neuAz36-15-06_Hefter12_20090130-XX_TeilII

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Bundeswehr: Lebenskundlicher Unterricht durch die Militärseelsorge und Ausweitung der Militärseelsorge

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Ausbildungshilfe
BMVgFüS13

(Entwurf Stand: 30.11.2009)

Ausbildungsebene

Aus-, Fort- und Weiterbildung
der Offiziere, Unteroffiziere
und Mannschaften

Themenkreis

Die Konzeption der
Inneren Führung

Ausbildungsthema
Die ZDv 10/4 (zE)
„Lebenskundlicher Unterricht“

Selbstverantwortlich leben —
Verantwortung für andere übernehmen können
1

Bundesmiinisterium der Verteidigung 53123 Bonn, .November 2009

Ich erlasse die Ausbildungshilfe zum Ausbildungsthema

Die ZDv 10/4 (zE)
„Lebenskundlicher Unterricht“

Selbstverantwortlich leben —

Verantwortung für andere übernehmen können

Im Auftrag

Kloss

Federführung: Führungsstab der Streitkräfte (Fü S 13)
2

Gliederung

Vorbemerkung ...........2220s0nenssssnnnsensnessennnnnnnsnnnennnnnnnssnnnnnennnnnnnnnnnsssnnnennennnnenensnsnnnnnannnnnnn 4
1. Einführung und Anmerkungen. ...............220422240ssessneneneneeenennnnnnnnnnnnnnnennnsnennennnnnnnennnnn 5
2. Didaktische und methodische Hinweise ..................422222440000022snnnnnnsnnennensonnensnnnnnnnnnnnnn 6
2.1 Formale Anmerkungen zur Ausbildungshilfe........................22222202222eeeeeeeeeenn 6
2.2 Zielgruppe und Teilnahme von Vorgesetzten.................2222222200000nenennnnnnnnneneenn 6
2.3 Lernziele und Kontrolle ...............2.0u04422220400nnnnennnnnnnnnesnnnnnnennnnnennennnnnnnennnnnnnnnnnnn 7
2.4 Ausbildungsinhalte und Ausbildungsverfahren. ............2.sse422222400n0 nn ennnneneeeeeen 7
2.5 Ausbildungsmittel und organisatorische Bedingungen..................2.0 8
3. Die 12 Themen des Lebenskundlichen Unterrichts ........................0222222222222snneeeeenenn 9
Quellen / Links / weiterführende Literatur .....................u2002222222200000sneenennnnnnennnnnnnnnneennnn 12
Link zum Intranetauftritt der Evangelischen Militärseelsorge .............................. 12
Link zum Intranetauftritt der Katholischen Militärseelsorge................................ 12
Anhang

Anlage 1: Die 12 Themenblätter

Anlage 2:  Unterrichtsthemen

Anlage 3: Das 4 Schritte Modell

Anlage 4 Leitfragen zur LKU-Analyse und -planung

Anlage 5: Berufsethische Grundsätze für Soldaten und Soldatinnen
Anlage 6: Thesen zum Lebenskundlichen Unterricht
3

Vorbemerkung

1 Diese Ausbildungshilfe ist für die Durchführenden des Lebenskundlichen Unter-
richts (LKU) bestimmt. Diese sind in erster Linie Militärseelsorgerinnen und Mili-
tärseelsorger. Darüber hinaus soll sie weitere berufsethisch besonders qualifizier-
te Lehrkräfte im Sinne der Nummer 104 der ZDv 10/4 (zE) unterstützen, die im
Bedarfsfall ebenfalls Lebenskundlichen Unterricht erteilen.

2 Zweck dieser Ausbildungshilfe ist es, die in Anlage 3 der ZDv 10/4 (zE) aufgelis-
teten Themenfelder inhaltlich zu erschließen und didaktische sowie methodische
Hilfen anzubieten.

3 Ziel des LKU ist es, die Soldatinnen und Soldaten im Sinne der Nummer 103 der
ZDv 10/4 (zE) zu befähigen, sich selbstbestimmt an den Werten und Normen des
Grundgesetzes orientieren zu können und ihr soldatisches Handeln an diesen
Werten und Normen auszurichten. Der LKU soll seinen Beitrag dazu leisten, dass
die Soldatinnen und Soldaten bewusst und selbstbestimmt Verantwortung für
sich und für andere übernehmen können.

4 Diese Ausbildungshilfe ist modular aufgebaut. Sie beinhaltet

a. Themenblätter zu den Unterrichtsthemen,

b. Links und Hinweise auf weitere Quellen,

c. Texte und Präsentationen in den Anlagen, die sich die Durchführenden so
zusammenstellen können, wie es für die jeweilige Zielgruppe erforderlich
ist.

Diese Ausbildungshilfe ist kein Selbstlernprogramm. Vielmehr ist beabsichtigt,
dass die Durchführenden auf der Basis der Unterlagen mit den Teilnehmern und
Teilnehmerinnen des LKU strukturiert ins Gespräch kommen.

5 Der Gesamtvertrauenspersonenausschuss beim BMVg wurde beteiligt.

6 Hinweise und Erfahrungen sind willkommen und erwünscht. Ziel ist es, mit Hilfe
von Erkenntnissen und Anregungen seitens der Nutzer und Nutzerinnen die Aus-
bildungshilfe ständig zu verbessern. Die Adresse lautet:

Fü S I 3@bundeswehr.org
oder:

Füs1l3

53003 Bonn

Postfach 1328
4

1. Einführung und Anmerkungen

Die geänderten Anforderungen an die Bundeswehr, die Zunahme von Auslandseinsät-
zen, die Notwendigkeit der durchgehenden Einsatzbereitschaft erfordern auch eine
Stärkung der ethischen Kompetenz der Soldatinnen und Soldaten. Ausgehend von dem
Leitbild „Staatsbürger in Uniform“ ist die Entwicklung und der Ausbau berufsethischer
Elemente in der Ausbildung und im Handeln der Soldatinnen und Soldaten erforderlich.

Es wird immer offensichtlicher, dass in den derzeitigen und zukünftigen Einsätzen hohe
Anforderungen an die ethische und moralische Kompetenz unserer Soldatinnen und
Soldaten gestellt werden. Diese Befähigung sollten die militärischen Vorgesetzten —
wenn immer möglich - in einer umfassenden Ausbildung erwerben.

Dafür ist es erforderlich, dass jeder Soldat und jede Soldatin, vor allem im Einsatz, ein
Mindestmaß an ethischem Grundwissen besitzen, welches den Ansprüchen seiner bzw.
ihrer Aufgabe als Angehöriger bzw. Angehörige der Bundeswehr und Vertreter bzw.
Vertreterin Deutschlands gerecht wird.

Darüber hinaus soll jeder Soldat und jede Soldatin Handlungssicherheit erwerben, um
situationsgerecht moralisch begründete Urteile fällen und sich korrekt im Sinne unserer
Wertvorstellungen verhalten zu können.

Vorgesetzte sollen mit Hilfe ethischer Unterrichtung darin unterstützt werden, bei ihren
Unterstellten Vertrauen und Gefolgschaft aus Einsicht zu fördern.

Grundsätzlich ist zu beachten: Ethisches Denken und moralisches Handeln kann nicht
„befohlen“ werden. Vielmehr handelt es sich hierbei um einen lebenslang andauernden
Lern- und Anwendungsprozess, der auf eine nachhaltige Verhaltensänderung abzielt
und bei jeder einzelnen Person unterschiedlich verläuft. Dem ist in der Ausbildung
Rechnung zu tragen. Die Lerninhalte sind nicht vergleichbar mit ausschließlich digitalen,
technischen oder kognitiven Lerninhalten, welche — einmal vermittelt — immer richtig
angewendet werden können. Wiederholungen sowie Optimierungen von Unterrichten
oder Lernabschnitten im ethischen und moralischen Kontext leisten einen entscheiden-
den Beitrag zur Förderung der bewussten Aufmerksamkeit und zur Festigung der Hand-
lungssicherheit. Diesen Sachverhalt zu akzeptieren bedeutet, den Soldaten und die
Soldatin in seiner bzw. ihrer menschlichen Natur gesamtheitlich wahrzunehmen.
5

2. Didaktische und methodische Hinweise

2.1 Formale Anmerkungen zur Ausbildungshilfe

Das Thema „Die ZDv 10/4 (zE) Lebenskundlicher Unterricht‘ — Selbstverantwortlich le-
ben — Verantwortung für andere übernehmen ist eine wesentliche und unverzichtbare
Ergänzung zur moralischen Urteilsbildung, welcher verschiedene Anwendungsbereiche
der Inneren Führung in besonderer Weise verpflichtet sind (ZDv 10/1 Nr. 508 f., vgl.
ZDv 10/4 (zE) Nr. 103). Der LKU leistet bei der Entwicklung berufsethischer Kompetenz
eine unverzichtbare Ergänzung. In diesem Verständnis wirkt er auf die Persönlichkeits-
bildung in den Bereichen „Individuum und Gesellschaft‘, „Persönliche Lebensführung
und soldatischer Dienst“ sowie „Moralische und psychische Herausforderungen des sol-
datischen Dienstes“ (Anlage 3 der ZDv 10/4 (zE)).

„Der Lebenskundliche Unterricht ist ein Ort freier und vertrauensvoller Aussprache und
lebt von der engagierten Mitarbeit der Soldatinnen und Soldaten“ (ZDv 10/4 (zE)
Nr. 104). Ein solches Gesprächsklima ist nur möglich, wenn sich alle Beteiligten verant-
wortlich für das Gelingen des LKU fühlen.

2.2 Zielgruppe und Teilnahme von Vorgesetzten

Die Zielgruppe der Ausbildung ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Folgende Faktoren
bestimmen die Zielgruppe:
- Größe (optimal 15 — 25 Personen) u v;
- Lebensalter
- Vorkenntnisse, Bildungs- und Ausbil-
dungsstand, Lebenserfahrung
- Soziale Struktur der Gruppe (Zusam-
menhalt, Klima, Rollen, Positionen)
Im Ergebnis bedeutet dies, dass jeder
Unterricht anders abläuft und auch die Ziele in
unterschiedlicher Ausprägung erreicht werden.

 
       
  
  

Zielgruppen:

   
 
    

(Disziplinarvorgesetzt

Stabssoldaten )

istanders!

Vorgesetzte, die sichtbar für ihr Handeln Verantwortung übernehmen, wirken als Vorbild
in Haltung und Pflichterfüllung und bauen Vertrauen bei ihren Unterstellten auf. In die-
sem Zusammenhang hat die Vorgesetztenförderung eine Schlüsselfunktion in der
Verbreitung richtigen Verhaltens in der Truppe. Die Teilnahme von Vorgesetzten am
LKU ihrer Unterstellten trägt dazu bei, ihre Einstellungen und ihr Führungsverhalten für
die Unterstellten transparenter zu machen.

Nehmen Vorgesetzte nicht am LKU teil, so drückt dies nicht automatisch ihr Desinteres-
se aus. Es kann auch hilfreich sein, wenn Vorgesetzte bewusst auf eine Teilnahme am
LKU verzichten, weil dadurch das offene Gespräch innerhalb der Teilnehmergruppe ge-
fördert werden kann.

 

(  Gruppenführer
® FE, Pr
0.un.

a

- Vorkenntnisse =
- Erfordernisse - Bedürfnisse
6

2.3 Lernziele und Kontrolle

Die Teilnehmenden am LKU sollen
- ausgewählte theoretische ethische Konzeptionen kennen,
- eigene und fremde Wertesysteme kennen und unterscheiden können,
- sich ihrer individuellen Situation bewusst werden und sie beschreiben können,
- lernen, eigene Emotionen und die ihrer Kameraden bewusster wahrzunehmen,
- Entscheidungen bei Pflichtenkollisionen entwickeln können,
- Konsequenzen ihres Handelns aufzeigen können,
- bereit und fähig sein, werteorientiert zu handeln.

Zusammengefasst bedeutet dies, dass
- mit dem LKU die Bereitschaft der Soldaten und Soldatinnen gefördert werden
soll, im Sinne der übergeordneten Führung und des Auftrages zu denken und zu
handeln,
- die Teilnehmenden am LKU ihre Rolle und ihre Funktion in der Bundeswehr in
der rechten Weise einordnen und die an sie gestellten Erwartungen anerkennen.
Die Vermittlung der Lerninhalte dient vor allem dazu, die situative Wahrnehmung der
Teilnehmenden zu fördern und die praktische Anwendbarkeit moralischen Verhaltens
einzuüben.

Da es sich hierbei nicht nur um kognitive, sondern vor allem um affektive Ziele handelt,
ist es besonders anspruchsvoll, das Erreichen dieser Lernziele zu überprüfen. Dabei
muss berücksichtigt werden, dass eine Kontrolle in diesem Bereich niemals als manipu-
lativ, überwältigend", bevormundend oder indoktrinierend empfunden werden darf. Nur
so ist zu verhindern, dass der Lern- und Erkenntniserfolg ins Gegenteil verkehrt wird.

Leitfragen zur Analyse und Planung des LKU sind Anlage 4 zu entnehmen.

2.4 Ausbildungsinhalte und Ausbildungsverfahren

Ausbildungsinhalte des LKU sind zwölf Themen, die in der Anlage 3 der ZDv 10/4 (zE)
aufgeführt sind.

Ausbildungsverfahren haben sich an den Gegebenheiten der Zielgruppe zu orientieren
(Argumentationsbereitschaft, Vorkenntnisse, Erfahrungen, Größe der Gruppe etc.)
Als Ausbildungsverfahren eignen sich insbesondere
- Das Lehrgespräch mit den Vorteilen, dass die Ausbildungsgruppe aktiviert wird,
Lernvorgänge vertieft werden und eine ständige Kontrolle möglich ist,
- Die Gruppenarbeit, in der praktisches Lernen und Lösen von Problemen eingeübt
wird. Dies ist ein erwachsenengerechtes Verfahren, welches trotz seines größe-

"Es gilt das Gleiche wie im Beutelsbacher Konsens für die Politische Bildung festgelegt: 1. Indoktrinationsverbot, 2.
Kontroverse Themen müssen kontrovers dargestellt und diskutiert werden, 3. Lernende müssen eine gegebene Lage
und die eigenen Interessen analysieren sowie nach Mitteln und Wegen suchen können, die vorgefundene Lage im
Sinne eigener Interessen zu beeinflussen.

-7-
7

ren Zeitaufwands nach Möglichkeit angewendet werden sollte, da mit ihm Selb-
ständigkeit gefördert wird,

- Moderierte Diskussionen und Rollenspiele, in denen Entscheidungssituationen
mit Pflichtenkollisionen durchgespielt werden. Sie haben, wenn sie realistisch
durchgeführt werden, in der Praxis einen hohen Wiedererkennungswert und soll-
ten wenn immer möglich angewendet werden.

Jedes Verfahren, das die Beteiligung aller Lernenden ermöglicht, ist zu bevorzugen.

2.5 Ausbildungsmittel und organisatorische Bedingungen

Schwerpunkt der Ausbildungshilfe sind die Themenblätter, welche die Ausbildungs-
themen der ZDv 10/4 (zE), Anlage 3, erschließen. Diese Themenblätter werden in Kapi-
tel 3 dieser Ausbildungshilfe im Detail vorgestellt.

Powerpoint-Präsentationen sind als Unterrichtshilfen beigefügt. Die Folien sind nicht
versiegelt oder anderweitig geschützt, um den Durchführenden, die diese Präsentatio-
nen verwenden, die Möglichkeit zu geben, die Folien nach den jeweiligen Erfordernis-
sen vor Ort zusammenstellen zu können.

{Die organisatorischen Bedingungen (z.B. Infrastruktur, Lärmeinfluss, Beleuchtung,
Klima) richten sich nach den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort. Die Ausbildungszeit
sollte so gelegt werden, dass die Teilnehmenden nicht unter Belastungen leiden (Mü-
digkeit, Stress).

Es wird auf die Methoden und Verfahren hingewiesen, die in der ZDv 3/1 „Grundsätze
der Ausbildungslehre" - insbesondere Kapitel 7 Ausbildungsfor-
men/Ausbildungsverfahren - niedergelegt sind.

Da sich der LKU an den Verstand, die Einsicht und die emotionale Intelligenz der Teil-
nehmenden wendet, sind vor allem Verfahren zielführend, bei denen die Teilnehmenden
sich einbringen können.
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3. Die 12 Themen des Lebenskundlichen Unterrichts

Die Themen des LKU sind durch die ZDv 10/4 (zE), Anlage 3, verpflichtend vorgegeben.

Inhaltlich sind die Themen in drei Themenfelder gegliedert:
1. Individuum und Gesellschaft (5 Themen)
2. Persönliche Lebensführung und soldatischer Dienst (3 Themen)
3. Moralische und psychische Herausforderungen des soldatischen Dienstes
(4 Themen)

Die Themen wurden folgenden drei Abschnitten zugeordnet:

Abschnitt Grundausbildung (Farbe: rot):
Themen:
1.1 Unser Menschenbild im Einklang mit dem Grundgesetz sowie andere
Menschenbilder
1.3 _ Freiheit, Gewissen und Verantwortung

Abschnitt Laufbahnlehrgänge sowie Vollausbildung und Grundbetrieb (Farbe: blau):
Themen:
1.2 Identität und Toleranz
1.4 Religion in Staat und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland
2.1 Mensch/Familie und Dienst
2.2 Verantwortung übernehmen
3.2 Zugänge zur Friedens- und Konfliktethik aus dem europäischen Werte-
kanon
3.4 Umgang mit Konflikten, belastenden Situationen und Extremsituationen

Abschnitt Einsatzausbildung und Einsatz (Farbe: grün):
Themen:
1.5 Religion in Staat und Gesellschaft anderer Länder
2.3 Leben und Tod
3.1 Einführung in Kultur und Religionen/Ethos Weltreligionen
3.3  _Einsatzbelastung: Verantwortung und Schuld
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Die Ausbildungshilfe stellt für die 12 Unter-
richtsthemen Themenblätter zur Verfügung,
welche die Inhalte für die jeweiligen Unterrichte | zonoipunkt

erschließen. [1] Grundlagen a) Frage a ung

Dies erfolgt in vier aufeinander aufbauenden
Schritten: tm >

[2] Frage! Wo [3] Frage: Erwartungen =

 

Schritt 1: Grundlagen / Sachstand / Impulse / &:
Hintergründe.

Hier geht es darum, den Durchführenden Materialien und
Quellen zur Verfügung zu stellen bzw. zu unterstützen, den
Lernenden Wissen zu vermitteln und eine gemeinsame Dis-
kussionsplattform herzustellen.

 
 

Schritt 2: Fragestellungen:

Dieser Schritt beschreibt den Abholpunkt der Teilnehmenden. Er wird durch
die folgenden Fragen ermittelt:
| „In welcher Situation werden der Soldat und die Soldatin mit diesem Thema
konfrontiert?“
„Wo begegnet dem Soldaten und der Soldatin dieses Thema?“
„Wo steht der Soldat und die Soldatin?“
er In einer Stoffsammlung, bei der auch ggf. die Erfahrungen der
PR einsatzerfahrenen Soldaten und Soldatinnen genutzt werden, entwickelt sich
ein beispiel- und lageorientierter Diskussionsaufbau.

   

Schritt 3: Fragestellung:

„Welche Erwartungen werden an den Soldaten und die
Soldatin gestellt?“

Mit dieser Frage nach dem Rollenverständnis/-verhalten/-
erwartungen durch Vorgesetzte — Kameraden — Familie —
Gesellschaft — Selbstbild kann die Vielschichtigkeit und
Komplexität des Themas weiter vertieft werden. Diese Frage
arbeitet, indem sie auf die persönliche Betroffenheit der
Teilnehmenden aufmerksam macht, den Praxisbezug des Themas heraus. Dabei gilt es
immer wieder festzustellen, dass es mehrere richtige Lösungen geben kann.

 

Schritt 4: Fragestellungen:
„Welche Handlungsmöglichkeiten hat der Soldat und die Soldatin in Bezug auf das kon-
krete Thema?“

„Welche Gestaltungsräume werden dem Soldaten und der
Soldatin ermöglicht?“

„Was ist zu tun“

Durch die Formulierung von ethisch begründeten Einzelfall-
lösungen kann das Bewusstsein weiter trainiert werden.
Auch ist es wichtig, die ethischen, politischen, rechtlichen
und militärischen Konsequenzen des soldatischen Handelns |

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