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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Kontakte mit Interessenvertreter*innen zum Thema Wasserstoff

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19.01.2023




          „Unternehmensallianz Energie: CO2-Technologien:
              Abscheidung, Speicherung und Nutzung“
                                   19. Mai 2021, 11:00-12:30 Uhr
                                         Ergebnisprotokoll

Teilnehmende:                    (HeidelbergCement),                      (OGE), I         (BMZ),
                (Vertretung           Climeworks),                    (Vertretung      , UBA),     s
         (GIZ),          (HeidelbergCement), Lucia De Carlo (BMZ),                        (GIZ),
            (MAN Energy Solutions),                r (Linde), Judith Kammerer (BMZ), Dr. Tobias
Lechtenfeld (BMZ),                                    (HeidelbergCement),
(thyssenkrupp),                      (HeidelbergCement), Dr. Tania Rödiger-Vorwerk (BMZ),
      r (DLR),                      (LEAG),                         (GIZ),                    (Uni

       (KfW),                    Wuppertal Institut),                       (BGR), Gian Wieck (BMZ),
                (KfW).
Grußworte aus dem BMZ:
   -   Videoeinführung von PSts Barthle, MdB
   -   Statement von UALin Dr. Tania Rödiger-Vorwerk
Impulsvortrag: CCS und CCUS – The State of the Art
Prof. Dr. Roland Span, Professor am Lehrstuhl für Thermodynamik an der Ruhr-Universität
Bochum; European Energy Research Alliance
   -   CCS ist keine Theorie! Es wird seit Jahrzehnten erforscht und praktiziert
   -   Es gibt eine Vielzahl an Technologien zur Abscheidung von CO2 aus Industrieabgasen
       und der Umgebungsluft.
   -   In CCU-Konzepten wird CO2 als Grundstoff betrachtet
           o Power2Products
           o Power2Chemicals
           o Power2Fuels
   -   Transport: Große Emittenten der Industrie werden per Pipeline angeschlossen. Kleinere
       durch Schifffahrt.
   -   Potenzielle unterirdische Lagerstätten existieren weltweit (Global Storage Portfolio 2015)
Diskussion:

Die Rolle von CCS bei der Dekarbonisierung der Industrie
   -   Streitpunkt, ob CCS nur in Branchen mit unvermeidbaren Emissionen (z.B.
       Zementindustrie) sinnvoll sei.
   -   Gegenmeinungen: CCS in Deutschland ist notwendig. Man sollte vorhandene
       Technologien zumindest übergangsweise nutzen, bevor eine annähernd vollständige
       Dekarbonisierung durch Prozessumstellungen und Elektrifizierung möglich ist. Die
       notwendige Versorgung mit EE ist derzeit noch nicht gegeben.
   -   Lessons learned aus Vattenfalls CCS-Projekt der Nullerjahre: Man sollte bei CCS-
       Projekten nicht mit einem Entscheidungsprozess zu Abscheidungstechnologien
       beginnen, sondern zunächst die Speichermöglichkeiten eruieren, da in diesem
       Themenkomplex die Hauptrisiken solcher Anwendungen liegen.


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Themenkomplex Speicherpotenziale
  -   Speicherpotenzialabschätzungen werden seit Jahren durchgeführt. Es gibt diverse
      Potenzialatlanten. Grundsätzlich ist es ähnlich wie bei Öl- und Gasreserven; es muss im
      Detail betrachtet werden welche Potenziale effektiv genutzt werden können. Einige zu
      betrachtende Kriterien sind bspw. die Durchlässigkeit und Aufnahmefähigkeit von
      Gestein.
  -   Verschiedene Projekte scheiterten, da Speicherstätten im Vorhinein nicht genügend
      erforscht wurden.
  -   In der Forschung bewegt sich der Trend weg von technologischen Lösungen zur CO2-
      Speicherung, hin zur Betrachtung natürlicher CO2-Senken.

Themenkomplex CCU/DAC
  -   Konsens, dass grünes CO2 aus DAC-Verfahren der langfristige Königsweg bei der
      Produktion von PtX-Produkten ist, besonders unter der Betrachtung, dass CO2 mittel- bis
      langfristig nicht nur eingespart, sondern aus der Atmosphäre entfernt werden muss.
  -   Unterschiedlich stark ausgeprägte Stimmen, dass als Übergangslösung kurzfristig bereits
      graues CO2 aus Punktquellen zur PtX-Herstellung (und CO2-Speicherung) genutzt
      werden sollte, da dort hohe CO2-Konzentrationen vorhanden und Technologien bereits
      anwendbar sind.
  -   Gegenmeinung: Ja, DAC ist noch nicht technology-ready und mit hohen Kosten
      verbunden, aber die Beobachtung der Vergangenheit zeigt, dass sich Technologien
      schneller und besser entwickeln, wenn es politischen Druck zur Nutzung gibt.
  -   BECCS (bioenergy with carbon capture and storage): Wirksamkeit noch nicht geklärt und
      auf Grund sehr hoher Nutzflächenbedarfe umstritten.

Botschaften an BMZ
  -   Hinweis auf die Notwendigkeit, dass CO2-Transportinfrastruktur staatlich gestützt und
      reguliert wird, wie bei Erdgas oder Strom.
  -   Systemanalytische Betrachtung des gesamten Themenkomplexes erforderlich (Bsp.:
      Niedertemperaturverfahren DAC erzeugt Wasser, welches wiederum für Elektrolyse
      genutzt werden könnte. Hier wird gerade an Synergiepotenzialen geforscht).
  -   Vorschlag potenzielle Geschäftsmodelle in PL im Auge zu behalten: daher erst Produkte,
      Anlagen fördern, die auch vermarktbare Produkte erzeugen.
  -   Vorhandene Expertise bzgl. EL und SL nutzen und weitergeben. Politisches
      Agendasetting in Ländern, in denen Klimaschutz noch nicht im Vordergrund steht.




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