Programm „Bahnausbau Region München“ Machbarkeitsstudie Drei- versus vier- gleisiger Ausbau Pasing – Eichenau (U40)

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Machbarkeitsstudie zum Ausbau der S4 West

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Programm „Bahnausbau Region München“ Machbarkeitsstudie Drei- versus vier- gleisiger Ausbau Pasing – Eichenau (U40) 21. März 2021 (Drucklegung März 2022) Version: 0-01 INTRAPLAN                             Telefon +49 89 45911-0 Consult GmbH                          Telefax +49 89 45911-200 Dingolfinger Straße 2 · 81673 München www.intraplan.de Schüßler-Plan                         Telefon +49 89 552583-12 Ingenieurgesellschaft mbh             Telefax +49 89 552583-18 Elsenheimerstraße 55 · 80687 München  www.schuessler-plan.de SMA und Partner AG                    Telefon +41 44 317 50 60 Optimising railways                   Telefax +41 44 317 50 77 Gubelstrasse 28 · 8050 Zürich         www.sma-partner.com
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Programm „Bahnausbau Region München“ Machbarkeitsstudie Drei- versus vier- gleisiger Ausbau Pasing – Eichenau (U40) Inhaltsverzeichnis Kurzbericht ........................................................................................................................ I Erläuterungsbericht .......................................................................................................... 1 1       Projektbeschreibung ............................................................................................ 2 1.1     Ausgangslage ...................................................................................................... 2 1.2     Untersuchungsablauf und Methodik .................................................................... 4 1.3     Aufgabenstellung U-Maßnahme U40 Drei- versus viergleisiger Ausbau Pasing – Eichenau ............................................................................................... 4 2       Betriebsprogramme ............................................................................................. 6 2.1     Dreigleisiger Ausbau Pasing – Eichenau ............................................................ 6 2.1.1   Angebotskonzept maximaler Bezugsfall.............................................................. 6 2.1.2   Dimensionierung des S-Bahn-Angebots ............................................................. 8 2.1.3   Fahrplankonzept im Allgäu (E-Netz Allgäu)......................................................... 9 2.1.4   Infrastrukturbedarf.............................................................................................. 10 2.2     Viergleisiger Ausbau Pasing – Fürstenfeldbruck............................................... 11 2.2.1   Angebotskonzepte ............................................................................................. 11 2.2.2   Vorzugsvariante Ic): Fern-/Regionalverkehr gebündelt via Bestandsstrecke ... 14 2.2.3   Vorzugsvariante IIc): Fern-/Regionalverkehr gestaffelt via Bestandsstrecke ... 16 2.2.4   Güterverkehr ...................................................................................................... 17 2.3     Fahrplankonzept im Allgäu mit viergleisigem Ausbau zwischen Pasing und Fürstenfeldbruck ................................................................................................ 19 2.3.1   Variante Ic (FV und RV gebündelt) im Allgäu .................................................... 19 2.3.2   Variante IIc.1 (FV und RV gestaffelt) im Allgäu ................................................. 20 ARGE Bahnausbau Region München                                                            Machbarkeitsstudie U40 | 21.03.2021
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Programm „Bahnausbau Region München“ Machbarkeitsstudie Drei- versus vier- gleisiger Ausbau Pasing – Eichenau (U40) 2.3.3   Variante IIc.2 (FV und RV gestaffelt) im Allgäu ................................................. 22 2.3.4   Vergleich der Angebotsvarianten im Allgäu ...................................................... 23 2.3.5   Zusätzlicher Bahnsteig in Pasing ...................................................................... 23 2.3.6   Infrastrukturbedarf der Vorzugsvarianten .......................................................... 23 3       Infrastrukturplanung ........................................................................................... 26 3.1     Infrastrukturplanung Gröbenzeller Spange........................................................ 26 3.2     Infrastrukturplanung Fürstenfeldbruck – Memmingen (– Lindau) ..................... 26 3.3     Infrastrukturplanung Viergleisigkeit Pasing – Fürstenfeldbruck ........................ 27 3.3.1   Planunterlagen ................................................................................................... 27 3.3.2   Umwelt ............................................................................................................... 28 3.3.3   Wesentliche externe Planungen ........................................................................ 31 3.4     Aufwärtskompatibilität des drei- zu einem späteren viergleisigen Ausbau ....... 32 3.4.1   Grundlagen ........................................................................................................ 32 3.4.2   Allgemeine Bausteine ........................................................................................ 35 3.4.3   Baustein Pasing ................................................................................................. 35 3.4.4   Strecke München Hellensteinstraße bis Leienfelsstraße .................................. 36 3.4.5   Haltepunkt Leienfelsstraße ................................................................................ 36 3.4.6   Strecke Leienfelsstraße bis Aubing inkl. Haltepunkt Aubing ............................. 37 3.4.7   Strecke Aubing bis Puchheim ............................................................................ 37 3.4.8   Strecke Puchheim bis Eichenau inkl. Bf Eichenau ............................................ 37 3.4.9   Strecke Eichenau bis Bestandsanschluss ......................................................... 37 3.5     Gesamtbetrachtung Kosten ............................................................................... 38 4       Schlussfolgerung und Fazit ............................................................................... 39 5       Zusammenfassung ............................................................................................ 40 6       Verzeichnisse ..................................................................................................... 42 ARGE Bahnausbau Region München                                                         Machbarkeitsstudie U40 | 21.03.2021
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Programm „Bahnausbau Region München“ Machbarkeitsstudie Drei- versus vier- gleisiger Ausbau Pasing – Eichenau (U40) Kurzbericht ARGE Bahnausbau Region München                Machbarkeitsstudie U40 | 21.03.2021
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Kurzbericht                                                                                                 II Kurzbericht Zielsetzungen und Untersuchungsbedarf Der bis 2014 erreichte Planungsstand für den Ausbau der S4 West machte die Durchführung ei- nes Optimierungsprozesses erforderlich. Der gemeinsam von DB Netz AG und Freistaat durchge- führte Optimierungsprozess zeigte das Ergebnis, dass ein dreigleisiger Ausbau auskömmlich ist. Die DB Netz AG hat daraufhin die Planungen für einen dreigleisigen Ausbau vorangetrieben (Maß- nahme in Planung bzw. Realisierung R26 des Programms „Bahnausbau Region München“). Um die in den letzten Jahren in der Region geführte Diskussion über eine Viergleisigkeit der Stre- cke zu bewerten, hat Herr Staatsminister a.D. Dr. Reichhart 2019 eine vergleichende Studie zur Untersuchung der Auswirkungen einer Viergleisigkeit angestoßen. Die Studie soll sich mit den strukturellen Entwicklungen entlang der Strecke Pasing – Eichenau befassen und aufzeigen, ob die bisherigen Annahmen, auf die sich die Planungen für den dreigleisigen Ausbau der Strecke be- ziehen, weiterhin mit den aktuellen Entwicklungen in der Stadt München und im angrenzenden Landkreis Fürstenfeldbruck zusammenpassen. Der dreigleisige Ausbau gemäß Planung der DB Netz AG ist Basis der vorliegenden Untersuchung. Ein Ausbau der Strecke Pasing – Eichenau ermöglicht aufgrund der Trennung des Regional-, Fern- und Güterverkehrs von der S Bahn in diesem Abschnitt eine weitere Erhöhung des Zugan- gebots insbesondere bei der S Bahn, welche im folgenden Liniennetzplan-Ausschnitt des Korri- dors S4 dargestellt ist (eine vertiefte Betrachtung einer optimierten Bedienung von Türkenfeld und Schöngeising erfolgt im Rahmen der U-Maßnahme U36 („15-Minuten-Takt bis zu den Linienend- punkten“): ARGE Bahnausbau Region München                                            Machbarkeitsstudie U40 | 21.03.2021
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Kurzbericht                                                                                                III Als Variante wurde auch eine Verkehrsführung über die Gröbenzeller Spange untersucht (siehe folgende Abbildung): Resultate Angebotsplanung Das Zugprogramm, das die Zugzahlen des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) für den Fern- und Güterverkehr sowie die aktuell belastbaren Planungen des Freistaats im Schienenpersonennah- verkehr berücksichtigt, lässt sich auf drei Gleisen abwickeln. Zusätzliche Angebote bedingen je- doch einen erweiterten Infrastrukturbedarf. Eine Führung von zusätzlichen Angeboten ins Allgäu via Gröbenzeller Spange musste aufgrund von Konflikten mit Zügen auf dem Korridor Augsburg nach einer Voruntersuchung ausgeschlossen werden. Daher konzentrierten sich die weiteren Überlegungen auf den Bestandskorridor von Pasing Richtung Fürstenfeldbruck/Geltendorf. Die Gutachter haben zwei Vorzugsvarianten auf der Bestandsstrecke vertieft betrachtet (Fern- und Regionalverkehr gebündelt resp. gestaffelt). Für beide Varianten wird auf dem Korridor in Summe eine Angebotsmehrung gegenüber dem maximalen Bezugsfall von zwei auf vier Zügen des Perso- nennah- und Fernverkehrs pro Stunde und Richtung unterstellt. Neben einer Entwicklung der bei- den Fahrplankonzepte zwischen München-Pasing und Buchloe wurden die Konzepte jeweils auch in ihrer Weiterführung im Allgäu betrachtet. Beide Vorzugsvarianten erfordern einen viergleisigen Ausbau Pasing – Fürstenfeldbruck. Im Wei- teren ist die Verbesserung des Geschwindigkeitsbandes auf dem Abschnitt Pasing – Buchloe – Memmingen sowie ein variantenabhängiger Ausbau der Schieneninfrastruktur im Allgäu erforder- lich. Die Verlängerung der Viergleisigkeit bis Fürstenfeldbruck (anstatt bis Eichenau) ermöglicht die Einführung des neuen S-Bahnhalts Emmering (vergleiche die zu untersuchende Maßnahme U21 des Programms „Bahnausbau Region München“) bei der Grundtakt-S-Bahn (S4). Resultate Infrastrukturplanung Für die Vorzugsvarianten sind kürzere Fahrzeiten erforderlich, um die Vereinbarkeit des Fern- und Regionalverkehrs mit den S-Bahn-Linien zu ermöglichen. Die zeitlichen Lagen der S-Bahnen sind in den beiden Stammstrecken fixiert. Mit einer Optimierung des Geschwindigkeitsbandes lassen ARGE Bahnausbau Region München                                            Machbarkeitsstudie U40 | 21.03.2021
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Kurzbericht                                                                                                IV sich sechs Minuten Fahrzeitverkürzung beim Schienenpersonenfernverkehr (SPFV) zwischen München Hbf und Memmingen sowie weitere drei Minuten bis Lindau realisieren. Mit dem aktuell belastbaren Betriebsprogramm (insbesondere EC München – Zürich im 2-Stun- den-Takt) kann im Hinblick auf das Planrechtsverfahren sowie auf die zu erwartenden Klagen der- zeit nur eine dreigleisige Planung erfolgreich ins Planfeststellungsverfahren eingebracht werden. Da eine Steigerung der Zugzahlen, wie oben für die ausgearbeiteten Vorzugsvarianten aufgezeigt, auf der Strecke Pasing – Fürstenfeldbruck einen viergleisigen Ausbau erfordert, empfehlen die Gutachter, die aktuell in Rede stehende Planung auf dem Korridor möglichst aufwärtskompatibel zu einer Viergleisigkeit vorzusehen. Dazu wurden einzelne Bausteine, z. B. hinsichtlich ihrer Plan- rechtsrelevanz, Mehrkosten (vorgezogene Kosten) im Vergleich zur reinen dreigleisigen Planung und vermiedenen Investitionen untersucht und bewertet. Dies betrifft Bahnsteige, Bauwerke sowie die Lage der Dreigleisigkeit. Auch der ggf. vermiedene Zusatzaufwand beim späteren Nachbau ei- nes vierten Gleises wurde berücksichtigt. Die unten dargestellte Topologie zeigt den aufwärtskompatiblen dreigleisigen Ausbau, der eine spätere Viergleisigkeit mit der von den Gutachtern vorgeschlagen mittigen Anordnung der S-Bahn- Gleise ermöglicht: Beim aufwärtskompatiblen dreigleisigen Ausbau verkehren die S-Bahnen außen (in blauer Farbe dargestellt). Der Regional- und Fernverkehr ist in beiden Richtungen über das mittige Gleis (in schwarzer Farbe dargestellt) vorgesehen. Die Weichenverbindungen ermöglichen jedoch eine fle- xible Gleisnutzung bei Abweichungen vom Regelbetrieb. Bei einer Gesamtbetrachtung der Kosten lässt sich festhalten, dass sich Kosten in Höhe von ins- gesamt ca. 170 Mio. € mit der Berücksichtigung der Aufwärtskompatibilität vermeiden lassen (Ver- meidung von verlorenen Investitionen in Höhe von ca. 162 Mio. €, gesparter Zusatzaufwand resp. doppelter Aufwand bei nachträglicher Herstellung in Höhe von ca. 8 Mio. €). Gegenüber der reinen dreigleisigen Ausbauplanung werden allerdings ca. 35 Mio. € für Vorabinvestitionen erforderlich. ARGE Bahnausbau Region München                                            Machbarkeitsstudie U40 | 21.03.2021
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1 Programm „Bahnausbau Region München“ Machbarkeitsstudie Drei- versus vier- gleisiger Ausbau Pasing – Eichenau (U40) Erläuterungsbericht ARGE Bahnausbau Region München                Machbarkeitsstudie U40 | 21.03.2021
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1 Projektbeschreibung                                                                                     2 Erläuterungsbericht 1 Projektbeschreibung 1.1        Ausgangslage Für die zukunftsfähige Gestaltung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in der Metropolre- gion München hat der Freistaat Bayern das Programm „Bahnausbau Region München“ auf den Weg gebracht. Es bildet die Grundlage für eine zukunftsweisende Entwicklung der Schieneninfra- struktur. In dem mit der Deutschen Bahn abgestimmten Ausbauprogramm sind alle Maßnahmen, die vor, mit und nach Inbetriebnahme der zweiten Stammstrecke (2. SBSS) in Betrieb gehen sol- len, gebündelt. Derzeit beinhaltet das Programm 29 Maßnahmen, die sich in der konkreten Pla- nung bzw. in der Umsetzung befinden oder schon in Betrieb gehen konnten (sogenannte R-Maß- nahmen). Die im Bereich der S4 West liegenden R-Maßnahmen sind in der folgenden Abbildung 1 dargestellt. Abbildung 1       R-Maßnahmen im Untersuchungsraum (Quelle: DB Netz AG) Neben den 29 fest eingeplanten Maßnahmen gibt es weitere Maßnahmen (sogenannte U-Maß- nahmen), die zunächst auf ihre verkehrliche Wirkung und ihre bautechnische Machbarkeit zu un- tersuchen sind, bevor entschieden werden kann, ob sie konkreter Bestandteil des Programms wer- den können. Der vorliegende Bericht behandelt die U-Maßnahme „Drei- versus viergleisiger Aus- bau Pasing – Eichenau“ (U40). In dieser Machbarkeitsstudie wird für die Ermittlung der Projektwirkungen ein Vergleich des Zu- stands mit der U-Maßnahme gegenüber einem Zustand ohne Realisierung der zu untersuchenden Maßnahme (Bezugsfall) durchgeführt. Um die Projektwirkungen sämtlicher U-Maßnahmen sach- gerecht erfassen zu können, wurden zwei Bezugsfälle entwickelt: –    Minimaler Bezugsfall: Der minimale Bezugsfall umfasst die sogenannte Betriebsstufe 2 des 1. Münchner S-Bahn-Vertrags (1. MSBV), die mit Inbetriebnahme der 2. SBSS eingeführt wird. Maßnahmen in Planung und Realisierung des Programms „Bahnausbau Region München“ so- wie gewisse Ausbaumaßnahmen im Bereich der städtischen Verkehrsmittel U-Bahn und Tram/Straßenbahn werden für den minimalen Bezugsfall als realisiert angesehen. ARGE Bahnausbau Region München                                          Machbarkeitsstudie U40 | 21.03.2021
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1 Projektbeschreibung                                                                                    3 –    Maximaler Bezugsfall: Der maximale Bezugsfall umfasst zusätzlich zu den Maßnahmen des minimalen Bezugsfalls den Lückenschluss zwischen Schwaigerloh und Erding im Rahmen des Erdinger Ringschlusses, die Walpertskirchner Spange, den dreigleisigen Ausbau zwischen Pasing und Eichenau, die Realisierung der Ausbaustrecke 38 (ABS 38) zwischen Markt Schwaben und Mühldorf resp. Freilassing im Rahmen des Bedarfsplans Schiene sowie den viergleisigen Ausbau zwischen Daglfing und Johanneskirchen mit den jeweiligen Angebots- konzepten der S-Bahn sowie des Regionalverkehrs. Die im Bereich des hier behandelten Ausbauabschnitts liegenden U-Maßnahmen sind in der fol- genden Abbildung 2 dargestellt. Abbildung 2       U-Maßnahmen im Untersuchungsraum (Quelle: StMB) ARGE Bahnausbau Region München                                         Machbarkeitsstudie U40 | 21.03.2021
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