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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „KWK-Studien zum Hamburger Energiebedarf

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INGENIEURBÜRO FÜR RATIONELLEN ENERGIEEINSATZ GbR

 

 

 

Projekt-Nr.: 831

Behörde für Stadtentwicklung und
Umwelt Hamburg

Studie zur Ermittlung des KWK —
Potentials in Hamburg
an bestehenden Anlagen mit einer
thermischen Leistung von 1 - 20 MW

Bauherr: Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Stadthausbrücke 8
20355 Hamburg

Planer: ENERATIO GbR

Ingenieurbüro f. rationellen Energieeinsatz
Alsterdorfer Str. 276
22297 Hamburg

Hamburg, den 06. Mai 2009
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KWK - Studie 1 - 20 MW ENERATIO
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Seite 2
Inhaltsverzeichnis
1. Aufgabenstellung ......... nessrotnneusennntserntssntnnetnsornnnenentnentssssonsesennssnsennsnsoensesasntransesnsarasenatane 3
2. Vorgehensweise ...............uur200r220r200nnonnennnnsnannnnnnnnensnnnnssnennsnersnenssensnesnssssssnessnssnsonersonennne 3
3. Schwierigkeiten bei der Auswertung / Ungenauigkeiten ..............eeenneneennnener Bnnenrenrene 6
4. Technische Umsetzungsmöglichkeiten een Ourasnhesuhnsllianussssnsssnnorssnnoresnsnnssssunersussae 7
5. Technische Ergebnisse ..........sens2ursusensenensnnenssnnesensennnnenennnnesnnnnennnesorsnsnssnsnennsnsenenensnnnn 8
6. Einsparungen und Mehrverbräuche name Murnnssnnneulenssnnesunasensnuusnsansrrnseegsgnnggene 9
7. Umsetzung der Maßnahmen ......eueneussnesssenssnsensessnennennernennnensssenessnessuenensensenenseneeneneennnnne 10
8. Anreize zur Umsetzung ...........uu2ucssseenenensonnnnnnnnsnennnnnnenensnensnnsannannssonnnssssnnnnsnssssnennarnnnnenn 11
9. Zusammenfassung..........unussssneneenneneennnnnen banunsunsnensssnntsesssnusssssnonsnssnensssnssnsnsnsssassssnnasnnen 12

Anlagenverzeichnis
ANLAGE

ANLAGE 2

Fragebogen (blanko)
Auswerte - Tabelle

N Profekds\Umwelib\Studie 1-20 MWV.831\0018tudie?_20MW\ntersuchung\ änderung, vom_06052008_ ene.doc.
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ERSTE Anm
KWK - Studie 1-20 MW ENERATIO
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Seite 3

1. Aufgabenstellung

Der Hamburger Senat beabsichtigt die durch die Bundesregierung
gesetzten Klimaschutzziele durch weitreichende Sanierungsmaßnahmen
sowie durch Erlassen der Hamburger Klimaschutzverordnung deutlich zu
unterschreiten. Hierzu sollen die Bundesförderungen über das KWK-
Gesetz, das EEG sowie die möglichen Sonderinvestitionszuschüsse durch
die Stadt Hamburg genutzt werden.

In diesem Zusammenhang vergab die Behörde für Stadtentwicklung und
Umwelt den Auftrag für eine Studie, um die möglichen Potentiale zur
Kraftwärmekopplung zu ermitteln. Hierbei sind der zusätzliche
Brennstoffeinsatz sowie die CO,-Ersparnisse durch die gleichzeitige
Strom- und Wärmeerzeugung zu berücksichtigen.

Aus allen teilnehmenden Anlagen wurden 20 Liegenschaften näher.
untersucht, um die vorab ermittelte Wirtschaftlichkeit zu bestätigen und
ein Realisierungskonzept aufzuzeigen. Die Ergebnisse sind in
tabellarischer . Form je Anlage erstellt worden, die einzelnen
Liegenschaften sind anonymisiert.

2. Vorgehensweise

Um die tatsächlich vorhandenen Anlagen mit der thermischen Leistung
von 1,0-20 MW zu ermitteln, wurden Anlagenlisten aus einer älteren
Untersuchung sowie diverse Listen aus den Betriebsreferaten der
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt gesichtet und abgeglichen.
Zusätzlich wurden Anlagenstandorte, die in unserem Hause bekannt sind,
in die Liste aufgenommen.

Weitere Adressen bestehender Anlagen sollten von der Schornstein-
fegerinnung beigestellt werden, da in deren Betreuung alle in Frage
kommenden Anlagen aufgeführt sein müssten.

Aus Datenschutzgründen durften die Adressdaten der Schornstein-
fegerinnung nicht weitergegeben werden, so dass kein Abgleich
zwischen den von ENERATIO erstellten Listen und den Anlagenlisten
der Schornsteinfegerinnung erfolgen konnte.

Hieraus resultiert ein teilweise zweifaches Anschreiben einzelner
Liegenschaften.

Um an möglichst viele relevante Daten zu gelangen und den
Arbeitsaufwand für die teilnehmenden Anlagen zu begrenzen, wurde ein
Fragebogen auf zwei DIN A4-Seiten von uns entwickelt. Dieser enthielt
unter anderem Angaben zu Adressen der Liegenschaften,

N:Projekte\ Umwellb\Studia 1-20 MAY, 8311001Studiel_Z20MW\Uhtersuchung\Änderung_vom_06052008_ens.doc.
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KWK - Studie 1-20 MW ENERATIO
Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt __Seite 4

Ansprechpartner, Anzahl und Leistung der vorhandenen Anlagen, Gas
und Stromverbräuche sowie Angaben zu den heutigen Preisen.

Zusätzlich wurden Angaben zu Abwärmequellen abgefragt, um evtl. im
Rahmen einer weiteren Studie die Nutzungsmöglichkeit dieser ebenfalls
zu untersuchen.

Der Fragebogen liegt als ANLAGE 1 dieser Untersuchung bei.

Nach dem Zusammenführen sämtlicher Adressdaten wurde gemeinsam
mit der BSU ein Anschreiben zum Fragebogen entwickelt und am
29.09.08 an sämtliche Anlagenbetreiber verschickt.

Um möglichst viele Rückläufer zu erhalten und die Studie auf eine breite
Basis stellen zu können, wurden frankierte und beschriftete
Rückumschläge dem Anschreiben bereits beigelegt.

Für die Antwort wurde den Anlagen ein Zeitraum von 3 Wochen
eingeräumt.

5 Tage nach dem Versenden der Anschreiben wurde damit begonnen
telefonisch bei allen Anlagen nachzufragen, um den Eingang des
Schreibens zu bestätigen, die zuständigen Personen dafür zu motivieren
den Fragebogen auszufüllen sowie Hilfestellung bei der Ausfüllung
anzubieten.

Insgesamt wurden von ENERATIO 186 Anlagen angeschrieben und
davon ca. 170 im Nachgang telefonisch erreicht.

Nach Ablauf der Rückgabefrist war die Anzahl der Rückläufer viel zu
gering, um die Studie auf einer vernünftigen Basis auswerten zu können.

Um diese notwendige Basis zu erreichen, wurde seitens der BSU ein
Sonder-Newsletter per Email an über 1.000 Betriebe geschickt, mit dem
Hinweis auf die KWK- Studie sowie die daraus evtl. resultierende
kostenlose Konzepterarbeitung.

Auch hierauf kamen nur wenige Rückmeldungen.

Die Schornsteinfegerinnung konnte durch einen Fehler im
Datenbanksystem erst Ende November die Fragebögen an die ihr
bekannten Anlagenstandorte versenden; deutlich nach dem von uns
gesetztem Rückgabetermin.

Während der Laufzeit der Fragebögen der Schornsteinfegerinnung
wurden die Anlagen, die wir bereits angeschrieben hatten, aber die noch
keine Rückläufer abgegeben hatten, noch einmal telefonisch kontaktiert
und um Ausfüllung und Abgabe des Fragebogens gebeten.

Anfang Dezember 2008 wurde gemeinsam mit der BSU,
Energieabteilung, eine Besprechung durchgeführt um die Basis für die
Studie festzulegen. Hierbei wurde folgendes festgestellt.

1. Insgesamt wurden ca. 400 Anlagenstandorte mit

Feuerungsanlagen in der Größe 1,0-20 MW recherchiert und zum
Ausfüllen des Fragebogens aufgefordert.

N.\Projekte\Uimwelto\Stuclle 1-20 MWV.831\001 Studie! _Z0MW\Untersuchung\änderung_vom_D6052009_ene.doc
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2. Hiervon liegen 107 ausgefüllte Fragebögen vor, die teilweise erst
durch persönliches Nachfragen der Mitarbeiter von BSU und
ENERATIO eingeholt werden konnten.

3. Inden 107 Standorten sind 288 Wärmeerzeuger
(Kessel/Motoren/Thermische Nachverbrennungen TNV)
installiert.

Auf Grundlage der eingegangenen Fragebögen wurde jeder einzelne
Anlagestandort anhand des heutigen Wärmebedarfs / Gasverbrauchs
sowie den angegebenen Energiepreisen überschläglich bewertet.

Hierzu wurden Jahreswärmebedarfsverläufe erstellt und KWK-Anlagen
überschläglich ausgelegt, um einen wärmegeführten Betrieb zu
ermöglichen. Hierbei wurde darauf geachtet, dass die Volllaststunden-
zahl der KWK-Anlage mind. 6.000 Stunden pro Jahr beträgt.

Unter Berücksichtigung von Kapital-, Betriebs-, und Brennstoffkosten
wurde ein heutiger Wärmepreis der vorhandenen Anlage sowie ein
zukünftiger Wärmepreis beim Umsetzen der KWK-Anlage abgeschätzt.

Anschließend wurden die 107 Anlagenstandorte in die Kategorien

- nicht wirtschaftlich (Betriebsergebnisverschlechterung incl.
Kapitalkosten durch KWK von >5.000,- €)

- eventuell wirtschaftlich (Betriebsergebnisveränderung incl.
Kapitalkosten durch KWK von =& 5.000,- €)

- wirtschaftlich (Betriebsergebnisverbesserung incl. Kapitalkosten
durch KWK von >5.000,- €)

eingeteilt.

Aus den wirtschaftlichen Anlagen wurden 20 Anlagen ausgewählt, die
näher untersucht werden sollen. Diese sind den Bereichen

- Industrie (10 Stck.)

(z.B. Wäscherei, Nahrungsmittelindustrie, Pharmaindustrie)
- Private Anlagen (8 Stck.)

(z.B. Krankenhäuser, Hotel, Altenwohnanlagen)
- öffentliche Anlagen (2 Stck.)

(z.B. Schulen, Schwimmbäder)

zugeordnet.

Da aus dem Bereich der Industrieanlagen nach der überschlägigen
Bewertung nur 8 Stück in die Kategorie “Wirtschaftlich“ fielen, wurden
zwei weitere Industriebetriebe aus .der Kategorie “eventuell
wirtschaftlich“ mit in die nähere Betrachtung aufgenommen.

Die ausgewählten Betriebe wurden vorgeschlagen und mit der BSU
abgestimmt.

Mit diesen 20 Betrieben wurden ab Januar 2009 Besichtigungstermine
der technischen Anlagen vereinbart, bei denen die Angaben des

N.\Proje kte\ Unmwaltb\Studie 1-20 MWV.B31\001 Studle? _20M//\ntersuchung\Änderung_vorn_06062009_ene.doc
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Fragebogens verifiziert sowie ergänzende Unterlagen übergeben werden
sollten.

Aufgrund von Terminschwierigkeiten zog sich die Bestandsaufnahme der
20 Anlagen bis Mitte März 2009 hin.

Nach den Bestandsaufnahmen wurden die genaueren Konzepte für die 20
Anlagen erstellt, um die tatsächliche Möglichkeit zur Umsetzung zu
beurteilen sowie das tatsächliche Einsparpotenzial gegenüber den
überschläglichen Vorab-Berechnungen festzulegen.

Nach dem Vorliegen der 20 Konzepte, wurden sämtliche erfassten und
berechneten Daten in einer Tabelle zusammengefasst und gemeinsam mit '
diesem Endbericht der BSU übergeben.

3. Schwierigkeiten bei der Auswertung / Ungenauigkeiten

Bereits während der ersten überschläglichen Wirtschaftlichkeits-
betrachtung der teilnehmenden Anlagen wurde deutlich, dass ein Großteil
der Unternehmen / zuständigen Personen sich nicht mit den Daten und
Energiemengen ihrer Anlage auskennen oder ausreichend beschäftigt
hatten.

So waren ca. 90 % der Fragebögen nicht komplett ausgefüllt, mind. 50 %
der Angaben waren nicht schlüssig. Auch hierzu waren umfangreiche
telefonische Nachfragen notwendig, da vielfach nur Zahlenangaben ohne
Dimension oder mit falschen bzw. nicht eindeutigen Einheiten versehen
wurden.

Dieses führte bei .einigen Anlagen nach der detaillierten
Bestandsaufnahme zu deutlich anderen Ergebnissen.

Zum anderen hat dies deutlich gezeigt, dass das hierfür notwendige
technische und kaufmännische Verständnis nicht überall vorliegt bzw.
sich mit diesem Thema noch nicht ausreichend beschäftigt wurde.

Allein die. Aufklärung der Betriebe über die Zusammenhänge der Daten
und die damit einhergehende Kontrolle könnten zukünftig Einsparungen
bringen.

Im Vorfelde der Datenaufnahme wurden von, uns als Vorbereitung auf
den Termin bereitzuhaltende Unterlagen angefordert, um zum einen die
Angaben in den Fragebögen :zu verifizieren und zum anderen die
Konzepte ausarbeiten zu können. Dieses waren im wesentlichen
Anlagenschemata, Grundrisspläne, Energieabrechnungen, Verteilung der
Energieströme und Anlagengrößen.

Bei einem Großteil der Anlagen konnten diese Unterlagen nicht
vorgelegt werden, da sie entweder im Haus nicht auffindbar. oder gar
nicht bekannt waren.

N.\Projekte\ Umwelib\Studie 1-20 MWV.831\0018tudk 1 _20MM\Untersuchung\Änderung_vom_D6052008_ene.doc.
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Auch hieraus wurde deutlich, wie Betriebskosten verursachende Anlagen
in den Betrieben selbst bewertet werden.

4. Technische Umsetzungsmöglichkeiten

Gerade bei der Bestandsaufnahme der 20 ausgewählten Anlagen wurde
deutlich, wie vielfältig die Anforderungen an die Heizwärmeerzeugung
sind, die über den Fragebogen so gar nicht erfaßt werden konnten,

Dieses sind z.B.
Anlagen, in denen Heizwärme nur mit Heißwasser erzeugt wird.

Anlagen, in denen die Beheizung aufgrund von gewachsenen
Strukturen mit Heizdampf sichergestellt wird.

Anlagen , in denen der Heizdampf für die Produktion benötigt wird
und direkt ins Produkt geht, so dass ständig kaltes aufbereitetes
Wasser nachgespeist werden muss.

Anlagen, in denen das Kondensat der Dampfanlage aus
sicherheitstechnischen Gründen nicht wieder in den Kreislauf
zurückgeführt werden darf, so daß hier ebenfalls ein großer
Frischwasserbedarf ist. Auf der anderen Seite wird das Kondensat
mit ca. 100 °C ungenutzt abgeleitet.

Anlagen, in denen anfallend Abfallstoffe aus dem
Produktionsprozess zur Wärmeerzeugung weiter verwertet werden
bzw. nachverbrannt werden müssen, um Emissionen einzuhalten.

Das kann zu einem Wärmeenergie-Überschuss bzw. zu einem nur noch
sehr geringen Einsatz von fossilen Brennstoffen zur Wärmeerzeugung
führen, so dass sich hier weniger auf die Wärmeerzeuger, sondern mehr
auf die Abwärmeseite bezogen werden muss.

Auch für Abwärmepotentiale sind viele Betriebe nicht ausreichend
sensibilisiert und es werden relevante Mengen ungenutzt an die Umwelt
abgegeben. .

Für die Betriebe, in denen Heizwasser für die Beheizung der Gebäude
und den Produktionsprozess ausreichend ist, wurden im wesentlichen
Kraft-Wärme-Kopplungssysteme in Form von Gasmotoren untersucht, da
hiermit bereits in kleinen Leistungsgrößen gute elektrische
Wirkungsgrade (>32%) erreicht werden können.

Bei höheren benötigten Vorlauftemperaturen bzw. Dampfnetzen wäre der
Einsatz von Gasturbinen theoretisch denkbar, allerdings sind die für diese
Untersuchung benötigten Leistungsgrößen wirtschaftlich nicht verfügbar.

Zur Nutzung der Abwärme bei hohen Temperaturen könnte der Einsatz
eines ORC-Prozesses sinnvoll sein, der aber auch eine Abwärmeleistung
von min. 1,5 MW, zum wirtschaftlichen Betrieb benötigt.

N'Projakia\Urmweltb\Studie 1-20 MV.8311001Stucle1 _20MWilnlersuchung\Änderung_vom_06052009_ene.doc
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Zur Nutzung der Abwärmequellen können Wärmepumpen eingesetzt
werden. Die größten Einsparpotentiale lassen sich aber durch direkte
Wärmerückgewinnung, Zweifachnutzung oder die Bildung von Netzen
mit nahegelegenen anderen Liegenschaften erreichen.

Allerdings steht letzterem die ständige Lieferverpflichtung meist
entgegen. Hier ist sicherlich ein Arbeitsfeld für Wärmecontractoren.

5. Technische Ergebnisse

Aus den Bestandslisten, sowie den Listen der Schornsteinfegerinnung ist
davon auszugehen, das es in Hamburg ca. 400 Anlagenstandorte im
Leistungsbereich 1,0 bis 20 MW gibt.

Insgesamt sind 107 Antwortfragebögen eingegangen, die tabellarisch
zusammengefasst und ausgewertet wurden.

Aus den ausgewerteten Fragebögen geht hervor, dass sich an den 107
Anlagenstandorten 267 Einzelkessel sowie 21 Gasmotoren im Einsatz
befinden, das heißt jede Anlage besteht im Schnitt aus 2-3
Wärmeerzeugern. Das ist technisch auch notwendig, um verschiedene
Lastbereiche, die aufgrund von schwankenden Außentemperaturen oder
schwankenden Produktionsanforderungen entstehen, abfahren zu können.

Der. heutige Wärmebedarf der 107 ausgewerteten Anlagenstandorten
beträgt 420.000 MWh/a.

Dieser wird aus den verschiedensten Brennstoffen, wie Erdgas, Öl, Holz,
sowie aus Fernwärme gedeckt.

Die installierte Feuerungswärmeleistung beträgt 460 MW.

Bei dem heutigen Betrieb werden 100.000 t/a CO, an die Umwelt
abgegeben.

Aus der überschlägigen Auswertung der 107 Anlagen ergab sich
folgendes Ergebnis:

- 16 Anlagenstandorte waren zu klein(< 1,0 MW.) oder bereits n KWK
umgesetzt.

- die restlichen 91 Anlagenstandorte teilen sich wie folgt auf:

wirtschaftlich evtl. nicht _
wirtschaftlich wirtschaftlich

Tg | | 6 | 3

NAProjekte\Umwattb}Studio 1-20 MN.831\001 Studio _20MMALintersuchunglÄnderung_vom_08052000_ane.doc
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öffentliche
Anlagen

Zu den 107 Anlagenstandorten kommen noch mal 13 Anlagen eines
großen Wärmelieferanten, der nicht an .der Fragebogenaktion
teilgenommen hat. Diese Anlagen sind bereits in KWK umgesetzt.

Aus den 20 näher untersuchten Anlagen aus dem Bereichen Industrie,
Privat und Öffentlich könnten 17 Liegenschaften mit einer KWK -
Anlage ausgestattet werden. Hierbei können in einzelnen Liegenschaften
nicht der gesamte Wärmebedarf aber mind. Teile substituiert werden.

Von den 17 KWK- Anlagen sind 14 auch nach näheren Untersuchungen
wirtschaftlich darstellbar.

Bei 3 der untersuchten Anlagen lässt sich eine KWK- Anlage aufgrund
von anderen betrieblichen Notwendigkeiten (z.B. thermischen
Nachverbrennung um Emissionen einzuhalten) nicht realisieren.

Die technische Umsetzung der KWK - Anlage erfolgt im wesentlichen
mit Gasmotoren der Leistungsgrößen 50 kW. bis 2 MWaı. Diese
Maschinen sind am Markt verfügbar und technisch ausgereift.

In einer der Anlagen, die heute schon mit BHKW gefahren wird, ist auch
der Austausch einer 15 Jahre alten BHKW-Anlage gegen eine moderne
wirtschaftlich, da sich die elektrischen Wirkungsgrade der Motoren
deutlich erhöht haben.

6. Einsparungen und Mehrverbräuche

Bei theoretischer Umsetzung aller KWK Möglichkeiten der 107
Anlagenstandorte könnten vom heutigen Wärmebedarf (420.000 MWh/a)
immerhin 260.000 MWh/a an Wärme in einem KWK Prozess erzeugt
werden. Gleichzeitig werden 200.000 MWh/a an elektrische Energie
erzeugt. -

Die Wärmeerzeugung mittels Gasmotoren beinhaltet eine Steigerung des
Primärenergiebedarfes, dieser wird aus den ausgewerteten Anlagen zu
einem Mehreinsatz von 242.000 MWh/a Brennstoff führen. Hieraus
resultiert zwangsweise ein erhöhter COs-Ausstoß. Durch die
gleichzeitige Erzeugung von Elektroenergie wird aber eine erhebliche
CO2-Gutschrift erzielt, da diese Menge nicht an anderen Orten erzeugt
werden muss. Für die CO2 Mengenermittlung, wurden die von der

N. Projekte\ Ummwallb\Studie 1-20 MW 831\001Studie1_20MUntarsuchung\Ärdlerung_vom_D6052008_ene.doc
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Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg festgelegten Werte
als Grundlage für die Berechnung genommen (Erdgas H= 0,183 kg/kWh
Ho; Strom-Mix= 0,514 kg/kWh)

Danach führt die Umsetzung sämtlicher KWK- Maßnahmen der 107
Liegenschaften zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes von 100.000
t/a auf 40.000 V/a, dies entspricht einer Minderung von 60 %.

Die Auswertung der 20 näher untersuchten Anlagen, ergab sogar, dass
der heutige CO2-Ausstoß bei der Umsetzung der tatsächlich
wirtschaftlichen Kraftwärmekopplungsanlagen um 75 % reduziert
werden kann.

7. Umsetzung der Maßnahmen

In allen besuchten Liegenschaften wurden wir mit großer
Aufmerksamkeit empfangen (teilweise bis zu 12 Personen).

Hieraus geht zum einem das Interesse der Inhaber / Betreiber an den
Möglichkeiten zur Betriebskosteneinsparung und Umweltentlastung
hervor. Zum anderen aber auch die Komplexität der
Entscheidungsfindung innerhalb der Liegenschaft.

Beim Mitwirken mehrerer Teilnehmer, die alle ihr Interesse einbringen
möchten, bis hin zu einer letztendlich notwendigen Entscheidung eines
Konzerns, der noch nicht einmal in Europa sitzt, lässt sich meist keine
kurzfristige Umsetzung realisieren.

Zum anderen wurde festgestellt, das sich in vielen Liegenschaften /
Betrieben noch gar nicht mit dem Thema „Kraftwärmekopplung“ und
„Betriebskosten sparen“ überhaupt intensiv auseinander gesetzt wurde.

Dieses schien meistens an der mangelnden Zeit des zuständigen
Mitarbeiters sowie auch an der Unwissenheit über die Möglichkeiten zu
liegen.

Die Auswertung der 20 näher untersuchten Anlagen ergeben folgende
Werte:

Insgesamt ist heute eine installierte Leistung von 132 MW auf 69 Kessel
und 4 BHKW-Motoren aufgeteilt.

Die untersuchten Anlagen haben heute einen Wärmebedarf von
150.000 MWh/a. Dieser kann bei Umsetzung der ermittelten Maßnahmen
zur 65% in KWK erzeugt werden. Hierbei würden 79.000 MWh/a an
Elektroenergie erzeugt. Des Weiteren wäre bei Umsetzung aller
Maßnahmen eine CO;-Einsparung von fast 30.000 t/a möglich.

Die Umsetzung der KWK-Konzepte der näher untersuchten Anlagen
würde eine zusätzliche elektrische Leistung von 10,7 MW bringen. Die
Investitionskosten betragen ca. 16 Mio. € netto.

N:\Projekle\Umeltb\Studie 1-20 MYV.B31\001Studie1_DOMW\lntersuchung\änderung_vom_08052009_ene.doc
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