SEKGR00521080211220

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „Virtuelle Rekonstruktion von Stasi-Unterlagen

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er       obOultegeek die. Unterlagen. des Stamitcheitieediiid** der ehiñaligen ,.e.tächeK Demokratischen Repulik , ,tiesister4AFT . 404etik.fietteräge)ieteleeteilii::: 0`ije:Awseet.. --1010....e.e.ri • thitEet    eiww;bstu,de .930..ij24 . inTrf,FF   Älleageritir9                         atbstand ettuelle Rekonstruktion .. 0gZug   geail: - .379rtHe                   1.07.2015 timid 04082015 geht geehrtet Herr Dr. 'Wagner; en obeli bezeichneten Fragemaientdet ,          wie foist State. biter gescannt VUCI1. rekons rule Insgesamt wurden       schnipsa es 23 Sàcken beim Fraunhofer INC gescannt                Davon befinden bzw befunden deb 17 Sticke im Rekonstruktionsworkflow mit bisher 62.357 virtuell rekonstruierten Sefton          6 Schnipsel aue        anderen 6 Säcken konnten bisher nj digitaJisiert werden). Von diesem Material . bat der BSt1.1.nach entsprechender Qualitäissicherung aus 11 suke bisher 39320. Seiten ethane& wovon wiederum bislang .              23.004 Seiten verzeichnet und archiviert sind. Noch im Verzeichnungsprogess in der Archivabteilung befinden sich 16.316 Seiten.                                                         f 23.Ô37 Seiten aus 6,Säeken werden derzeit noch heim Fraunhofer 11)K. von BStUvechivaten •Onalitäissieherungsdt#IiIeden bearbeitet:.Daieher .      hinaus v;.,eriien die Växn keköti- StruktionssyStern ate diesen Sacken zu Teilrekoristruktionen zusatnnierigesefgten.,uetedaiesi :der. interaktiven Rekonstruktion.ebenfa   -digC1! . BStI/2-Archivare           güngen . :Seen - «zervO1lStäiidigt stiitit:e‘ei-der.:ideteue.seed . .....                    herfiragSverhandlungett zwischen fraunitofir und dem BStU dar? Ltd     ein ausverhandettCr.Vertrà                    ittierwelIe               Vertr4sahseldnis::: .         •
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SE1TE 2VON 6   Im Dezember 2014 wurde zwischen Fraunhofer IFK und BStU vereinbart, dass sich die Juristen beider Seiten mit der Thematik „Beendigung des alten Forschungsauftrags und Überführung in einen neuen Forschungsauftrag unter Einbeziehung der neu eingestellten Mittel für die neue Digitalisierungsstraße         Scanstraße) sowie der nicht abgeflossenen Mittel aus dem alten Forschungsauftrag" befassen. und Lösungsvorschläge erarbeiten sollten. Die gemeinsam mit dem zuständigen Beschaffungsamt des BMI erarbeiteten Vorschläge des BStU liegen seit Ende Februar 2015 vor und wurden dem Frauphofer 113K in einer Besprechung Mitte März vorgestellt. Das vom Fraunhofer IPK für Ende Januar zugesagte Gespräch mit der. Juristin der Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft (München) fand nach mehrfacher telefonischer und scluiftlicher Erinnerung durch den BStU im Juni 2015 statt. Auf der Grundlage des Gesprächsergebnisses ist das Fraunhofer IPK derzeit dabei, eine stark liberarbeitete Projektskizze fir: die nene pigitalisierungsstraße zu erstellen. Ein ausgehandel- ter Vertrag liegt also noch nicht von 'Gemäß der bisherigen Projektskizze vain 29.012015 sind fir the Entwicklung (2,0 Mb. sowie den Aufbau und Betrieb (4,0 Mio        e) der neuen Digitalisierungsstraf3e insgesamt 6,0 Mio, fnotwendig. lin Haushalt 2015 des estu sind jedoch nur 2,0 Mio. - ohne die fir das Gesamtprojekt haushaltsmäßig notwendigen Verpflichtungsermächtigungen fie die Folge- jahre - etatisiert. Aus diesem Grund ist es erforderlich, dass das Fraunhofer IPK eine fast komplett neue Projektskizze anfertigt. Es müssen einige Entwicklungsmodule gesplittet, einige Kompänenten in spätere Projektphasen verSchohen und dafür andere aus dem Aufbau- und Betriebsteil vorrangig umgesetzt werden. Am Ende der Entwicklungszeit entsteht damit ein fir den BStU schon nutzbares Gerät, das einen signifikanten Mehrwert gegenüber dem Ist-Zustand aufweist Die Entwicklung einer nicht selbstständig furiktionsfähigen Teilkompo- nente einer späteren Digitalisierungsstraße würde im Konflikt mit dem Flaushaltsrecht stehen. Die iin     Meileneteln vereinbarten "Gelder aus dem bisherigen Vertrag sind bisher nicht abgeflossen (vgl. Tätigkeitsbericht des BStU, vorgelegt im März 2015). Unter welchen Bedingungen Winne/3 .die Mittel fur die Fortsetzung des Projektes verwendet werd en? Wie beurteilen BKM,. BStU und Fraunhofer IPK die Möglichkeiten einer zeitnahen Ausschüttung dieser Mittel? Wie unter 2) schon skizziert, könnten mit der Beendigung des alien Forschungsauftrages und Überführung in einen neuen Forschungsauftrag die aufgrund der nicht erfüllten Meilensteine M 8und ME 4nicht fällig gewordenenMittel fir die Wiederaufnahme des Scan-            Betriebs mit dem Altsystem und damit die Weiterführung der Rekonstruktion verwendet werden. Gleich- zeitig könnte in diesen neuen Forschungsauftrag auch die Entwicklung der neuen Digitali- SierungsStraße eingebettet werden, fie die im BStU-Haushalt 2015 zusätzliche Haushalts- mittel etatisiert wurden, Auch laut Vorschlag des le den YertragsahschlusszuständigenBeschaffungsamtes des EMI könnte ein lien ausgerichteter Forschungsauftrag abgeschlossen werden, der sowohl die Entwicklung der neuen Digitalisierungsstraße als auch die Wiederaufnahme des Scan- Betriebs umfasst und die Weiterführung der Rekonstruktion mit dem Altsystem als Interimslösung beinhältet.
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Eilt weiteres Ruhen der Digitalisiemng•mit dem derzeitigen Seamier hätte dagegen zur Folge, dass nach der Rekonstruktion aller bisher gescannten 23 Säcke mangels Vorhandener Digitali- sate von Schnipseln auch die Weiterführung des Rekonstruktionsprozesses in der 1. Jahres- hälfte 2016 beendet werden müsste. Die Entwicklung der neuen teilautomatisierten Digitalisierungsstraße wird jedoch nach Aussagen des Fraunhofer IPK ca drei bis dreieinhalb Jahre dauern. Wenn der Vertrag über den Forschungsauftrag für die neue Digitalisierungs- straße im vierten Quartal 2015 abgeschlossen würde, entstünde ohne die Weiterführung der Digitalisierung und Rekonstruktion mit dem derzeitigen Alt-System als Interimslösung eine zeitliche Lücke von zweieinhalb bis drei Jahren. Ein Aussetzen der virtuellen Rekonstruktion über einen längeren Zeitraum hält der BStU für nicht zielführend, weil der ePuziler als lernendes System aufgebaut ist. Nach Betriebsauf- nahme der neuen Digitalisierungsstral3e ständen dann Weiterentwicklungen des ePuzzlers, die dann schon lange durchgeführt sein könnten, nicht zur Verfügung Außerdem wäre such die Erschließung von virtuell wiederhergestellten Unterlagen and- damit die Schließung von Lücken in der Überlieferung unterbroehen. Schließlich ergänzt die virtuelle Rekonstruktion such die manuelle Rekonstruktion. Auch hier ggbe es einen Bruch Hinzu kommt, dass mit dem damit verbundenen Wegfall der .Tätigkeit von Archivaren des BStU im    Fraunhofer IPK ein Ube viele Jahre erarbeitetes Erfahrungswissen und Know-how verloren gehen und nach Fertigstellung der neuen Digitalisierungsstraße nicht zur Verfügung stehen würde. An den sogenannten Lektoratsärbeitsplätzen unterstützen die Archivare des BStU die Arbeit der Rekonstruktionssoftware „ePuzzler": Aber nicht nur beim BStU, such im Fraunhofer !PK gäbe es nach dessen Aussage bei einer zeitweiligen Unterbrechung der Rekonstruktion einen erheblichen Verlust an Erfährungsvvis- sen. Derzeit verfügen mehrere wissenschaftliche Mitarbeiter beim Fraunhofer IPK über das notwendige Erfahrungs- / Fachwissen. Bei einer mehrjährigen Unterbrechung der kontinuier- lichen Weiterentwicklung des ePuzzlers des Fraunhofer IPK. auch aufgrund des fehlenden Feedbacks dutch die Archivare doe BStU müssten nach Wiederaufnahme des Prozesses nach Betriebsaufnahme      der neuen Digitalisierungsstraße wissenschaftliche    Mitarbeiter/innen komplett neu eingearbeitet werden, ohne • dass danach ein mit heute vergleichbares Erfahrungswissen vorliegt. Die Kosten für die Wiederaufnahme der Digitalisierung und die weitere Durchführung der Rekonstruktion mit dem derzeitigen Alt-System belaufen sich für drei Jahre (entspricht Entwicklungszeit der neuen Scanstraffe) "  auf rund 1380 'M. Dem würden bei einem Abbruch der Digitalisierung und einem Aussetzen der Rekonstruktion die dann unbedingt notwendigen Einarbeitungskosten nach Fertigstellung der Scansträße für Archivare des BStU an den Lektoratsarbeitsplätzen sowie wissenschaftliche Mitarbeiter des Fraunhofer IPK für die Weiterentwicklung des Rekonstruktionssystems -in Höhe von 1.080 TE gegenüber stehen. Die Gesamtkosten für die vorgeschlagene Interimslösung durch die Wiederaufnahme des Betriebs mit dem Altsystem belaufen sich daher netto auf lediglich rund 300 TE. , Für die Verwendung der nicht abgeflossenen Mittel aus den Vorjahren ist für die Neuaus- richtung des Forschungsauftrages die Zustimmung der BKM erforderlich Nach dieser Zustimmung und nach Vorlage der neuen Projektskizze für die neue Digitalisierungsstraße durch das Fraunhofer IPK (siehe auch Antwort zum Fragenkomplex 2) sowie nach Entscheid über die Weiterfehrung der Rekon.snuktien mit déni Altsystem können die Vertragsverhancl-
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SEITE 4VON 6  Jungen zwischen dem Beschaffungsamt und der Zentrale der Fraunhofer Gesellschaft (unter Einbeziehung von BStU und Fraunhofer IPK) fortgesetzt werden, damit der neue Forschungs- auftrag ausgearbeitet werden kann. Im Zuge einer turnusmäßigen, allgemeinen Prüfung des 1:3StU prüft der Bundesrechnungshof derzeit auch das Projekt vReko. Die Vorschläge des BRH zum weiteren Projektverlauf sollen dabei in die Überlegungen einbezogen werden. 4.   Liegen aktuelle Einschätzungen zu den bisher rekonstruierten Unterlagen vor? Gibt es aktuelle Forschungsprojekte (      intern beim MM. und Anträge externer Wissenschaftler auf Akteneinsicht), die sich auf die virtuell rekonstruierten Unterlagen beziehen? Haben externe Stellen bisher, beispielsweise im Rahmen von überpräfungsver- fahren (öffentlicher Dienst, Ordensangelegenheit, etc.) oder im Rahmen von Gerichtsverfahren etc., virtuell rekonstruierte Unterlagen angefragt .bzw. erhalten? Die Auswahl der Gesamtzahl von 400 im Pilotprojekt zu rekonstruierenden Säcken mit vorvemichtetern Material erfolgte seitens des BStU nach inhaltlichen Kriterien, also anhand der zu erwartenden Erkeluntese..Aus dieser Menge wurden einige der aktuell digitalisierten .23 Sacke jedoch gungehst. auf der Grundlage yerf*enstechniseher Parameter bestimmt, !An beispielsweise an deriteeafregaeit des    Material S, die Software zu testen und zu verbessern Zu den von Fraunhofer WK. den BStU bisher übergebenen virtue' rekonstruierten Unterlagen Liegen far die Inhalte von vier,Säcken erse. Auswertungen der Behörde vor. Geprüft wurde insbesondere, ob skit dutch die rekonstruierten Unterlagen Lücken in den Archivbeständen schließen lassen und inwiefern das Material für die Bearbeitung sowohl von Anträgen aus den Bereichen Forschung und Medien als auch von Ersuchen im Rahmen von Überprüfungen Und Anträgen von Privatpersonen auf Akteneinsicht von Nutzen sein könnte. Die Auswertungen zeigen, dass die virtuell rekonstruierten Unterlagen sich sowohl aus Originalen, die bisher im Archivbestand nicht vorhanden waren, als auch aus Duplikaten, wie sie in der Arbeit des MIS üblich waren, zusammensetzen. Aus archivischer Sicht und für die wissenschaftliche Aufarbeitung sind die Originale Von Wert, da sie Lücken in den Archivbe- standen schließen und damit zu einet umfassenden Darstellung von Sachverhalten beitragen können. Daneben Icemen auch die Duplikate dem Lückenschluss dienen, wenn sich bei der Erschließung der Unterlagen herausstellt, dass die entsprechenden Originale nicht: mehr vorhanden sind. Die virtuell rekonstruierten Unterlagen sind nach Verzeichnung Teil des        1 Archivs und werden zu Akteneinsichten gem. StUG zur'Verrtigtmg gestellt In den bislang vom BStU ausgewerteten virtuell rekonstruierten Unterlagen sind z. B. Materi- alien zu NS-Kriegsverbrecher Henry Schmidt, Einschätzungen des MIS zu Oppositionellen und jugendlichen Gruppierungen und Unterlagen zur Albeit von Rechtsanwälten in den späten 1980er Jahren aufgefunden worden. Zu nennen sind ebenso Unterlagen, die zwei MIS- Mitarbeitern konkret zugeordnet werden konnten, so dass sich der Arbeitsplatz einzelner Stasi-Offiziere zur Zeit der Friedlichen Revolution rekonstruieren lässt. Des Weiteren enthalten    die rekonstruierten Materialien zahlreiche personenbezogene Unterlagen zu Betroffenen sowie solche zu inoffiziellen Mitarbeitern, die rtir die persönliche Akteneinsicht
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SEITE5 VOW6 Betroffener bedeutend sein können. Die rekonstruierten Unterlagen enthalten Informationen, die bisher im Archiv nicht vorhanden waren, odor erlauben neue Erkenntnisse. Die für die virtuelle Rekonstruktion ausgewählten zerrissenen Unterlagen unterscheiden sich nicht von denen, die manuell zusammengesetzt werden. Der aus der langjährigen Nutzung von manuell rekonstruierten Unterlagen gewonnene          generelle Eindruck lässt sich auf die Unferlagen übertragen, die mir virtuellen Rekonstruktion vorgesehen sind (siehe hierzu den ausführlichen Bericht des BStU an die BKM vorn 20.8.2014). Es liegen dem BStU keine Forschungsanträge vor, die sieh direkt auf vom MfS vorvernichtete und jetzt rekonstruierte Unterlagen beziehen, Forschungsanträge beim BStU beziehen sich generell auf inhaltliche Themen zur Aufarbeitung der Tätigkeit des Staatssicherheitsdienstes. Bei diesen Anträgen wird das rekonstruierte Material in jede Archivrecherche einbezogen, da es nach erfolgreicher Ordnung und Verzeichnung Teil des Regelbestandes des Archivs des estri ist. Auch bei Forschungsprojekten dos BStU wird analog verfahren. Grundsätzlich ist festzustellen, dass bei alien beirn13 StU :   eingehenden Anträgen und Ersuchen. die verzeichneten rekonstruierten Unterlagen in die Recherchen einbezogen werden, wenn die entsprechenden Bestände für die Bearbeitung des Antrags/Ersuchens relevant sind. So sind beispielsweise virtuell rekonstruierte Untertagen als Ergänzungslieferung einer Staatsanwalt- schaft zur Verfügung gestellt worden, die sich im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens mit einem Ersuchen an den BStU gewandt hatte. Eine gesonderte Statistik über die .      Herausgabe virtuell rekonstruierten Material's Wird bisher nicht gef'et, ihre Einführung ist aktuell aber vorgesehen. Insgesamt lässt sich auf Basis 4r         bislang  geringen Menge der vorliegenden virtuell rekonstruierten Unterlagen noch kein umfassendes Bild über den Wert der Unterlagen für die wissenschaftliche und persönliche Aufarbeitung der SED-Diktatur gewinnen. Zudem lässt sieh der Wert der rekonstruierten Unterlagen für die Aufarbeitung nur teils an objektiven . Maßstäben messen. Eine einheitliche Erwartungshaltung an den Wert historischer Quellen . gibt es nicht. Welche Erwartungen historische Quellen erfüllen, hängt von der jeweiligen Fra- gestellung und dem Nutzungsinteresse ab, Der Weft der Unterlagen kann daher nicht .(mir) vorn BStU    bestimmt werden,    sondern ergibt sich insbesondere durch ihre Verwendung in den verschiedensten Kontexten, sei es im wissenschaftlichen oder im gesellschaftlichen Umfeld. Gerade für vein Repression durch das MfS Betroffene sind auch einzelne rekonstruierte Dokumente von hoher Bedeutung. In den Bürgerberatungen des BStU äußern Bürgerinnen und Bürger immer wieder, dass für sie die Vollständigkeit der vom MES über sie gesammelten Informationen eine besondere Bedeutung für die persönliche Schicksalsklärung hat. Diese Erwartungshaltung kommt auch im hohen Anteil an Wiederholungsanträgen, die aktuell rund ein Drittel des Antragsaufkommens ausmachen, zum Ausdruck. Zudem äußern Betroffene Vielfach, für  sie sei es besonders wichtig, dass durch die Rekonstruktion der Akten die durch die Mitarbeiter des MES versuchte Vertuschung von Repressionen letztendlich keinen Erfolg babe. Sie wünschen sich, dass auch das     in den zerrissenen  Unterlagen dokumentierte Wirken der DDR-Geheimpolizei offengelegt wird und aufgearbeitet werden kann. Dies entspricht euch der Erwartung der Opferverbände, die in Gesprächen mit dem Bundesbeauftragten oder Mitarbeitern der Behörde immer wieder dezidiert zum Ausdruck kommt.
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.ggfiüüeig:tel'de..MtV     es die  ks      '     upteden schnoteinpeieti Thi die etifivrie ' ere Bufgerintieii und  Urgr, 8ftehtlielie §iplieh; ,Medien und Wi4senäpliet zur Verfflgung zu •Mit freundliehon Griigeti 1
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I Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen               Die Beauftragte der Bùndesregierung des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen                     für Kultur und Medien Deutschen Demokratischen Republik Eing.:        1O. Aug,       2015 Ani. A9(eir BStU, 10106 Berlin HAUSANSCHRIFT     Karl-Liebknecht-Str. 31 / 33, 10178 Berlin POSTANSCHRIFT     10106 Berlin Die Beauftragte der Bundesregierung INTERNET   www.bstu.de für Kultur und Medien TEL  030 / 2324 - 6295 Referate K 14 und K 46                                                 FAX  030 / 2324 - 7749 Graurheindorfer Straße 198                                BEARBEITET VON    Dr. Juliane Schütterle 53117 Bonn                                                           E-Mail Juliane.Schuetterle@bstu.bund.de MEIN ZEICHEN   ZV 4/ vReko - 135101 iTREFF  Fortführung der Virtuellen Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen BEZUG    Neuausrichtung des Forschungsauftrags B2.41 >- 3135 / 06 / 061 DATUM    05.08.2015 Die virtuelle Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen ist eine weltweit einzigartige Aufga- benstellung. Im Oktöber 2013 konnte das Fraunhofer Institut Mr Produktionsanlagen und Kw> struktionstechnik (IPK) mit der Abnahme des Meilensteins M 7nachweisen, dass der gesamte RekonstruktionsWorkflow mit allen Modulen (u. a. scannen und virtuell puzzeln) funktioniert. Seither wurden rund 40.000 Einzelseiten (Stand: Juli 2015) zusammengesetzt und an den BStU übergeben. Die prinzipielle Funktionsfähigkeit des Gesaintsystems und der bisherige Ausstoß virtuell gepuzzelter Seiten dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das System noch nicht für sehr große Verarbeitungsmengen in kurzer Zeit geeignet ist. Der Meilenstein M 8wird mit dem derzeitigen San-      Modul nicht-erreicht werden. Das Fraunhofer IPK hat erklärt, damit das Scanning der noch ausstehenden 377 Säcke unter wirtschaftlichen Bedingungen in .einem absehbaren Zeitraum nicht leisten zu können. Ohne die Herstellung der Digitalisate sei in Folge die ebenso zum Inhalt des Meilensteins M 8gehörende virtuelle Rekonstniktiön dieser Säcke auch nicht zu leisten. Darüber hinaus wird der Meilenstein ME 4nicht erreicht werden, da dafiir die Rekonstruktion einer sehr großen Anzahl virtuell rekonstruierter Unterlagen, mithin die Abnahme des Meilensteins M 8Voraussetzung wäre. Daher ist es sinnvoll, den alten Forschungsauftrages zu beenden und in einen neuen For- schungsauftrag zu überführen. Die aufgrund der nicht erfüllten Meilensteine M 8 und ME 4 auch nicht fällig gewordenen Mittpl könnten für die Wiederaufnahme des Scan-                            Betriebs mit dem Altsystem und damit die Weiterfiihrung der Rekonstruktion verwendet werden. Gleichzei- tig könnte in diesen neuen Forschungsauftrag auch die Entwicklung der neuen Digitalisierungs- straße eingebettet werden, für die im BStU-Haushalt 2015 zusätzliche Haushaltsmittel etatisiert sind. Mit der Errichtung der neuen Scantechnologie, die robust genug fir den Massenbetrieb ist und einen höheren Automatisierungsgrad im Gesamtprozess ermöglicht, soll eine Beschleunigung des Systems erreicht werden. Es hat sich gezeigt, dass der bisher genutzte Scanner der 2. Gene-
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ration nicht leistungsstark genug ist, um hunderttausende Schnipsel in einem absehbaren Zeit- raum verarbeiten zu können. Hinzu kommt, dass er - marktüblich - mit einer Flächenkamera SEITE 2VON 6 ausgerüstet ist, so dass sowohl Schattenbildungen als auch eine mangelnde Farbechtheit festge- stellt wurden. Diese Fehler müssen heute zeitaufwändig wieder herausgerechnet werden, um zu einem vertretbaren Puzzle-  Erfolg _zu kommen. Die neue Digitaliserungsstraße soll genau diese Schwächen beheben. Aber auch mit ihr ist nur der. eine Arbeitsschritt - vom physischen zum digital vorliegenden Schnipsel - zu leisten. Dies zwar in sehr viel besserer Qualität und erheb- lich schneller, die neue Digitaliserungsstraße ist aber keine komplett neue „Schnipselma- schine". Die Rekonstruktionssoftware setzt Wie bisher beim Schnipselabbild an. Der BStU steht mit dem Beschaffungsamt des BMI, dem, Fraunhofer IPK und der BKM im Gespräch zur Fortführüng des Projektes viieko. Grundlage ist u, a. die vom Fraunhofer IPK verfasste Projektskizze vom 29. Januar 2015. Darin wird eine teilautomatisierte Digitalisie- rungsstraße mit zwei Zuführlinien skizziert, die in eine Entwickhings- und Aufbauphase ge- gliedert ist. Die erste Phase umfasst die Entwicklung einer prototypischen Digitalisierungs- straße und der ePuzzler-Software 2.0 (Laufzeit ca. zwei Jahre). Für die Aufbauphase beschreibt das Fraunhofer IPK die Installation der Anlage für den produktiven Einsatz, die Entwicklung der BStU-spezifischen TraCkingSoftware sowie die Integration der ePuzzler-Software 2.0 (Laufzeit ca. ein Jahr). Für die Zeit bis zur Einsatzreife der neuen Digitalisierungsanlage hält der Bel eine Wieder- aufnahme der Digitalisierung mit dem derzeitigen Scanner (Alt-System) und damit eine Weiter- fühnmg des Rekonstruktionsprozesses für sinnvoll. Um die Kosten flit. diese Interimslösung decken zu können, schlägt der BStU eine Neuausrichtung des bestehenden Forschungsauftrages vor. Dafür sollen die noch nicht abgeflossenen Mittel aus den vergangenen Jahren verwendet werden (Meilensteine M 8und ME 4- siehe auch mein Schreiben vorn 23. -April 2015). Insgesamt Wurde bisher der Inhalt von 23 SäCken digitalisiert. Davon konnten elf Säcke bereits virtuell rekonstruiert und vom BStU übernommen werden. Der BStU schätzt ein, dass die Rekonstruktionsbearbeitungszeit für die noch ausstehenden zwölf Säcke ca. zehn - zwölf Mo- nate in Anspruch nehmen wird: Die Rekonstruktion der derzeit vorliegenden Digitalisate wird somit voraussichtlich bis spätestens Mine 2016 abgeschlossen sein. Die Entwicklung der neuen teilautomatisierten Scanstraße yvird jedoch nach Aussagen des Fraunhofer IPK ca. drei bis dreieinhalb Jahre dauern. Selbst wenn der. Abschluss des Forschungsauftrages für die neue Digitalisierungsstraße noch im vierten Quartar 2015 gelänge, würde diese neue Anlage erst Ende 2018 oder Mitte 2019 in Betrieb genommen werden können. Ohne die Weiterführung der Digitalisierung und RekonStruktion mit dem derzeitigen Alt-System zumindest auf kleinem Niveau entstünde so eine zeitliche Lücke von zweieinhalb bis. drei Jahren. Ein Aussetzen der virtuellen Rekonstruktion über einen längeren Zeitraum hält der BStU aus mehreren Gründen für nicht zielführend. Zum einen, weil der ePuzzlet -als lernendes System aufgebaut ist. Ohne Weiterführüng der Rekonstruktion kann das Rekonstruktionssystem nicht weiterentwickelt • werden. Nach Be- triebsaufnahme der neuen bigitalisierüngsstraße ständen Weiterentwicklungen des ePuzzlers, die zu diesem Zeitpunkt 'schon lange hätten durchgeführt sein können, . nicht zur Verfügung. Zum anderen wäre auch die Erschließungstätigkeit Von virtuell wiederhergestellten Unterlägen im BStU-Archiv und damit -die mögliche Schließung von Lücken : in der Überlieferung miter-
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brochen. Außerdem ergänzt die virtuelle Rekonstruktion auch die manuelle Rekonstruktion. Auch her gäbe es einen Bruch. SEITE 3VON 6 Darüber hinaus würde mit" dem damit verbundenen Wegfall der Tätigkeit von Archivaren des BStU im Fraunhofer IPK zudem ein über viele Jahre erarbeitetes Erfahrungswissen und Know- how verloren gehen. Derzeit sind vier Archivare der Entgeltgruppe 9b TVöD mit einem PKSL. Jahreswert Von zusammen rund 240 IT eingesetzt. An den sogenannten Lektoratsarbeitsplätzen unterstützendié Archivare des BStU die Arbeit der Rekonstruktionssoftware „e13)     17.71er". Die an - den -Lektoratsarbeitsplätzen genutzte, vom Fraunhofer IPK entwickelte PC-Anwendung ist äußerst komplex. Es handelt sich um ein Spezialprogramm zur Qualitätssicherung und interak- tiven Rekonstruktion der Digitalisate und erfordert eine außergewöhnlich hohe Konzentration bei der Bildschirmarbeit. Dabei wird unter Qualitätssicherung das Überprüfen aller automatisch vom System gepuZzelten Seiten auf Richtigkeit / Vollständigkeit am Bildschirm verstanden. Das interaktive Puzzeln im Dialog mit der Software beinhaltet hingegen, dass alle systemseitig ,als nicht hundertprozentig sicher eingestuften gekoristruktionen den Archivaren des BStU an den Lektoratsarbeitsplatzen vom System mit einem Rekonstruktionsvorschlag zur Entscheidung vorgelegt werden. Die Archivare des BStU müssen daher im Rahrnen des interaktiven Rekon- strirktionsprözesses Zusammenhänge einordnen sowie analytisch durchdringen können. Der Arbeit der' Rekonstruktionssoftware „ePn7.71er" liegt ein mehrschichtiges Ebenen-Modell zugrunde. Mit der Software Werden ausgehend vom Schadensbild (u. a. Größe und Form der Schnipsel, Papierart und -farbe, Risskanten, Schriftart und -farbe) verschiedenste Informationen erzeugt. Die richtige Interpretation dieser . InformatiOn ist fir eine ausbalancierte und zielge- richtete Abarbeitung der Säcke, die als sog. Transport- und Verarbeitungsnummer (TVN) in das System . eingesteuert Werden, notwendig. Die Archivare müssen u. a. in den verschiedenen PU771e-Ebenen eine sehr große Anzahl von Parametern mit sehr kleinen Skalierungsschritten individuell einstellen (hier ist ein sehr großes Erfahrungswissen unabdingbar), um. so auch auf den jeweiligen Puzzle-  Erfolg im .automatisierten Prozess einzuwirken. Für diese Tätigkeit ist ein ausgeprägtes theoretisches Wissen über die Arbeitsweise der Soft- Ware und den Gesarntworkflow nötig. Die dynamische WeiterentwiCklung der Software er- fordert ein hohes Maß an Flexibilität. Jede Interaktion mit dem System ist dabei eine system- relevante Entscheidung, die den weiteren Workflow unurnkehrbar steuert. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass die vollständige Einarbeitung in die Anwen- dung mindestens ein Jahr dauert. Ein mehrjähriges Aussetzen der LektOratsarbeit im Fraunhofer IPK   würde dazu führen, dass nach Fertigstellung der neuen Digitalisierungsstraße dieses drin- gend benötigte Know-how wieder aufgebaut werden müsste. Folglich würde der Output an rekonstruiertem Material, zumindest während der ersten beiden Jahre, trotz schnellerer Digitali- sierung zwangsläufig geringer ausfallen. Aber nicht nur beim BStU, auch im Fraunhofer IPK gäbe es nach dessen Aussage bei einer zeitweiligen Unterbrechung der Rekontruktion einen erheblichen Verlust an Erfahrungswissen. Derzeit verfügen mehrere wissenschaftliche Mitarbeiter beim Fraunhofer IPK über das not- wendige Erfahrungs- / Fachwissen, die für die Weiterentwicklung und Betreuung der Lekto- ratsarbeitsplätze eingesetzt werden. Diese Mitarbeiter haben entweder einen ingenieurtechni-, schen, mathematischen oder naturwissenschaftlichen Hochschulabschluss und verfügen über fundierte kenntnisse in der EntWicklung und Implementierung paralleler, skalierbaier sowie quasi-echtzeitfähiger Softwaresysteme. Zudem zeichnet diese Mitarbeiter eine über Jahre erär-
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beitete.und weit über dem Durchschnitt liegende Expertise in der Entwicklung und Implemen- tierung komplexer Algorithmen und Verfahren der Bildverarbeitung aus: Die generellen An- SEITE 4VON 6 forderungen an die zu entwickelnde, und zu betreuende Rekonstruktionssoftware erfordern unbedingt ein tiefgreifendes Verständnis der für zeitkritische und hardwarenahe Programmie- rung benötigten Prograrnmiersprache C/C++ sowie in Teilen der Prozessor- und Speicherar- chitektur-nahen Programmiersprache Assembler'. Weder die , Vermittlung von Kenntnissen in den genannten Programmiersprachen noch die Lehre der in der Rekonstrt4ionstechnik anzu- wendenden Bildverarbeitun  . g gehören in der benötigten. fachlichen Tiefe zum Standardreper- toire der entsprechend fachlich qualifizierenden Studiengänge. Die Entwicklung der Rekonstruktionssoftware de's Fraunhofer IPK benötigt in vielen Teilberei- chen auch das Feedback der Archivare des BStU. Wesentliche Abschnitte des kontextsensitiven Workflows des Rekonstruktionssysterns basieren aid überwacht-lernenden Verfahren, in denen Klassifikatoren mit Hilfe so genannter Support Vector Machines (SVM) auf Grundlage der real zu verarbeitenden Daten dahingehend trainiert werden, bei zweifelhaften Rekonstruktionen möglichst fehlerarme Entscheidungen zu treffen. Die Basis jeder SVM bilden so genannte Trainingsdatensätze, für dessen Rekonstruktionskandidaten bekannt ist, welcher Klasse sie angehören: Jeder. Rekonstruktionskandidat kann als Vektor im n-äimensionalen Vektorraum (n ist abhängig von der Anzahl der vom jeweiligen Klassifikator verwendeten Merkmale) darge- stellt werden. Aufgabe der SVM ist nun das Finden einer so genannten Hyperebene, die den Vektorraum in die .zwei Klassen "RekOnstrUktionskandidat matcht l/ Rekonstruktionskandidat matcht niche teilt. Abhängig .davon, auf welcher Seite der Hyperebene sich Rekonstruktions- kandidaten befinden, wird dann - stark vereinfacht forinuliert - im Rekonstrukt -  ionsworkflow die Entscheidung getroffen, ob eine Paarung automatisch zusammengepilz7elt, einem BStU- Archivar am Lektoratsarbeitsplatz zur Begutachtung angezeigt oder automatisch abgelehnt werden soll. Paärungen, die am Lektoratsarbeitsplatz.angezeigt und von den BStU-Archivaren bestätigt oder abgelehnt werden müssen, sind so genannte "fragwürde Vorschläge". Vereinfacht formuliert "vermutet" das Rekonstruktionssystem, dass ein Kandidat korrekt ist, ist sich dabei jedoch "unsicher". Fällt bei einer Unterbrechung des Rekonstruktionsbetriebes das Feedback der Archivare des BStU weg, kann per se in diesem Zeitraum keine Entwicklung bzw. Adap- tion der lernenden Klassifikatoren erfolgen. Bei einer mehrjährigen Unterbrechung der kontinuierlichen Weiterentwicklung des ePuzzlers des Fratinhofer IPK auch aufgrund des fehlenden Z'eedbacks durch die Archivare des BStU müssen nach: Wiederaufnahme des Prozesses mindestens drei wissenschaftliche Mitarbei- ter/innen komplett neu eingearbeitet werden - die Verfügbarkeit der Mitarbeiter/innen mit der oben genannten Expertise am dann vorherrschenden Arbeitsmarkt vorausgesetzt. Die Einar- beitungszeit beträgt gemäß Fraunhofer IPK filr diese hochkomplexen Aufgaben mindestens zwei Jahre, ohne dass danach ein mit heute vergleichbares Erfahrüngswissen vorliegt. Das Fraunhofer IPK veranschlagt pro wissenschaftlichem Mitarbeiter 140 i€ / Jahn Daraus ergibt sich folgende Berechnung, die in der nachstehenden Tabelle aufgeschlüsselt ist: Die Kosten fuir die Wiederaufnahme und Durchführung der Digitalisierung / Rekonstruktion mit dem derzeitigen System .belaufen sich für drei Jahre (Entwicklungszeit der neuen Scan straße) auf rund 1.380 Tf. Demgegenüber würden bei einem Abbruch der Digitalisierung und einem Aussetzen der Rekonstruktion die unbedingt notwendigen Einarbeitungskosten nach Matching = Zuordnen und zusammensetzen von Schnipseln
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