2001-protokoll-nr-420

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Sitzungsprotokolle des Beirats des Bundesministeriums der Finanzen

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1A2/ meye_Beirat_420/


                                                                                             Vertraulich*)



                                        Ni               rift 2/01
                     der 420. Tagung des Wissenschaftlichen Beirats

                            beim Bundesministerium der Finanzen

                                       am 9./10. Februar 2001

                               in Berlin im ,.Westin Grand Hotel“




“) Es wird ausdrucklich - insbesondere im Hinblick auf die Diskussion mit Gasten und die Verteilung von
   Unterlagen - auf den Vertraulich-Vermerk hingewiesen.
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B. Tagesordnung


          Mitteilungen der Vorsitzenden

  I.      Feststellung der Tagesordnung

  it.     Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung

  NV.     Diskussion uber aktuelle Probleme

          Diskussion der Uberarbeiteten Kommissionsvoriage "Haushaltspolitische

          Instrumente zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Finanzpolitik”

 Vi.      Uberlegungen zu einem neuen Gutachten-Thema
 Vil.     Tagesordnung der nachsten Sitzung

 Vill.    Verschiedenes
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I.




li, Feststellung der Tagesordnung



Tagesordnungspunkt ,,|V. Diskussion Uber aktuelle Probleme” entfailt.



fll.       Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung



Das Protokoll wird ohne Anderungen angenommen.



V.__Diskussion der Uberarbeiteten Kommissionsvoriage ..Haushaltspolitische

           Instrumente zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Finanzpolitik*




1.        Allgemeine Ergebnisse



          Der Beirat bittet die Kommission, bis zur nachsten Sitzung auf der Grundlage der

          bisherigen Beratungen eine Uberarbeitung des gesamten Gutachtens vorzulegen.

          Dabei ist die neue Arbeitsgliederung zu Grunde zu legen, die mit Schreiben vom 5.

          Februar 2001 den Mitgliedern des Beirats Ubersandt wurde.



          Im Zentrum der laufenden Beratungen steht das Kapitel I! .Nachhaitigkeit in der
          Finanzpolitik". Gegenstand der Beratungen sind der Uberarbeitete Gesamtentwurf des

          Kapitels und zwei weitere schriftlich vorgelegte Textvorschiage. |) prasentiert

          einen Text, der Aspekte der intergenerativen Lastverteilung vor dem Hintergrund
          unterschiedlicher Verhaltensannahmen beleuchtet.                    ““legt einen

      Abschnitt zum Begriff der Nachhailtigkeit vor.



      Der Beirat beschlie®t, die im Text von’             ___behandelten Aspekte zur
      Abgrenzung inter- und intragenerativer Gerechtigkeit im Rahmen des Abschnitts {1.2 zur
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    , Tragfahigkeitsanalyse mit Hilfe von Generationenbilanzen" ausfihrlicher zu behandein.

    Kritisch wird diskutiert, ob sich das Thema intergenerative Gerechtigkeit ausschlieBlich

    auf ein intrageneratives Verteilungsproblem zwischen intergenerativ nicht altruistischen

    Personen und intergenerativ altruistischen Personen bzw. Familien (,Dynastien’)

    reduzieren lasse. Grunds€atzlich bleibe die Frage offen, in welchem Mae zuktinftige

    Generationen Uber die heutige Verschuldung belastet wurden.



    Hinsichtlich des Textbeitrags von                        zum Begriff der Nachhaltigkeit

    entscheidet der Beirat, die dargelegten Aspekte in den vorliegenden Kapitelentwurf

    einzuarbeiten. Es besteht Einvernehmen dartiber, dass der Begriff der ,Nachhaltigkeit* -

    wie im allgemeinen Sprachgebrauch Ublich - sowohl mit Blick auf die

    Generationengerechtigkeit als auch fiir die finanzielle Tragfahigkeit zu verwenden ist.
    Gleichwohl ist im Text zu verdeutlichen, weicher Aspekt dieses Begriffes jeweils im

    Vordergrund steht.



    insgesamt bittet der Beirat, den vorliegenden Textentwurf um normative Aussagen bzw.

    Empfehlungen zu bereinigen. Mégliche Ergebnisse des Gutachtens sind fir das

Schlusskapitel zu reservieren.



Bei den Beratungen zu Kapitel III ,Indikatoren der Nachhaltigkeit* wird darauf

hingewiesen, dass im OECD-Konzept eine nachhaltige Finanzpolitik durch den

intertemporalen Budgetausgleich definiert ist. Wegen der Bedeutung des OECD-

Konzepts fur die nachfolgenden AusfUhrungen ist diese Definition bereits zu Beginn des

Kapitels einzufGhren. Die vorliegende Definition ist entsprechend im Text nach vorne zu

ziehen.



Einvernehmen besteht dariber, dass formale Darstellungen auf ein Mindestma® zu

beschranken sind. Erst im Veriauf der weiteren Arbeiten wird zu entscheiden sein,

inwieweit auf Formein im Haupttext ganz verzichtet werden kann und ihre Darstellung in

FuBnoten bzw. Anhangen erfolgen sollte.



Der Beirat fuhrt eine erste Diskussion Uber das Kapitel IV ,Ergebnisse des Gutachtens:

Moglichkeiten zur Verbesserung der informationslage Uber finanzpolitische

Langzeitprobleme". Der Beirat erértert, folgende Gesichtspunkte im Schiusskapitel zu

berucksichtigen:


*     Einsaizfahigkeit und Grenzen der diskutierten Konzepte.
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*   Erfahrungen anderer Staaten.

           *   Institutionalisierung eines Berichtswesens auf Bundes- und Landerebene anhand

               von Indikatoren zur Nachhaltigkeit.

          *    Zweck des Berichtswesens: Verbesserte Transparenz und nicht verstarkte

               wirtschaftspolitische ,Planung*.

          *    Einbeziehung externer Forschungseinrichtungen bei der Beurteilung der

               Nachhaltigkeit.

          *    Nachhaitige Finanzpolitik als Voraussetzung fur notwendige Flexibilitat, um auf

               politische Herausforderungen zu reagieren.



    2. Textanderungen



    °    Kapitel Il. (Fassung 9/10.02.01), Seite 1, Zeile 7. Einfigung: ,...Grundlage fiir einen

         dauerhaften und gleichmaRigeren einzelwirtschaftlichen Ertrag ...”

    *    Kapitel ll. (Fassung 9/10.02.01), Seite 3, Zeile 24 ,,....Europaischen Stabilitats- und

         Wachstumspakt angelegte vergesehere           ..."

    *    Kapitel lll. (Fassung 9/10.02.01), Seite 1, Zeilen 6 bis 11 : Streichung des ersten

         Absatzes.

    *    Kapitel Ill. (Fassung 9/10.02.01), Seite 3, Zeile 10: ,....ausgleicht ausgieichen kénnte.

    °    Kapitel ill. (Fassung 9/10.02.01), Seite 3, Zeile 11: ,..... auch im Vorfeld der

         Europaischen Wahrungsunion.."

    *    Kapitel Ill. (Fassung 9/10.02.01), Seite 6, Zeile 2f : ,... Vielzahl ven-6konomischen-und

        demographischen Einflussfaktoren wie das Wirtschaftswachstum, die Entwicklung der
         Lebenserwartung eder und die Erwerbsbeteiligung..."

*        Kapitel Ill. (Fassung 9/10.02.01), Seite 7, Zeile 9: ,..... nur um eine anschauliche

        Darstellungstechnik....".

*       Kapitel Ill. (Fassung 9/10.02.01), Seite 8, Zeile 11: ,.....das Ausmaf der ins Auge

        gefassten Konsolidierungsanstrengungen....“.

®       Kapitel lll. (Fassung 9/10.02.01), Seite 8, Zeile 13: ,.....die

        Konsolidierungsbemuhungenziele nicht besonders ehrgeizig sind. wenig



®       Kapitel lil. (Fassung 9/10.02.01), Seite 10, Zeile 6 / 7: Streichung: ,... wesentlich zu

        erhéhen,         FS      Sae   ale                                z
                                                                                       7




*       Kapitel Ill. (Fassung 9/10.02.01), Seite 14, Zeile 14: , Empirische Untersuchungen

        zeigen lassen vermuten.....“.

*       Kapitel lll. (Fassung 9/10.02.01), Seite 14, Zeile 32 ,.....das staatliche Vermégen
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       gegenubergestellt -sendern | es gehtvielmehr auch um die Frage ....".



 Vi. Uberlegungen zu einem neuen Gutachten-Thema


 Der Beirat wird auf seiner ndchsten Sitzung den Tagesordnungspunkt , berlegungen zu

 einem neuen Gutachten-Thema’ wieder aufnehmen. Er hat nach Durchfthrung einer

 Tischumfrage insgesamt vier Themen in die engere Wahi fur ein neues Gutachten

 genommen. Der Beirat erbittet - gema& der nachfolgenden Aufzahlung — zu jedem Thema

 ein zweiseitiges Thesenpapier, in dem Forschungsgegenstand und -interesse, Fortgang der

 Untersuchung und mégliche Ergebnisse darzulegen sind:



 1.    Steuersystem und demographischer Wandel.

       Das Thema zielt auf konzeptionelie und grundsatzliche Aspekte der zukUnftigen

       Gestaltung der Steuer- und Finanzpolitik in ciner alternden Gesellschaft. (Thesenpapier:

                  )
 2.   Hochschulfinanzierung.

      Inhaitlich geht es insbesondere um Fragen der Theorie der 6ffentlichen Giter und

      Meritorisierungsaspekte sowie den Abbau von Wettbewerbsnachteilen bzw. -

      verzerrungen . (Thesenpapier:               )
3.    Earned Income Tax Credit.

      Stichworte zum Thema sind Beschaftigung im Niedriglohnsektor und Probleme der

      Integration des Abgaben-/Transfersystems. (Thesenpapier.                 )

4.    Finanzpolitik in Europa zwischen Koordinierung und Subsidiaritat.

      Thema bewegt sich im Spannungsfeld zwischen der Erfordernis zur Koordinierung

      einzeiner Politiken in der Wirtschafts- und Wahrungsunion und der Notwendigkeit zu

      einem Wettbewerb der nationalen Volkswirtschaften in dynamischer Perspektive.

      Notwendig ist weitere Konkretisierung und Eingrenzung des Themas. (Thesenpapier-

      BMF)

5.    Gleichbehandiung der freiwillig Versicherten und Pflichtversicherten in der Gesetzlichen

      Krankenversicherung.

      Anlass dazu ist ein bevorstehendes Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Eine

      Stellungnahme musste deswegen relativ kurzfristig erfolgen. (Thesenpapier.
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Angesichts aktueller Uberlegungen des Bundes und der Lander zum MaRstabegesetz und

zum Landerfinanzausgleich beschlie®t der Beirat, einen zwei- bis dreiseitigen Brief an
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                                       zu entwerfen. Inhaitlich soll der Brief auf der Stellungnahme
           des Beirats zum Finanzausgleichsurteil des Bundesverfassungsgerichts vom 11. November
           1999 basieren und sowohl positive wie kritische Wardigungen der vorliegenden Positionen

       enthalten. An                        ergeht die Bitte, den Briefentwurf zu erstellen.



       Die Bearbeitung des Briefentwurfs zum Landerfinanzausgleich wird ordentlicher

       Tagungsordnungspunkt der nachsten Sitzung sein.



       Vil. Tagesordnung der nachsten Sitzung



       Die nachste Beiratssitzung findet am 20./21. April in Baden-Baden, Hotel Eurapaischer Hof,

      Statt. Voraussichtliche Tagesordnung ist:



      i.        Mitteilungen der Vorsitzenden

      IL.       Feststellung der Tagesordnung

      ie        Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung

      IV.       Diskussion Uber aktuelle Probleme; Gesprach mit.

                am 20. April 2001 u.a. zum Thema steuerlicher Reformbedarf
      V.        Brief an:          zu aktuellen Fragen des Landerfinanzausgleichs

      Vi        Uberiegungen zu einem neuen Gutachten-Thema
      Vil.    = Diskussion der Kommissionsvorlage “Haushaltspolitische Instrumente zur

                Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Finanzpolitik*

      VII.      Tagesordnung der nachsten Sitzung

      IX.       Verschiedenes




  Berlin / Géttingen, den 28. Februar 2001




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