IREK_SHK_Abschlussbericht_Phase_1_Bestandsanalyse_Stand_29.06.20211

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzepte

/ 167
PDF herunterladen
Saale-Holzland-Kreis Integriertes Regionales Entwicklungskonzept (IREK) Teil 1 Bestandsanalyse Stand 29.06.2021
1

Auftraggeber Saale-Holzland-Kreis Im Schloß 07607 Eisenberg Ansprechpartnerin Christine Friedrich Leiterin Landkreisförderung T 036691 70-156 kreisfoederung@lrashk.thueringen.de Auftragnehmer KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH Am Waldschlösschen 4 01099 Dresden T 0351 2105-0 F 0351 2105-111 dresden@ke-mitteldeutschland.de www.ke-mitteldeutschland.de Joris Schofenberg (Projektleiter) Nadine Schneider David Remetter Christin Swatek Christina Tesch
2

Inhaltsverzeichnis Seite 1.      Räumliche Lage und übergeordnete Planungen                            1 1.1     Räumliche Lage und Einordnung                                         1 1.2     Übergeordnete Planungen und Konzepte                                  3 1.3     Weitere Konzepte, Strategien und Projekte mit Bezug zum Landkreis     6 2.      Analyse und Bewertung des Untersuchungsraumes                         8 2.1     Demografie                                                            8 2.2     Siedlungsentwicklung, Baukultur und Wohnen                          15 2.3     Verkehrssituation und Erreichbarkeit                                28 2.4     Technische Infrastruktur                                            38 2.5     Wirtschaft und Tourismus                                            43 2.6     Soziale Infrastruktur/Daseinsvorsorge                               70 2.7     Natur, Umwelt und Klimaschutz/Klimaanpassung                        88 2.8     Öffentliche Finanzen und Verwaltung                                106 2.9     SWOT-Analyse                                                       116 Anhang                                                                     125 Anhang 1: Übersicht der Städte und Gemeinden im Landkreis                  125 Anhang 2: Tarifzonenplan des VMT                                           127 Anhang 3: Schutzgebiete nach Naturschutzrecht im Landkreis                 128 Anhang 4: Dokumentation der 1. Regionalkonferenz am 22.06.2021             130
3

Planverzeichnis nach Seite Plan 1: Übersichtskarte            2 Plan 2: Siedlungsstruktur        16 Plan 3: Verkehr                  28 Plan 4: Gewerbestandorte         54 Plan 5: Bildung                  72 Plan 6: Umwelt                   93
4

Saale-Holzland-Kreis                   Integriertes Regionales Entwicklungskonzept (IREK) – Bestandsanalyse 06/2021 1. Räumliche Lage und übergeordnete Planungen 1.1 Räumliche Lage und Einordnung Berücksichtigte Planungen, Konzepte und Strategien               Beteiligte Akteure und Institutionen -  Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025 (2014)              -    Regionale Planungsstelle Ostthüringen -  Regionalplan Ostthüringen (Entwurf 2019)                           beim Thüringer Landesverwaltungsamt -  Regionale Entwicklungsstrategie Saale-Holzland                -    Regionale Aktionsgruppe Saale-Holzland 2014–2020 (2019)                                                   e. V. -  Regionalstrategie Daseinsvorsorge für den Saale- Holzland-Kreis (2014) -  Masterplan Jena/Holzland (2002) -  Stadt-Umland-Konzept Region Gera (2008) Der Saale-Holzland-Kreis befindet sich in Ostthüringen. Im Westen grenzt die Stadt Jena und der Landkreis Weimarer Land, im Norden das Land Sachsen-Anhalt mit dem Burgenlandkreis, im Osten der Landkreis Greiz und die kreisfreie Stadt Gera, im Süden der Saale-Orla-Kreis sowie im Südwesten der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt an. Der Landkreis besteht aus 91 Gemeinden, darunter acht Städte und zehn kommunale Verwaltungseinheiten (fünf Verwaltungsgemeinschaften, vier erfüllende Gemeinden, eine Einheitsgemeinde). Die Kreisstadt ist Eisenberg. Auf einer Fläche 1 von 817 km² leben 82.849 Einwohner , was einer Bevölkerungsdichte von rund 101 EW/km² entspricht und damit unter dem thüringischen Durchschnitt von 132 EW/km² liegt. Die Städte und Gemeinden inkl. aktueller Einwohnerzahl sind im Anhang 1 aufgeführt. Charakterisiert ist der Untersuchungsraum durch naturräumlich unterschiedliche Landschaftstypen. Der Norden und Westen des Landkreises gehört zum ostthüringischen Lössgebiet, den Muschelkalkhochflächen und dem Gebiet der Saale und ist aufgrund der nährstoffreichen Böden von landwirtschaftlicher Nutzung geprägt. Im mittleren und östlichen Teil hingegen dominieren aufgrund des nährstoffärmeren Buntsandsteinbodens Waldflächen. Ausgehend von Keramik und Holz als traditionsreiche Ausgangsmaterialien der wirtschaftlichen Entwicklung haben sich die Wirtschaftszweige Industriekeramik, feinkeramische Industrie, Maschinen- und Werkzeugbau, Elektroniktechnik, Kunststoff- und Materialverarbeitung, Holzverarbeitung im Landkreis herausgebildet. Ergänzt werden sie durch einen Branchenmix aus der Lebensmittelbranche, der Baustoffherstellung, der Gießereibranche sowie von Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen. Vor allem die Region um das Hermsdorfer Kreuz ist als wachsendes, international agierendes Industrie-Cluster von Bedeutung. Unter anderem aufgrund der Mischung aus geschichtsträchtigen Kulturgütern, wie Schlösser, Burgen entlang der Saale, der keramischen Handwerkstradition und Naturlandschaften („Saaleland“), ist auch der Tourismus für das ländlich geprägte Gebiet des Landkreises ein zunehmender Wirtschaftsfaktor. Im Kreisgebiet befindet sich das Hermsdorfer Kreuz, wo sich die BAB 4 (Frankfurt/Main–Dresden) und die BAB 9 (Berlin–München) kreuzen. 1 Thüringer Landesamt für Statistik (2020 abgerufen), Stand: 30.06.2020 KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH                                                               Seite 1
5

Saale-Holzland-Kreis                 Integriertes Regionales Entwicklungskonzept (IREK) – Bestandsanalyse 06/2021 Lage des Saale-Holzland-Kreises2 Teilräume des Landkreises Bezogen auf die bestehenden Verwaltungseinheiten kann der Landkreis in folgende zehn Teilräume gegliedert werden: -   Eisenberg (erfüllende Gemeinde und fünf beauftragende Gemeinden) -   Bürgel (erfüllende Gemeinde und drei beauftragende Gemeinden) -   Kahla (gemeinschaftsfreie Gemeinde) -   Stadtroda (erfüllende Gemeinde und zwei beauftragende Gemeinden) -   Bad Klosterlausnitz (erfüllende Gemeinde und neun beauftragende Gemeinden) -   Verwaltungsgemeinschaft Dornburg-Camburg (13 Gemeinden) -   Verwaltungsgemeinschaft Heideland-Elstertal-Schkölen (7 Gemeinden) -   Verwaltungsgemeinschaft Hermsdorf (5 Gemeinden) -   Verwaltungsgemeinschaft Hügelland-Täler (22 Gemeinden) -   Verwaltungsgemeinschaft Südliches Saaletal (20 Gemeinden). Die Aufteilung wird im Rahmen der Analyse für vertiefende Betrachtungen in verschiedenen Fach- konzepten genutzt. Die Unterteilung ist im nachfolgenden Plan 1: Übersichtskarte dargestellt. 2 Geoportal Thüringen (2020 abgerufen), Thüringer Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH                                                             Seite 2
6

Saale-Holzland-Kreis                  Integriertes Regionales Entwicklungskonzept (IREK) – Bestandsanalyse 06/2021 1.2 Übergeordnete Planungen und Konzepte Relevante übergeordnete Planungen und Konzepte sind insbesondere das Landesentwicklungspro- gramm Thüringen 2025 (2014) und der Regionalplan Ostthüringen (Entwurf 2019), der aktuell fort- geschrieben wird. Nachfolgend wird auf den Entwurfsstand 2019 Bezug genommen. Der westliche Teil des Landkreises um Jena ist dem demografisch und wirtschaftlich stabilen „In- nerthüringer Zentralraum“ zugeordnet. Der östliche Landkreisteil ist als wirtschaftlich weitgehend stabiler Raum mit demografischem Anpassungsbedarf „Rund um die A 9/Thüringer Vogtland“ ein- 3 geordnet. Ausschnitt aus der Karte 1-1 Raumstruktur4 Im Landkreis gibt es kein Oberzentrum. Die Städte Jena und Gera sind die nächstgelegenen Ober- zentren. Eine zentralörtliche Bedeutung weisen folgende Gemeinden im Saale-Holzland-Kreis auf: Mittelzentren: - Stadt Eisenberg - Stadt Hermsdorf/Gemeinde Bad Klosterlausnitz (funktionsteiliges Mittelzentrum) - Stadt Stadtroda Grundzentren: - Stadt Bürgel - Stadt Dornburg-Camburg - Stadt Kahla - Gemeinde Crossen an der Elster (kreisübergreifend mit Bad Köstritz). 3 Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025 (2014) 4 Regionalplan Ostthüringen (Entwurf 2019) KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH                                                              Seite 3
7

Saale-Holzland-Kreis                  Integriertes Regionales Entwicklungskonzept (IREK) – Bestandsanalyse 06/2021 Für die Mittelzentren sollen bestimmte Entwicklungsrichtungen besonders berücksichtigt werden: Entwicklungsrichtungen der Mittelzentren im Landkreis 5 Mittelzentrum -  Stärkung der mittelzentralen Funktion -  Ausbau als Gewerbestandort -  Weitere Verbesserung der Verkehrsanbindung (Ortsumfahrung B 7 und Anbindung Eisenberg an die A 9) -  Errichtung einer spezialisierten Rehabilitationsklinik angelehnt an die fachklinische Versorgung auf dem Gebiet der Orthopädie des Waldkrankenhauses Eisenberg -  In Hermsdorf: weitere Profilierung des Industriestandortes sowie Ausbau der außer- universitären Forschung und Entwicklung Hermsdorf/ -  In Bad Klosterlausnitz: Ausbau der Wohnfunktion und Entwicklung als attraktiver Bad Kloster- Wohnstandort, Erhaltung und Ausbau der Kurortfunktion unter Einbeziehung des in- lausnitz nerörtlichen Erlebnisbereiches, Optimierung der Verkehrsströme durch Schaffung ei- ner südlichen Ortsumgehung -  Stärkung der mittelzentralen Funktion Stadtroda           -  Weitere Ausprägung der touristisch orientierten Wirtschaftsfunktion -  Ausbau der Wohnfunktion und Entwicklung als attraktiver Wohnstandort Laut dem Regionalplan Ostthüringen (Entwurf 2019) sollen neben dem Oberzentrum Jena insbe- sondere das Mittelzentrum Stadtroda und die Grundzentren Bürgel, Kahla und Dornburg-Camburg als Ankerpunkte im ländlichen Raum im wirtschaftlichen, wissenschaftlichen, touristischen, Bil- dungs-, sozialen und kulturellen Bereich gestärkt und weiterentwickelt werden. Weiter gestärkt wer- den soll die touristische Entwicklung in den Gemeinden mit überörtlich bedeutsamen Tourismus- 6 funktionen Bürgel, Kahla und Dornburg-Camburg (alle mit Schwerpunkt Natur/Aktiv, Kultur/Städte). Entwicklungskorridore befinden sich im Landkreis angrenzend zu den Autobahnen 4 und 9. Zwei 7 Industriegroßflächen sind bei Hermsdorf vorhanden. Auf weitere themenspezifische Ziele und Grundsätze aus dem Regionalplan Ostthüringen wird in den jeweiligen Fachkonzepten eingegangen. In der Stellungnahme des Saale-Holzland-Kreises zum Entwurf des Regionalplans Ostthüringen (2019) werden zusammenfassend folgende wesentliche Aussagen getroffen: Raum-/Siedlungsstruktur - Innerthüringer Zentralraum (G 1-1): intensive Zusammenarbeit im Stadt-Umland-Raum um Jena bereits vorhanden/vertiefend angestrebt (u. a. touristische Erschließung der Region, Ausschöp- fung/Neuerschließung von Gewerbe- und Wohnstandorten), Zusammenarbeit der Mittelzentren Eisenberg und Hermsdorf/Bad Klosterlausnitz oder erweiterte Nachfrage aus Oberzentrum Gera dagegen bisher nicht erkennbar - Siedlungsentwicklung (2.1): weiterreichende Schärfe der Formulierung gewünscht, z. B. Pflicht der Gemeinden zur Einführung eines Brachflächen- oder Leerstandskatasters - Regional bedeutsame Brachen- und Konversionsflächen (2.5): Hinweis zur aufgenommenen Fläche in Eineborn – diverse gewerbliche Betriebe angesiedelt, Bauleitverfahren in Planung 5 Regionalplan Ostthüringen (Entwurf 2019) 6 Regionalplan Ostthüringen (Entwurf 2019) 7 Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025 (2014) KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH                                                              Seite 4
8

Saale-Holzland-Kreis               Integriertes Regionales Entwicklungskonzept (IREK) – Bestandsanalyse 06/2021 (Ausweisung eines Gewerbegebietes geplant – dies kollidiert mit regionalplanerischem Ziel der freiräumlichen Nachnutzung) -   Vermeidung des Zusammenwachsens von Ortschaften (Z 2-1): Für den Landkreis sind aus na- turschutzfachlicher Sicht weitere Gebiete zwischen Jena und Jena-Porstendorf sowie zwischen Hermsdorf und Bad Klosterlausnitz bzw. Hermsdorf und Weißenborn von Bedeutung Tourismus - Ergänzung von Wolfersdorf (Schloss Wolfersdorf) und Renthendorf (Brehm-Gedenkstätte) als Gemeinden mit überörtlich bedeutsamen Tourismusfunktionen (4.6.2) Freiraumstruktur/Klimaschutz - Landschaftsplanung: Der Landkreis wird in den nächsten zehn Jahren zwei neue Landschafts- pläne für Bürgel und Eisenberg erstellen sowie acht Landschaftspläne aktualisieren - Vorranggebiete Windenergie und großflächige Solaranlagen (3.2.2/3.2.3): teilweise Bedenken vorhanden, naturschutzfachlich sensible Eingriffe, W16 Frauenprießnitz: Beeinträchtigung von Sichtbereichen um Kulturerbestandort (KES4), W 20 St. Gangloff: nahe zum Wohngebiet und Eingriff in Wald - Weitere Waldnutzung zur Bioenergiegewinnung (G 3-30): für Landkreis nicht empfehlenswert (derzeitige Nutzung bereits über Gesamtpotenzial, keine weitere Zergliederung der Wälder) Verkehr - Vorhaben Ortsumfahrung Eisenberg L 3007: aus naturschutzfachlicher Sicht sollte davon Ab- stand genommen werden, SG Verkehrsangelegenheiten: Vorhaben dringend erforderlich, Ge- sundheitsamt: Rückstufung der L 3007 zur B 7 befürwortet (Reduktion von Belastungen für Be- wohner) - Vorhaben B 7-Jena-Anschlussstelle mit Ortsumfahrung Bürgel (G 3-10): nicht nur Prüfung der OU, sondern erneute Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan gewünscht - Vorhaben Ortsumfahrung auf der L 1070 zwischen B 7 und B 88: Streckenabschnitt fehlt im Entwurf, stark befahrene Verbindungsstrecke, insbesondere auch mit LKW-Verkehr - Ausbau/höherfrequentierter Nutzung von Bahntrassen (G 3-1 bis G 3-3): ausreichend Lärm- schutzmaßnahmen sind zu berücksichtigen - Ausbau/Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung und Strecke Leipzig – Gera –Hof vom Landkreis sowie zukünftig Sicherung der Verbindungsqualität des Schienenverkehrs nach Fer- tigstellung der Hochgeschwindigkeitsverbindung VDE 8 Bildung - Notwendige Zusammenlegungen/Neuerrichtungen von Grundschulen in zentralen Orten (G 3- 67): Für eine flächendeckendes Bildungsangebot im Landkreis mit seiner ländlich geprägten Struktur sind auch Grundschulstandorte (ebenso wie weiterführende Schulen und Förderzen- tren) außerhalb der zentralen Orte unverzichtbar - Schrittweise Straffung/Konzentration der berufsbildenden Schulen in Oberzentren bzw. Mittel- zentren mit Teilfunktionen eines Oberzentrums (G 3-70): Berufsschulzentrum Hermsdorf- Schleiz-Pößneck ist ein unverzichtbarer wirtschaftlicher und kultureller Faktor, bei Wegfall nicht unerhebliche Schwächung der Region zu erwarten - Grundzentren (1.2.4): Bildung eines Grundzentrums aus den zwei kreisübergreifenden Gemein- den Bad Köstritz/Crossen an der Elbe könnte in Hinblick auf die Schulnetzplanung zu Problemen führen - Förderzentren (G 3-61): ausdrücklich Erhalt dieser Zenten im Landkreis unterstützt. KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH                                                           Seite 5
9

Saale-Holzland-Kreis                   Integriertes Regionales Entwicklungskonzept (IREK) – Bestandsanalyse 06/2021 Belange der Gemeinden bezüglich vorhandener Restriktionen des Regionalplans für die Siedlungs- entwicklung, vor allem kleinerer Gemeinden ohne zentralörtliche Einordnung, werden in Kapitel 2.2.1 Siedlungsstruktur und -entwicklung benannt. 1.3 Weitere Konzepte, Strategien und Projekte mit Bezug zum Landkreis LEADER Der gesamte Saale-Holzland-Kreis, die Stadt Bad Köstritz und die Gemeinden Caaschwitz und Hart- mannsdorf des Landkreises Greiz sowie die ländlich geprägten Ortsteile der Stadt Jena bilden die LEADER-Region Saale-Holzland. Die Region hat sich zu einer gemeinsamen Regionalen Aktions- gruppe (RAG) zusammengefunden. Bereits in der Förderperiode 2007–2013, aber auch in der ak- tuellen Förderperiode 2014–2020 konnten zahlreiche Projekte, Kooperationen und Netzwerke ent- 8 wickelt sowie Maßnahmen umgesetzt werden. Schwerpunkte sind folgende Handlungsfelder: -   HF 1 „Lebensqualität auf dem Land – für Jung bis Alt“, -   HF 2 „Naturnaher Tourismus und Naherholung – regionale Produkte/Vermarktung“, -   HF 3 „Regionale Wertschöpfung und nachhaltiges Wirtschaften“, -   HF 4 „Energie und Klimaschutz“. Aus dem LEADER-Prozess heraus wurde ein Bioenergieregion-Netzwerk gegründet. In der Bioener- gieregion Jena-Saale-Holzland wurde 2012 bis 2015 durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die verstärkte Nutzung der Bioenergie unterstützt (siehe auch Kapitel 2.7.9 Klima, Klimaschutz und Klimaanpassung). MORO Regionale Daseinsvorsorge für den Saale-Holzland-Kreis Der Saale-Holzlandkreis war eine Modellregion für das MORO (Modellvorhaben der Raumordnung) „Aktionsprogramm Regionale Daseinsvorsorge“. Projektträger war der Landkreis in Kooperation mit der Regionalen Aktionsgruppe (RAG) Saale-Holzland e.V. Erarbeitet wurde 2014 eine Regionalstra- tegie Daseinsvorsorge. Dazu wurden drei Arbeitskreise gebildet: AK 1 „Wirtschaft und Verkehr“, AK 2 „Energie und Kreisentwicklung“ sowie AK 3 „Soziale Infrastrukturen“. Für die verschiedenen Hand- lungsfelder wurden jeweils eine vertiefende Analyse der Bestandssituation und darauf aufbauend 9 strategische Handlungsempfehlungen und wichtige Schritte zur Umsetzung erarbeitet. Die Umset- zung der Regionalstrategie wurde zwischen 2015 und 2018 mit Mitteln der Regionalentwicklung ge- 10 fördert. Leitbild des Saale-Holzland-Kreises 2016 wurde ein Leitbild für den Landkreis unter Leitspruch „Zukunft gestalten – miteinander, nach- haltig, optimistisch“ für sieben Handlungsfelder erarbeitet.         11 8 Regionale Entwicklungsstrategie Saale-Holzland 2014–2020 (2019) 9 Regionalstrategie Daseinsvorsorge für den Saale-Holzland-Kreis (2014) 10 Landesentwicklungsbericht Thüringen (2019) 11 Leitbild Zukunftsregion Saale-Holzland-Kreis 2020 (2016) KEM Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH                                                               Seite 6
10

Zur nächsten Seite