200529-umsetzungskonzept-liebersicher-lieberleben

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Verkehrssicherheitkampagne LIEBER SICHER

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Umsetzungskonzeption zur Fortführung und Weiterentwicklung der Verkehrssicherheitskampagne „Lieber sicher. Lieber leben.“
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Inhalt 1.     Hintergrund..................................................................................................................................... 4 2.     Ausgangslage ................................................................................................................................. 5 3.     Ziele................................................................................................................................................. 5 4.     Zielgruppen ..................................................................................................................................... 6 5.     Strategie- und Kampagnenkonzeption.......................................................................................... 8 Themenplanung mit Unterthemen für drei Jahre............................................................................... 9 Leitidee ................................................................................................................................................. 9 6.     Kooperationen .............................................................................................................................. 17 Kontaktpflege und Zusammenarbeit mit Unterstützenden sowie Sponsorinnen und Sponsoren . 17 Inhaltliche Kooperation: ..................................................................................................................... 17 Mediale Kooperation:......................................................................................................................... 17 Finanzielle Kooperation: .................................................................................................................... 17 7.     Vor-Ort-Veranstaltungen .............................................................................................................. 18 Module ................................................................................................................................................ 18 Veranstaltungsarten ........................................................................................................................... 22 8.     Wettbewerbe ................................................................................................................................ 26 Malwettbewerb „ZeBra-Theater“ ...................................................................................................... 26 Filmwettbewerb mit der Filmuniversität KONRAD WOLF Babelsberg ............................................. 27 DAK-Malwettbewerb „bunt statt blau“ (Optional)........................................................................... 28 9.     Veranstaltungen von unseren Kooperationspartnerinnen und -partnern ................................. 28 Mobilitätstour mit dem ADAC ............................................................................................................ 28 10.    Onlinemaßnahmen....................................................................................................................... 29 Webseite ............................................................................................................................................. 29 Onlineelemente für die 5- bis 7-Jährigen ......................................................................................... 29 Onlineelemente für die 8- bis 12-Jährigen ....................................................................................... 30 Onlineelemente für die 12- bis 17-Jährigen ..................................................................................... 31 Onlineelemente für die 18- bis 100+-Jährigen................................................................................. 31 Onlineelemente für die 65+-Jährigen ............................................................................................... 32 Onlineelemente für alle Brandenburgerinnen und Brandenburger ................................................ 32 Social Media ....................................................................................................................................... 33 2
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11. Printprodukte................................................................................................................................ 34 Zielgruppe der 5- bis 7-Jährigen........................................................................................................ 35 Zielgruppe der 8- bis 11-Jährigen ..................................................................................................... 36 Zielgruppe der 12- bis 17-Jährigen ................................................................................................... 36 Zielgruppe der 18- bis 25-Jährigen ................................................................................................... 36 Zielgruppe der 65+-Jährigen .............................................................................................................. 37 Printkampagne ................................................................................................................................... 37 Informationsmaterial „Verkehrsleitfaden“ ....................................................................................... 37 12. Gemeinsame Kampagne mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern ................................. 38 Erste-Hilfe-Kurs – eine Kampagne des Instituts für Kinder- und Jugendhilfe: ................................ 38 13. Mediale Begleitung der laufenden Aktivitäten........................................................................... 39 Kontinuierliche Presse-Kommunikation ............................................................................................ 39 14. Multiplikatorinnen- und Multiplikatorenkommunikation ........................................................... 39 15. Evaluation ..................................................................................................................................... 40 16. Dokumentation ............................................................................................................................. 40 3
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1. Hintergrund Im Land Brandenburg sterben immer noch sehr viele Menschen bei Verkehrsunfällen oder werden schwer verletzt. Nach Angaben der Verkehrsunfallbilanz 2019 des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung ka- men im letzten Jahr 125 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Statistisch gesehen wird in Bran- denburg alle drei Tage ein Mensch im Straßenverkehr getötet. Geschwindigkeitsübertretungen sind nach wie vor mit weitem Abstand die Hauptursache für tödliche Unfälle. Die Zahl der Verletzten ist um ein Prozent auf 11.819 Menschen gestiegen, 113 Menschen mehr als 2018. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 83.827 Verkehrsunfälle gezählt, eine Zunahme um 1,7 Prozent beziehungsweise 1.365 Verkehrsunfälle. Mit Abstand die meisten Verkehrsunfälle passieren innerorts (2019: 53.781). Auch außerorts ist die Zahl der Unfälle um 6,1 Prozent gestiegen. Dagegen konnte auf Bundesautobahnen ein Rückgang von 2,7 % verzeichnet werden. Fast jeder dritte Verkehrsunfall auf den Autobahnen ereignete sich unter Beteiligung eines Güterkraftfahrzeugs. Auffällig ist der Rückgang bei den Verkehrstoten auf den Autobahnen in Brandenburg von 23 im Jahr 2018 auf neun im vergange- nen Jahr sowie auf Landstraßen (-11,8 %). Dagegen gab es aber einen Anstieg der Getöteten innerorts um 17,1 % – 41 Menschen verloren ihr Leben. Hauptunfallursachen insgesamt sind weiterhin Abstand, Geschwindigkeit, Vorfahrt, Drogen und Alkohol. Verkehrsunfälle mit Kindern sind um 3,2 % auf 752 gesunken, genauso ist die Zahl der verletzten Kinder gesunken. Rückgänge konnten auch bei Schulwegunfällen festgestellt werden. Mit 239 Unfällen im Jahr 2019 ist die Zahl um 2,6 % gesunken. Dazu ist positiv zu berichten, dass kein Kind bei einem Schulunfall ums Leben gekommen ist. Jedoch ist gerade die Zahl der Verkehrsunfälle verursacht durch „junge Er- wachsene“ um 4,7 Prozent auf 6.475 gestiegen. Die Zahl der Getöteten sank um 21 auf 11. Auch Senio- renunfälle sind um 2,2 Prozent gestiegen und dabei sind über 70 Prozent selbst verursacht. In dieser Altersklasse ist die Gesamtzahl (+2,2 %), genauso wie die Zahl der Verletzten (+1,2 %) und die Zahl der Getöteten (+4,8 %) gestiegen. Fahrradfahrende gehören weiterhin zu einer Risikogruppe mit einem leichten Anstieg an Beteiligungen in Verkehrsunfällen. Mit 3.886 Verkehrsunfällen mit Fahrradfahrenden im Jahr 2019 ist die Gesamtzahl um 0,3 % gestiegen. Zwar ist die Zahl der verletzten Radfahrenden leicht gesunken (-1,4 %), jedoch ist die Zahl der getöteten Radfahrenden um 10 % gestiegen. Ähnlich sind die Zahlen zu Motorradfahren- den. Leicht gesunken ist die Anzahl an Verkehrsunfällen (-5,5 %) unter Beteiligung von Motorradfah- renden sowie die Zahl der verletzten Motorradfahrenden (-2,1 %). Dagegen ist die Zahl der getöteten Motorradfahrenden angestiegen – 19 Motorradfahrende verloren ihr Leben im Jahr 2019. Trotz weiterhin hoher Zahlen bei Verkehrsunfällen, kann über die letzten Jahre ein positiver Trend ver- zeichnet werden. Zu diesem Schluss kommt auch die Verkehrsunfallbilanz 2019 des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung in Brandenburg: „Zielgruppen- und wirkungsorientierte Verkehrsüber- wachung und Prävention haben nach langjährigen polizeilichen Erfahrungen und empirischen Erkennt- nissen größten positiven Einfluss auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Die konsequente Verkehrs- überwachung durch die Polizei – ergänzt durch eine themenbezogene Öffentlichkeitsarbeit – bleibt ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der Sicherheit auf den Straßen Brandenburgs.“ In diesem Sinne soll die Kampagne Lieber sicher. Lieber leben ihren Teil zu sicheren Straßen im Land Brandenburg leisten. 4
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2. Ausgangslage Seit 1997 setzt sich darum die Verkehrssicherheitskampagne „Lieber sicher. Lieber leben.“ des Ministe- riums für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg für mehr Sicherheit auf den Straßen ein. Die Kampagne klärt über die Gefahren und Risiken im Straßenverkehr auf und möchte jede Einzelne und jeden Einzelnen zu rücksichtsvollem und aufmerksamem Handeln motivieren. Interaktive Aktionen sollen möglichst alle Altersgruppen für das Thema Verkehrssicherheit sensibilisieren. Die dazu entwi- ckelten Maßnahmen und Aktionen wenden sich aber vor allem an die Gruppen, die im Straßenverkehr besonders gefährdet sind: Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene sowie Seniorinnen und Senioren. Seit- dem die Kampagne vor inzwischen über 20 Jahren ins Leben gerufen wurde, hat sie sich stetig weiter- entwickelt, etabliert und sich landesweit einen Namen gemacht. allgemein _eine Homepage mit eigener Domain (www.liebersicher.de) _Accounts in den sozialen Netzwerken Facebook und (jedoch bislang unbenutzt) Instagram _zwei zentrale Kampagnencharaktere, das ZeBra und der Schutz(B)engel _Kampagnenspots _langjährige Partnerschaften mit Unterstützenden und Sponsoren (ADAC, DAK Gesundheit, Filmuniversi- tät Babelsberg KONRAD WOLF, Fundación MAPFRE, IKK BB und UK BB, Netzwerk Verkehrssicherheit, Tank & Rast Gruppe) Grundschülerinnen und Grundschüler _Theatervorstellungen (Theatertour und Videoaufzeichnungen zum Online-Abruf inklusive Begleit- Booklet) _fünf unterschiedliche Malbücher zum kostenlosen Direktdownload _ein Hörspiel zum kostenlosen Direktdownload für junge Erwachsene _Auftritte der Schutzengel auf öffentlichen Veranstaltungen mit sogenannten „Rauschbrillen“ für mobile Seniorinnen und Seniorinnen (65+) _die Informationsbroschüre „Mit Sicherheit mobil bleiben“ zum Bestellen und Online-Abruf _Vermittlung an Check-up- und Informationsangebote von ADAC, DEKRA, der Deutschen Verkehrswacht, der DB und vielen weiteren. 3. Ziele Vor dem Hintergrund der oben genannten Fallzahlen in den jeweiligen Zielgruppen sowie der genann- ten Unfallursachen stehen für uns folgende Ziele im Vordergrund: Allgemein _Erhöhung des Wissens der Verkehrsteilnehmenden über Unfallgefahren _Aufklärung über angemessenes Verkehrsverhalten > dadurch Reduzierung der Verkehrsunfälle auf den Straßen Brandenburgs 5
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_Nachhaltige Wirkung und nachweisbare Effekte im Verkehrsverhalten der Brandenburgerinnen und Brandenburger _ausführliche Medienberichterstattung Speziell _Aufklärung und Vermeidung der analysierten häufigsten Unfallursachen: Abstand, Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen, Vorfahrt _Sensibilisierung für Unfallorte (nicht nur auf Landstraßen passieren Unfalle, sondern – vor allem inner- orts werden die meisten Unfälle gemeldet) _Persönliche Ansprache aller Brandenburgerinnen und Brandenburger und vor allem der wichtigsten Zielgruppen: Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene sowie Seniorinnen und Senioren 4. Zielgruppen Die Kampagne will im Sinne eines lebenslangen Lernens und „nachwachsender Zielgruppen“ generell alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer erreichen, richtet sich darüber hinaus aber mit einer jeweils spezifischen Ansprache an junge Menschen und Seniorinnen wie Senioren, da diese im Straßenverkehr besonders gefährdet sind. Im Folgenden werden die jeweiligen Zielgruppen genannt sowie mögliche Botschaften definiert. Breite Bevölkerung Um für das Thema Verkehrsunfälle zu sensibilisieren, darauf aufmerksam zu machen, dass noch immer viel zu viele Menschen an den Folgen eines Verkehrsunfalls sterben, muss neben den einzelnen Ziel- gruppen auch die breite Bevölkerung angesprochen werden. Denn nur wenn alle sich an die Regeln halten, alle ein ständiges Bewusstsein für die häufigsten Unfallursachen haben und alle verstehen, dass sie Teil eines sicheren Straßenverkehrs sind, können die Unfälle in Brandenburg nachhaltig reduziert werden. Daraus ergeben sich folgende Botschaften _Sie alle tragen dazu bei, dass die Straßen in Brandenburg sicher sind _Durch richtiges Verhalten im Straßenverkehr vermeiden Sie, dass Sie und andere Menschen sterben _Auch Ihr Kind könnte sterben, wenn Sie sich nicht an die Regeln halten Die 5- bis 7-Jährigen Als besonders schützenswerte Zielgruppe sind in unserer Kampagne die 5- bis 7-Jährigen zu sehen. Sie sind Autofahrerinnen und Autofahren besonders ausgeliefert, wenn diese sich nicht an die Regeln hal- ten. Umso wichtiger ist es, dass sie selbst die wichtigsten – zum Teil lebensrettenden Regeln – sicher beherrschen. Ihnen muss klar gemacht werden, dass sie beispielswiese nicht einfach auf die Straße rennen. Insofern entwickeln wir für diese Zielgruppe geeignete, spielerische Maßnahmen. Wichtig sind folgende Botschaften _Im Straßenverkehr muss ich Augen und Ohren offenhalten! _Die volle Aufmerksamkeit muss immer (und zwar nur) dem Verkehr gelten! _Kraftfahrzeuge sind immer stärker als ich! _Ein Helm kann mich schützen. 6
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Die 8- bis 11-Jährigen Ein weiterer Fokus liegt auf den 8- bis 11-Jährigen. Denn diese Kinder beginnen, sich aktiv und selbst- ständig am Straßenverkehr zu beteiligen. Sie dürfen ggf. schon selbst mit den Fahrrädern zur Schule fahren, etc. Gleichzeitig ist diese Zielgruppe von ihren Interessen her schon weiter als unsere jüngste Zielgruppe. Insofern entwickeln wir für diese Altersklasse eigene Maßnahmen. Botschaften _Mein Schulweg ist sicher, weil ich weiß, worauf ich achten muss! _Abstände und Geschwindigkeit kann ich noch nicht einschätzen, deswegen passe ich umso mehr auf. _Mit Freundinnen und Freunden auf den Straßen unterwegs – macht nur Spaß, wenn uns nichts passiert! _Fahrrad fahren, zu Fuß gehen? Ich kenne die Regeln und trage einen Helm! Die 12- bis 17-Jährigen Auch die 12- bis 17-Jährigen stehen im Fokus der Kampagne. In ihrer Autonomiephase trotzen sie typi- scherweise den Regeln, so sicherlich auch den Regeln auf der Straße. Zudem stehen einige von ihnen kurz vor dem Autoführerschein, ggf. schon früher vor dem Rollerführerschein. Umso wichtiger ist es, auch dieser Zielgruppe klar zu machen, wie wichtig es ist, dass jede und jeder Einzelne sich an die Ver- kehrsregeln hält. Denn nur dadurch werden Unfälle verhindert, Leben gerettet. Botschaften _Mobilität bedeutet Freiheit, aber nur wenn man sich der Gefahren bewusst ist! _Sicherheit ist cooler, als Du denkst! _Meine Freunde sind mir wichtig, mein Leben ist es aber umso mehr! _Sicherheit ist cooler als jede Verletzung durch den Straßenverkehr! Die 18- bis 25-Jährigen Viele der gemeldeten Unfälle, mit und ohne Personenschaden, passieren genau in dieser Altersgruppe. Gerade den Führerschein in der Tasche, fühlen sich die meisten frei und unabhängig. Auf den Straßen vergessen sie dabei ihre Grenzen, ihre mangelnde Erfahrung und glauben zudem nicht selten, dass ein, zwei Bier sicherlich nicht die Verkehrstüchtigkeit einschränken. Diese Zielgruppe spielt in unserer Kam- pagne daher eine besonders große Rolle. Die Botschaften lauten: Botschaften _Ich fahre sicher, weil ich noch einiges vorhabe in meinem Leben! _Lieber sicher als schuldig! _Nüchtern fahren währt am längsten! _Ich kenne meine Grenzen, im Zweifel: lieber sicher. Die 65+-Jährigen Ebenso wie die 18- bis 25-Jährigen muss auch dieser Zielgruppe eine besondere Rolle zukommen. Denn auch Seniorinnen und Senioren verursachen nicht selten Unfälle oder sind in diese verwickelt. Aufgrund ihrer lebenslangen Erfahrung im Straßenverkehr meinen sie, ihnen könne nichts passieren. Wissen fri- schen sie nicht auf und dass Ohren und Augen nachlassen gestehen sich längst nicht alle ein. Wir wollen also erreichen, dass sich die Zielgruppe angesprochen fühlt, ernst genommen fühlt, sich aber auch ihrer 7
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Verantwortung für alle, die am Straßenverkehr teilnehmen, bewusst sind. Die Botschaften lauten: Botschaften _Ich bin mobil und mir zugleich der Gefahren für mich und alle anderen bewusst. _Ich bin aktiv – so wie meine Augen und Ohren auch! _Zu Fuß tut gut: mir, meiner Gesundheit und der Umwelt. _Lieber schnell und sicher mit der Bahn, als wertvolle Zeit und Nerven verschwenden im Stau. _Es kommt die Zeit, da ist es entspannter, andere fahren zu lassen! (Bus, Bahn, Taxi etc.) Partnerinnen und Partner Die Kampagne lebt von und mit ihren Partnerinnen und Partner. Durch die zahlreichen Unterstützungen wurde die Kampagne erfolgreich und soll es nach wie vor bleiben. Insofern beziehen wir bisherige Part- nerinnen und Partner aktiv ein, laden sie ein, ihre bisherigen Module weiter zu unterstützen und akqui- rieren darüber hinaus bei Bedarf weitere Unterstützerinnen und Unterstützer. Die Botschaften lauten: Botschaften _Lieber sicher. Lieber leben – Unterstützen Sie uns weiterhin! _Nur mit Ihnen können wir unsere Erfolge erzielen! _Gemeinsam retten wir Leben! _Gemeinsam erreichen wir mehr! 5. Strategie- und Kampagnenkonzeption Im Folgenden skizziert die Agentur die zu erbringenden Leistungen in den Bereichen Konzeption und Kampagnenmanagement für den Angebotszeitraum von 2020 bis 2022. Die Kampagnenideen sind nach Art der Maßnahme, zum Teil nach Zielgruppen, unterteilt, modular aufgebaut, individuell zusammen- stellbar und werden im Kostenplan als Basisleistung mit ergänzbaren Eventualpositionen dargestellt. Im Rahmen von Planungsrunden mit Workshop-Charakter und intensiven Gesprächen mit den Auftragge- bern und Kooperationspartnerinnen und -partnern werden die Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirkung stets ausgewertet und weiterentwickelt. Strategische Leitlinien Wie sich anhand der Analyse ablesen lässt, gibt es in Brandenburg noch immer viel zu viele Unfälle. Ursachen sind wie beschrieben: Abstand, Geschwindigkeit, Vorfahrt, Drogen und Alkohol. Damit die Ver- kehrsunfälle nicht nur als einer von vielen in der Statistik untergehen und sich alle Brandenburgerinnen und Brandenburger sowie unsere Zielgruppen im speziellen verantwortlich fühlen beziehungsweise in ausreichendem Maße geschützt werden, setzen wir auf folgende strategische Leitlinien: _Personalisierung/Identifikation: Wichtig ist, den Menschen in Brandenburg zu zeigen, dass sie alle betroffen sein können. Es geht nicht um Zahlen, sondern um persönliche Schicksale. Es sind Kinder, die verletzt werden, ihre Eltern verlieren oder Menschen, die gerade dabei sind, ihre Zukunft zu gestalten und ihr Leben noch vor sich haben. Persönliche Geschichten, die davon erzählen, wie Menschen haarscharf am Tod vorbeigeschrammt sind, sind ein wesentlicher Bestandteil der Kampagne. Alle Kampagnenelemente zielen darauf ab, die Ziel- gruppen persönlich anzusprechen und in ihrer jeweiligen Lebenssituation abzuholen. 8
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_Verständnis/Aufklärung/Betroffenheit: Die Unfallursachen sind immer dieselben: Abstand, Geschwindigkeit, Vorfahrtsmissachtung, Drogen und Alkohol. Man sollte meinen, dass diese Ursachen bekannt sind und vermieden werden, dennoch denken sich viele, dass die ein oder andere Missachtung sicherlich nicht gleich zum Unfall führt. Hier gilt es auf- zuklären und ein Verständnis dafür zu schaffen, dass kleine Fehler im Straßenverkehr eben doch eine große Wirkung entfalten können. _Einbindung von Partnerinnen und Partner: Um ein Höchstmaß an Wirkung zu entfalten, setzen wir auf die Kooperation mit den vielen Partnerinnen und Partnern der Kampagne. Es gibt viele gute Einzelprojekte, die wir unterstützen möchten und für unsere Kampagne nutzen werden. Denn nur so lassen sich mit wenigen Mitteln effizient eine große Anzahl an Menschen erreichen. Themenplanung mit Unterthemen für drei Jahre Aufbauend auf den strategischen Leitlinien schlagen wir vor, jedes Kampagnenjahr einem bestimmten Thema zu widmen. Folgende Planung, die wir gern zur Diskussion stellen, schlagen wir dabei vor: 2020: Aufmerksamkeit mögliche Unterthemen: Rettungsgasse, Bußgelder, tödliche Folgen, besonders gefährdete Ziel- gruppen, „Schutzengelgeschichten“, Handynutzung, …. 2021: Rücksicht mögliche Unterthemen: Abstands- und Vorfahrtsregeln, tödliche Folgen, besonders gefährdete Zielgruppen, „Schutzengelgeschichten“, … 2022: Sichtbarkeit mögliche Unterthemen: Abstands- und Vorfahrtsregeln, tödliche Folgen, besonders gefährdete Zielgruppen, „Schutzengelgeschichten“, … Eine solche Planung bietet uns die Möglichkeit, die (Über-)Themen gut zu strukturieren, die Zielgruppen darauf einzustimmen, viele Unterthemen zu behandeln und entsprechende Maßnahmen zu entwerfen und sie an den genannten Themen auszurichten. Die Themen ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Elemente und werden vor allem über die Social-Media-Kanäle publiziert. Dennoch wollen wir die Pla- nung nicht als starr verstanden wissen. Letztlich sind alle Themen immer wichtig. Wir reagieren stets aktuell und beziehen die Aktionen unserer Partnerinnen und Partner ein, unabhängig von den vorgege- benen Themen. Leitidee Wie in den strategischen Leitlinien definiert, setzen wir bei der Kampagne auf Personalisierung, Aufklä- rung und Empathie. Flankiert werden sollen dabei alle zu entwickelnden und durchzuführenden Maß- nahmen mit der Rubrik: „Mein persönlicher Schutzengel-Moment“. Dabei sollen die Brandenburgerin- nen und Brandenburger ihre Geschichten erzählen, wie sie „mit einem blauen Auge davongekommen sind“. Die direkte Abholung der Menschen und die Darstellung möglicher Gefahren soll zum Nachden- ken aller anregen. Unterstützt wird diese Rubrik durch unsere kommunikative Leitidee: 9
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Kommunikative Leitidee Der Schutzengel begleitet seit vielen Jahren die Promotionseinsätze der Verkehrssicherheitskampagne „Lieber sicher. Lieber leben.“. Dort ist er seit Jahren unter dem Namen „Schutz(B)engel“ bekannt und trat mit blauen Perücken, goldenen Plastikflügeln und blauen Outfits bei den Veranstaltungen in Er- scheinung. Als eine Leitidee zur Weiterentwicklung der Verkehrssicherheitskampagne ab 2020 soll der Schutzengel inhaltlich und gestalterisch überarbeitet werden und sich zukünftig als kommunikativer roter Faden durch die gesamte Kommunikation ziehen: Der Schutzengel begleitet alle Menschen im täglichen Ver- kehr und darum auch die Kampagne, personalisiert durch seine Geschichten die Verkehrsunfälle und fordert wiederum alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, zu berichten, in welchen Momenten sie sich vielleicht schon einmal begegnet sind. Wir konzipieren den „Schutzengel“ im humoristischen, identitätsstiftenden Stil neu. Er dient als Wieder- erkennungsmerkmal der Kampagne und tritt aktionsübergreifend in Erscheinung: bei allen Aktionen, auf Werbemitteln, bei Veranstaltungen etc. _Gestalterische Weiterentwicklung Der Schutzengel soll zukünftig wertiger und engelsmäßiger aussehen. Hierzu wird seine Erscheinung überarbeitet. Die Flügel sollen wie echte Flügel aussehen und weiß sein. Er erhält unverkennbares Aus- sehen mit leuchtendem Heiligenschein (entsprechend des Corporate Designs), Warnweste und reflektie- renden Flügeln. _Inhaltliche Weiterentwicklung Der Schutzengel soll als Persönlichkeit dargestellt werden und einen Charakter haben. Hierzu braucht er einen Lebenslauf, einen Namen und persönliche Merkmale, die wir ihm zuschreiben. Der Schutzengel erhält im Zuge dessen eine eigene „Story“, also eine eigene „Persönlichkeit“ die zielgruppenübergrei- fend eingesetzt wird. Der Schutzengel erhält einen genderneutralen Namen. Wir schlagen den Namen „Jo“ vor. Dieser Name ist geschlechtsneutral, hergeleitet von den männlichen Namen Joseph und der weiblichen Form Jo- sephine. Außerdem bietet der Name die Assoziation zu dem Begriff „Ja“ oder „Daumen hoch“. Er erhält auch einen Charakter, welcher wie folgt aussehen soll: 10
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