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Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Protokolle vom Beirat für Globale Umweltveränderungen

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PROTOKOLL -Entwurf- 266. Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen Berlin, 17.-18. Mai 2018 Teilnehmende Herr Prof. Dr. Messner Frau Prof. Dr. Schlacke Frau Prof. Dr. Fromhold-Eisebith Frau Prof. Dr. Grote Frau Prof. Dr. Matthies Frau Prof. Dr. Pittel Herr Prof. Dr. Schellnhuber Frau Prof. Dr. Schieferdeck.er Herr Prof. Dr. Schneidewind Vorsitzender Vorsitzende Beirat Beirat Beirat Beirat Beirat Beirat Beirat Frau Dr. Göpel Herr Dr. Loose Herr Dorsch Herr Messerschmidt Herr Dr. Pilardeaux Frau Dr. Schlüter Frau Dr. Schulz Generalsekretärin Stellv. Generalsekretär Geschäftsstelle Geschäftsstelle Ge·schäftsstelle Geschäftsstelle Geschäftsstelle Frau Bohnenberger Frau Degener. Frau Gärtner Frau Jürschik Herr Dr. Pfeiffer Herr Szabo-Müller Frau Dr. Wallis Frau Wegener Referentin Referentin Referentin Referentin Referent Referent Referentin Referentin
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Teilnehmende am TOP 4: Gemeinsamen Sitzung IMA und WBGU Frau Frieling Herr Gorißen Frau Horn Herr Krake Herr Lange Herr Liebenberg Herr Marlen Frau Müller Herr Pech Herr Dr. Sach Frau Schiifer Frau Schmid Herr Schmidt Frau Schüten-Schwedhe/m Herr Schulze Herr Schneider Herr Dr. Täuber Herr Dr. Weber Frau Wortmann Bundeskanzleramt, Ref. 324-Nachhaltige Entwicklung BMU, RL IK III 7-Internationale Klimaschutzinitiative BMWi, Ref. IV C2-Emissionshandel, Klimaschutz, International.er Umweltschutz BMZ, Leiter Leitungsstab BMBF, RL 721-Grundsatzfragen Nachhaltigkeit, Klima, Energie BMWi, Ref. I-GS RK N -GS Ressortkoordination N achhaltigkeit BMU, RL G II 1-Gesellschaftspolitische Grundsatzfragen, Berichte BMU, UAL Z III-Forschung, Bildung, gesellschaftliche Gruppen BMVI, Ref. G2 l -Energie und Klimaschutz BMU, AL IK- Internationales, Europa, Klimaschutz BMU, Ref. IK II 7-Internationale Klimaschutzinitiative BMJV, Ref. V B 1-Digitale Strategie BMJV, Ref. V A 4-Nachhaltigkeit BMU, Ref. G I 5-Wirtschaft, Innovation, Beschäftigung, nachhaltige Unternehmensführung BMI, RL SW I 3-Int. Stadtentwicklungspolitik, Urbanisierungspartnerschaften, Smart Cities BMBF, Ref. 721-Grundsatzfragen Nachhaltigkeit, Klima, Energie BMEL, Ref. 521-Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Klimafolgen und Ref. 614-Seefischereimanagement und -kontrolle, IWC BMJV, RL V A 4-Nachhaltigkeit BMU, Ref. IK III 6-Internationaler Klimaschutz Gast zu TOP 8: WBGU-Veranstaltungen am 20.6.2018 Herr Woljf Prozessgestalter und Moderator 2
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Geschäftsstelle des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen Berlin, 17.-18. Mai 2018 Protokoll 266. Sitzung- Entwurf TOP 1: REGULARIA UND VERSCHIEDENES Frau Schlacke begrüßt zur 266. Sitzung. Die Tagesordnung wird angenommen. Das Protokoll der 265. Sitzung wird verabschiedet. TOP 2: POLITIKPAPIER ZU KLIMAPOLITIK Frau Schlacke stellt den Entwurf des Politikpapiers vor, der Beirat diskutiert (IAP 266/12-TV). Das Papier schließt an die Debatte zu ,,Just Transition" an und adressiert primär die Bundesregierung, aber auch andere Akteure der internationalen Klimapolitik. Thema ist die gerechte Gestaltung des Transformationsprozesses in dreifacher Hinsicht: (1) die Zeitlichkeit der Transformation, die (auch klimawfäsenschaftlich) noch deutlicher unterfüttert werden soll, (2) Gerechtigkeit für Geschädigte durch den Klimawandel sowie (3) Gerechtigkeit für Geschädigte durch die Transformation. In der weiteren Überarbeitung soll deutlicher werden, dass es sich bei den Empfehlungen zum Strukturwandel in Kohleregionen, zu Klimaklagen, zu klimawandelbedingter Migration sowie zur gerechteren Finanzierung jeweils um Aktionen mit internationaler Symbolwirkung handelt, die aber allein nicht ausreichen, die Probleme umfassend zu lösen. Begrifflichkeiten und Gerechtigkeitsprinzipien sollen weiter vereinheitlicht und die Gliederungsebenen an das Politikpapierformat angepasst werden. Alle sind aufgerufen, ihre nicht besprochenen Kommentare und Überarbeitungsvorschläge zeitnah an die Kapitelautoren zu senden. Zu Kap. 3 (Strukturwandel) wird •••••••••inen neuen Textvorschlag auf Grundlage der Materialsammlung erarbeiten. Alle Texte sollen bis zum 6. Juni 2018 in der Geschäftsstelle eintreffen, damit noch vor der Junisitzung im Umlaufverfahren kommentiert werden kann und die Geschäftsstelle das Papier verabschiedungsreif überarbeiten kann. Das Politikpapier soll auf der Junisitzung verabschiedet werden. Auf dem High Level Political Forum on Sustainable Development (9.-18. Juli in New York) wird ... _ C die Inhalte mündlich präsentieren. Die Ubergabe an die Bundesregierung soll möglichst im Umfeld der Beiratssitzung am 30.-31.8.2018 erfolgen. Die englische Fassung soll für den Global Climate Action Summit (12.-14.9.2018 in San Francisco), an dem•••••••teilnimmt, vorliegen. Weiterhin ist geplant, das Papier im Dezember auf der UNFCCC COP24 in Katowice vorzustellen. A 266/1 PP9 Kap. 2 überarbeiten Erledigung Termin 6.Juni2018 3
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Geschäftsstelle des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen Berlin, 17.-18. Mai 2018 Protokoll 266. Sitzung -Entwurf A266/2 PP9 Kap.3 überarbeiten Erledigung Schneidew[nd, Termin 6.Juni2018 A266/3 PP9 Kap. 4 überarbeiten Erledigung Termin Schlacke.- 6.Juni2018 A 266/4 PP9 Kap.5 überarbeiten Erledigung Termin 6.Juni2018 A 266/5 PP9 Kap. 6 überarbeiten Erledigung Termin 6.Juni2018 A 266/ 6 ch/acke, PP9: Kasten zur Rolle der Digitalisierung erstellen, Vorschlag zu Verortung machen Erledigung Termin 6.Juni2018 A 266/7 PP9 Gesamtfassung (inkl. Zusammenfassung) erstellen Erledigung Termin 13.Juni2018 A 266/8 Übergabe und Bundespressekonferenz vorbereiten Erledigung Termin fortlaufend 4
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Geschäftsstelle des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen Berlin, 17.-18. Mai 2018 Protokoll 266. Sitzung- Entwurf TOP 3: VORBEREITUNG DER GEMEINSAMEN SITZUNG MIT DEM INTERMINISTERIELLEN AUSSCHUSS ZUR BEGLEITUNG DES WBGU (IMA) Der Beirat bespricht vorbereitend Ablauf und Inhalt der gemeinsamen Sitzung mit dem IMA (IAP 266/03). TOP 4: GEMEINSAME SITZUNG IMA UND WBGU Herr Sach (BMU) und •••••• begrüßen Ressortvertreter*innen zum gemeinsamen Gespräch. den WBGU und die Hauptgutachten ,,Digitalisierung und Transformation zur Nachhaltigkeit" --teilt zunächst das WBGU-Impulspapier „Digitalisierung: Worüber wir jetzt reden müssen" vor und erläutert anschließend die Grundstruktur des geplanten Hauptgutachtens sowie zentrale Heuristiken und Konzepte. Es lassen sich drei Dynamiken der Digitalisierung beschreiben, die sich parallel und in ihrer Intensität zeitlich versetzt entfalten. Die Digitalisierung bietet zunächst wertvolle Potenziale für das Erreichen zentraler Umweltschutzziele, aber es dr:ohen auch akute soziale Schieflagen wie die weitere Verstärkung von Ungleichheiten und Machtkonzentrationen. Mittelfristig zeichnen sich fundamentale Rekonfigurationen geseIJschaftJicher Ordnungen ab, die frühzeitig in eine nachhaltige Richtung gesteuert werden müssen. Positiv gedacht wäre damit auch eine neue Phase menschlicher Entwicklung im Sinne des Humanismus denkbar. Die dritte Dynamik betrifft mögliche langfristige Entwicklungen menschlicher und technischer Systeme, die Veränderung des Menschen selbst ·sowie diverse Formen der Koevolution, die bereits heute vorgedacht und politisch thematisiert werden müssen. Herr Sach stellt fest, dass die Balance zwischen Chancen und Herausforderungen gut gelungen ist. Digitalisierung sei ein großer gesellschaftlicher Innovationstreiber, Diskurse zu Digitalisierung würden bislang aber ausschließlich technisch geführt. Er stellt die Frage, wie der WBGU die Expertise anderer Akteure in dem Feld auch im weiteren Verlauf der GutachtenersteIJung weiter einbezieht. rläutert verschiedene Interaktionsformate und betont besonders das ganztägige World Cafe und die Abendveranstaltung zur Diskussion des WBGU­ Impulspapiers am 20.6.2018. Darüber hinaus ist der WBGU mit vielen weiteren Akteuren im Gespräch, z. B. mit der Gesellschaft für Informatik und als Partner des Weizenbaum Instituts. ritisiert, dass einige Studien behaupten, Digitalisierung löse alle Nachhaltigkeitsprobleme. Der WBGU wird neben der globalen auch die europäische Ebene berücksichtigen. Statt des derzeitigen „race to the bottom" um die besten Convenience-Produkte ließe sich ein „race to the top" organisieren, welche Digitalisierung zum Wohle der Menschheit anwendet. Herr Sach weist darauf hin, die zeitliche Taktung zu beachten und entsprechende Kommunikationsformate zu entwickeln. Herr Krake (BMZ) betont, Deutschland sei „Weltmeister" in der Diskussion zu 5
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Geschäftsstelle des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen Protokoll 266. Sitzung-Entwurf Berlin, 17.-18. Mai 2018 Digitalisierung, habe aber Defizite in der Gestaltung.Er möchte daher ausdrücklich zur gesellschaftlichen Debatte auf Basis der vom WBGU auf gestellten Prämisse ermuntern, dass Digitalisierung gestaltbar sei. Herr Weber (BMJV) macht deutlich, dass im Koalitionsvertrag nichts zur Verbindung zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit steht und fand das WBGU-Impulspapier dahingehend sehr gelungen. Das Papier sollte noch stärker unter politischen Akteuren verbreitet werden. So sei z.B. das positive Beispiel einer geplanten Datenethikkommission leider noch nicht mit Nachhaltigkeit verbunden. Er regt an, auch die Veränderung von Sprache und Denken durch die Digitalisierung im Gutachten zu berücksichtigen und fragt nach Erkenntnissen darüber, wann mit welchen disruptiven Veränderungen zu rechnen ist. Herr Sach hebt im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsstrategie die Zuständigkeit des Kanzleramtes hervor und weist auf das neue BMU-Referat zu Digitalisierung und Gesellschaft in der von Frau Müller geleiteten Unterabteilung Z III hin. Herr Lange (BMBF) lobt das Impulspapier als eine relevante Zusammenschau, die auch im BMBF als wichtig angesehen wird.Wichtig sei, aktiv Anforderungen zur Gestaltung der Digitalisierung zu formulieren. Ein Problem bestehe z.B. in der Intransparenz bei KI-Entwicklungen was zeige, dass die von ••••••genannten drei Dynamiken nicht nacheinander, sondern zeitgleich anzugehen wären. Herr Schulze (BMI) berichtet von seinen Erfahrungen mit der Plattform Smart Cities. Relevante Themen auf anschauliche Schauplätze herunterzubrechen sei sehr begrüßenswert. Die Digitalisierung sei kein Selbstzweck, sondern es sollte ihr proaktiv eine Richtung vorgegeben werden. Dazu seien ein ethischer Kompass und gesellschaftliche Debatten nötig. Herr Marten (BMU) bezeichnet das Papier als sehr gelungen.Die Verbindung mit eirier lebensweltlichen Perspektive im Hauptgutachten, wie sie mit den Schauplätzen geplant ist, sei wichtig.Der dadurch angestoßene Diskurs sollte auch nach der Veröffentlichung vorangetrieben werden. Er regt an, das Thema „Gedächtnisstrukturen" im Sinne der Organisation und Archivierung von gesellschaftlichem Wissen einzubeziehen. Herr Gorißen (BMU) weist auf ein Projekt mit OECD, Weltbank und UNEP zu Finanzflüssen für nachhaltige Klimaziele und Vernetzungsoptionen hin. In diesem Zusammenhang wäre zu fragen, was das für Infrastrukturentscheidungen heute bedeutet. Er fragt nach der Rolle der Rahmenbedingungen für Gestaltung und nach der Entwicklung konkreter Hand) ungsempfehlungen. kizziert die weitreichende Vernetzung des WBGU mit Stakeholdern.Nach dem WBGU-Fachgespräch „Digitalisierung" mit der Forschungs-Community am 14.12.2017 und der Veranstaltung „WBGU im Gespräch" am 16.3.2018 geht es im WBGU World Cafe am 20.6.2018 mit 50 handverlesenen Gästen um die Begegnung der Nachhaltigkeits- und Digitalisierungs-Communities. Der Anspruch sei dabei auch, mit Pionieren nachhaltiger Lösungen über hilfreiche Rahmenbedingungen und Instrumente zu sprechen. Herr Schneider (BMBF) fragt nach den Adressat*innen des Gutachtens.Das Gutachten blicke vorwiegend von der Nachhaltigkeitsperspektive auf die Digitalisierung. Beide Transformationen seien systemisch und bringen Sektoren zusammen, letztere mit sehr starker Eigendynamik, während erstere immer wieder angeschoben werden müsse. 6
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Geschäftsstelle des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen Berlin, 17.-18. Mai 2018 Protokoll 266. Sitzung - Entwurf Frau Schäfer (BMU) macht deutlich, dass sie den Ansatz des WBGU sehr überzeugend findet und verweist auf die Bedeutung der Digitalisierung für die Gleichstellung von Frauen. Frau Schlacke erläutert, dass dies im Rahmen eines Schauplatzes zum Thema Gender bearbeitet wird. Frau Müller (BMU) macht deutlich, dass in der deutschen Diskussion die gesellschaftliche Debatte stark der ökonomischen Debatte hinterherhinkt.Da es sich um ·ein abstraktes Thema handelt befürwortet sie die Veranschaulichung in Schauplätzen. Da große Umbrüche bereits im Gang sind sei fraglich, wie Nachhaltigkeit aufschließen könne. Die Digitalisierung werde jedoch in der Bundesregierung auch personell immer wichtiger. Herr Täuber (BMEL) sagt, dass das BMEL noch kein Digitalisierungsreferat hat. Er zeigt am Beispiel Landwirtschaft, dass beide Themen zusammenpassen und betont, dass viel digitale Technik bereits im Einsatz ist. Durch Präzisionslandwirtschaft könnten Ressourcen so ( emissions-)schonend wie möglich eingesetzt werden. Herr Pech (BMVI) verweist im Kontext früherer Disruptionen auf die nötige Technologieoffenheit; z.B. wäre der Mobilfunkausbau für die Chancengleichheit im ländlichen Raum wichtig, und auch Mobilitäts-Apps in Großstädten benötigen guten Netzausbau. Ethik sei generell wichtig, um zu vermeiden, dass KI uns bestimmt, aber insbesondere auch beim Thema autonomes Fahren. Frau Frieling (Bundeskanzleramt) betont, dass Digitalisierung in der Nachhaltigkeits­ Community angekommen ist, aber konkret umsetzbare Empfehlungen wichtig seien. Das WBGU-Impulspapier sei das erste, welches diese verschiedenen Themen zusammendenkt. Die Frage sei, ob die Agenda 2030 bereits in der Digitalisierungs­ Community angekommen ist. Längerfristig wäre es wichtig, die Communities zusammenzubringen. Herr Weber sagt, die Regulierung der Finanzmärkte in Richtung Nachhaltigkeit werde auch auf europäischer Ebene vorangetrieben. Dieses Thema mit seiner potenziell sehr großen Wirkung gelte es mitzudenken, da Finanzmärkte ohne Digitalisierung nicht denkbar seien. eist darauf hin, dass viele Disruptionen bereits absehbar seien. Entscheidend sei daher, ob diese im Sinne der Menschheit gestaltet werden könne. Die Digitalisierung mit ihren Methoden wie z.B. KI oder Quantencomputing seien mit Abstand die mächtigsten bisher vom Menschen hervorgebrachten Instrumente, werden aber nicht dort eingesetzt, wo sie zu Lösung zentraler Nachhaltigkeitsprobleme nötig wären. berichtet von seinen Erfahrungen zu Gestaltbarkeit und Modernisierungsdruck im Kontext der Digitalisierung bei der Smart-City-Konferenz. Herausfordernd sei, unsere Institutionen in die Lage zu bringen, die Digitalisierung an Bord zu nehmen. Nötig wäre dazu u.a. ein Know-how-Transfer, um die neue Qualität der Entwicklung besser zu verstehen. Frau Schlacke betont, der Staat dürfe nicht bei der Gestaltung der Digitalisierung kapitulieren, auch wenn er bereits vieles dem privaten Sektor überlassen hat. Ebenso dürfen der Mensch und die Schutzpflicht des Staates für seine Würde nicht vergessen werden. 7
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Geschäftsstelle des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen Berlin, 17.-18. Mai 2018 Protokoll 266. Sitzung - Entwurf Herr Sach fasst zusammen, dass die Grundkonzeption des Gutachtens in der Diskussion nicht hinterfragt wurde, sondern vor allem ergänzende Details diskutiert wurden. Anschließend fasst er die zentralen Elemente der Debatte zusammen und ermuntert die Ministerien als Diskurspartner fortlaufend mit Ideen auf den WBGU zuzugehen und dafür mit ] Kontakt aufzunehmen. Politikpapier zu gerechter Transformation Frau Schlacke stellt das Konzept des geplanten Politikpapiers zu gerechter Transformation vor und verweist auf die interne Diskussion zum Titel (just transformation oder transition). Das Papier soll rund um die UNFCCC COP24 eingespeist werden und habe auf ca. 30 Seiten einen exemplarischen Charakter. Ausgangspunkt sei, dass Transformation zur Nachhaltigkeit heute mehr denn je drängt, wobei alle mitgenommen werden müssen, Industrieländer wie Entwicklungsländer. Die Zeitlichkeit müsse mit der Gerechtigkeit zusammengebacht werden: Eine rasche Dekarbonisierung sei nötig, es ist aber zu fragen, wie sich ein gerechter Prozess initiieren lässt. Dies soll an vier Beispielen illustriert werden: Strukturwandel in Kohleregionen, Klagen von Geschädigten durch den Klimawandel, ein Klimapass angelehnt an den Nansenpass sowie mögliche Finanzierung in Anknüpfung an das WBGU Sondergutachten „Entwicklung und Gerechtigkeit durch Transformation". Die Übergabe ist Ende August anvisiert. Herr Sach weist darauf hin, dass die internationale Debatte zu ,just transition" dadurch geprägt sei, dass jeder etwas anders darunter verstehe. Der Begriff werde teilweise dazu genutzt, die ·Geschwindigkeit der Transformation abzubremsen. Als Thema des Petersberger Dialogs im Juni sei daher „Changing together for just transition" gewählt worden. erläutert den Zusammenhang von Zeit und Gerechtigkeit. Zu letzterer sei die Debatte pervertiert: klarer kausaler Zuweisung der Auswirkungen eines Endes der Braunkohleverstromung stehen Klimafolgen mit zeitlichem Verzug entgegen. Ohne Gegensteuerung gewinnen daher immer die V erhinderer von Klimaschutz. Herr Krake sieht dennoch positiv, dass nicht mehr über das Ob, sondern das Wie gerungen wird. Gut sei, dass im Politikpapier die Nord-Süd-Dimension integriert ist, jedoch wäre es sinnvoll, über das Beispiel der kleinen Inselstaaten hinauszugehen. Bei diesem Thema könnten Kolleg*innen vom BMZ unterstützen. Bei Klimaschutz würde immer stark nach Multilateralismus gerufen, dies müsse auch für Debatten zu Digitalisierung gelten. Herr Marten weist darauf · hin, dass Gerechtigkeitsfragen jeweils unter Berücksichtigung spezifischer Gegebenheiten vor Ort angegangen werden müssen. Frau Schäfer erwähnt das Climate Vulnerability Forum (CVF), das im November einen virtuellen Gipfel geplant habe. Das Politikpapier könnte dort eine unterstützende Rolle spielen. Für das High Level Political Forum on Sustainable Development im Juli in New York wäre neben einer Präsentation ein schriftliches Thesenpapier auf 1-2 Seiten ergänzend sinnvoll. Herr Weber äußert die Notwendigkeit, auch bilateral zu überlegen, wie das Papier in die Bundesregierung und ihre Rechtspolitik hereingetragen werden könne. 8
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Geschäftsstelle des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen Berlin, 17.-18. Mai 2018 Protokoll 266. Sitzung- Entwurf Herr Sach dankt abschließend für die Anregungen und bittet erneut um proaktiven Kontakt. Wichtig sei, sich vorab über das Format der Präsentation in Polen Gedanken zu machen und dies beim nächsten Treffen zu diskutieren. Als nächster Termin der IMA wird der 18. Oktober 2018 anvisiert. TOP 5: AUSWERTUNG DER GEMEINSAMEN SITZUNG IMA UND WBGU Der Beirat bespricht die Ergebnisse der gemeinsamen Sitzung IMA und WBGU. Die Resonanz auf das Konzept des Gutachtens sowie des Politikpapiers wird sehr positiv gesehen. Um mit weiteren Ebenen der Bundesregierung zum Thema Digitalisierung im Gespräch zu bleiben, wird ein Treffen mit den damit befassten Staatssekretären diskutiert. Die Geschäftsstelle wird die Möglichkeit dazu prüfen. A 266/9 Treffen mit Staatssekretären eruieren, die sich mit dem Thema Digitalisierung befassen Erledigung Termin Geschäftsstelle fortlaufend TOP 6: HAUPTGUTACHTEN ,,DIGITALISIERUNG UND TRANSFORMATION ZUR NACHHALTIGKEIT" (HGD) richtet von der Ergebnissicherung der Intensivwoche. Das Narrativ und Framing des Gutachtens sowie die Handlungs- und Forschungsempfehlungen wurden grundlegend weiterentwickelt. Die Struktur wurde dem Narrativ angepasst. Frau Schlacke stellt die neue Struktur des Hauptgutachtes vor (IAP 266/01). ührt in die Herausforderungen des Arbeitsprozesses ein. Während der nächsten Monate müssen die vorhandenen Textskizzen in Gutachtentext überführt und Lücken geschlossen werden. Gegebenenfalls werden noch kleinere Klausursitzungen notwendig sein. Priorität für die nächste Sitzung sollten die Empfehlungskapitel bekommen. In der Augustsitzung soll ein Textvorschlag als Input für die kommende IMA-Sitzung vorgelegt werden, die für Oktober geplant ist. Kap. 3: Das digitale Zeitalter teilt den Stand des Kapitels vor (IAP 266/10-TV). Die Kapitelarchitektur soll in der vorliegenden Form substantiviert werden. Überschneidungen von Kap. 3.4 und 3.5 mit Kap. 4 und 5 sollen dabei berücksichtigt werden. Bisher vorhandene implizite Empfehlungen sollen in die hinteren Kapitel verschoben und Redundanzen reduziert werden . .8is zur Augustsitzung soll eine fertige Entwurfsfassung ausgearbeitet werden. Dazu ist auch ein halbtägiges AG-Treffen geplant. 9
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Geschäftsstelle des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen Berlin, 17.-18. Mai 2018 Protokoll 266. Sitzung-Entwurf HGD Kap. 3 ausarbeiten A 266/10 Erledigung 22. August2018 Termin Kap. 4: Das digitale Zeitalter gestalten und Kap. 8: Governance Frau Schlacke stellt den Stand der beiden Kapitel vor (IAP 266/04 und /06). stellt ergänzend sein lnputpapier zu „Machteinhegung" vor (IAP 266/05). Der Beirat diskutiert die Umsetzung machttheoretischer Aspekte.•••••••lbetont, dass dabei Technik keine intrinsische Motivation zugeschrieben werden soll. Die Abgrenzung und Aufteilung der vorhandenen Texte für beide Kapitel soll verbessert werden. Begriffliche Erläuterungen sollen in einen Kasten verschoben werden. Kap. 8 soll um eine Analyse der Global-Govemance-Landschaft zu Digitalisierung ergänzt werden. Zur Weiterentwicklung beider Kapitel wird eine Telefonkonferenz organisiert. HGD Kap. 4 weiterentwickeln A266/11 chlacke, Erledigung Termin 22. August2018 A266/12 HGD Kap.8 weiterentwickeln Erledigung L Termin 13.Juni2018 C�h/acke. Kap. 6: Utopische und dystopische Skizzen einer digitalen Gesellschaft stellt den Diskussionsstand zum Kapitel vor, der in einer Telefonkonferenz erarbeitet wurde (IAP 266/11-TV). Das Papier soll wie vorgeschlagen überarbeitet werden, indem die vorhandenen Texte weiter ausgearbeitet und durch Kästen mit Originalzitaten ergänzt werden. Die Strukturierung anhand der Schlüsselfragen soll beibehalten werden. Das Kapitel bietet Bezugspunkte für alle drei Dynamiken der Gesamtstruktur, illustriert aber insbesondere Aspekte der zweiten und vor allem der dritten Dynamik. A 266/13 HGD Kap.6 ausarbeiten Erledigung Termin 22. August2018 Kap. 7: Synthese L und..-.tellen den Text zu Kap. 7 vor (IAP 266/07). Der Text 10
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