Planvor-

haben entwickelt werden.
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Unternehmersgruppe
TUYV Berlın-Brandenburg
. TU H
Auftraggeber: Stadt Ebersbach/Fils ER TUV Sacwest

Gegenstand: Klimaanalyse
Auftrags-Nr.: 940001351

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Ergänzend war im Rahmen der vertiefenden Klimaanalyse eine Starknieder-
schlagsanalyse für den Bereich Ebersbach/Fils als Grundlage für die Be-
messung zukünftig geplanter Hochwasserschutzeinrichtungen zu erstellen.

Zusätzlich wurde als weiterer Arbeitsschritt, auch im Hinblick auf künftige
Untersuchungen für immissionsseitig ungünstige Witterungszeiträume im
Winterhalbjahr 1993/1994, eine erste orientierende Grobanalyse der (ver-
kehrstypischen) Belastung durch die Luftschadstoffe NO, sowie CO (teilweise
ergänzt um den Luftschadstoff 50, - Hauptquelle hierfür ist in Ebersbach
der Hausbrand) im Gemarkungsgebiet Ebersbach (Datengrundlage: Vorab-Daten
der UMEG aus dem Immissions- und Wirkungsmeßprogramm Filstal} erstellt.

Schwerpunkt der Klimaanalyse im Rahmen dieses Gutachtens war die
Visualisierung und Zusammenfassung der in vielfältiger Form vorliegenden
Einzelinformationen. Hierzu wurde ein umfangreicher Anhang mit Grafiken,
Tabellen, Abbildungen und Erläuterungen zum besseren Verständnis der

Phänomene erstellt.

Das vorliegende Gutachten zeigt flächendeckend die kleinklimatischen
Besonderheiten auf dem Gebiet der Gemarkung Ebersbach auf, weist auf die
aus klimatischer Sicht neuralgischen (Konflikt-)Bereiche hin und liefert
für Teilbereiche konkrete Planungsempfehlungen. Außerdem stellt das Gut-
achten eine wichtige Diskussionsbasis für unter Umständen noch notwendige
klimatische Detailuntersuchugen in Einzelbereichen, insbesondere für
zukünftige konkrete Planvorhaben (Flächennutzungs-, Grünplanung, Sanie-
rungsvorhaben, Ansiedlung sensibler Produktionen} dar und bietet Anhalts-
punkte für das Vorgehen zur meßtechnischen Analyse der immissionsseitigen
Belastung in windschwachen Teilbereichen der Gemarkung im Nahbereich von
intensiven Emissionsquellen (insbesondere der Verkehr auf der B 10).
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Unternehmensgruppe
TUV Berhn-Brandenburg
_ TU Hessen
Auftraggeber: Stadt Ebersbach/Fils NT TUV Sudwes

Gegenstand: Klimaanalyse
Auftrags-Nr.: 940001351

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2 Vorgehensweise

Im folgenden wird das Vorgehen in den einzelnen Untersuchungsbereichen kurz

erläutert.

2.1 Graphische Aufbereitung der schon vorliegenden Klimainformationen aus
dem Klimagutachten (Regionalklimaanalyse) des TÜV Südwest e.V. (1992)

Als erster Arbeitsschritt wurden im Rahmen des Gutachtens die schon vorlie-

genden Klimainformationen visualisiert.

Im Anhang 1 sind hierzu alle Informationen zu den lokalklimatischen Ver-
hältnissen auf der Gemarkung Ebersbach, die im Rahmen des Klimagutachtens
des TÜV Südwest e.V. 1992 arbeitet wurden, graphisch aufbereitet in Form
sogenannter Grundlagenkarten wiedergegeben. Als ergänzende Grundlagenkarten
sind die Höhenverhältnisse auf der Gemarkung Ebersbach und die (nach der
derzeitigen Flächennutzungsplanung) vorliegenden Flächennutzungen (und

Planungen) dargestellt.

2.2 Intensivmeßprogramme vor Ort

Zur Feinanalyse der kleinklimatischen Verhältnise auf der Gemarkung Ebers-
bach/Fils, insbesondere im Bereich der Kernstadt sowie den angrenzenden
Hang- und Tallagen, wurden an insgesamt 4 Terminen Kleinklimamessungen vor

Ort durchgeführt.
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Unternehmensgruppe
TÜV Berhn-Brandenburg
. TU Hesten
Auftraggeber: Stadt Ebersbach/Fils NE TUV Südwest

Gegenstand: Klimaanalyse
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2.2.1 Meßprogramme in Sonderuntersuchungsbereichen während typischer

Strahlungsnächte

während 3 Strahlungsnächten wurden in 2 klimatisch besonders wichtigen
Bereichen (Sulpach-Taleinschnitt im Süden, Ebersbach-Taleinschnitt im
Norden) an 3 (4) bzw. 5 Meßpunkten der zeitliche Verlauf von Temperatur,
Relativer Feuchte, Windrichtung und Windgeschwindigkeit mit verschiedenen
meteorologischen Meßeinrichtungen erfaßt. Zur Visualisierung der Strömung
wurden außerdem Rauchpatronen eingesetzt. An jeweils einem Meßpunkt je
Untersuchungsgebiet wurde zusätzlich ein Kleinballon zu orientierenden
Vertikalsondierungen (Erfassung der Klimaparameter bis 20 m über Grund)

eingesetzt.

Um die Verteilung der Klimaparameter auch orientierend flächendeckend zu
bestimmen, wurden zusätzlich zu den stationären Messungen an den einzelnen
Meßpunkten Temperaturmeßfahrten zwischen den Meßstellen mit einem Pkw

durchgeführt.

Die Meßpunkte im jeweiligen Sonderuntersuchungsgebiet sind in den
Abbildungen 1 und 2 im Anhang 2 dargestellt.

Durchgeführt wurden die Messungen im Sommer 1994 (09./10. August 1994,
14./15. August 1994) sowie im Frühherbst (29./30. September 1994) jeweils
in (überwiegend) wolkenlosen Strahlungsnächten.

Anzumerken ist, daß im Rahmen dieses Gutachtens vorläufig noch auf die zunächst geplanten Tracergas-
Untersuchungen an der neuen B 10 zur Ermittlung (Simulation) der immissionsseitigen Belastung durch
verkehrstypische Luftschadstoffe (NO, Dieselruß, Benzol} verzichtet wurde. Hier wird erst noch der
offizielle Meßbericht der UMEG zum Immissions- und Wirkungsmeßprogramm Filstal 1993/1994
abgewartet.

Jedoch wurden vorab schon von der UMEG bei ausgewählten, austauschschwachen Wetterlagen ermittelte
und der TÜV Energie und Umwelt GmbH zur Verfügung gestellte Immissionsdaten ausgeweriet (siehe

2.5).
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Unternehmensgruppe
TUV Berlın-Brandenburg
; TU Hessen
Auftraggeber: Stadt Ebersbach/Fils EUNSESE TUV Sudwest

Gegenstand: Klimaanalyse
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2.2.2 Flächendeckendes KTimameßprogramm im Kernstadtgebiet von
Ebersbach/Fils - orientierende Temperaturmeßfahrten

Zusätzlich zu den Kleinklimamessungen während Strahlungsnächten in den
beiden Sonderuntersuchungsgebieten Nord und Süd wurde mit einem Meßprogramm
nachmittags, abends und nachts am 25./26.09.1994 (Strahlungstag und -nacht,
jedoch mit teilweise dichter, hoher Cirrusbewölkung) ein erstes, orien-
tierendes Bild der räumlichen Temperaturverteilung im Stadtgebiet von
Ebersbach ermittelt. Hierzu wurden auf insgesamt 5 Traversen zahlreiche
Meßpunkte angefahren (bzw. aufgesucht), außerdem wurde in den zwischen den
Meßpunkten liegenden Bereichen die Entwicklung der Temperatur (Zu-/Abnahme)
mit einer Meßeinrichtung an einem Pkw erfaßt. Zusätzlich waren insgesamt 5
stationäre Meßstellen eingerichtet. Die einzelnen Meßstrecken und Meßpunkte
sind in Abbildung 3 im Anhang 2 wiedergegeben.

Auf der Basis dieses ersten (orientierenden) innerstädtischen Kleink}ima-
meßprogrammes konnten, flächenhaft generalisiert für verschiedene Termine,
die Temperaturverteilungen im Stadtgebiet von Ebersbach ermittelt und somit
Bereiche mit Belüftungsdefiziten bzw. verringertem Wärmeaustausch bestimmt

werden.

Anzumerken ist, daß für eine Feinanalyse ein noch dichteres Meßnetz sowie
eine zeitlich verdichtete Messung notwendig gewesen wäre. Im Rahmen dieses
Gutachtens sollte die Klimasituation im Kernstadtbereich von Ebersbach aber
zunächst nur orientierend und flächig gemittelt bestimmt werden.

2.3  Starkniederschlagsanalyse

Zur Bemessung von Hochwasserschutzeinrichtungen ist die Analyse von
Starkniederschlagsereignissen von großer Bedeutung. Für Ebersbach selbst
liegen keine langjährigen Niederschlagsdaten vor, jedoch für einige Orte in
der näheren Umgebung. Grundlage der Angaben zu Starkniederschlagsmengen in
Abhängigkeit von der Wiederkehrzeit an verschiedenen Standorten in der
näheren Umgebung von Ebersbach sind Angaben im Starkniederschlagsatlas des
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TUY Berlın-Brandenburg
. TU Hessen
Auftraggeber: Stadt Ebersbach/Fils NT TUV Sudwest
Gegenstand: Klimaanalyse

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Blatt 8

Deutschen Wetterdienstes (DWD, 1990) auf der Basis langjähriger Nieder-
schlagsmeßdaten (1951-1980) in der Bundesrepublik Deutschland. Aus der
Verschneidung der Informationen zu Starkniederschlagsmengen an den
Referenzstandorten können Starkniederschlagsmengen explizit auch für die
Stadt Ebersbach selbst bestimmt werden.

Die wesentlichen Informationen zu Starkniederschlagsmengen sind graphisch
aufbereitet im Anhang 4 wiedergegeben,

2.4 Orientierende Imissionsanalyse

Im Hinblick auf eine erste, orientierende Analyse potentieller Immissions-
belastungsschwerpunkte auf der Gemarkung Ebersbach wurden von der UMEG
vorab dankenswerterweise bereitgestellte Immissionsmeßdaten zu ausgewählten
austauschschwachen Wetterlagen in der Zeit des Immissions- und Wirkungsmeß-
programmes 1993/1994 analysiert. Die austauschschwachen Wetterlagen, die im
übrigen im sehr milden, nur selten windschwachen Winter 93/94 deutlich
unterrepräsentiert waren, wurden von der TÜV Energie und Umwelt GmbH anhand
vorhandener Immissionsdaten sowie meteorologischer Daten für den Bereich

Filstal bestimmt.

Die Meßpunkte auf Ebersbacher Gemarkung im Ranmen des UMEG-Meßprogramms
sind im Anhang 5 wiedergegeben.

2,5 Erstellung von Klimabewertungs-, Konflikt- und Planungskarten

Auf der Basis der Klimamessungen vor Ort und der ktimatologischen Flächen-
und Reiiefanalysen wurden für das Gemarkungsgebiet Ebersbach eine K]ima-
bewertungskarte, eine klimatisch-lufthygienische Konfliktkarte und darauf
aufbauend eine Karte mit Maßnahmeempfehlungen zur Fortschreibung des
Flächennutzungs-/Grünordnungsplans erstellt. Diese Karten finden sich mit
ausführlichen Erläuterungen in der Legende im Anhang 3 dieses Gutachtens.
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Unternehmensgruppe
TUYV Berlın Brandenburg
. TU Hessen
Auftraggeber: Stadt Ebersbach/Fils NER TUV Sudwest

Gegenstand: Klimaanalyse
Auftrags-Nr.: 940001351

Blatt 9

3 Ergebnisse der Klimamessungen vor Ort

Im folgenden werden die Ergebnisse der Einzeluntersuchungen vor Ort näher

dargestellt.

3.1 Klimamessungen in 3 exemplarischen Meßnächten in den

Untersuchungsgebieten Nord und Süd

In den Abbildungen 4a bis g, 5a bis g und 6a bis g ist die zeitliche
Entwicklung von Temperatur, Windrichtung und Windgeschwindigkeit an den
einzelnen Meßpunkten im Untersuchungsgebiet im Verlauf der einzelnen

Meßnächte dargestellt.
Zusammengefaßt lieferten die Untersuchungen folgendes Ergebnis:

- in beiden Untersuchungsgebieten bilden sich nachts ausgeprägte
Kaltluftabflüsse aus

- die bodennahe Luftströmung koppelt in allen Meßnächten jeweils ab
ca. 20:00 MEZ von der großräumig schwachen östlichen bis nordöst]i-
chen Luftströmung ab, danach stellt sich in beiden Untersuchungs-
gebieten eine schwache hang- bzw. talabwärtige Strömung ein

- die nachts auftretenden Windgeschwindigkeiten sind meist nur gering
(generell < 1 m/s), wodurch die Strömung nur eingeschränkt in
verdichtete Wohngebiete eindringen kann

- nach Mitternacht beginnt zunächst im nördlichen Untersuchungsgebiet
(Ebersbachtal), später (ab ca. 2:00 Uhr) auch im Süden am südlichen-
südöstlichen Ortsrand von Sulpach ein allmählicher Kaltluftstau. Der
Abfluß der Kaltluft ins Filstal erfolgt danach nurmehr in höheren
Luftschichten ab ca. 20 m über Grund
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unternehmensgruppe
TUY Berlın-Brandenburg
. TU Hessen
Auftraggeber: Stadt Ebersbach/Fils INDIE TUV Südwest

Gegenstand: Klimaanalyse
Auftrags-Nr.: 940001351

Blatt 10

- durch den vertikalen Aufstau der Kaltluft läßt bodennah der
Temperaturrückgang in der 2. Nachthälfte deutlich nach

- neben den kleineren Kaltluftseen vor Sulpach und im Ebersbachta]
bildet sich in der 2. Nachthälfte auch im Filstal selbst allmählich
ein Kaltiuftsee. Teilweise war der Aufstau der Kaltluft mit der
Ausbildung kleinerer, lokaler Bodennebel verbunden. In den
Kaltluftseen tritt nach Mitternacht eine nahezu vollständige
Stagnation der Luft ein”.

- mit Beginn der Sonneneinstrahlung dreht der Wind morgens wieder auf
die großräumigere östliche Strömungsrichtung, außerdem nehmen die

Windgeschwindigkeiten wieder zu

In den Abbildungen 7 a, b und 8 a, b sind, generalisiert aus den Einze]l-
messungen und Meßfahrten, flächendeckend Temperaturfelder und Feuchtefelder

dargestellt.

Die Temperaturen sind in Differenzdarstellung wiedergegeben, d.h. die
Temperatur jedes Einzelbereichs wurde jeweils auf den Mittelwert aller
Meßstationen im jeweiligen Untersuchungsgebiet zum 00:00 Uhr Termin bezo-
gen. Die Differenzdarstellung der Temperaturverteilung ermöglicht die
Hervorhebung kalter und warmer Bereiche. Als deutlich wärmer als die
Umgebung erweisen sich genere]! exponierte Hanglagen, dichter bebaute
Bereiche in mittleren und tieferen Hanglagen sowie der verdichtete Kern-
stadtbereich Ebersbachs und die angrenzenden Industrie-, Gewerbe- und
Mischgebiete. Kälter als die Umgebung zeigen sich die Taleinschnitte bei
Sulpach (Kaltluftsee am südöstlichen Ortsrand}, der engere Bereich um die
Fils, die Freifläche im Osten von Ebersbach sowie der Taleinschnitt des
Ebersbachs. Auffällig ist, daß aufgrund der relativ niedrigen Strömungs-
geschwindigkeiten die Kaltluft/Frischluft in dichter bebaute und versie-
gelte Bereiche nur eingeschränkt eindringen kann, sodaß deutlich lokale
Defizite im Luftaustausch offenbar werden.

” Anzumerken ist, daß in der 1. Meßnnacht (09./10.08.1994) gegen Morgen eine durchziehende Gewitterstö-
rung das sonst einheitliche Bild der nächtlichen Kaltluftabflüsse, Aufstau und Kaltluftseebildung gestört hat.
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