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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Kennzeichenerfassung - Abstimmung mit der Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit“
18.11.2019 Umweltzone Berlin Erste Erfahrungen und Ausblick Dr. Annette Rauterberg-Wulff Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Berlin 1 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D Umweltzone: Ziel und Anwendungskriterien Ziel: schnellere Einführung abgasärmerer Fahrzeuge Anwendungskriterien: hoher Beitrag des innerstädtischen Verkehrs zur Luftbelastung Grenzwertüberschreitungen in großen Teilen des Straßennetzes hoher Anteil von Quell- und Zielverkehr fehlende Ausweichstrecken für Durchgangsverkehr Vorteil: trifft gezielt nur die Fahrzeuge mit den höchsten Emissionen belohnt Fahrzeughalter, die bereits in saubere Fahrzeuge investiert haben Reduziert die Gesamtemission der Fahrzeugflotte und damit auch die Hintergrundkonzentration Nachteil: hohe wirtschaftliche Belastung für die betroffenen Fahrzeughalter Kennzeichnung aller emissionsarmer Fahrzeuge notwendig hoher Verwaltungsaufwand für die Einführung, z.B. für Ausnahmen 2 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D 1
18.11.2019 Umweltzone Berlin seit 1.1.2008 mind. Euro 2 für Dieselfahrzeuge ab 1.1.2010 Partikelgrenzwert Euro 4: Fläche: für Pkw mind. Euro 3 + Partikelfilter circa 88 km² (der 892 km² Berliner für Lkw auch Nachrüstung Stadtfläche) von Euro 1 auf Euro 4Partikel Einwohner: Voraussetzung: verfügbare circa 1 Millionen (von 3,4 gesamt) Nachrüsttechnik für Euro 3 3 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D Was bringt die Umweltzone für die Anwohner? 45,000 90.0 40,000 80.0 35,000 70.0 Anzahl Betroffene 30,000 60.0 Länge in km 25,000 50.0 20,000 40.0 15,000 30.0 10,000 20.0 5,000 10.0 0 0.0 Trendszenario 2010 Umweltzone 2010 Umweltzone 2010 und StEP Verkehr Anwohner an Straßen mit Überschreitungen des 24h-PM10-Grenzwert Länge der Straßen mit Überschreitungen des 24h-PM10-Grenzwerts 4 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D 2
18.11.2019 Starker Rückgang im Vergleich zum erwarteten Trend Umweltzone Stufe 1 (mind. rote Plakette) Zulassungszahlen Schadstoffgruppe 1 zum 1.1.2008 35.000 29.000 29.000 30.000 -32 % -56 % 25.000 21.000 19.751 20.000 12.728 -60 % 15.000 8.452 10.000 5.000 0 Otto-Pkw Diesel-Pkw NFZ Trendprognose ohne UZ akt. Zulassung 5 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D Umweltzone: Anreiz zur Flottenmodernisierung Zusammensetzung der Fahrzeugflotte zum 1.1.2008 100% 16 20 80% 34 44 31 60% 39 97 99 40 17 40% 38 17 20% 15 36 13 24 11 4 0% 3 1 prog. Trend aktuell prog. Trend aktuell prog. Trend aktuell Otto-Pkw Diesel-Pkw Nfz SG 1 SG 2 SG 3 SG 4 prognostizierter Trend: Hochrechnung für das Jahr 2008 auf Basis der Zulassungszahlen vom 1.1.2006 mit langjährig beobachteten Veränderungsraten ohne Umweltzoneneinfluss aktuell: Flottenzusammensetzung gemäß der Zulassungszahlen zum 1.1.2008 6 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D 3
18.11.2019 Ausnahmen von den Umweltzone Generelle Ausnahmen gemäß 35. BImSchV Problem: Nachweis im ruhenden Verkehr für Schwerbehinderte mit dem Merkzeichen „H“: bekommen keinen Parkausweis eigener Nachweis Ausnahmen per Allgemeinverfügung in Berlin rote Wechselkennzeichen, Kurzzeitkennzeichen, Diplomatenkennzeichen, Versuchsfahrzeuge Befristete Einzelausnahmen auf Antrag zur Vermeidung besonderer Härten: Wichtigste Kriterien gemäß Leitfaden „Ausnahmegenehmigungen“: Fahrzeug wurde vor dem 1.03.2007 erstmals auf den Antragsteller zugelassen fehlende Nachrüstbarkeit Ersatz des Fahrzeuges durch ein geeignetes Fahrzeug aus sozialen/wirtschaftlichen Gründen nicht zumutbar Verkehr in der Umweltzone mit dem ungenügenden Fahrzeug aus unaufschiebbaren Interessen des Einzelnen oder im öffentlichen Interesse notwendig weitere Möglichkeiten: Sonderfahrzeug, Fuhrparkregelung 7 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D Ausnahmeanträge nach Fahrzeug-Kategorie 4000 3500 Genehmigte Ausnahmen: 3000 gesamt: 6233 (Stand 6.6.2008) 2500 2000 1500 1000 500 0 Pr er 3. 5t 7,5t 7, 5t us ug iv bl B So at ich) < 3, > -K W 5t W nd fz (g LK - LK er ew W fa LK hr W ze PK abgelehnt aufgehoben genehmigt in Bearbeitung zurückgezogen 8 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D 4
18.11.2019 Alles unter Kontrolle? Kontrolle fließender Verkehr: Polizei im Rahmen der Verkehrsüberwachung Umwelt Kontrolle im ruhenden Verkehr: zulässig, da Verkehr den fließenden und ruhenden Verkehr umfasst Kontrolle überwiegend durch Ordnungsämter Sanktion: Bußgeldkatalog Nr. 153: Führen eines Kfz trotz Verkehrsverbot mit Zeichen 270: 40 € + 1 Punkt in Flensburg Berlin: Sanktionen seit Februar 2008 (1 Monat Kulanz) seither ca. 12.000 Knöllchen, überwiegend im ruhenden Verkehr ! auch bei fehlender Plakette & Erfüllung der SG2 9 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D offene Fragen/Probleme Gegenseitige Anerkennung von Einzelausnahmen Unterschiedliche Behandlung von Anwohnern, ausländischen Fahrzeugen, Wirtschaftsverkehr, älteren Otto-Fahrzeugen G-Kat, Biodiesel, Sonder-Fz... verschiedene Rahmenbedingungen, z.B. Vorlaufzeit unterschiedliche Verhältnismäßigkeit Berliner Ausnahmen anderswo anwendbar umgekehrt nur begrenzt Unwirksamkeit nachgerüsteter Filtersysteme keine Frist zum Austausch, zu wenig Druck auf Hersteller (noch) eingeschränktes Angebot für Nachrüstung von Lkw zu wenig bundesweite finanzielle Anreize für kleinere Lkw Anpassung Maut erst Ende 2008 Langsame/zeitraubende Erteilung ABE für Nfz-Filtersysteme fehlende europaweit einheitliche Zertifizierung von Partikelfiltern 10 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D 5
18.11.2019 Aktuelle zur Umweltzone Berlin im Internet/Intranet unter: http://www.berlin.de/umweltzone Vielen Dank! 11 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D Trendentwicklung PM10 Verlauf der PM10-Jahresmittelwerte seit 1998 60 50 40 PM10 (µg/m³) 30 20 10 Straße Innenstadt Stadtrand GW (+ TM) 0 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 12 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D 6
18.11.2019 Trendentwicklung PM10: Verkehrsstation Verlauf der PM10-Jahresmittel (JM) und der Anzahl der Überschreitungen des PM10- Tagesmittels von 50 µg/m³ (U50) an MC174 100 40 µg/m³ JM 90 U50 35 Überschreitungen 80 von 50 µg/m³ 70 60 µg/m³ bzw. Anzahl derTage mit Überschrei- 50 tungen 40 30 20 10 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 13 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D Trendentwicklung NO2 90 Straße 80 Innenstadt Stadtrand Grenzwert der 22.BImSchV 70 GW + TM der 22. BImSchV NO2-Jahresmittel (µg/m³) 60 50 40 30 20 10 0 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 14 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D 7
18.11.2019 Trendentwicklung Ozon Verlauf der Ozon-Jahresmittel von 1987 - 2007 60 50 40 30 20 10 0 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 15 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D Trendentwicklung Benzol Verlauf der Benzol-Jahresmittel an den automatischen Messstellen 12,0 Straße 10,0 städt.Hintergrund Benzol 8,0 in µg/m³ 6,0 4,0 2,0 0,0 1996 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 16 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Referat III D 8