KRAP3.234-A5/A4/A3-C-20200819093629

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Nicht abgesendetes Antwortschreiben an MAN und Daimler bezügl. der EU Flottengrenzwerte für LKW

/ 2
PDF herunterladen
als -Wöug -Wg

    
   
    

MAN SE

MAN Truck & Bus AG
Dachauer Str. 667

80995 München

Telefon +49 89 1580-1059
Telefax +49 89 1580-5757
joachim.drees@man.eu

ä =
Joachim Drees >d !
Vorsitzender des Vorstands ly.

BMU - Ministerbü::.
24. 0KT. 2018

Der

DAE

  

QO BMiin z.K./z.E.

  
  
 

    
 
   
  
   

  

OPR/PI1/PI2 | O Stellungnahme
GP Q Votum
Eee D) Beantwortung

alien AI AU/UAU REF.
Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und — X ww. Veranlassung
nukleare Sicherheit

GTe u. en
Frau Svenja Schulze ERHEEEEIER
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und [Frist Ei ingang St-Büro:

Un flo
nukleare Sicherheit |Kepie en Din (macı Ludluls))

10117 Berlin EB e E
I 3
ISA. Jealke

München, 18. Oktober ni

  

 

Positionierung der Bundesregierung zur anstehenden CO;-Regulierung für schwere Nutzfahr-
zeuge

Sehr geehrte Frau Ministerin, ker Mau delkuln |

im Namen der MAN Truck & Bus AG möchte ich mich herzlichst für unseren konstruktiven Austausch am
13. September bedanken. Wie bei unserem Treffen bereits besprochen, benötigt die Logistik- und Nutz-
fahrzeugindustrie eine zeitnahe Positionierung der Bundesregierung zur anstehenden COz-Regulierung
für schwere Nutzfahrzeuge. Mit unseren Forschungsaktivitäten und Produktneuentwicklungen unterstüt-
zen wir die Bundesregierung bei der Erreichung der Klimaziele von Paris und die EU-Kommission bei
ihrem Vorhaben, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Deshalb setzen wir uns dafür ein,
dass die EU-Regulierung noch von diesem Parlament und dieser Kommission finalisiert wird — dass die
deutsche Regierung hier schnell eine kommunizierbare Position findet ist Voraussetzung.

Lkw sind das Rückgrat des europäischen Warenverkehrs. Sie transportieren Dreiviertel der Güter und
sorgen dafür, dass die Geschäfte voll und die Menschen gut versorgt sind. Unsere Fahrzeuge halten die
Wirtschaft im wahrsten Sinne am Laufen. Uns ist deshalb wichtig, dass die Reduktionsziele machbar und
wirtschaftlich sinnvoll sind. Die CO2-Standards werden weitgehende Auswirkungen nicht nur auf das
Geschäft von MAN haben, sondern auch auf die Aufbauhersteller und die Zuliefererindustrie sowie vor
allem auf unsere Kunden aus der Logistikwirtschaft. Die Unternehmen der Logistik- und Nutzfahrzeug-
branche sind sowohl starke Stützen deutscher Schlüsselindustrien als auch Innovationstreiber auf dem
nationalen und internationalen Markt.

Kritisch an dem Vorschlag der EU-Kommission sowie an den Diskussionen zu möglichen Verschärfungen
des Vorschlags in Rat und Parlament sind die Reduktionsziele von 15% in 2025 und 30% in 2030 für Lkw
über 16t. Erst Anfang 2020 kennen wir die Absprungbasis für diese Reduktionen - dann bleiben uns noch
knapp fünf Jahre, um diese Ziele zu erreichen.

Diese Reduktionen lassen sich nicht mehr mit den Innovationen erreichen, die wir bis 2025 in den Markt
bringen können. Die Produktentwicklungs- und Produktlebenszyklen sind im Lkw- und Bussektor erheb-
lich länger als im Pkw-Bereich - bedingt dadurch, dass nur 420.000 schwere Nutzfahrzeuge jährlich in
der EU zugelassen werden im Vergleich zu 16,5 Millionen Pkw.
1

Die vorgeschlagenen Reduktionsziele lassen sich auch nicht mehr mit dem Dieselmotor erreichen, son-
dern nur mit einer zunehmenden Anzahl von Null-Emissions-Fahrzeugen. Die Regulierung ist so ange-
legt, dass sie von uns verlangt, Fernverkehr-Lkw zu elektrifizieren. Neben Reichweite und Verlust der
Zuladung liegt die Herausforderung darin, dass es keinerlei Ladeinfrastruktur für unsere Fahrzeuge gibt
- der Aufbau einer solchen Infrastruktur wird noch nicht einmal diskutiert! Und die Brennstoffzelle ist noch
weit von einem verlässlichen Einsatz im Fernverkehr entfernt.

Kritisch sind auch die Strafzahlungen, die 6.800 €/gCOz/tkm betragen sollen. Alleine ca. 50.000 Fahr-
zeuge pro Jahr sind bei MAN von dieser Regulierung betroffen. Bei einer Überschreitung der Reduktions-
ziele um nur 1 gCOz/tkm in der Flotte bedeutet das für uns eine Strafzahlung in Höhe von 350 Millionen
Euro — unser Gewinn im vergangenen Jahr betrug 500 Millionen Euro.

Wir bitten Sie deshalb, bei der anstehenden Regulierung eine Positionierung der Bundesregierung zu
beschließen, die den Klimaschutz vorantreibt, aber wirtschaftlich sinnvoll und machbar ist. Denn nur eine
ökologisch, ökonomisch und sozial ausgewogene Regulierung erhält die Innovationskraft der Logistik-
und Nutzfahrzeugbranche, welche unabdingbar ist für eine stetig fortschreitende Dekarbonisierung des
Verkehrs.

Gerne stehe ich Ihnen für ein weiteres vertiefendes Gespräch zu diesem Thema zur Verfügung!

Mit freundlichen Grüßen

| 10
2