2009-protokoll-nr-482
Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Sitzungsprotokolle des Beirats des Bundesministeriums der Finanzen“
am 3./4, Juli 2009 in Miilheim/Mosel
L. Mitteilungen des Vorsitzenden H. Feststellung der Tagesordnung I. Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung TV. Gespriich mit ee eg eat zu aktuellen Fragen der Finanzpolitik V. Gutachten ..Zuweisung des Besteuerungsrechts bei internationaler Mobilitét von Arbeitsnehmern® VI. Gutachten ,, dumankapital* VIE Tagesordnung der nachsten Sitzung VIIL Verschiedenes. li. _Feststellung der Tagesordnung Die Tagesordnung wird einvernehmlich um die Punkte VIL. Brainstorming ,,Mittelfristige Konsequenzen aus der Finanzkrise“ und VII. Brainstorming zu Fragen des Gesundheitsfonds erweitert. Ill. _Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung Das Protokoll der letzten Sitzung wurde ohne Anderungen angenommen.
IV. Gesprich_ mit za_aktuellen Fragen der Finanzpolitik berichtete tiber den aktuellen Stand der Umsetzung der Schuldenschranke. Im Anschluss an die Verabschiedung der Verfassungsparagrafen sei noch die Rechtsverordnung umzusetzen, die u.a. auch die Trennung von strukturellen und konjunkturellen Defiziten konkretisieren wird. Politische Gremien befassen sich derzeit damit, wie nach der Krise cine nachhaltige Finanzpolitik aussehen kann. Zentral sei dabei die Frage. wie das Produktionspotenzial deutlich gestarkt werden kann. Fine .,exit-Strategie“ muss also neben Konsolidierungsschritten auch cine starke wachstumspolitische Orientierung beinhalten. In diesem Zusammenhang wird auch die Ausgestaltung einer ncuen Lissabon-Strategie stehen. In der Diskussion mit den Beiratsmitgliedern wurden insbesondere Fragen zur Ausgestaltung der Steuerpolitik und der Umsetzung der Schuldenschranke diskutiert. VI. Gutachten ,.Humankapital“ In der Diskussion des Kapitels 4.2 wurde neben den im Text markierten Anderungen insbesondere die Frage des Wettbewerbs und der Marktpreise thematisiert. Die Gebiihrenordnung erlegt éffentlich-rechtlichen Ké6rperschaften keine Restriktionen auf, kostendeckende Preise zu nehmen. Im 5. Kapitel des Gutachtens wurde diskutiert, inwieweit Studiengebiihren zu sozialer Selektion fulhren, jedoch nicht abschlieBend geklart. Es wurde eingewendet, dass bei jungen Menschen ein Verschuldungshemmnis bestehe und ein kreditfinanziertes Studium somit 7u ricklaufigen Studienanfingerzahlen fiihren kann. Dem wurde entgegengehalten. dass riicklaufige Studienanfangerzahlen kein Problem seien, wenn die Anzahl der Platze ohnehin rationiert sei. Weiter wurde angefilhrt, dass bei der Aufnahme des Studiums auch der Bildungsgrad (und nicht nur das Einkommen) der Eltern als Einflussfaktor bei der Bewertung der empirischen Evidenz beriicksichtigt werden solle. Vergleiche mit britischen oder amerikanischen Systemen wurden als nicht unmittelbar vergleichbar angesehen, da dort haufig die Méglichkeit besteht, Stipendien in Anspruch zu nehmen oder die Studiengebiihren ab einer gewissen Einkommensschwelle als Zusatzsteuer anzuschen scien. Die Grundausrichtung des Gutachtens wurde von den Mitgliedern des Beirats befiirwortet.
VIL. Brainstorming ,.Mittelfristige Konsequenzen aus der Finanzkrise“ Die Mitglieder des Beirats diskutierten, wie sie kurzfristig einen Beitrag zu den mittelfristigen Konsequenzen aus der Finanzkrise liefern kénnten. Beschlossen wurde eine kurze Stellungnahme, die in der Septembersitzung vorgelegt werden soll. Folgende Aspekte wurden fiir den Beitrag andiskutiert: aktuelle Finanzplanung bis 2013 vor dem Hintergrund der Schuldenschranke. Annahmen fiir Wachstumsszenarien, Beendung der expansiven Fiskalpolitik, implizite Staatsverschuldung. sind VIULL_ Brainstorming zu Fragen des Gesundheitsfonds rlduterten, dass die Finanzierungsfragen des Gesundheitsfonds konzeptionell noch nicht gelést scien. Gleichzeitig stiinde der Gesundhcitsfonds auch angesichts der konjunkturell bedingten Schwéche der Einnahmeentwicklung politisch unter Druck. Der Beirat sollte sich zu dieser Thematik positionieren. stellte als ein Modell zur Weiterentwicklung des Gesundheitsfonds die Abschaffung der Arbcitgcber- Beitrage — finanziert durch cine Erhéhung der Mchrwertsteuer - zur Diskussion. Dadurch werde eine breitere Finanzierungsbasis geschaffen, da eine Steuerfinanzierung auch dem Charakter der Gesundheitsversorgung als 6ffentlichcs Gut entspreche. Diskutiert wurden Fragen, die die individuclle Umverteilung, die Dualitét von PKV und GKYV, den Risikostrukturausgleich, SteuererhGhungsspielraume und die Uberforderungsklausel betrafen. Die Mitglieder einigten sich, in der nachsten Sitzung einen Brief zu formulieren, der fiir eine Beibehaltung des Gesundheitsfonds pladiert und die Problematik der Uberforderungsklausel herausarbeitet. IX. Tagesordnung der nachsten Sitzung am 24./25.09.09 in Marburg 1. Mittcilungen des Vorsitzenden i. Feststellung der Tagesordnung il. Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung IV. Kurzstellungnahme ,,Mittelfristige Konsequenzen aus der Finanzkrisc“ Vv. Brief zu Fragen des Gesundhcitsfonds VI. Gutachten ,,Europidische KlimapolitikTM VIE. Gutachten , HumankapitalTM
VUL gef. Gutachten .Zuordnung des Besteuerungsrechts von Arbeitseinkommen bei erhéhter Mobilitaét von Arbeitnehmemm* IX. ggf. Gutachten ,,Fortentwicklung der ErbSt* X. Tagesordnung der nachsten Sitzung XI. Verschiedenes. X. _Verschiedenes Entfalit. Berlin/Oxford, den 25. September 2009 sez.f gez.