Düren

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6. Nutzerverhalten Das Nutzerverhalten der Personen und Gruppen, die die untersuchten Lie- genschaften nutzen, ist je nach Gruppe sehr unterschiedlich. Die Gruppen bestehen aus Verwaltungsmitarbeitern, Schülern, Lehrern, Freizeitgruppen und Sportvereine. Die Verbesserung des Nutzerverhaltens setzt dabei in zwei Bereichen an. 1. Sofortmaßnahmen Maßnahmen geringinvestiven Umfangs zur Optimierung der Gebäude- nutzung durch z. B. die Verbesserung bestehender Wärmebrücken, re- gelungstechnischer Einbauten und Optimierungen sowie konkreter Handlungsanweisungen. 2. Nutzerintegration Durch die Verbesserung des Nutzerverhaltens kann der Energie- verbrauch eines Gebäudes um bis zu 15 % gesenkt werden. Dies ist insbesondere durch die Aufklärung und dauerhafte Motivation der Nut- zer möglich. Dabei sind jedoch auch die Verantwortlichen des Gebäu- debetriebs (Zentrales Gebäudemanagement, Hausmeister) intensiv zu integrieren, da vielfach ein gemeinsames Handeln von Nöten ist. Unterstützende Werkzeuge sind dabei u. a. eine Dienstanweisung Energie, welche die Gebäudeverantwortlichen anweist, einen energetisch optimier- ten Gebäudebetrieb sicherzustellen sowie eine Checkliste, welche die Er- fassung und Umsetzung weiterer Optimierungsmaßnahmen forciert. Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren                          Seite 11 von 15
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7. Energiemanagement Eine große Anzahl energieintensiver Betriebe besitzt ein betriebliches Ener- giemanagement. Bei einer Vielzahl von Branchen und Kommunen ist dies jedoch nicht der Fall, da die Energiekosten vielfach einen kleinen Anteil an den Gesamtkosten der Haushalte ausmachen. Doch die Forderungen nach einem Energiemanagement werden in diesem Bereich durch die wachsen- den Einflüsse von Energiepreissteigerungen und des Umweltbewusstseins zunehmend wichtiger. Veränderungen in diesem Bereich sind die vielseiti- gen Beschaffungsmöglichkeiten auf dem Energiemarkt, die steigenden An- forderungen an den Klimaschutz und die wachsende Sensibilität der Öffent- lichkeit in Bezug auf die Verwendung erneuerbarer Energien und Umwelt- belastungen. Diese Einflüsse führen dazu, dass auch Kommunen eine komplexere Zielbündelung verfolgen und dem Umwelt- und Klimaschutz eine größere Bedeutung beimessen. Abbildung 9: Ziele eines Energiemanagementkonzepts Aus den Zielen des Energiemanagements ergeben sich umfangreiche Auf- gaben und Leistungsfelder. Der Aufbau eines Energiemanagements sollte systematisch erfolgen, um eine höchstmögliche Effizienz sicherzustellen. Nachfolgender Prozessverlauf zeigt die Komplexität des Energiemanage- ments auf. Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren                            Seite 12 von 15
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Abbildung 10: Praxisorientierter Prozessansatz mit ganzheitlicher Betrachtung Für den Kreis Düren ist der Ausbau des bestehenden Energiemanage- ments sinnvoll, da insbesondere durch ein stetiges Energiecontrolling ein aktives Energiemanagement ermöglicht wird. Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren                                 Seite 13 von 15
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Für das zentrale Gebäudemanagement sind nachfolgend aufgeführte Cont- rollingintervalle sinnvoll: Monatlich 3 Abbildung 11:Ableseintervalle im Energieverbrauchscontrolling 3 Merkblatt: Energieverbrauchscontrolling, Kreibach, 2002, DST 2008 Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren                                Seite 14 von 15
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8. Fazit Die umfangreichen Untersuchungen der kreiseigenen Gebäude haben ge- zeigt, dass eine intensive Untersuchung kommunaler Gebäudeportfolios einen umfangreichen Katalog an energetischen Verbesserungsmaßnah- men ergibt. Diese reichen von organisatorischen und geringinvestiven bis zu übergreifenden Modernisierungsmaßnahmen. Jede der betrachteten Modernisierungsmaßnahmen wurde sowohl unter ökonomischen als auch ökologischen Gesichtspunkten betrachtet und be- wertet, wobei sich erneut der Zusammenhang zwischen geringen Amortisa- tionszeiten und hohen Energieeinsparungen zeigte. Das in Summe sehr umfangreiche Paket an Optimierungspotenzialen stellt bei deren Umsetzung hohe Ansprüche an die Planung und Organisation. Diese Tätigkeit als interdisziplinäre Aufgabe kann nur bedingt als zusätzli- che Aufgabe vom zentralen Gebäudemanagement des Kreises Düren voll- umfänglich ungesetzt werden. Um die Zielerreichungen aus dem Klima- schutz-Teilkonzept für den Kreis Düren weiter zu forcieren ist die Schaffung der Stelle eines Energiemanagers sinnvoll. Im Rahmen der aktuellen Förderung von Klimaschutzprojekten besteht die Möglichkeit der Förderung für eine beratende Begleitung bei der Umset- zung von Klimaschutzkonzepten oder Teilkonzepten, bei der die Aufgaben eines Energiemanagers (Projektmanagement, fachliche Unterstützung, Durchführung von Informationsveranstaltungen, methodische Beratung, etc.) förderfähig sind. Die Höhe der Förderung beläuft sich bei einem Teil- konzept auf 70 % der zuwendungsfähigen Ausgaben über eine Zeitraum von zwei Jahren. Klimaschutz-Teilkonzept Kreis Düren                             Seite 15 von 15
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