2000-protokoll-nr-417

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Sitzungsprotokolle des Beirats des Bundesministeriums der Finanzen

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Niederschrift 7/00

                       der 417. Taqung des Wissenschaftlichen Beirats
                              beim Bundesministerium der Finanzen

                                      am 10./11. November 2000

                            in     Quedlinburg    im “Hotel           lossmihie”

A. Teilnehme




*)   Es wird ausdrdcklich - insbesondere im Hinblick auf die Diskussio
                                                                       n mit Gasten und die Verteilung von
     Unterlagen - auf den Vertraulich-Vermerk hingewiesen.
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B. Tagesordnung


          Mitteilungen der Vorsitzenden

          Feststellung der Tagesordnung

          Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung

          Diskussion Uber aktuelle Probleme

          Gutachten: “Freiztigigkeit und Soziale Sicherung in Europa”

          Diskussion zu einem neuen Arbeitsthema

          Festlegung der Tagungstermine und —orte fur 2002

 Vill     Tagesordnung der nachsten Sitzung

          Verschiedenes
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IL Feststell        r Tagesordnun



   Der TOP IV. entfaiit.




  fll.         un                  Hl          n   Sitzun


 Das Protokoll wird unt
                        er Hinweis auf formate
                                               Anpassun     gen auf dem Deckbl
 sowie eine inhaltlic                                                           att und Seite 2
                      he Richtigstellung auf
                                             Seite 7 (RL" ist dur
                                                                  ch "VO" zu ersetzen)
nommen.                                                                                ange-




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Entfaiit.
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-4-



                                                                            opa”
V. Gutachten: “Freizugiakeit und Soziale Sicherung in Eur
                                                                 “Zusammenfassun                       g und
Der Beirat diskutiert die Kommissionsvoriage zu dem Kapitel IV. lten :   zuha
Empfehlungen”. Folgende wesentliche Ergebnisse sind fest
   Der Aufbau von Kapitel IV. orientiert sich an dem Aufbauatdesist Gut achtens. Diese Vorge-
                                                                               mehrheitlich der
   hensweise wird vom Beirat fur richtig befunden. Der Beirh Zwischjedentochiberschriften einge-
   Auffassung, dass zur Verbesserung der Lesbarkeit noc ung — wie auch im letzten
                                                              ass
   figt werden sollten. Gleichzeitig sollten in der Zusammenf  te erfolgen. Es wird zudem
   Gutachten — Querverweise auf die vorherigen Textabsc.hnit                wird, im Text
   angeregt, die Abkurzungen im Text zu vereinheitlichen Vorgeschiagetenn zu verwenden.
    selbst keine AbkUrzungen Zu verwenden und diese lediglich bei Zita
                weis t ein Beir atsm itgl ied dar auf hin, das s die For mul ier ung “nat iona lsta atli-
    Auf Seite 1                                                               ist. Es wird vorge-
    che Teilung Europas 2u tiberwinden’ (Zeile 3f.) missverstand lich
                                                              derzugeben (“eine engere In-
    schlagen Art. 1, Abs. 2 EUV zu zitieren oder inhaltlich wie Beiratsmitglied regt an, die
    tegration der europaischen Staaten zu verwirklichen’). Auc             Ein
    Formulierung “nach auBen” (Zeile 4f.) zu Gberdenken. h (Zei                  sollte die Formulierung
    “Ausubung wirtschaftlicher Betatigungen bedingt indessen”Beiratsm                 le 18) Gberdacht wer-
             Zeil  e  19  soll te “nat urli che”  gest rich en wer den .  Ein            itgl ied wird der Kom-
    den. In                                                                  g zule iten . Das Wort “hoch”
    mis sio n fiir  die Zeil  en  21ff . ein en  For mul ier ung svo rsc hla
     (Zeile 23) sollte hinter “Freiheit” (Zeile 22) eingefugt werZeil       den. in Zeile 23 sollte “staatli-
     cher’ durch “gesamtwirtschaftlicher’ ersetzt werden.L6s            In e 26 sollte der Satz wie foigt
              rt wer   den  : “De r Beir  at will ein en  Beit rag zur      ung  dies  er  Auf gab en leisten.”
     formulie                                                                     (".. .bes chra nkt er sich...”). in
     Der  Sat z  in  Zeil e  27 mus  s   ent spr  ech end  ang epa sst wer  den
                                                                                .
     Zeile 30 sollte hinter “keine” “erheblichen” eingeftigt werden
                                                                                     Satz “Die wich-
     Auf Seite 2 weist ein Beiratsmitglied in Zeile 4 darauf hin, dass dere. In Zeile 8ff. sollten
     tigste...” durch “Ausnahme ist die Sozialhilfe” ersetzt werden          sollt
               ze  wie folg t form ulie rt wer den : “Du rch den Vert rag von Maas  tric ht  wur de 1992 die
     die Sat                                                                      er Unionsburger besitzt
     Unionsburgerschaft eingefuhrt...fur Kommunalwahlen sowhie...”...D                  atsmitglied regt
     vielmehr auch das ausdrlickliche Recht, sich vorbehaitlic s...Ein”) Beir          Uberdenken. Ein
     an, die Formulierung in Zeile 43 (“...ausdracklichen Hinweisedem’” sollzute im Hinblick auf die
      Beiratsmitglied meint, die Formulierung “unkiar bleibt seit ist freilich noch nicht ge-
      Position des Beirats iberdacht werden, gafs. Formulierung “es                         Zeile 21 hinter
      klart...”. In Zeile 19 sollte hinter “Sicherung’” “noch” eingefugt werden; in
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           “mit” “seiner”. In Zeile 28 sollte “die gedacht sind” und “zu” gestrichen werden. In Zeile

           30 sollte hinter “zwei” “gewichtige” eingefiigt werden; der Begriff “Politikkoordinierung”

          sollte gepruft werden. In Zeile 31 sollte “auf den Priifstand” gestrichen und “stellen”

          durch “uberprifen” ersetzt werden. In Zeile 33 sollte “auch” durch “zunachst” ersetzt

          werden.



    «     Auf Seite 3 sollte der Satz in Zeile 3 wie folgt umformuliert werden: “Hervorzuheben

          ist...” Generell sind die genannten Punkte in Zeile 4ff. vor den Hintergrund der Diskus-

          sion unter anderem nach ihrer Gewichtigkeit neu zu ordnen (Ziffer 1. sollte zum Beispiel

          zuletzt aufgefihrt werden). Von Seiten einiger Beiratsmitglieder wird der Hinweis gege-

          ben, dass das Prinzip der verzégerten Integration in der Aufzahlung bislang nicht ge-

         nannt oder erlautert wurde. Die Formulierungen in Zeile 5f. (“...gibt es gute Grunde...”),

         in Zeile 10f. (“...die staatlichen Leistungen der Kindererziehung...”) und in Zeile 171.

         (“...institutionenbezogenen Aquivalenz...”) sollten Gberpriift werden. In Zeile 8 sollte

         “aktualisiert” durch “berarbeitet” ersetzt und der nachfolgende Satz umgestellt werden

         (‘Der Beirat unterstitzt daher...”). im Zusammenhang mit dem Formulierung in Zeile 17f.

         diskutiert der Beirat, inwieweit der Begriff “fiskalische Aquivalenz” benutzt werden sollte.



*        Auf Seite 4 sollte der Satz in Zeile 8 umformuliert werden (“Reformen, die von einzeinen

         Mitgliedstaaten selbstandig ergriffen werden...). In Zeile 20ff. sollte der Text der Ziffer 3

         wie folgt umgestellt werden: Der Satz in Zeile 23f. wird vorangestellt (“Fur den Bereich

         der soziaien Sicherung ist regulierter Wettbewerb geboten.”); die Formulierung in Zeile

        21 (“...sich vor Ort der Regulierung...”) sollte Gberdacht werden.



=       Auf Seite 5 solite in Zeile 3 “nun sind” gestrichen werden und hinter “Aquivalenzprinzips”

        solite “sind allerdings” eingefugt werden. In diesem Zusammenhang wird von einem Bei-

        ratsmitglied unter Bezug auf Seite 4, Ziffer 5. darauf hingewiesen, dass der Vorschiag

        der verzégerten integration sich auf Bereiche bezieht, in denen das Aquivalenzprinzip

        nicht angewendet werden kann. Die Formulierung in Zeile 4 “das Wesen” sollte Gber-

        dacht werden. In Zeile 32 sollte “einer gewissen” gestrichen werden.



        Der Beirat beschlie&t, dass die Uberlegungen zur verzdgerten Integration im Textteil

        (Seite 48ff.) sowie in der Zusammenfassung (Seite 4f.) insgesamt noch deutlicher dar-

        gesteilt werden soliten. In diesem Zusammenhang wird auf den wahrend der Sitzung in

        Duderstadt gefassten Beschluss hingewiesen: Der Beirat befiirwortet zur Lésung der

        Probleme der Sozialen Sicherung in Europa zunachst eine Starkung des Aquivatlenz
                                                                                         -
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         prinzips in der Sozialversicherung. Das Prinzip der verzégerten Integration sollte dort

         angewendet werden, wo das Aquivalenzprinzip nicht umgesetzt werden kann. In diesem

         Zusammenhang soilten die damit verbundenen Fragen der Besteuerung im Text aus-

         fuihrlicher behandelt werden, damit die Formulierung in Zeile 33f. verstandlicher wird.



    «    Auf Seite 6 sollte in Zeile 1 “analoge” gestrichen werden; in Zeile 2 ist “StUckwerk’ durch

         “Unvollkommenheit” zu ersetzen. Nach eingehender Diskussion beschlie&t der Beirat,

         die Satze in Zeile 10-12 (“Die Ejinrichtung...Einwanderungspolitik.”) zu streichen. In Zeile

         16 solite hinter “aber” “durch die Verzégerung’” eingefiigt werden. Zu dem letzten Absatz

         (Zeile 13-23) werden Beiratsmitglieder Formulierungsvorschlage an die Kommission

         leiten.



    Der Beirat halt die ursprunglich geplante Einsetzung einer Redaktionskommission im Lichte

    der gefuhrten Beschlisse ftir nicht erforderlich. Die Beiratsmitglieder werden gebeten, bis

    zum Ende der 46. KW der Kommission etwaige Formulierungs- bzw. Anderungsvorschlage
    zuzuleiten. Die Uberarbeitete Fassung des Gesamtextes wird — ohne Hervorhebung der

    Korrekturen in den Kapiteln |.-Ill. - den Beiratsmitgliedern rechtzeitig zur nachsten Sitzung

zugeleitet. Lediglich in Kapitel (V. sollten die eingearbeiteten Anderungen sichtbar sein. Der

Beirat ist der Auffassung, dass das Gutachten dann in der nachsten Sitzung verabschiedet

werden kann.




VL._Diskussion zu einem neuen Arbeitsthema



Die Kommissionsmitglieder erlautern zunachst die in der Kommissionsvorlage vom 26.

September 2000 (“Haushaltspolitische Instrumente zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in

der Finanzpolitik”) dargestellten Uberlegungen fur ein mégliches neues Gutachten. Dabei
werden zwei alternative Ansatze zur Bearbeitung des Themas vorgestellt:



*       In einer weiter gefassten Fragestellung k6nnten die verschiedenen Aspekte der Trag-

        barkeits- (“sustainability”) Problematik in grundsatzlicher Form diskutiert werden. Gene-

        rationenbilanzen stellen in diesem Untersuchungsansatz eine Variante von Tragfahig-

        keitsanalysen dar (Vorschlag 1).



*       Alternativ kénnte sich der Beirat in einem Gutachten schwerpunktmafig mit der Frage

        nach der Aussagekraft von Generationenbilanzen beschaftigen (Vorschlag 2),
6

Die Kommissionsmitglieder weisen auf die grundsatzliche Problematik méglicher Indikato-

        ren fur Nachhaltigkeitsiticken in der Finanzpolitik hin. Gleichzeitig wird jedoch darauf hinge-

        wiesen, dass trotz aller Mangel insgesamt eine Verbesserung der informationslage fur fi-

        nanzpolitische Langfristprobleme denkbar ist. Hierdurch kénnte das “Rationalitatsniveau’”

        bei wirtschafts- und finanzpolitischen Entscheidungen insgesamt gehoben werden.



        Aus der anschieRenden Diskussion lassen sich folgende wesentliche Punkte festhalten, die

        ggfs. auch bei der Bearbeitung des Themas einflieRen kénnen:



    *      Ein Beiratsmitglied weist darauf hin, dass sich die Kempunkte des Themas Nachhaltig-

           keit in aktuellen Fragen der Finanzpolitik widerspiegein. Hierbei konnte z.B. an die

           Frage der Einengung von Handlungsspielraumen des Staates durch Zinslasten bzw.

           Zinsanderungsrisiken oder die Frage nach der Belastung von Generationen, die aus

           dem Demographieproblem resultieren, gedacht werden.



    *     Mehrere Beiratsmitglieder weisen darauf hin, dass der Begriff “Nachhaltigkeit’ in den

          letzten Jahren in unterschiedlicher Weise gefasst wurde. Daher sollte sich der Beirat mit

          dem Inhalt des Begriffs auseinandersetzen. In diesem Zusammenhang weist die Kom-

          mission darauf hin, dass in der Beiratsvorlage Nachhaltigkeit in einem engen Sinne ver-

          standen wird, da allein auf die intertemporale Budgetrestriktion des Staates Bezug ge-

          nommen wird. Ein Beiratsmitglied meint, dass dabei geklart werden musse, welche

          Budgets unter diese Definition fallen (Gebietskérperschaften, Sozialversicherungen).



          Einige Beiratsmitglieder weisen darauf hin, dass bei dem Gutachtenthema nicht allein

          methodische Fragen im Vordergrund stehen sollten. Vielmehr sollte — z.B. im Hinblick

         auf die Aussagen von Zinsquoten bzw. Schuldenstandsquoten — beachtet werden, dass

         eine Kernaufgabe des Beirats die Politikberatung sei. Derartige Kennziffern sollten des-

         halb durch den Beirat bewertet werden. Dabei kénnten - wie z.B. auf Seite 14f. der Bei-

         ratsvoriage erfoigt — Auswirkungen von Zinsanderungen im Budget betrachtet
                                                                                    werden.



«        Mehrere Beiratsmitglieder sind der Auffassung, dass die Auswirkungen des demogra-

         phischen Wandels in dem Gutachten Berticksichtigung finden sollten. In der Einleitung

         des Gutachtens, kénnte auf Gefahren hingewiesen werden, die durch eine
                                                                                leichtsinnige
         Haushaitspolitik im Hinblick auf Zinsbelastungen, Zinsanderungsrisiken, Qualitat der

        Ausgabenstruktur und Wachstum entstehen kénnten.
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Der Beirat beschlie&t mehrheitlich, dass in dem nachsten Gutachten das Thema Generatio-
nenbilanzen und Nachhaltigkeit benhandelt wird. Grundlage der Untersuchung ist die wah-

rend der Sitzung diskutierte Beiratsvorlage vom 26. September 2000. Der Beirat beschlieft

mehrheitlich das Gutachtenthema in einem weit gefassten Ansatz zu diskutieren (Vorschlag

1). Die Kommission wird auf Grundiage der gefiihrten Diskussion bis zur nachsten Sitzung

eine neue Vorlage erarbeiten, in der die gemachten Anregungen Berticksichtigung finden.

Es wird gepriift, inwieweit die Kommission um ein weiteres Mitglied erweitert werden kann

(Zusage ist inzwischen erfoigt).




Vil. Festlequng der Tagungstermine und —orte fur 2002



Der Beirat legt fur das Jahr 2002 die folgenden Tagungstermine und —orte fest:




          18./19. Januar,                       Waorzburg

         15./16. Februar,                       Berlin

         19./20. April,                         Baden-Baden

         7/8. Juni,                             Rostock

         12./13. Juli,                          KéIn

         11./12. Oktober, — -                   Munchen

         15./16. November,                      Berlin

         13./14. Dezember,                     Berlin
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    Vill. Tagesordnung der nachsten Sitzung



    Die nachste Beiratssitzung findet am 8./9. Dezember 2000 in Berlin
                                                                       im “Westin Grand Ho-
   tel statt. Voraussichtliche Tagesordnung ist:



        I,       Mitteilungen der Vorsitzenden

       Ul.       Feststellung der Tagesordnung
       Hl.       Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung

       IV.       Diskussion Gber aktuelle Probleme

       V.       Gutachten: “Freiziigigkeit und Soziale Sicherung in Europa”

       Vi.      Diskussion der Uberarbeiteten Kommissionsvorlage “Haushaltspolitische
              Instrumente zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Finanzpolitik”

       VIE.     Wahlen zum Vorsitz und stellvertretenden Vorsitz des Beirats
       VL.      Tagesordnung der nachsten Sitzung

       IX.      Verschiedenes



  Der Beirat bittet, dass wahrend der nachsten Sitzung Vertreter des
                                                                     Bundesfinanzministeri-
 ums anwesend sind, mit denen ggfs. unter TOP IV. das
                                                      in der Sitzung verteilte BMF-Papier

 “Finanzpolitische Leitplanken” auch im Hinblick auf mégliche implikationen
                                                                            fir das neue
 Gutachtenthema diskutiert werden kann.



 Vil Verschiedenes



 Entfalit.




Berlin/Géttingen, den 15. November 1999




gez.                                                gez.
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