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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Kontakte mit Interessenvertreter*innen zum Thema Wasserstoff

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Ergebnisprotokoll
         Dialogveranstaltung
         Dia                 der Unternehmensallianz Energie
                        29. April 2022, 10.30 – 12.00 Uhr (Videokonferenz)




                   Austausch der BMZ Leitung mit der deutschen Wirtschaft / Unternehmensallianz
Ziel:
                   Energie zum Thema Wasserstoff

                    o     BMZ: StS, AL, RL 110/111
Teilnehmer*innen    o     Ca. 45 Vertreter*innen der Wasserstoffwirtschaft

                          Detaillierte Liste: s. Anlage

                    o     Keynote von StS Jochen Flasbarth (BMZ)
                    o     Impuls von AL I Dirk Meyer (BMZ)
                    o     Vorstellung der Unternehmensallianz Energie von                     (GIZ)
Agenda              o     Kurzbeiträge von Unternehmenspartner*innen (Sunfire, MAN Energy, F. Laeisz,
                          Lufthansa, Thyssenkrupp Uhde, Enertrag)

                          Detaillierte Agenda: s. Anlage

                    o     StS Flasbarth unterstreiche die Notwendigkeit und den kurzen
Kernaussagen
                          Handlungsspielraum zur Erreichung einer Klimaneutralität. Er wies darauf hin,
Keynote
                          dass die zu bewältigenden, globalen Herausforderungen sich gegenseitig
StS Flasbarth
                          beeinflussen und nicht mehr sequenziell sind. Neue Wege müssen gefunden
                          werden, mit ihnen umzugehen.
                    o     StS Flasbarth verdeutlichte, dass der russische Angriffskrieg das zentrale
                          Nervensystem der Energiewende getroffen hat: Die Energiemärkte sind volatil
                          mit direkten Auswirkungen auf die Endverbraucher*innen und somit auch
                          Treiber von Ungleichheit und Spaltung von Gesellschaften. Umso mehr sollten
                          erneuerbare Energien und Energieeffizienz als Schlüssel zu größerer
                          geopolitischer Unabhängigkeit und Autarkie genutzt werden.
                    o     StS Flasbarth führte aus, dass grüner Wasserstoff essenziell ist für die
                          Dekarbonisierung von Volkswirtschaften und Industrieprozessen. Deutschland
                          wird dabei auf Wasserstoffimporte angewiesen sein.
                    o     StS Flasbarth erklärte, dass durch die Vielzahl von Partnern für die
                          Wasserstoffproduktion die Energieversorgung diversifiziert wird und bestehende
                          einseitige Abhängigkeiten abgebaut werden können.
                    o     Durch den Import von grünem Wasserstoff entstehen Wertschöpfungsketten,
                          die wirtschaftliche Entwicklung in den Partnerländern anstoßen. Für die
                          Energiewende ist auch in den Partnerländern grüner Wasserstoff notwendig.
                          Das BMZ hat bereits Wasserstoffallianzen mit Partnerländern geschlossen.
                    o     Im Bereich Anlagenbau liegt die generelle Herausforderung für
                          Elektrolyseproduzenten in der Skalierung der Produktion, der strategischen
                          Marktorientierung und Bildung von Kooperationen. Ammoniak spielt eine
                          wichtige Rolle als Träger für den Schiffstransport von Wasserstoff.
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Ergebnisprotokoll
         Dialogveranstaltung
         Dia                 der Unternehmensallianz Energie
                       29. April 2022, 10.30 – 12.00 Uhr (Videokonferenz)


                   o     Die vortragenden Unternehmen vermittelten folgende Herausforderungen
Botschaften der
                         hinsichtlich eines Markthochlaufs von grünem Wasserstoff:
Unternehmen               o Die extrem hohe Ambition der EU, die europäischen Märkte zu bedienen,
                              steht in Konflikt zum Ziel, weitere Partnerländer außerhalb der EU zu
                              unterstützen (Kapazitäts- und Produktionsengpässe)
                          o Identifizierung relevanter außereuropäisch Märkte und Partnerschaften
                          o Unterschiedliche Auffassungen zum Nachhaltigkeitsbegriff erschweren die
                              Projektplanung
                          o Investoren sind aufgrund technischer und regulatorischer Fragestellungen
                              zögerlich

                   o     Die vortragenden Unternehmen äußerten folgende Bedarfe für einen
                         schnellen Markthochlauf von grünem Wasserstoff:
                         o    Festlegung einer international gültigen Zertifizierung und Verständnis von
                              Nachhaltigkeit
                         o    Diversifizierung und Verteilung des Risikos für Investitionen durch
                              beispielsweise der Schaffung von Nutzerallianzen für alle Produktfraktionen
                              und der Ermöglichung koordinierter Konzeption
                         o    Wachsen von Produktionskapazitäten für Elektrolyseure, um den Bedarf
                              und den Plänen Deutschlands, der EU und international Rechnung zu
                              decken
                         o    Erweiterung der Regulierungen für von im Ausland getankten
                              Kraftstoffen in der Luftfahrt zur Anrechnung auf Emissionen in der EU
                         o    Instrumente, Lern- und Suchräume von H2 in Form von Pilotprojekten
                         o    Unterstützung sowohl hinsichtlich Markteintritt in BMZ Partnerländer als
                              auch langfristiger Investitionssicherung, u.a. in Bezug auf fragile
                              Kontexte
                         o    Groß angelegter Aufbau von Ausbildungsprogrammen in den
                              Partnerländern für Fachkräfte im Bereich der Wind-, Solar- und
                              Anlagentechnik
                         o    Regulatorik und Besteuerungssysteme in den BMZ Partnerländern

                   o     Die vortragenden Unternehmen stellten folgende Diskussionen und offene
                         Fragen im Wasserstoffsektor dar:

                         o     Es finden momentan zwei Wettbewerbe statt zwischen unterschiedlichen
                               PtL-Möglichkeiten (koordinierte Variation): Methanol und Ammoniak.
                               Ammoniak: technisch beherrschbar, ausreichende Infrastruktur vorhanden,
                               etablierte Technologie, Skalierung denkbar
                         o     Technische Herausforderung für PtL (Kohlewasserstoffe; Regulatorik wie
                               Reinheitsgrad, Kontaminierung, etc.).
                         o     Bislang liegt der Fokus auf der Erzeugung, auch Infrastrukturen brauchen
                               umfangreiche Investitionen, Wunsch eines Nebeneinanders von
                               Technologien
                        o    Das BMZ wird weiterhin über die Unternehmensallianz Energie und anderen
Nächste Schritte
                             Instrumenten (KfW, GIZ und H2Global) gemeinsam mit der Wirtschaft in der
                             Werkstatt der Wasserstoffthemen arbeiten und Ansätze entwickeln.
                        o    Das BMZ prüft gemeinsam mit anderen Ressorts Fragen hinsichtlich eines
                             „level playing field“ (u.a. Zertifizierung, Logistik und Transport).
                        o    Das BMZ wird sich stärker auf den Ausbau und die Entwicklung von
                             Ausbildungs- und regulatorischen Ökosystemen in den Partnerländern
                             widmen, um neue Wertschöpfungsmöglichkeiten in der Transformation für
                             die Entwicklung- und Schwellenländer zu entwickeln.
                        o    Ein Folgetreffen in Präsenz zwischen dem BMZ und der
                             Unternehmensallianz Energie ist für den Sommer 2022 vorgesehen.
                        o    Interessierte Unternehmen gehen mit konkreten Anliegen und weiteren
                             Eruierung von Kooperationspotenzialen auf die Unternehmensallianz
                             Energie zu.
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Ergebnisprotokoll
          Dialogveranstaltung
          Dia                 der Unternehmensallianz Energie
                       29. April 2022, 10.30 – 12.00 Uhr (Videokonferenz)


                        o   Die Unternehmensallianz Energie (UaE) ist ein Unternehmensnetzwerk mit
Hintergrund
                            derzeit ca. 100 deutschen und europäischen Unternehmen, Verbänden
Unternehmens-               und Institutionen.
allianz Energie         o   Ziel der 2019 gegründeten UaE ist die frühzeitige Einbindung der
                            Wirtschaft in die Strategie des BMZ im Bereich gH2 und PtX, um durch
                            die Klärung der wichtigsten Aspekte entlang der Wertschöpfungskette
                            passgenaue Instrumente zur Förderung privatwirtschaftlicher Investitionen
                            und Projekte in BMZ-PL bereitzustellen.
                        o   Der Aufbau von lokalen Wertschöpfungsketten leistet dabei einen dreifachen
                            Beitrag: zur Klimawende, zur lokalen Wirtschaft sowie daraus resultierend
                            zur Entwicklung des Partnerlands.
                        o   Die UaE konzentriert sich auf die folgenden vier Handlungsfelder:
                            o H2 Market: Unterstützung der lokalen Marktentwicklung in EZ-
                                 Partnerländern
                            o H2 Finance: Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Partnerländer
                            o H2 Projects: Begleitung von Industrie-Projekten in EZ-Partnerländern
                            o H2 Network: Netzwerk mit Stakeholdern aus Wirtschaft und Forschung
                        o   Konkret werden Geschäftsszenarien für potenzielle Anwendungen
                            ausgearbeitet, großskalige Industrieprojekte begleitet, B2G
                            Dialogveranstaltungen vorbereitet sowie Instrumente zur Förderung
                            privatwirtschaftlicher Investitionen (u.a. in Diskussion H2 Facility, PtX
                            Entwicklungsfonds, H2Global Förderfenster) konzipiert.
                        o   Dabei stehen die Länder Marokko, Tunesien, Südafrika und Brasilien im
                            Fokus der Aktivitäten.
                        o   Aus mehreren, gemeinsamen Workshops entstand beispielsweise der
                            Marktfördermechanismus H2Global, der langfristige Abnahmegarantien und
                            für einen erfolgreichen Markthochlauf ermöglicht.


Anlagen

    o   Agenda
    o   Liste der Teilnehmer*innen
    o   Präsentation der Unternehmensallianz Energie
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