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Was wusste der Geheimdienst wirklich

Hallo!
Alois Brunner organisierte den Holocaust mit und war NS-Täter aus Überzeugung. Später lebte er unbehelligt im Exil. Wir veröffentlichen Akten des Bundesamts für Verfassungsschutz, die zeigen, wie früh Deutschlands Geheimdienst über den Aufenthaltsort des Kriegsverbrechers Bescheid wusste.
Die Geheimdienstakten selbst sind ein Politikum. Über Inhalte der Dokumente berichtete 2020 bereits die Bild-Zeitung. Vorher musste das Boulevard-Medium mehr als acht Jahre vor Gericht für die Akteneinsicht streiten.
Sollten die Akten des Verfassungsschutz zu Alois Brunner herausgegeben werden müssen, werde man „dafür sorgen, dass das Bundesarchivgesetz geändert wird“, sagte der damalige Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen. Das passierte später auch.
Wir haben die Akte jetzt für Euch online gestellt.
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CC BY-SA 3.0, eigene Bearbeitung |
Was der Geheimdienst über Brunner wusste |
In der 396 Seiten starken Akte findet man Belege, dass schon im Jahr 1960 Hinweise über den Aufenthalt und die Tarnidentität des Kriegsverbrechers beim deutschen Geheimdienst bekannt waren: Es habe „weitere Erkenntnisse über eine Tätigkeit Brunners in Damaskus“ gegeben, heißt es in einem Schreiben des Bundesverfassungsschutz an die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt, die damals gegen Brunner ermittelte. Trotzdem stellte die Bundesregierung erst 1984 ein Auslieferungsersuchen an Syrien. |
Informationsfreiheit für zeitgeschichtliche Dokumente |
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Mit den Brunner-Akten konnten wir erneut bedeutende zeitgeschichtlicher Dokumente befreien. In unserer Sammlung findest Du bereits Unterlagen zu den Hohenzollern, der Unternehmerfamilie Bahlsen oder Altkanzler Helmut Kohl. |
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Beste Grüße aus Berlin
Judith und das gesamte FragDenStaat-Team