2010-protokoll-nr-488

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Sitzungsprotokolle des Beirats des Bundesministeriums der Finanzen

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Vertraulich




A.   _Teilnehmer
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B.      _Tageserdnung


 I        Mitteilungen des Vorsitzenden

 Ih.      Feststellung der Tagesordnung

 It.      Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung
 IV.      Vortrag Saat Thema Finanzmarktkrise
 V.       Gutachten ,.Beitragspflichtiger HochschulzugangTM

 VI.      Gutachten |. Fortentwicklung der ErbSt*
 Vii.     Gutachten/Stellungnahme ,.Offentliche Verschuldung im Euroraum*
 VIN.     Interne Sitzung: Zuwahlen

 IX.      Tagesordnung der nachsten Sitzung

 x,       Verschiedenes.




1.      Mitteilungen des Vorsitzenden
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Il.   _Feststellung der Tagesordnung


 Die Tagesordnung wurde angenommen.




 Das Protokoll der letzten Sitzung wurde ohne Anderungen angenommen. Wegen der

 Diskussion des Briefs zur ,,Offentlichen Verschuldung im Euroraum* wurde die Diskussion

 des Gutachtens zum Thema Erbschaftsteuer in die nichste Sitzung verschoben.




 IV.   Gutachten ..Beitragspflichtiger Hochschulzugane“




I itsse die Anderungen im Gutachten seit der letzten Sitzung zusammen. Zur
Sitzung lagen drei Minderheitsvoten vor. Nach kurzer Diskussion stellte SE                tes.
dass die Differenzen nicht ausgeréumt werden kénnten. Die Mehrheit der Mitglieder des

Beirats sprach sich dafiir aus, die Minderhcitsvoten — wie schon bei friiheren Gutachten — als

FuBnote an zentraler Stelle im Text aufzuftihren. Die Mitglieder cinigten sich darauf, cine

entsprechende FuBnote auf S. 7 einzufiigen.



Das Gutachten wurde mit groBer Mehrheit vom Beirat verabschiedet. Als Mitglieder der

Redaktionskommission wurden die: ;

Peete an, das Gutachten nach der Sommerpause zu tibergeben.


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V. _ Brief ,,Offentliche Verschuldung im Euroraum“

Einige Mitglieder schlugen vor, sich in einem Brief an                                   zur

aktucllen Staatsschuldenkrise in Europa zu auBern. Ein Briefentwurf wurde bereits vor der
Sitzung vorgelegt. Die Aussage des Briefes solle sein, dass es derzeit weniger darauf
ankomme, die europdischen Fiskalregeln zu verscharfen, deren Einhaltung im Wesentlichen
vom politischen Willen bestimmt wiirde. Vielmchr sollten die Finanzmarkte robuster gemacht
und die Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Insolvenz eines Staates nicht zu einer
allgemeinen Finanzkrise fihrt. Hilfe von Staatsseite mtisste nach einer Restrukturierung der
Schulden und Beteiligung der Glaubiger (.,Hair-Cut*) ansctzen.                  betonte, dass

der eingerichtete Rettungsschirm noch eine Laufzeit von drei Jahren habe. Bis dahin bestehe
ein Zeitfenster, um zu handeln. Eine Fortfiihrung der Rettungsschirme solle méglichst
verhindert werden.



Dic Mitglieder stimmten diesem Vorschlag generell zu und diskutierten einerseits Aspcekte der
Insolvenzordnung (Begrifflichkeit, Too-big-to-fail-Problematik) und andererseits Aspekte der
Regulicrung der Finanzmarkte. Es wurde auch darauf hingewiesen, dass die Verschirfung der
Fiskalregeln die derzeit in den europdischen Landern durchgesetzten Sparpakete und den
Schuldenabbau flankiert und daher sinnvoll sei.



Nach der Uberarbeitung des Texts in der Sitzung wurde der Brief einstimmig verabschicdet.




VL.   Interne Sitzung


Neben einer Vorbesprechung weiterer Zuwahlen wurde                                   gebeten,

zusammen mit                                              fiir September eine Punktation zum
Thema Grundsteuerreform vorzulegen.




VII. Vortrag von                                                        :_ .Lehren_aus der

      Finanzkrise und Probleme ihrer Umsetzung“ (vgl. Anlage)


               ging in seinem Vortrag auf die Rolle der Rating-Agenturen und die Frage ein,

wie sich im Falle Griechenland das Problem habe unbemerkt aufbauen kénnen. Die seit 2007

immer pgréRer werdenden Spreads bei Bond-Ratings hatten letztlich die Wahrscheinlichkeit

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der Staatsinterventionen wicder gespiegelt. Credit Default Swaps kénnten daher auch kein

 Indikator fiir systemisches Risiko     sein.     Dies    milsse vielmehr tiber die   Struktur der

 Forderungen und Verbindlichkeiten der gréften Finanzinstitute sowie deren einzelner Beitrag

zum systemischen Risiko gemessen werden. Um die externen Effekte des systemischen

Risikos zu internalisicren sei daher eine ,,Systemic Risk Charge* (intelligente Bankenabgabe)

als Lenkungsabgabe sinnvoll. Nicht die Unterscheidung der Institute in systemrelevant/nicht

systemrelevant sei ausschlaggebend, sondern die Unterscheidung zwischen den einzelnen

Verbindlichkeiten.

An die Forderung einer Bankenabgabe schlieBt sich dic Frage nach deren Verwendung an: als

Steuer im Bundeshaushalt zur Finanzierung der aktuellen Kosten der Finanzkrise oder als

Abgabe in einen separaten Fonds fiir ktinftige Krisen; dabei stelle sich jedoch die Frage nach

der Kapitalanlage des Fonds. da der Fonds im Fall einer Finanzkrise solvent sein muss, ohne

selbst die Krise durch Verkdufe zu verstirken. ey                      ‘sprach sich daher fiir die
Reinvestition der Bankenabgabe als Wandelanleihe bei der Bank aus, die sie zahlt. Das Recht
zu wandeln, misse dann von einer europdischen Aufsichts- bzw. Risiko-Behérde ausgeiibt

werden. Mit diesem Instrument wiirden auch starke Banken gestiirkt und nicht — wie in der

aktuellen Finanzkrise —- nur schwache Banken.




VII. Tagesordnung    der nichsten Sitzung       am 16./17. September 2010 in Mannheim


 1.     Mitteilungen des Vorsitzenden

 I.     Feststellung der Tagesordnung

 I.     Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung

IV.     Gutachten ..Weiterentwicklung der ErbSt*

Vv.    Neues Thema ..Reform der GrSt*

VI.    Brainstorming zum neuen Thema .,Steuerstrukturen“

VU.    Diskussion iiber die Weiterfiihrung des Themas ,,Offentliche Verschuldung im

       Euroraum*

VII.   Interne Sitzung: Zuwahlen und Vorsitzwahlen

IX.    Tagesordnung der nachsten Sitzung

Xx.    Verschiedenes.




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                                                 St   '
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IX.__Verschiedenes


Entfallt.




Berlin/Oxford, den 16. September 2010



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