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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Weisungen zu Aufenthaltstgesetz, Asylgesetz und Familiennachzug

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Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, 11014 Berlin An die für das Aufenthaltsrecht zuständigen Ministerien und Senatsverwaltungen der Länder Identitätsklärung als Voraussetzung für die Erteilung einer Niederlas- sungserlaubnis nach § 26 Absatz 3 und 4 AufenthG M3-21002/31#8 Berlin, 12. August 2021 Seite 1 von 7 Sehr geehrte Damen und Herren, seit dem Flüchtlingszustrom in den Jahren 2015/2016 sind über fünf Jahre vergangen. Bei vielen Schutzberechtigten stellt sich inzwischen die Frage, ob und unter welchen Bedin- gungen eine Niederlassungserlaubnis erteilt werden kann. Da für die Erteilung von Auf- enthaltserlaubnissen für Schutzberechtigte nach § 25 Absatz 1 bis 3 AufenthG eine Identi- tätsklärung nicht erforderlich ist (§ 5 Absatz 3 Satz 1 AufenthG), wird die Identitätsklärung vor der Erteilung einer unbefristeten Niederlassungserlaubnis besonders virulent. Vor diesem Hintergrund haben die Länder um eine strukturierte Darstellung gebeten. Dieser Bitte komme ich im Folgenden gerne nach. Die Erteilung einer Niederlassungserlaubnis nach § 26 Absätze 3 und 4 AufenthG setzt nach § 5 Absatz 1 Nummer 1a AufenthG in der Regel voraus, dass die Identität des Auslän- ders geklärt ist. Die Identitätsklärung erfolgt grundsätzlich über den anerkannten und gültigen Nationalpass oder -passersatz des Ausländers. Für den Fall, dass ein solcher nicht vorgelegt wird, gibt das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat die folgen- den Hinweise: Zustell- und Lieferanschrift: Ingeborg-Drewitz-Allee 4, 10557 Berlin Verkehrsanbindung: S + U-Bahnhof Hauptbahnhof
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Seite 2 von 7 1 BVerwGE 146, 281 Rn. 24 – iuris. 2 BVerwGE 140, 311, Rn. 12 – iuris, zur Identitätsklärung im Rahmen des § 10 StAG. 3 BVerwG, Urt. v. 23.09.2020 – 1 C 36/19 –, iuris Rn. 13, zur ID-Klärung als Einbürgerungsvorausset- zung.
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Seite 3 von 7 4 Dieser Abschnitt entspricht weitgehend der Handlungsempfehlung zur Klärung der Identität im Ein- bürgerungsverfahren, Stand 20.06.2019, Abschnitt III. 5 BVerwG vom 1.9.2011, 5 C 27/10, juris Rn. 19.
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Seite 4 von 7 6 BVerwG, a.a.o., juris Rn. 20. 7 Urteil BVerwG vom 17. März 2004, 1 C 1.03, S. 212. 8 BVerwG vom 17. März 2004 a.a.O. S. 216 f., BVerwG vom 1.9.2011, a.a.O. juris, Rn. 21. 9 OVG NRW vom 10.12.2015, 19 A 2132/12, juris Rn. 50; VG Stuttgart vom 14.2.2017, 11 K 5514/16, juris Rn. 22; VG Ansbach vom 17.4.2013, 5 C 13.974, juris Rn. 13. 10 OVG NRW, Urteil vom 10. Dezember 2015 – 19 A 2132/12 -, juris 44ff; VG Frankfurt am Main vom 05.04.2016, 1 K 2008/14.F; für das Personenstandsverfahren: BGH vom 17.5.2017, XII ZB 126/15, 2. Leitsatz. 11 Die nachfolgenden Ausführungen entsprechen weitgehend BVerwG, Urt. vom 23.9.2020,- 1 C 36/19 –, Rn. 18 ff.
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Seite 5 von 7 12 BVerwG, Urt. vom 23.9.2020,- 1 C 36/19 –, Rn. 20. 13 OVG Lüneburg, Urteil vom 18.03.2021, 3 LB 97/20, juris Rn. 29.
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Seite 6 von 7 14 BVerwG, Urt. vom 23.9.2020,- 1 C 36/19 –, Rn. 20.
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