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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Studie des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaft von 2013

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Militärseelsorge Ergebnisse der Bundeswehrbefragung 2013 Meike Wanner Klaus Ebeling März 2013
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Die in dem vorliegenden Bericht vorgetragenen Ansichten und Meinungen sind ausschließlich diejenigen der Autoren und geben nicht notwendigerweise die Sicht oder die Auffassung des Bundesministeriums der Verteidigung wieder. Impressum Herausgeber: Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Verantwortlich für den Inhalt: Meike Wanner & Klaus Ebeling Anschrift: ZMSBw, Anteil Strausberg, PF 1142, 15331 Strausberg Tel.: 03341 58 1835; Fax: 03341 58 1802 E-Mail: KlausEbeling@bundeswehr.org Internet: www.mgfa.de © Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
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Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr Militärseelsorge Ergebnisse der Bundeswehrbefragung 2013 Meike Wanner Klaus Ebeling Strausberg, März 2013
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Inhaltsverzeichnis 1   Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick .......................................                  5 2   Kommentierte Befragungsergebnisse ............................................                   9 3   Methodisches Design der Studie .................................................... 23 4   Anhang: Tabellen .............................................................................. 25
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1         Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) hat im I. Quartal 2013 im Auftrag des Bundesministeriums der Verteidigung eine repräsentative Bundeswehrumfrage durchgeführt. Die Daten wurden mittels einer Intranet-Befragung vom 30. Januar bis 3. März 2013 erhoben. Dazu wurde eine Stichprobe von 41 567 LoNo-Besitzern zufällig ausgewählt und per Mail gebeten, sich an der Umfrage zu beteiligen. Es wurden sowohl Soldatin- nen und Soldaten als auch zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befragt. Insgesamt haben sich 7 744 Soldatinnen und Soldaten an der Umfrage beteiligt. Im Mittelpunkt dieser Studie stehen Fragestellungen zur Attraktivität des Arbeitgebers Bundeswehr sowie ausgewählte Fragen zur Inneren Führung und zur Militärseelsorge. Im vorliegenden Kurzbericht werden – nur mit Bezug auf Soldatinnen und Soldaten – erste Ergebnisse zum Themenbereich Militärseelsorge vorgestellt. Erkenntnisinteresse und Fragestellungen Die Fragen zur Militärseelsorge sollen Kenntnisse darüber ermitteln, ob in der Bundes- wehr neben den katholischen und evangelischen Militärseelsorgern und Militärseelsor- gerinnen auch Vertreter anderer Glaubensrichtungen mit seelsorgerlichen Aufgaben 1 betraut werden sollen. Zu diesem Zweck wird zunächst untersucht, wie die vorhandenen seelsorgerlichen An- gebote aufgenommen werden und wie hoch der Anteil der Personen ist, die eine zukünf- tige (erneute) Inanspruchnahme dieser Angebote in Betracht ziehen. Um zu klären, ob sich die Soldatinnen und Soldaten durch die evangelischen und katho- lischen Militärseelsorger und Militärseelsorgerinnen, die bislang das seelsorgliche An- gebot der Bundeswehr prägen, hinreichend betreut und verstanden fühlen, wird die eigene religiöse Zugehörigkeit beleuchtet sowie danach gefragt, welchen andersgläubi- gen Seelsorgerinnen und Seelsorgern man sich auch anvertrauen würde. 1   Die vorliegenden Daten erlauben hierzu keine abschließenden Aussagen und Empfehlungen. Aus diesem Grunde wurden der am 06.12.2012 vorgelegten Projektskizze Vorschläge zu einer möglichen Projekterweiterung beigefügt. 5
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Abschließend wird anhand einer offenen Frage evaluiert, welche Maßnahmen zusätzlich ergriffen werden sollten, um den religiösen bzw. seelsorgerlichen Bedürfnissen der Sol- datinnen und Soldaten (besser) gerecht zu werden. Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse     Die Mehrheit der Soldatinnen und Soldaten hat bereits Angebote der Militärseel- sorge in Anspruch genommen (54 %).     Insgesamt 45 Prozent der Soldatinnen und Soldaten beurteilen die Möglichkeit ei- ner zukünftigen (erneuten) Inanspruchnahme von seelsorgerlichen Angeboten posi- tiv. Rund 23 Prozent wählen die Kategorie „vielleicht“ und 28 Prozent meinen, dass sie von einer zukünftigen Inanspruchnahme von Militärseelsorge eher absehen werden.     Über die Hälfte der Soldatinnen und Soldaten (55 %) gehört zu einer der beiden großen christlichen Konfessionen in Deutschland: 32 Prozent sind evangelisch und 23 Prozent katholisch. Als islamisch, orthodox oder jüdisch bezeichnen sich insge- samt nur 0,8 Prozent der Soldatinnen und Soldaten. Der Anteil der Personen, die sich keinem religiösen Bekenntnis zuordnen, liegt bei 40 Prozent.     Hochrechnungen der Anteile islamischer, orthodoxer und jüdischer Soldatinnen und Soldaten ergeben für die Grundgesamtheit: Anzahl muslimischer Soldatinnen und Soldaten zwischen 507 und 1 018 Personen, Anzahl orthodoxer Soldatinnen und Soldaten: zwischen 406 und 873 Personen, Anzahl jüdischer Soldatinnen und Soldaten: zwischen 51 und 294 Personen.     Im Hinblick auf die Akzeptanz von Seelsorgern werden die evangelischen und ka- tholischen Seelsorgerinnen und Seelsorger mit Abstand am häufigsten genannt.     Die Akzeptanz orthodoxer, jüdischer und islamischer Seelsorge liegt zwischen 18 und 11 Prozent, deutlich über dem Anteil der Soldatinnen und Soldaten mit ent- sprechender religiöser Bindung.     20 Prozent der Soldatinnen und Soldaten geben an, dass sie keine Seelsorger oder Seelsorgerinnen irgendeiner Glaubensrichtung als für sich zuständig akzeptieren würden bzw. jede religiös gebundene Seelsorge ablehnen. Das ist weniger als die Hälfte der Personen, die bislang noch keine seelsorgerlichen Angebote in Anspruch genommen haben (43 %) bzw. genau die Hälfte der Personen, die sich selbst kei- 6
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nem religiösen Bekenntnis verbunden fühlen (40 %). Dies bedeutet, dass auch unter den Soldatinnen und Soldaten, die nicht religiös sind, die Seelsorge in der derzeiti- gen Form als weithin akzeptiert gelten kann.  Die offene Nachfrage zur religiösen Zugehörigkeit der Seelsorgerinnen und Seel- sorger lässt erkennen, dass für deren positive Einschätzung oft wohl weniger das Bekenntnis als Merkmale wie Verständnis, gegenseitige Sympathie und leichte Er- reichbarkeit im Alltag ausschlaggebend sind.  Die offene Frage nach Verbesserungsvorschlägen ergibt, dass 13 Prozent keinen Handlungsbedarf sehen. Andere Nennungen beziehen sich vor allem auf eine quan- titative Ausweitung und Intensivierung des Angebots. 7
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