2003-protokoll-nr-438
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Sitzungsprotokolle des Beirats des Bundesministeriums der Finanzen“
oy Pad Es wird ausdrickiich — insbesondere im Hinblick auf die Diskussi on mit Gasten und die Verteilung von Unterlagen — auf den Vertraul lich-Vermerk hingewi esen.
Mitteilungen des Vorsitzenden Feststellung der Tagesordnung Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung Stellungnahme ,,Verbesserungsvorschlage flir die Umsetzung des Deutschen Stabilitatspakts* Gutachten ,Finanzierung der Sozialversicherung* Interne Sitzung: ()Austritt (2) Wahl des Stellvertretenden Vorsitzenden (3) Arbeitsweise des Beirats Vil. Tagesordnung der nachsten Sitzung VII. Verschiedenes
Ry L . Mitteilungen des Vorsitzenden ig Feststellung der Tagesordnung Die Tagesordnung wird ohne Anderung en angenommen. Til. __Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung Der von einem Beiratsmitglied in der engli schen Ubersetzung des Titels kritisierte Be gr , State if ment f . by the Advisory Councel“ statt »Advisory Board“ wurde in der Druckfassung der Stellungnahme korrekt wiedergegeben. Auf der Seite 9 wird der 2. Satzin der. — zu S. 4 wie folgt gefasst: Es sei juristisch ausge- richtet und zudem unrichtig.“ , Mit der entsprechenden Anderung auf Seite 9 wird das Protokoll angenommen. Iv. Stellangnahme ..Verbesserungsvorschlige fir die Umsetzung des Deutschen Stabilititspakts* Die Stellungnahme erhialt die Fassung, welch e als (interne) Anlage diesem Protokoll beigefi igt ist. Die Kommission wird einstimmig gebeten, die Stellungnahme gema8 der Diskussion zu iiberarbeiten und das Ergebnis im schriftlichen Verfahren mit den Beiratsmitgliedern abzustimmen. Die Diskussionsergebnisse finden sich in den geanderten Formulierungen. Folgende Punkte der Diskussion sind hervorzuhe ben:
8.7 f: lts- Ein Vertreter des Ministeriums merkte an, dass in dem Abschnitt zur Klarung zulassiger Hausha icht- spielriume die Diskussion Ausgaben- vs. Defizitlinie vermischt werde mit der Diskussion Maastr des vs. Haushaltsabgrenzung. Die Kritik an dem derzeitigen Verfahren, bei demin Empfehtungen Finanzplanungsrates auf die Haushaltsabgrenzung staft die Maastricht-Abgrenzung abgestellt werde, des k6nne sich auch gegen eine Defizitlinie richten. Umgekehrt sei das vorgeschlagene Verfahren daher Beirates auch auf Ausgabenempfehlungen anwendbar. Die Kritik an der Ausgabenlinie kénne midglicherweise entfallen, wenn die Ausgabenin Maastricht-Abgrenzung verwendet wiirden. e Einige Beiratsmigliedieder machten jedoch deutlich, dass an dieser Stelle weiterhin die Aussag enthalten sein sollte, dass eine Defizitvorgabe einer Ausgabenlinie vorzuziehen sei. Ausgabenleitlinien bar, wiirden bei einem Null-Defizit akzeptabel sein, aber das derzeitige Defizitkriterium sei nur erreich a t wenn das Defizit in den Mittelpunkt gestellt wiirde. Da der EU-Stabilititspakt sich auf das Defizi beziehe, solle in der Stellungnahme analog verfahren werden. 8. 11: Ein Ministeriumsvertreter erklart, dass der von der EU-Kommission erstellte ,Kodex bewdhrter Verhaltensweisen“, der u.a die Aufgabenteilung zwischen den statistischen Amtern und den flr die in politische Planung zustindigen Ministerien regele, sichin den hier relevanten Forderungen an dem Deutschland iiblichen Verfahren orientiere und tiberdies kein statistisches Kontrollproblem erkennbar sei. Ein Beiratsmitglied bestatigt die gute Dafenqualitat, wenn man davon absehe, dass die ng Finanzstatistik erfolge. Die Kritik an der deutschen Statistik Berichterstattung in der Abgrenzuder auf S. 11 kénne daher entfallen. | S, 15: Kontrovers diskutiert wurde, ob ein neues Gremium fir die Defizitschatzung vorgeschlagen werden un- solle. Ein Ministeriumsvertreter bezweifelt, dass sich — analog zum ,,Arbeitskreis Steuerschatz . Das gen“ - ein ,,Arbeitskreis Prognosen® auf finanzpolitisch aussagefahige Ergebnisse einigen kénnte Prognoseziel (vermutliche Haushaltsentwicklung) beziehe sich nicht auf eine ausschlieBlich Skonomische Schitzung, asymmetrisch verteilte Informationen zwischen den Schatzern diirften valide zu Ergebnisse verhindern. Ein Beiratsmitglied regt an, ein Berichtssystem fir Defizitschatzungen etablieren. Bund und Linder sollten verpflichtet werden, vierteljabrlich eine bestmégliche Schatzung ihres zu erwartenden Maastricht-Defizites zu veriffentlichen.
-5- S. 19: Die Kriterien fiir die Aufteilung zwis chen den Landern - anhand des BIP oder anhand der Einwohner- zahl - wurden diskutiert. Im Ergebnis wurd e - in Anlehnung an die bisherige Argum entation des Beirates - eine Verteilung iiber die Einw ohnerzahl vorgezogen. Rechtfertigen lieBe sich dies dadurch, dass die Einnnahmeverteilung unter den L&ndern eng an die Einwohnerzahl gekop pelt ist. S. 20: Die Frage méglicher nationaler Sankt ionen fiir einzelne Gebietskorperschafte n bei einer Abweichung von Defizit-Vorgaben wurde diskut iert. Es wurde dartiber Einigung erziel t, dass ein Abschnitt dariiber in die Stellungnahme aufgenommen werden solle. 8.21: . . Die Unterschiede zwischen der Rech nung nach Maastricht-Kriterien und Haushaltsrechnung wurden ausflhrlich erdrtert. Der alte Kasten-4 erttfallt, der-ehemalige Kasten 5 wird angepasst und erhalt die Nr. 4. Vv. Gutachtep »Finanzierung der Sozialversicher ung“ Es werden die Seiten 8 bis 15 (1. Absat z) des vorliegenden Entwurfs diskutiert . Es wird angeregt, eine halbe Seite zur Krankenhausbedarfsplanung zu ergdn zen, in der aufgezeigt werden soll, was es bedeutet, wenn statt der Lander die Kassen die Planung tibernehmen. Der Aspekt ,,erweiterte Versicheru ngspflicht“ auf Seite 8 witd von der Kommission weiter bearbeitet . Ziel solle nicht die Verbreiterun derg Versicherungspf licht, sondern die. Trennung von Allokation und Distribution sein. Ein Beiratsmitglied stellt die Frage, ob auf Seite 8, Zeile 5, die Ausfiihrungen richtig platziert seien, da die Aspekte schon in Ziffer 2 behandelt wiirden. Die Kommission sieht die Ausf thrungen dort richtig platziert, da damit die Argumentationsl inie klar abgegrenzt werde, Im Folgenden werden die Auslager ung des Familienlastenausgleichs sowi e die Lohnabhangigkeit der Sozialversicherungen diskutiert: Es wird angeregt, an dieser Stelle alle Versicherungen anzusprechen. Die diffe renzierten Ansitze sollten bei den jeweiligen Versicheru ngen erdrtert werden.
-6- abhingige Es besteht Konsens, dass entschieden werden solle, fiir welche Versicherungen einkommens von Beitrage sinnvoll seien und fiir welche nicht. In einem ersten Absatz solle die Bedeutung einkommensabhangigen Beitragen erlautert werden, ge So sei zwischen Rentenversicherung — in der lohnabhingigen Leistungen auch beitragsabhangi e Renten gegentiberstiinden — und der GKV zu differenzieren, in der auch einkommensunabhangig Primien sinnvoll seien. Fir risikobezogene Pramien sei auf das Aquivalenzprinzip zuriickzugreifen, um von der Ein- kommensbezogenheit loszukommen. Dies sollte auch in der Struktur des Papiers zum Ausdruck hlag kommen. Es gab kontroverse Einschatzungen. dazu, wie wahrscheinlich es sei, dass dieser Vorsc aufgenommen wird. eines. Diskutiert wurde, ob der Familienlastenausgleich innerhalb der GKV logische Konsequenz Krankensystems sei, in dem die Beitrage vom Lohn abhangen. leich aus Es wird davor gewarnt, an der Lohnbezogenheit festzuhalten und nur den Familienlastenausg dem System zu entfernen. Dies sei kontraproduktiv. Andererseits wird betont, dass ,,Beitragsgerech- tigkeit* und Lohnorientierung nicht vertriglich sind. fizie- Angeregt wird, die Leistungen des Bundes, die iiber Steuern finanziert werden miiften, zu quanti ren. in Ein Beiratsmitglied thematisiert die Frage der Arbeitsmarktwirkungen, wenn bei gleichem Volumen der GKV ein hdherer Anteil durch Steuern und ein geringerer durch Beitriige finanziert wird. Dies ent- wire z.B. durch die Herausnahme der Familienmitversicherung aus der GKV und einer beitrags- sprechenden Beitragsreduktion der Fall. Dabei sei zu beachten, dass nur ein kleiner Teil der freien Mitversicherung auf Kinder entfalle. . eine ge- Es besteht Einvernehmen, dass den Fragen zur Bedeutung versicherungsfremder Leistungen GKV. ringere Bedeutung zukommt als den Fragen zur Intensivierung des Wettbewerbs z.B. in der in der Diskutiert werden die Folgen unzureichender Transparenz beziiglich der Beitragsiquivalenz Renten- und in der gesetzlichen Krankenversicherung.
-7- Es wird angeregt, den Begriff der versicheru ngsfremden Leistung zu vermeiden und statt dessen zwi- schen versicherungsfremder Umverteilu ng und versicherungsimmanenter Leist ung zu differenzieren, Entgegengehalten wird, dass auch das Solid aritatsprinzip immanent sein kann mit gleic hen Leistungen fiir alle und Zahlung nach Leistungsfihigk eit. Diskutiert wird, ob die Vorschlage der sog. »Rirup-Kommission“ in Hinblick auf Leist ungen und Fi- nanzierung ausreichend dem Aquivalenz prinzip und der Transparenzanforderu ng entsprechen. Zu Seite 10, Zeilen 13/14, wird um ein anderes Beispiel als ein Studienanfiinge r“ gebeten, da dieses an dieser Stelle skuril wirken wiirde. Dem wird entgegengehalten, dass dieses Beispi el angemessen die Bedeutung von Anreizstrukturen herausstelle . Zu Seite 13 wird ausgefiihrt, dass sich die Diskussion um Effizienzs teigerung und Paretoverbesserung auf den aktuellen Stand der Literatur bezie he. Die Riickfithrung des Umlageverfahren hatte die alloka- tive Folge, dass die gesamtwirtschafliche Kapitalbildung gesteigert werde. Die Rentenbeitrage des Einzelnen fiibrten zu Anspriichen in der Zukun ft und seien somit verzerrungsfrei. Die Verzi nsung der impliziten Staatsschuld wiirde dagegen verzerrend wirken, da die Verzinsung tber Einkommen- und nicht iiber Kopfsteuern finanziert wiirde . Dieser Punkt solle im Text stirker erlaut ert werden. Die Kommission wird gebeten, die Frage n in Hinblick auf Relevanz und Verst indlichkeit zu tiberarbeiten. Dem Einwand, die heutige Generation werde beim Ubergang vom Umlage- zum Kapitaldeckungs- verfahren zusitzlich belastet und ein Systemwechsel sei aufgrund der verte ilungspolitisch nicht vertretbaren Belastung einiger Kohorten nicht mégli ch, wird entge gen gehalten, dass damit ver- bundene Verteilungsfragen zunachst offengehalten werden. Bezugnehmend auf Seite 13, Zeile 11/ 12, wird angemerkt, dass die Wegn ahme von Einfihrungsge- " winnen bei Umiagesystemen danach gestaffelt werden kénnte, wieviel diése Koho rten an den Ein- fihrungsgewinnen Partizipiert hatten. Dem wird entgegnet, dass es Einfthrungsgewinne gabe, solange die Bevélkerung wachse. Somit hatten die jetzigen Rentner alle an Einfiihrungsgew innen partizipiert, Der Vorsitzende bittet, dieses Thema ausfithrlich in den Bericht aufzunehme n. Erganzt wird die Diskussion um die Frage, wie - aufgrund einer schrumpfenden Bevélkerung - negat ive Gewinne beriicksichtigt werden sollten. Die Frage der Corporate Control in Verbindung mit Kapitaldeckungsverfa hren wird ausfuhrlich erdr- tert. Es wird angeregt, die Pros und Cons der Fonds (Kontrollméglichkeit en versus Monopolmacht) im Text zu diskutieren,
-8- ng von Im letzten Absatz auf Seite 14 wird von einem Beiratsmitglied der dynamische Zusammenha Renditeentwicklung und resultierendem Wachstum vermiBt. Diesbezilglich wird die Bitte um empiri- sche Uberpriifung geauBert. AS den Zu Seite dM Awird angeregt, vor die Klammer einen Absatz zur Funktion von Wettbewerb in sozialen Sicherungssystemen einzuftigen, nden Die Kommission plant zu priifen, inwieweit private Verwaltungskosten teurer als die entspreche Kosten im Umlageverfahren sind. In Anbetracht der Probleme, die sich Chile durch das Kapital- e. deckungsverfahren eingehandelt habe, pladiert ein Beiratsmitglied fiir eine Mischung der System kénnten. Darauf wurde entgegnet, dass sich durch eine Mischung die Verwaltungskosten verdoppeln tine, VI. Jnterne Sitzung: In der internen Sitzung wurde sit der satzungsgemaB erforderlichen Mehrheit gewahit. VII._- Tagesordnung der nachsten Sitzung I Mitteilungen des Vorsitzenden il Feststellung der Tagesordnung Ill. Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung IV Diskussion tiber aktuelle Probleme der Finanz- und Steuerpolitik Vv Gutachten .Finanzierung der Sozialversicherung* VI. Diskussion fiber ein neues Thema VII. Interne Sitzung: . (1) Zuwahl neuer Mitglieder (2) Arbeitsweise des Beirats VIL. Tagesordnung der nachsten Sitzung IX. Verschiedenes
te VOL Verschiedenes Zur Vorbereitung der kommenden Tagung werden die Mitglieder gebeten, Anregungen flir neue Themen an zu libermitteln. Berlin/Minster, den 24. Juni 2003 gez. gez.