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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Vorgaben für die Abiturprüfung 2017/2016 Allgemeine Hochschulreife (Mathematik, Informatik)“
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Vorgaben für die Abiturprüfung 2017 in den Bildungsgängen des Beruflichen Gymnasiums Anlagen D 1 – D 28 Profil bildender Leistungskurs Fach Informatik Fachbereich Informatik info_pblk_info_abivorgaben2017 Seite 1 von 10
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen 1 Gültigkeitsbereich Die Vorgaben für die Abiturprüfung im Fach Informatik gelten für den folgenden Bildungsgang: Allgemeine Hochschulreife (Mathematik, Informatik) APO-BK, Anlage D 21 Der Bildungsgang ist dem Fachbereich Informatik zugeordnet. 2 Vorgaben für die schriftliche Abiturprüfung Grundlage für die Vorgaben der zentral gestellten schriftlichen Aufgaben der Abitur- prüfung in allen Fächern der (mindestens) dreijährigen AHR-Bildungsgänge des Be- ruflichen Gymnasiums (APO-BK, Anlagen D 1 – D 28) sind die verbindlichen Vorga- ben der Bildungspläne zur Erprobung (RdErl. d. Ministeriums für Schule und Weiter- bildung des Landes Nordrhein-Westfalen vom 30.06.2006): Teil I: Pädagogische Leitideen Teil II: Didaktische Organisation der Bildungsgänge im Fachbereich Informatik Teil III: Fachlehrplan Informatik Durch die Vorgaben werden inhaltliche Schwerpunkte festgelegt. Diese inhaltlichen Schwerpunkte sind Konkretisierungen der in den Fachlehrplänen beschriebenen Fachinhalte, deren Behandlung im Unterricht als Vorbereitung auf die schriftliche Abi- turprüfung vorausgesetzt wird. Durch diese Schwerpunktsetzungen soll sichergestellt werden, dass alle Schülerinnen und Schüler, die im Jahr 2017 das Abitur in dem o. a. Bildungsgang des Beruflichen Gymnasiums ablegen, über die Voraussetzungen zur Bearbeitung der zentral gestellten Aufgaben verfügen. Die folgenden fachspezifischen Schwerpunktsetzungen gelten für das Jahr 2017. Sie stellen keine dauerhaften Festlegungen dar. info_pblk_info_abivorgaben2017 Seite 2 von 10
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen 3 Verbindliche Unterrichtsinhalte im Fach Informatik für das Abitur 2017 3.1 Inhaltliche Schwerpunkte Datenbanksysteme − Ausgangspunkt: durchgängige Handlungssituation − Erstellung eines ER-Modells mittels des Programms „Dia“ in der MC-Notation mit in der Regel vier bis zwölf Entitäten einschließlich Kardinalitäten, Umset- zung eines ER-Modells in ein relationales Datenbankmodell − Normalisierung bis einschließlich 3. Normalform − SQL-Datenbankbeschreibungssprache (DDL) mit Erzeugen, Ändern und Lö- schen von Tabellen, dabei auch Erstellen und Löschen von Schlüsseln und re- ferenzielle Integrität, Erstellen und Löschen von Sichten (Views); SQL Daten- bankzugriffssprache (DML) mit Update-, Insert- und Deletebefehl; Abfragebe- fehle unter Nutzung von Aggregatfunktionen, Gruppierung, einstufiger Schachtelung bei Unterabfragen, Left-Join, Right-Join und Inner-Join; Umset- zung anhand von bis zu vier gegebenen Tabellen Software-Engineering − Ausgangspunkt: durchgängige Handlungssituation − Entwicklung und Erstellung eines Klassendiagramms (Unified Modeling Lan- guage UML) mit in der Regel drei bis acht Klassen mittels des Programms „Dia“ mit den Beziehungsarten Assoziation, Aggregation, Komposition, Verer- bung (auch abstrakte Klassen und Nutzung von Polymorphie) − Darstellung dynamischer Prozesse mit Sequenzdiagrammen − Realisierung von Assoziation, Aggregation, Komposition und Vererbung (auch abstrakte Klassen und Nutzung von Polymorphie) in Java-Quellcode (Version 1.6.x) ohne Computernutzung Kryptologie − Schutzziele und Bedrohungen − Symmetrische Verschlüsselung nach dem Vigenère-Verfahren; Analyse, Mo- difikation bzw. Variation eines gegebenen symmetrischen Verschlüsselungs- verfahrens − Schlüsselaustausch bei symmetrischer Verschlüsselung mit dem Diffie- Hellman-Verfahren − Asymmetrische Verschlüsselung mit dem RSA-Verfahren, Satz von Euler, Si- cherheit des RSA-Verfahrens; modulare Arithmetik, wiederholtes Quadrieren und Multiplizieren, erweiterter Euklidischer Algorithmus, Vielfachsummendar- stellung − Digitale Signatur; Anforderungen an Hash-Funktionen, Anwendung von Hash- Funktionen bei der digitalen Signatur info_pblk_info_abivorgaben2017 Seite 3 von 10
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen − Realisierung von kryptologischen Algorithmen in Java-Quellcode (Version 1.6.x) ohne Computernutzung − Beschreibung und Begründung der Einsatzmöglichkeiten der oben genannten kryptologischen Verfahren im Rahmen einer Handlungssituation Theoretische Informatik − Aufbau einer formalen Sprache (Zeichen, Alphabet, Wort) − Reguläre Sprachen und ihre Grammatiken, Backus-Naur-Form und Syntaxdi- agramm − Modellieren kontextbezogener Problemstellungen als deterministische oder nichtdeterministische endliche Automaten − Darstellung von deterministischen endlichen Automaten als Graph und als Tabelle − Umwandlung von nichtdeterministischen in deterministische endliche Automa- ten 3.2 Medien/Materialien keine 3.3 Formale Hinweise − Entity-Relationship-Modelle (ERM) werden in MC-Notation gegeben oder sind in MC-Notation zu erstellen. − Klassen- und Sequenzdiagramme sind in Unified Modeling Language (UML) zu erstellen. 3.4 Hinweise zu den Aufgabenstellungen Die Aufgaben in den zentral gestellten Prüfungen werden mit Hilfe von Operatoren formuliert. In der folgenden Tabelle werden die Operatoren definiert, durch Beispiele dokumen- tiert und den Anforderungsbereichen (AFB I, II und III) zugeordnet. Die konkrete Zu- ordnung erfolgt immer im Kontext der Aufgabenstellung, wobei eine eindeutige Tren- nung der Anforderungsbereiche nicht immer möglich ist. Spätestens in der Qualifikationsphase sollen die Operatoren in den Klausuren und schriftlichen Übungen verwendet werden, um die Schülerinnen und Schüler auf die Abiturprüfung vorzubereiten. info_pblk_info_abivorgaben2017 Seite 4 von 10
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Operator AFB Definition Beispiel analysieren II, III Analyse ist eine syste- Analysieren Sie den matische Untersuchung, Aufwand, den dieser Al- bei der der untersuchte gorithmus hinsichtlich Gegenstand in seine der Vergleiche von Bestandteile zerlegt wird Feldelementen im und diese anschließend schlechtesten Fall benö- geordnet, untersucht und tigt. ausgewertet werden angeben I Elemente, Sachverhalte, Geben Sie die Bedin- Begriffe, Daten ohne nä- gung für die erste Nor- here Erläuterungen auf- malform an. zählen ausführen/ II, III durchlaufen eines Pro- Führen Sie diesen Algo- durchführen zesses mit Angabe der rithmus mit Hilfe der Ergebnisse nachstehenden Beispiel- zahlen durch. berechnen/bestimmen I,II mittels Größenvorgaben Berechnen Sie einen eine informatische Grö- geheimen Schlüssel ße unter Angabe des beim RSA-Verfahren mit Rechenweges ermitteln den Primzahlen p=13 und q=17 und dem öf- fentlichen Schlüssel e=5. beschreiben I, II Strukturen, Sachverhalte Beschreiben Sie den Un- oder Zusammenhänge terschied zwischen einer strukturiert und fach- rekursiven und einer ite- sprachlich richtig mit ei- rativen Vorgehensweise genen Worten wieder- bei der Berechnung des geben GGT. begründen II, III Sachverhalte auf Ge- Begründen Sie, warum setzmäßigkeiten bzw. eine buchstabenweise kausale Zusammenhän- Verschlüsselung keine ge zurückführen sichere Verschlüsselung darstellt. beweisen II, III eine Aussage mit Hilfe Beweisen Sie, dass das logischer Schlussfolge- Laufzeitverhalten des rungen bestätigen Bubble Sort im schlech- testen Fall O(n²) ist. info_pblk_info_abivorgaben2017 Seite 5 von 10
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Operator AFB Definition Beispiel bewerten/ II, III Sachverhalte, Gegen- Bewerten Sie anhand beurteilen stände, Methoden, Er- von ausgewählten As- gebnisse etc. an Beurtei- pekten Stärken und / lungskriterien oder Nor- oder Schwächen der men und Werten mes- eEPK. sen darstellen/ I, II Sachverhalte, Zusam- Stellen Sie dar, welche dokumentieren menhänge, Methoden Aufgaben das TCP- etc. strukturiert und ge- Protokoll und welche gebenenfalls fach- Aufgaben das IP- sprachlich wiedergeben Protokoll übernimmt. diskutieren II, III in Zusammenhang mit Diskutieren Sie die Vor- Sachverhalten, Aussa- und Nachteile des fol- gen oder Thesen unter- genden ER-Modells zur schiedliche Positionen Lösung des geschilder- bzw. Pro- und Contra- ten betrieblichen Prob- Argumente einander ge- lems. genüberstellen und ab- wägen entwerfen II, III Strukturen, Abläufe er- Entwerfen Sie einen Al- fassen; eine Lösungs- gorithmus zur Lösung idee entwickeln und dar- des geschilderten Prob- stellen; Lösungsansatz lems. für ein Problem erklären I, II Sachverhalte mit Hilfe Erklären Sie die Begriffe eigener Kenntnisse ver- symmetrische und ständlich und nachvoll- asymmetrische Ver- ziehbar machen und in schlüsselung. Zusammenhänge ein- ordnen erläutern II einen Sachverhalt durch Erläutern Sie den Grund zusätzliche Informatio- für die Ungültigkeit der nen veranschaulichen IP-Adresse. und verständlich machen ermitteln I, II einen Zusammenhang Ermitteln Sie, welche der oder eine Lösung finden folgenden IP-Adresse und das Ergebnis formu- einem Host nicht zuge- lieren wiesen werden kann. info_pblk_info_abivorgaben2017 Seite 6 von 10
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Operator AFB Definition Beispiel erstellen II, III darstellen von Sachver- Erstellen Sie aus der halten gemäß vorgege- obigen Notiz ein Klas- bener Syntax sendiagramm gemäß Unified Modeling Langu- age. erweitern/ II, III einer gegebenen Struk- Erweitern Sie das gege- vervollständigen tur weitere Bestandteile bene Struktogramm. hinzufügen implementieren II, III in eine Programmier- Implementieren Sie nach sprache (auch Pseu- gegebenem Strukto- docode) übersetzen gramm die Methode er- hoeheLohn() für die Klasse Mitarbeiter. konstruieren II, III entwickeln eines Produk- Konstruieren Sie ein tes zu vorgegebenen Ei- Beispiel für eine Relati- genschaften on, die die Bedingungen der ersten Normalform, aber nicht die Bedingun- gen der zweiten Normal- form erfüllt. konvertieren I, II umwandeln von Darstel- Konvertieren Sie die IP- lungen in verschiedene Adressen in das binäre Systeme Format. modellieren II, III zu einem Ausschnitt aus Modellieren Sie anhand der Realität ein informa- der gemachten Angaben tisches Modell anferti- die gewünschte Daten- gen. bank in einem ER- Diagramm in MC- Notation. nennen (Synonym I Elemente, Sachverhalte, Nennen Sie die Schich- angeben) Begriffe, Daten ohne nä- ten des TCP/IP-Modells. here Erläuterungen auf- zählen planen II, III zusammenstellen von Planen Sie ein Netzwerk Funktionalitäten unter für ein Unternehmen Berücksichtigung vorge- gemäß der Vorgaben. gebener Daten überführen I, II Darstellung in eine ande- Überführen Sie das ge- re Darstellungsform gebene ER-Diagramm in info_pblk_info_abivorgaben2017 Seite 7 von 10
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Operator AFB Definition Beispiel bringen ein Relationenmodell. überprüfen II, III Aktuelles mit Vorgaben Überprüfen Sie, ob das vergleichen gegebene ER-Modell der Unternehmenssituation entspricht. untersuchen II, III sukzessive Überprüfung Untersuchen Sie in fol- von Einzelfällen gendem Szenario das Problem der gegebenen Subnetzmaske. vergleichen II, III gegenüberstellen von Vergleichen Sie die bei- Ergebnissen / Objekten, den Sortierverfahren im dabei Gemeinsamkeiten, Hinblick auf das Lauf- Ähnlichkeiten und Unter- zeitverhalten. schiede ermitteln zeichnen / I, II eine anschauliche und Zeichnen Sie nach den skizzieren hinreichend exakte grafi- Angaben eine eEPK. sche Darstellung gege- bener Strukturen anferti- gen zusammenfassen I, II das Wesentliche in kon- Fassen Sie den gegebe- zentrierter Form heraus- nen Sachtext im Hinblick stellen auf den Datenschutz zu- sammen. 4 Bearbeitungszeit für die schriftliche Abiturprüfung Es gelten die Vorgaben der APO-BK, § 17 (2) Anlage D. Die Bearbeitungszeit beträgt 255 Minuten. Als Rüstzeit für die Nutzung von Computersystemen wird eine Zeit von 30 Minuten vorgesehen, die außerhalb der Bearbeitungszeit liegt. 5 Hilfsmittel − Ein Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung muss zur Verfügung stehen. − Der an der jeweiligen Schule eingeführte grafikfähige Taschenrechner bzw. das eingeführte Computeralgebrasystem ist zugelassen. − Eine Nutzung von Computersystemen ist im Jahr 2017 verpflichtend vorgesehen. info_pblk_info_abivorgaben2017 Seite 8 von 10
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Hinweise zur Computernutzung: − ER-Diagramme, Klassen- und Sequenzdiagramme müssen programmgestützt erstellt werden. − Als Programm wird „Dia“ Version 0.97 oder höher im Rahmen der Abiturprüfung 2017 eingesetzt. Dia unterliegt der GNU General Public License und kann somit ohne weitere Kosten installiert werden. − Eine weitere Computernutzung ist nicht erlaubt. − Eine systemtechnisch abgeschlossene Prüfungsumgebung ist sicher zu stellen. Folgende Anforderungen sind dabei zu beachten: − Der Zugriff durch Prüflinge auf irgendeinen Internet-Dienst ist auszuschließen. − Der Zugriff durch Prüflinge auf irgendeinen Netzwerkdienst, der nicht für die Auf- gabenerledigung notwendig ist, ist auszuschließen. − Der Zugriff durch Prüflinge auf bestehende Dateien, Texte, Dokumente, die nicht für die Aufgabenerledigung notwendig sind, ist auszuschließen. − Eine Rechnernutzung für Teilaufgaben, bei denen die Rechnernutzung nicht aus- drücklich als Hilfsmittel zugelassen ist, ist auszuschließen bzw. als Täuschungs- versuch zu werten. − Nach dem Erstellen der Prüfungsleistung ist ein Ausdruck am Prüfungstag unmit- telbar nach der eigentlichen Bearbeitungszeit im Rahmen der Rüstzeit durchzu- führen. Der Ausdruck ist Teil der Prüfungsleistung und vom Prüfling durchzufüh- ren. − Der Aufsichtsführende wirkt bei der Durchführung des Ausdrucks unterstützend mit. Die Prüfungsleistung ist in ihrem gegebenen Zustand auszudrucken, ohne dass weitere Optimierungen seitens des Aufsichtsführenden durchgeführt wer- den. − Der Ausdruck ist durch den Prüfling mit Datumsangabe zu unterschreiben. Fehl- drucke sind durch den Prüfling zu entwerten und durch den Prüfling mit Da- tumsangabe zu unterschreiben. − Falls die jeweilige Aufgabe gar nicht bearbeitet worden ist, ist ein weißes Blatt mit der Bezeichnung der jeweiligen Aufgabe durch den Prüfling mit Datumsangabe zu unterschreiben. Hinweise zur CAS- bzw. GTR-Nutzung: − Vor der Prüfung ist sicherzustellen, dass sich das verwendete System im Aus- lieferungszustand (Werksrückstellung) befindet. − Eigene vor der Prüfung entwickelte Programme und Datendokumente sind nicht zulässig. info_pblk_info_abivorgaben2017 Seite 9 von 10
Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen 6 Hinweise zur Aufgabenauswahl durch die Lehrkraft/ den Prüfling Eine Aufgabenauswahl durch die Schule ist nicht vorgesehen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten keine Aufgaben zur Auswahl. Die Schülerinnen und Schüler erhalten drei voneinander unabhängig lösbare Prü- fungsaufgaben. info_pblk_info_abivorgaben2017 Seite 10 von 10