2010-protokoll-nr-490

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Sitzungsprotokolle des Beirats des Bundesministeriums der Finanzen

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A.   Teilnehmer
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L        Mitteilungen des Vorsitzenden
IL.      Feststellung der Tagesordnung
Il. | Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung
[V. Gesprach mitPRS eT! Sine wirirezy aktuellen Fragen der
         intern, Finanz- und Wahrungspolitik
V.       Gutachten ..Reform der GrSt*
VI.      Neues Thema ,.SteuerstrukturenTM
 VII.     Sachstandsbericht zum Thema ,.Fortentwicklung der ErbSt*
 VII. Interne Sitzung (Vorsitzwahlen; Vorbesprechung Zuwahlen)
 IX.      Tagesordnung der nachsten Sitzung
 X.       Verschiedenes.



L       Mitteilungen des Vorsitzenden
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Il.    _Feststellung der Tagesordnung


  Die    Tagesordnung        wurde   mit    folgenden    Anderungen     angenommen:         Die   Themen

 .Fortentwicklung der ErbSt und ,,Steuerstrukturen“ wurden zuriickgestellt. Der Beirat

 eiigte sich, anlasslich der Euro- und Staatsschuldenkrise zu diskutieren. wie der Euro-

 Rettungsschirm aus 6konomischer Sicht zu bewerten sei und wie eine finanzpolitisch

 tragfahige Weiterentwicklung des Krisenmechanismus ausschen konnte.




 iil.     _Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung


 Das Protokoll der letzten Sitzung wurde ohne Anderungen angenommen.



 IV.    Gesprich mit                       zu_aktuellen Fragen der _internationalen Finanz- und

        Wirtschaftspolitik


               berichtete iiber die aktuellen internationalen Themen, insbesondere tiber den G20

Gipfel und erste Uberlegungen der franzisischen G20-Priisidentschaft. Dazu gehdrien
Uberlegungen zur Fortentwicklung des Weltwirtschafts- und Weltwahrungssystems sowie

einzelne Aspekte fiir einen dauerhafiten Krisenmechanismus fiir die Mitglieder der Euro-Zone,

hier     insbesondere    die     internationalen     Implikationen    mit   Blick     auf    bestehende

Umschuldungsverfahren wie z.B. im Pariser Club. Der Beirat bot an, dem BMF kurzfristig

zur Beratung zur Verfiiguneg zu stehen.



V.._    Gutachten . Reform der Grundstener“


                        fiihrte in das Thema ein und erlduterte die Anderungen gegeniiber der

Vorgangerversion des Papiers. Im Kern wird gegen die von Hessen, Baden-Wiirttemberg und

Bayern     vorgeschlagene      Flachensteuer    argumentiert;   die   Ausgestaltung    sollte     sich   in

Wertfragen am Mietprcis orientieren und zusdtzlich die Bemessungsgrundlage verbreitern.

                                                          berichteten tiber den aktuellen Stand der

Grundsteuer-Reform., In einer landeroffenen Arbeitsgruppe werden derzeit vier Modelle fiir

eine Grundsteuer-Reform diskutiert:

1.      Verkehrswertmodell      (Vergleichswertverfahren);      Modellinitiatoren:   Bremen,      Berlin,

        Niedersachsen, Sachsen und Schleswig-Holstein

2.      -wertunabhiingiges     Modell      (Flachensteuer);   Modellinitiatoren:     Hessen,      Baden-


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Wiirttemberg und Bayern

Lad       modifizierter Nomenklaturvorschlag (Bodenwert anhand von Bodenrichtwerten +
          Gebdudeansatz unter Beriicksichtigung von flachen- und nutzungsbezogenen, gesetzten
          Aquivalenzzahlen);, Modellinitiator: Thiiringen

4.        Universalmodell (Vergleichswert-, Ertragswert- und Sachwertverfahren entsprechend
          den   geltenden    Bewertungsvorschrifien         fiir   Zwecke    der   Erbschaft-    und

          Schenkungsteuer); kein konkreter Modellinitiator.

Im Januar 2011 wird dic Finanzministerkonferenz tiber das weitere Vorgehen entscheiden. Zu
erwarten ist, dass zunachst cin Verprobungskonzept erarbeitct und anschlieBend darauf
aufbauend eine Verprobung der unterschiedlichen Konzepte erfolgen soll.




versus Flichenbesteuerung merkte                        an, dass nicht gesichert sei, dass eine reine
 Flachenbesteuerung auch von der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts gedeckt ist.
 Die Arbeiten fokussieren sich derzeit insbesondere auf die Lésung der Bewertungsfragen.
 Weniger im Blick der Lander-AG ist eine Ausweitung der Bemessungsgrundlage.


 Es wurden mit                                              Details der einzelnen Modelle diskutiert,
 wobei der Bezug auf Bodenrichtwerte als verlissliche Basis gesehen wurde. Ob das eine oder
 das andere Reformmodell bei der Erhebung kostengiinstiger ware, konnte nicht geklart
 werden. Es wurde allerdings vermutet, dass das Universalmodell am giinstigsten sein miisste,
 weil es fiir verschiedene Steuerarten nutzbar ware.



  Zur Grundstever A merkte                       an, dass die Befreiung der Land- und Forstwirte
  von der Gewerbesteuer durch die héchstrichtcrliche Rechtsprechung insbesondere mit deren
  Sonderbelastung durch die Grundsteuer A gerechtfertigt werde. Die diskutierten Modelle
  halten daher die Grundsteuer A bzw. die Einbezichung der land- und forstwirtschaftlich
  genutzten Flachen in den Steuergegenstand der Grundsteuer weitestgehend bei.


  Nach Durchsicht des Entwurftextes einigten sich die Beiratsmitglieder auf folgendes
  Vorgehen: Der vorliegende Entwurf wurde in der Sitzung grundsatzlich verabschiedet und
  wird im Nachgang in ciner Uberarbeiteten Version im Umlaufverfahren noch einmal zur
      Abstimmung gestellt. Die Kommission entscheidet dann, ob auf Grund der Uberarbeitungen
  eine weitere Beratung in der Beiratssitzung im Januar 2011 nétig ist.


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Aktuelles Thema ,.Euro- und Staatsschuldenkrise“


  Vor dem aktuellen Hintergrund, dass Irland den Rettungsschirm in Anspruch nehmen wird,

  diskutierte der Beirat, wie sein Beitrag zur Beratung aussehen kdnne und wie dieser an die

  Aussagen zu dieser Thematik im Beirats-Brief an                                        vom Sommer

 2010 ankniipfen kénne.



 Eine Mehrheit der Beiratsmitglieder unterstiitzte Vorschlage, bei denen Umstrukturierungen

 der Verschuldung mit Hilfen zur Sanicrung des Staatshaushalts kombiniert wiirden. Einige

 Beiratsmitglieder    hielten   es   fiir wiinschenswert,   in   hoch    verschuldeten   Landern   eine

 Stabilitatskultur zu verankern, beispielsweise durch die verpflichtende Einfiihrung einer

 »ochuldenbremse*.



 Die Beratungen sollen in der Januar-Tagung weitergefiihrt werden.



 IX.    _Tagesordnung der nichsten Sitzung am 20./21. Januar 2011 in Berlin


  I.        Mitteilungen des Vorsitzenden

  Il.       Feststellung der Tagesordnung

  If.    | Bemerkungen zum Protokoll der letzten Sitzung

  IV.       Neues Thema ,,Euro- und Staatsschuldenkrise“

  Vv.       gef. Abschlussberatung Stellungnahme ,.Reform der GrSt*

  VI.       Gutachten ,.Fortentwicklung der ErbSt*

  VI.       Interne Sitzung: Beratung iiber Zuwahlen

  VU.       Tagungstermine 2012/2013 festlegen

  IX.       Tagesordnung der niachsten Sitzung

 X.         Verschiedenes.




X.      Verschiedenes


Entfallt.



Berlin/Oxford, den 20. Januar 2011

Bez.                                                                    pez.
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