REBUS-Bericht

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Rechtsgrundlagen Schulpsychologie

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REBUS – Regionale Beratungs- und Unterstützungsstellen in Hamburg B E R I C H T
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Impressum Herausgeber: Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung Amt für Schule Hamburger Straße 31, 22083 Hamburg Redaktion: Peter Pape, Amt für Schule Dr. Almut Köbberling, Institut für Lehrerfortbildung erarbeitet mit der REBUS-Konzeptgruppe verabschiedet von der Lenkungsgruppe REBUS am 25.1.2001 Kontakt: SIZ – SchulInformationsZentrum Hamburger Straße 35, 22083 Hamburg Telefon 0 40/ 4 28 63 -19 30 Telefax 0 40/ 4 28 63-40 35 Titel-Foto: Frank Behrend Entwurf und Herstellung: GestaltungsKontor Lothar Degen Druck: reset.grafische Medien Auflage: 2.000 Hamburg, Juli 2001
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Gliederung Vorwort                                                           5 1.  Das Rahmenkonzept 1.1 Aufgabenstellung                                          7 1.2 Richtlinien für die Arbeit der REBUS                      8 1.2.1 Erfahrungsoffene Konzept- und Angebotsentwicklung   8 1.2.2 Leitlinien zur Gestaltung der Hilfen                8 1.2.3 Systemisches Grundverständnis der Aufgabenstellung 10 1.2.4 Basiskonzepte zur Gestaltung der Arbeit            10 1.3 Organisation und rechtliche Regelungen                   12 2.  Leitlinien und Empfehlungen zur Gestaltung der Arbeit 2.1 Zum Stellenwert konzeptioneller Leitlinien in einem entwicklungsoffenen Programm                    15 2.2 Arbeitsorganisation und Arbeitsabläufe                   16 2.2.1 Erreichbarkeit der Dienststelle                    16 2.2.2 Regelhafte Strukturen der Zusammenarbeit           16 2.2.3 Gestaltung der Zugänge zu REBUS                    17 2.2.4 Gestaltung der Fallarbeit                          17 2.2.5 Fallübergreifende Aufgaben                         20 2.2.6 Dokumentation                                      20 2.3 Leistungsangebot                                         22 2.3.1 Diagnostik                                         22 2.3.2 Beratung                                           23 2.3.3 Förderung                                          24 2.3.4 Systembezogene Beratung und Unterstützung          27 2.3.5 Vernetzung und Arbeit im Schnittstellenbereich     28 2.4 Ergänzung der Kompetenzen im Team                        33 2.4.1 Arbeitsprofile im multiprofessionellen Team        33 2.4.2 Strukturen und Regulative im Team                  35 2.4.3 Leitung in REBUS                                   36 3. Qualifikationsstruktur und fortlaufende Weiterentwicklung 3.1 Geforderte Kompetenzen in REBUS                          38 3.2 Fortbildungs- und Begleitstrukturen                      40 3.3 Evaluation und fortlaufende Konzeptentwicklung           42 3.4 Gremien der Implementationsphase                         43 3
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Vorwort Hamburg hat zum 1. Oktober 2000 sein bisheriges System der Beratung, Unterstützung und Förderung bei schulischen Problemlagen völlig um- gestellt und flächendeckend 15 »Regionale Beratungs- und Unterstüt- zungsstellen« (REBUS ) eingerichtet. In den REBUS werden die Auf- gaben und Dienstleistungen gebündelt und wahrgenommen, die bisher von der Schülerhilfe, den Schulen für Verhaltensgestörte, den Schul- stellen der schulischen Erziehungshilfe, den Psychologinnen und Psy- chologen der Gesamtschulen und einem Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Haus- und Krankenhausunterrichts bearbeitet wurden. Mit dem vorliegenden Konzept werden die Leitlinien der Öffent- lichkeit vorgestellt, nach denen in den 15 regionalen Beratungsstellen und der zentralen Beratungseinheit Berufsschulen gearbeitet wird. Es bildet die Grundlage für die Tätigkeit der REBUS -Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den folgenden drei Jahren der Implementationsphase von REBUS. Da es sich beim REBUS -Vorhaben insgesamt um ein entwicklungs- offenes Konzept hinsichtlich Beratung, Förderung, Organisation und Einsatz der unterschiedlichen Professionen handelt, wird nach Ab- schluss der Implementationsphase über das endgültige REBUS -Kon- zept zu beraten sein. Daher wird die Konzeptentwicklung weiterhin begleitet durch Herrn Professor Schley (Systemberatung) und Frau Dr. Köbberling vom Institut für Lehrerbildung. Die Leitideen des REBUS -Konzeptes sind: 1. Gemäß dem Integrationsauftrag des Hamburgischen Schulgesetzes § 3, Abs. 1: »Das Schulwesen ist so zu gestalten, dass die gemein- same Erziehung und das gemeinsame Lernen von Kindern und Jugendlichen in größtmöglichem Ausmaß verwirklicht werden kön- nen. ...«, soll REBUS die schulische Integration der zu betreuenden Schülerinnen und Schüler unterstützen und befördern. Diese bleiben grundsätzlich ihrer Stammschule zugehörig. Hilfen von REBUS werden so integrativ wie möglich gestaltet: Unterrichtsintegrierte und -ergänzende Hilfen haben Vorrang vor Maßnahmen, die mit der Herauslösung aus der Lerngruppe verbunden sind. Allerdings gehören auch unterrichtsersetzende Maßnahmen zum Förderange- bot von REBUS. 2. REBUS gibt Hilfen, wo die Kräfte der Beteiligten zur Bewältigung von Problemlagen nicht ausreichen. Die Eigenkräfte sollen aber best- möglich aktiviert und genutzt werden. REBUS entwickelt Hilfean- 5
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gebote auf Zeit und trifft Vereinbarungen mit den Beteiligten im Sinne von Arbeitspartnerschaften. 3. Zur Steigerung der Wirksamkeit von Hilfeansätzen wird die Vernet- zung mit anderen Hilfen aktiv gesucht. Das regionale Angebot von Jugendhilfeträgern und anderen Einrichtungen wird in die Gestal- tung von Unterstützungsmaßnahmen einbezogen. Eine systemati- sche Verknüpfung der Arbeit von REBUS erfolgt insbesondere mit den Allgemeinen Sozialen Diensten (ASD) der bezirklichen Jugend- ämter und Einrichtungen der Jugendhilfe, im Einzelfall mit der Ein- richtung »Hilfen zur Erziehung«. Um diese Vernetzung zu verste- tigen, werden Kontrakte zwischen der Jugendhilfe und dem Landes- betrieb Erziehung und Bildung (LEB) entwickelt und vereinbart. Die vorliegende Konzeption wurde in den Jahren 1997 bis 1999 im Ver- lauf der zweijährigen Pilotphase von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von REBUS aus allen Berufsgruppen erarbeitet. Sie wurde mit der Wis- senschaftlichen Begleitung vom Institut für Schulentwicklung (Dort- mund), Herrn Professor Schley als Systemberater und Frau Dr. Köb- berling als Beraterin für den Bereich Konzeption und Teamentwicklung abgestimmt. Schließlich hat die Lenkungsgruppe, der auch die Leiterin des Amtes für Jugend, Frau Dr. Birtsch, angehört, der REBUS-Kon- zeption zugestimmt und sie damit in Kraft gesetzt. An dieser Stelle sei den Beteiligten für die außerordentlich intensive und ertragreiche Ent- wicklungs- und Forschungsarbeit ebenso gedankt, wie den REBUS- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die auf dieser Grundlage ihre Arbeit begonnen haben. Ich halte das REBUS-Konzept und die damit verbundene Organi- sationsform für ein sehr anspruchsvolles und erfolgversprechendes Vorhaben. Alle Beteiligten und davon Betroffenen bitte ich herzlich, in vertrauensvoller Kooperation – Kritik und Verbesserungsvorschläge eingeschlossen – zum Gelingen beizutragen. Peter Daschner Landesschulrat 6
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1 Das Rahmenkonzept 1.1 Aufgabenstellung Integrationsauftrag Der Aufgabenbereich der REBUS ergibt sich aus dem Integrationsauf- trag des HmbSG § 3 Abs.1: »Das Schulwesen ist so zu gestalten, dass die gemeinsame Erziehung und das gemeinsame Lernen von Kindern und Jugendlichen in größtmöglichem Ausmaß verwirklicht werden kön- nen. Diesem Grundsatz der Integration entsprechend sollen Formen äußerer Differenzierung ausschließlich der besseren Förderung der ein- zelnen Schülerin oder des einzelnen Schülers dienen«. REBUS unterstützen die Umsetzung dieses Auftrags, indem sie Hil-      Hilfe durch fen für Schülerinnen und Schüler anbieten, die aus bestehenden           Beratung und Schulangeboten herauszufallen drohen oder die mit herkömmlichen          Unterstützung Schulangeboten nicht erreicht werden. Schülerinnen und Schüler, de- ren Eltern und Lehrkräfte erhalten Beratung und Unterstützung, wenn Probleme im Lern- und Leistungsbereich, im sozialen Miteinander bzw. im Verhalten aus eigener Kraft heraus nicht mehr bewältigt werden können. Hilfen sollen rechtzeitig gegeben werden um Aussonderung zu vermeiden, und die Reintegration von Kindern und Jugendlichen, de- ren Schulbesuch gefährdet bzw. bereits abgebrochen ist, soll ermöglicht werden. Regionale Verantwortlichkeit der fachlichen Hilfen REBUS sind die für eine Region zuständigen und verantwortlichen Ein- richtungen für die Koordinierung, Bereitstellung und Gewährleistung von Beratungs- und Unterstützungsleistungen. Schulpsychologische, pädagogische, sonderpädagogische und sozialpädagogische Beratung und Förderung werden integriert angeboten. Mit den unterschiedlichen Kompetenzen der beteiligten Professionen wird ein fachlich profundes     Regionale und differenziertes Angebot bereitgestellt, das geeignet ist, in komple- Leistungsangebote xen Problemlagen schnelle, koordinierte, flexibel abgestimmte und da- durch wirksame Hilfe zu geben. In Kenntnis der regionalen Bedingun- gen und in unmittelbarer Nähe zu den Schulen vor Ort wird es von REBUS aus möglich, ein auf die regionalen Bedarfe abgestimmtes Leistungsangebot zu entwickeln sowie verlässliche, schnell greifende Kooperationsbeziehungen aufzubauen. Zugänglichkeit von fachlichen Hilfen Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und deren Vertreter sowie Leh- 7
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rerinnen und Lehrer aller Schulformen können sich an REBUS wen- den. Hilfen sollen schnell und unkompliziert zugänglich sein. Insbe- sondere für Schülerinnen und Schüler sowie für Eltern und deren Ver- treter sind Zugangsmöglichkeiten einfach zu gestalten. Lehrerinnen und Lehrer sollen frühzeitig Beratung in Anspruch nehmen können. Hilfen für Eltern,   Dadurch sollen problemverschärfende Entwicklungen vermieden und Schülerinnen und     die Integrationskraft der Schulen gestärkt werden. Weitergehende Hil- Schüler, Lehrerinnen fen werden gewährt, wenn schulische Ressourcen zur Bewältigung nicht und Lehrer           ausreichen. Effiziente Einzelfallhilfe und die damit verbundenen Fragen der Schulberatung bilden den Schwerpunkt der Arbeit der REBUS. Damit verknüpft sind Beratungs- und Unterstützungsleistungen, die die Inte- grationskraft der Schulen stärken und langfristig präventive Wirkungen haben können. Status der REBUS REBUS sind Organisationseinheiten einer Dienststelle des Amtes für Schule, sie sind keine Schulen. Beratung und Unterstützung zielen auf die Integration von Schülerinnen und Schülern. Diese bleiben ihrer Stammschule zugehörig, und die Schule behält die Verantwortung für die Gestaltung des Bildungsangebots und die Bewertung der Lei- stungsentwicklungen. Mit den Eltern bzw. deren Vertretern wird eine enge und konsensorientierte Zusammenarbeit angestrebt. 1.2 Richtlinien für die Arbeit der REBUS 1.2.1 Erfahrungsoffene Konzept- und Angebotsentwicklung Die Aufgabenstellung, ein fachlich differenziertes und integrativ wirk- sames Angebot von Hilfen zu entwickeln, das auf die verschiedensten schulischen Problemlagen von Schülerinnen und Schülern wirksam antworten kann, fordert ein erfahrungsoffenes Entwicklungskonzept: Offenheit für regionale und individuelle Besonderheiten und ein hohes Maß an Flexibilität sind notwendig, um bedarfsgerechte Angebote ent- wickeln zu können und auf den Wandel von Problementwicklungen reagieren zu können: Veränderungen der regionalen Voraussetzungen und herausfordernder Problemstellungen, Veränderungen der schuli- schen Bedingungen sowie regionaler Hilfestrukturen müssen fortlau- fend aufgenommen und in die Entwicklung geeigneter Arbeitskonzep- te in REBUS aufgenommen werden. Gleichzeitig ist die Wirkung der Arbeitsweisen der REBUS zu über- prüfen und die Resonanz derer, die Unterstützung suchen, ist in die Be- wertung und Weiterentwicklung der Arbeit einzubeziehen. Angebots- und Arbeitsprofile der REBUS werden daher in Passung an regionale Voraussetzungen entwickelt, im Dialog mit den Beteilig- 8
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ten vor Ort reflektiert und fortlaufend bedarfs- und zielorientiert wei- terentwickelt. Arbeitskonzepte der REBUS entstehen, bestätigen und verändern sich damit in fortlaufenden erfahrungsoffenen Entwicklungsprozessen. Der reflexive Dialog mit den Partnern der Arbeit in REBUS sowie die wiederkehrende kriteriengeleitete Selbstevaluation sind Bestandteil die- Dialog mit allen ser sich bedarfsorientiert weiterentwickelnden Arbeit.                   Beteiligten Maßstäbe der Entwicklung werden durch konzeptionelle Vorgaben gesetzt. Sie haben den Charakter von Leitlinien und Gestaltungsprin- zipien, die jedoch der situationsgerechten Ausgestaltung bedürfen. Das Rahmenkonzept umfasst die zentralen Leitideen zur Gestaltung der Hilfen, das zugrundeliegende Basisverständnis der Aufgabenstellung sowie grundlegende Arbeitskonzepte. 1.2.2 Leitlinien zur Gestaltung von Hilfen Leitidee Integration REBUS arbeiten unter der Leitidee, die schulische Integration der Schü- lerinnen und Schüler zu unterstützen und zu befördern. Diese bleiben grundsätzlich ihrer Stammschule zugehörig. Hilfen von REBUS wer- den so integrativ wie möglich gestaltet: Unterrichtsintegrierte und -ergänzende Hilfen haben Vorrang vor Maßnahmen, die mit der Her- auslösung aus der Lerngruppe verbunden sind. Leitidee »Hilfe zur Selbsthilfe« REBUS geben Hilfen, wo die Kräfte der Beteiligten zur Bewältigung von Problemlagen nicht ausreichen. Diese sollen aber bestmöglich aktiviert und genutzt werden. REBUS entwickeln Hilfsangebote auf Zeit und treffen Vereinbarungen mit den Beteiligten im Sinne von Arbeitspartnerschaften. Leitidee Vernetzung Zur Steigerung der Wirksamkeit von Hilfeansätzen wird die Vernetzung mit anderen Hilfen aktiv gesucht. Das regionale Angebot von Jugend- hilfeträgern und anderen Hilfe – Einrichtungen wird in die Gestaltung von Unterstützungsmaßnahmen einbezogen. Eine systematische Ver- knüpfung der Arbeit von REBUS erfolgt insbesondere mit den All- gemeinen Sozialen Diensten der bezirklichen Jugendämter und Ein- richtungen der Jugendhilfe, im Einzelfall mit Hilfen zur Erziehung. Die Vernetzung der Lösungsansätze mit Beiträgen anderer Einrich- tungen, insbesondere mit den örtlichen Jugendhilfeträgern, soll syste- matisch entwickelt werden und zur Erhöhung der Wirksamkeit aller Hilfen beitragen. 9
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1.2.3 Systemisches Grundverständnis der Aufgabenstellung Die Entwicklung von Hilfeansätzen basiert auf einem systemischen Verständnis der Entstehung von schwierigen Problemlagen. Danach sind Ursachen von Schwierigkeiten nicht monokausal im Kind zu su- Betrachtung der     chen und nicht als linear verursacht zu verstehen. Vielmehr entstehen Lebensumwelt        sie in dem dynamischen Bedingungsgefüge der individuellen und bio- und der schulischen graphischen Voraussetzungen des Kindes, seines lebensweltlichen Um- Erfahrungswelt      felds und der schulischen Erfahrungswelt. Die Schwierigkeiten eines Kindes oder Jugendlichen werden daher im Kontext seiner schulischen und außerschulischen Lebenssituation analysiert, um komplexe Bedingungszusammenhänge zu verstehen und geeignete Hilfeansätze entwickeln zu können. Unterstützungsangebote erfolgen dementsprechend in einem kontextbezogenen Arbeitsansatz: Je nach Problemlage werden neben dem Schüler oder der Schülerin die Lehrkräfte, Mitschülerinnen und Mitschüler, Eltern, deren Vertreter und andere Bezugspersonen in die Arbeit einbezogen, und bei diesen können auch Schwerpunkte der Problembearbeitung liegen. Fortlaufende Diagnostik und Angebote zur Hilfe bleiben im Un- terstützungsprozess miteinander verbunden: Wirkungen von Lösungs- ansätzen werden fortlaufend analysiert, und diese wiederum werden dem dynamischen Entwicklungsgeschehen folgend in Abstimmung mit den am Einzelfall Beteiligten überprüft, revidiert und neu konzipiert. 1.2.4 Basiskonzepte zur Gestaltung der Arbeit Schwierige schulische Problemlagen, die die Beteiligten nicht allein be- wältigen können, fordern vielfach differenzierte fachliche Kompetenzen und ebenso differenzierte Lösungsansätze. Diese sollen aufeinander ab- gestimmt, miteinander verzahnt und als prozessoffene Einheit gestaltet werden, um bestmögliche Wirksamkeit zu erreichen. Ergänzung und Kooperation im multiprofessionellen Team, die Integration unter- schiedlicher Arbeitsansätze und die Vernetzung mit anderen Hilfen sind die grundlegenden Konzepte zur Bewältigung der oftmals kom- plexen Problemlagen. Ergänzung im multiprofessionellen Team Die fachlich unterschiedlichen Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen nicht isoliert eingesetzt werden, sondern so zusam- menwirken, dass ein optimaler Unterstützungsprozess erreicht wird. Zusammenarbeit      Unterschiedliche fachliche Perspektiven ergänzen sich in der Er- von Pädagogen,      schließung von Problemlagen; fachliche Lösungsansätze werden je nach Psychologen und     den Erfordernissen des Einzelfalls ausgewählt und im multiprofessio- Sozialpädagogen     nellen Zusammenwirken der Pädagogen, Psychologen und Sozial- 10
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pädagogen koordiniert und prozessbegleitend reflektiert. Die Bildung von fallbezogenen oder auch fallübergreifend arbeitenden multiprofes- sionellen Subteams ermöglicht und sichert die differenzierte fachliche Arbeit in komplexen Problemlagen. Diagnose, Beratung und Förderung als integrierte Beiträge der Unterstützung Dem systemischen Verständnis der mehrdimensionalen Bedingtheit von schulischen Problemkonstellationen entsprechend werden Dia- gnose und Förderangebote von REBUS in aller Regel mit Beratungs- prozessen verzahnt. Die Klärung der Problemlage im Sinne systemischer Diagnostik ist      Klärungen im Sinne Bestandteil des Hilfeangebots von REBUS. Im Dialog mit den Betei-        systemischer ligten werden weitergehende Hilfeansätze entwickelt. Beratung und        Diagnostik Förderung verlaufen im Prozess der Unterstützung mit einander ver- zahnt: Beratung wird ergänzende Förderansätze insbesondere im Blick auf die Abstimmung der Arbeitsweisen aller Beteiligten in REBUS, Schule und Lebensumwelt begleiten und auf Hilfen zur Stabilisierung bzw. zur Reintegration der Schülerinnen oder Schüler gerichtet sein. Nach Abschluss von Fördermaßnahmen durch REBUS können Bera- tungsprozesse den Übergang zum unbegleiteten Schulbesuch unter- stützen. Individualisierte Hilfen und deren flexible Gestaltung im Verlauf der Arbeit Hilfeangebote werden in jedem Fall diagnosegeleitet und damit je indi-   Variable Gestaltung viduell entwickelt. Dabei können verschiedene Lösungsansätze zum         der Maßnahmen Tragen kommen, bei denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit un- terschiedlichen Kompetenzen zusammenwirken. Im Verlauf des Unterstützungsprozesses werden die Maßnahmen von REBUS fort- laufend reflektiert und – sich verändernden Erfordernissen im dynami- schen Entwicklungsprozess folgend – variabel gestaltet bzw. revidiert. Möglichkeiten zu flexibler Kommunikation und Absprache im Team sind Voraussetzung für die prozessorientierte Gestaltung der Unter- stützungsarbeit. Vernetzung der Hilfen Bestmögliche Wirksamkeit der Hilfen soll sodann durch zielgerichtete Kooperation und Vernetzung mit allen Personen, die in der Arbeit mit einem Schüler oder einer Schülerin beteiligt sind, gewährleistet werden. REBUS sucht aktiv den Kontakt zu anderen Einrichtungen oder Maß- nahmeträgern, bemüht sich um ziel-orientierte Absprachen und ein koordiniertes Zusammenwirken. Einzelfallbezogene Handlungskon- zepte werden ziel- und ergebnisorientiert in Verbindung mit klarer Aufgabenteilung und festen Zeitrahmen zur Überprüfung der Zielerrei- 11
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