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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Unterlagen zur Einwohnerversammlung vom 14.11.2022“
Informationsveranstaltung
Hochwasser- und Starkregenschutzmaßnahmen Bad Breisig
Quelle: © animaflora/Fotolia.com
1 Prof. Dr.-Ing. Lothar Kirschbauer – Hochschule Koblenz, FB bauen-kunst-werkstoffe, Siedlungswasserwirtschaft – Wasserbau
Info-Veranstaltung Hochwasser- und Starkregenschutzmaßnahmen Bad Breisig 27.09.2022
Ursachen für die Flutkatastrophen im Juli 2021
• Extreme Trockenjahr 2018 bis 2020
(lange Niedrigwasserperioden)
➔ viel Totholz, abgestorbene und geschädigte
Bäume in den Einzugsgebieten
➔ durch Schädlinge (u.a. Borkenkäfer)
extreme Abholzung der Wälder und daraus
resultierend viele Kahlschläge
• Nach vorangegangenen Episoden mit Starkregen sorgte das Tief „Bernd“ für
anhaltende bzw. wiederkehrende Starkniederschläge vom 12. bis 19. Juli 2021
• Zunächst kam es nur örtlich zu Ausuferungen kleiner Fließgewässer
• Mit anhaltendem Niederschlag traten auch mittlere und größere Flüsse über die Ufer
(Ahr, Emscher, Erft, Kyll, Lippe, Prüm, Rur, Sieg, Wupper ….)
• Später folgten dann das Osterzgebirge, die Lausitz und das Berchtesgadener Land
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Starkregen in der Vergangenheit
Einsturz Prinzregentenbrücke (Luitpoldbrücke)
13. September 1899, München
• Starkniederschläge hat es schon in
der Vergangenheit gegeben:
- Thüringer Sintflut (TH)1613
- Sturzflut in Apolda (TH) 1909
- Sturzflut in Cröffelbach (BW) 1927
- Münster (NW) 2014
- Braunsbach (BW) 2016
- Simbach 2016 (BY)
- Berlin u. Brandenburg (BB) 2017
- Eifel 2021
Quelle: Stadtarchiv München, Historisches Bildarchiv …..
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Ursachen für die Flutkatastrophen im Juli 2021
Quelle: Dennis Schneider, Petra Gebauer: Die Flutkatastrophe im
Verein BERLINER WETTERKARTE e.V., Berlin, 28.07.2021
Juli 2021 in Mitteleuropa aus meteorologischer Sicht
UTC: koordinierte Weltzeit
UTC + 1h MEZ
UTC + 2h MESZ
Verlauf des Kerns von Tief BERND
vom 12. Juli, 18 UTC, bis zur Auflösung am 15. Juli, 06 UTC
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Starkregenereignisse
Was lernen wir aus dem Ereignis:
Starkregenfälle wahrscheinlicher, die zu Überschwemmungen
Quelle: DWD: Attributionsstudie: Klimawandel machte die
• Starkregenereignisse werden zukünftig häufiger auftreten!
„Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu extremen Regenfällen kommt
in Westeuropa führten, Offenbach, 24.08.2021
wie denen, die im letzten Monat zu Überschwemmungen in
Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg geführt
haben, hat sich durch den Klimawandel
um das 1,2- bis 9-Fache
erhöht.“ (DWD, 24.08.2021)
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Einfluss des Klimawandels
Flusshochwasser
• Ohne Klimaschutz (RCP 8.5) kräftige
Zunahmen des HQ100-Abflusses
projiziert
Bildquelle: UBA, 2021, S. 206, Abb. 20
• Maximale Zunahmen in
Ostdeutschland
• Geringe Zunahmen in Alpennähe
Anzahl extremer Starkregenereignisse ≥ Warnstufe 3
Bildquelle: KWIS RP und LfU RP, 2021, S. 24
Starkregen
• Phänome des Sommers
• Höhere Temperatur
→ mehr Wasserdampf in der Luft
→ Begünstigung Starkregenereignisse
(Warnstufe 3: Heftiger Starkregen, 25-40 l/m² in 1 Std.
35-60 l/m² in 6 Stunden )
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Worauf können wir direkt keinen Einfluß nehmen
Niederschlagssummen 14.07.2021 7:00 Uhr
bis 15.07.2021 7:00 Uhr (MEZ)
(Quelle: Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz,
online 15.07.2021)
Quelle: Bayrischer Rundfunk
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Flutkatastrophe im Juli 2021 - NRW
Uhrzeit: 18:48 Uhr (MESZ) Uhrzeit: 21:48 Uhr (MESZ)
Weg Bachbett
Aufnahmezeitpunkt: 14.07.2021
Orbach, Blick in Fließrichtung,
Swisttal-Odendorf,
Bereich „In der Freiheit“
Richtung Brücke „Am Schornbusch“
Aufnahmen: Daniela Bong, (aus dem 1.OG)
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Thema: Kommunikation
Kommunikation und Information am 15.07.2021 und in den Tagen danach:
• die Stromversorgung ist überwiegend
in den Flutgebieten ausgefallen:
➔ das Telefonnetz (Festnetz)
funktionierte nicht mehr
➔ die Mobilfunknetze
funktionierten nicht mehr
➔ das Internet funktionierte nicht mehr
➔ die Sirenen (soweit noch vorhanden)
funktionierten nicht mehr
- Es war so gut wie keine Kommunikation und Information mehr möglich
- Durch die Flut waren viele Straßenverbindungen unterbrochen
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Warnungen
Was lernen wir aus dem Ereignis:
• Hochwasser kann jederzeit auftreten und jeden treffen!
• Die Gefahren durch
- schnell fließendes Wasser
- eindringendes Wasser (Wasserdruck)
darf nicht unterschätzt werden
und muss im Bewusstsein bleiben!
• Fluchtwege und Sammelpunkte müssen bekannt sein
und eingeübt werden!
• Konkrete Warnungen müssen verbessert und die
Bedeutungen der Warnungen müssen
immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden!
➔ Wir müssen der „Hochwasser-Demenz“ entgegenwirken!
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