Erlangen

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NATIONALE

 

Das Integrierte Klimaschutzkonzept Gefördert durch: KLIMASCHUTZ
wurde erstellt von: INITIATIVE
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ai, für Umwelt, Naturschutz, Er
A Bau und Reaktorsicherheit
energievision
ip aufgrund eines Beschlusses

des Deutschen Bundestages
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INTEGRIERTES KLIMASCHUTZKONZEPT STADT ERLANGEN Integriertes Klimaschutzkonzept Integriertes Klimaschutzkonzept für die Stadt Erlangen Im Auftrag der           Stadt Erlangen Schuhstraße 40 91052 Erlangen Ansprechpartner          Amt für Umweltschutz und Energiefragen M.A. Lena Jakob Bearbeitet von           Energievision Franken GmbH Hainstraße 14 96047 Bamberg Ansprechpartner          Dipl.-Ing. (FH) Jana Zapf Gefördert durch          die nationale Klimaschutzinitiative Bundesministerium für Umweltschutz, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Bearbeitungszeitraum: April 2015 bis Mai 2016 gedruckt auf 100 % Recycling-Papier Seite 1
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INTEGRIERTES KLIMASCHUTZKONZEPT STADT ERLANGEN für die Stadt Erlangen Seite 2
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INTEGRIERTES KLIMASCHUTZKONZEPT STADT ERLANGEN Grußwort Grußwort Liebe Leserinnen und Leser, die Sicherung unserer Lebensgrundlagen erfordert globales wie auch lokales Handeln. Die Stadt Erlangen stellt sich dieser Verantwortung und ergreift die Initiative bei einer der größten Herausforderungen unserer Zeit. Offiziell festgeschrieben wurde das Ziel, die Energiewende in Erlangen umzusetzen, mit dem Stadtratsbeschluss am 8. Dezember 2011. Das Integrierte Klimaschutzkonzept ist ein Baustein auf diesem Weg. Es analysiert, wie viel Energie in Erlangen verbraucht wird, welche Potenziale vorhanden sind und welche Maßnahmen ergriffen werden können. Auch wenn weniger als 2% der lokalen CO2–Emission durch städtische Einrichtungen erzeugt werden, kommt der Stadtverwaltung eine besondere Verantwortung zu. Sie setzt eigene Projekte um, übernimmt eine Vorbildfunktion und stellt Weichen für die gesamtstädtische Entwicklung, beispielsweise bei der Bebauungs- und der Verkehrsplanung. Ein derart großes und langfristig angelegtes Ziel setzt eine breite Beteiligung der Stadtgesellschaft voraus. Aus diesem Grund haben wir bei der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes einen besonderen Schwerpunkt auf die Akteursbeteiligung gelegt. Vertreter der Stadtverwaltung, der städtischen Tochterunternehmen, der lokalen Wirtschaft, von Vereinen und Initiativen sowie der Bürgerschaft haben intensiv diskutiert und ihre Ideen und Bedürfnisse eingebracht. Dafür gilt Ihnen unser herzlicher Dank! Die Energiewende wird oft als „Dreisprung“ bezeichnet, der drei aufeinander aufbauende Schritte beinhaltet. Vordringlichstes Ziel ist die Einsparung von Energie, nachfolgend soll die benötigte Energie so effizient wie möglich genutzt werden. Als letzter Baustein ist vorgesehen, den noch vorhandenen Bedarf durch erneuerbare Energien zu decken. Erlangen ist eine wachsende Stadt mit überdurchschnittlich vielen Einpendlern. Dass trotz Wachstum sektorale Einsparungen erreicht werden konnten, ist als erster Erfolg zu rechnen. Klar ist dabei, dass Erlangen als kreisfreie Kommune die Energiewende nicht isoliert meistern kann. Erneuerbare Energien sind an Flächenpotenziale gebunden. Daher wird die Vernetzung zwischen Stadt und Land in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen. Das Klimaschutzkonzept ist ein Gemeinschaftsvorhaben – und auch seine Umsetzung wird alle Akteure fordern. Wir haben das Projekt unter das Motto „Die Rolle deines Lebens“ gestellt. Denn Sie alle spielen eine wichtige, ganz individuelle Rolle, die über den Erfolg mitentscheiden wird. Dr. Florian Janik                                    Susanne Lender-Cassens Oberbürgermeister                                           Bürgermeisterin Seite 3
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INTEGRIERTES KLIMASCHUTZKONZEPT STADT ERLANGEN Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsverzeichnis Grußwort ............................................................................................................................................. 3 1   Inhaltsverzeichnis ......................................................................................................................... 4 2   Fachbezeichnungen ..................................................................................................................... 8 2.1    Benennung von Ämtern, Fachstellen, Institutionen ................................................................ 8 2.2    Abkürzungsverzeichnis.......................................................................................................... 9 2.3    Statistische Grundlagen ...................................................................................................... 10 3   Zusammenfassung/ Handout...................................................................................................... 11 4   Energie- und THG-Bilanz ........................................................................................................... 20 4.1    Datengrundlage ................................................................................................................... 20 4.2    Endenergieverbrauch .......................................................................................................... 23 4.3    Entwicklung der einzelnen Energieträger ............................................................................ 24 4.4    Energieverbrauch nach Sektoren ........................................................................................ 27 4.4.1      Kommune ..................................................................................................................... 27 4.4.2      Wirtschaft ..................................................................................................................... 27 4.4.3      Private Haushalte ......................................................................................................... 28 4.4.4      Verkehr ........................................................................................................................ 28 4.5    Zusammenfassung und Wertung der aktuellen Energie- und CO2-Bilanz ............................ 29 4.6    Indikatorenset...................................................................................................................... 30 4.7    Energieinfrastruktur ............................................................................................................. 32 4.7.1      ESTW – Erlanger Stadtwerke GmbH............................................................................ 32 4.7.1.1        Versorgung mit Elektrizität..................................................................................... 32 4.7.1.2        Versorgung mit Erdgas.......................................................................................... 34 4.7.1.3        Versorgung mit Wärme ......................................................................................... 35 4.7.1.4        Wasser, Stadtbus, Bäder....................................................................................... 35 4.7.1.5        Energieeinsparung – Öffentlichkeitsarbeit ............................................................. 36 4.7.2      Entwässerungsbetrieb Erlangen ................................................................................... 36 4.7.2.1        Energieverbrauch .................................................................................................. 37 4.7.2.2        Ausbaukonzeption 2030 ........................................................................................ 37 4.7.2.3        Abwassernetz........................................................................................................ 39 4.7.3      Abfall ............................................................................................................................ 39 4.7.3.1        Abfallaufkommen .................................................................................................. 40 4.7.3.2        Nachhaltigkeit........................................................................................................ 41 5   Mobilität ...................................................................................................................................... 42 5.1    Klimaschutz und Mobilität .................................................................................................... 42 5.2    Ist-Situation in der Stadt Erlangen ....................................................................................... 43 Seite 4
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INTEGRIERTES KLIMASCHUTZKONZEPT STADT ERLANGEN Inhaltsverzeichnis 5.2.1     Fahrradfreundliche Stadt ..............................................................................................44 5.2.2     Pendlerbeziehungen .....................................................................................................45 5.2.3     Verkehrsaufwand und Modal Split ................................................................................46 5.2.4     Verkehrsentwicklungsplan ............................................................................................47 5.3    Möglichkeiten der Verkehrsvermeidung und -verlagerung...................................................48 6   Energieeinsparung ......................................................................................................................50 6.1    Kommune ............................................................................................................................50 6.1.1     Städtische Liegenschaften ............................................................................................50 6.1.1.1     Einsparungspotenzial in städtischen Gebäuden ....................................................51 6.1.1.2     Einsparungsbeispiele Strom ..................................................................................52 6.1.2     Straßenbeleuchtung .....................................................................................................54 6.1.3     Klärwerk .......................................................................................................................58 6.1.4     Zusammenfassung kommunales Einsparpotenzial .......................................................58 6.2    Private Haushalte ................................................................................................................59 6.2.1     Beispiele der Energieeinsparung ..................................................................................59 6.2.1.1     Heizenergie ...........................................................................................................59 6.2.1.2     Stromeinsparung ...................................................................................................64 6.2.1.3     Gebäudesanierung ................................................................................................66 6.2.2     Einsparungspotenzial privater Haushalte ......................................................................71 6.3    Wirtschaft.............................................................................................................................72 6.3.1     Einsparungsfelder der Wirtschaft ..................................................................................73 6.3.2     Einsparungspotenzial der Wirtschaft .............................................................................74 6.4    Zusammenfassung Energieeinsparung ................................................................................75 7   Erneuerbare Energien in der Stadt Erlangen...............................................................................76 7.1    Entwicklung der erneuerbaren Energien allgemein ..............................................................76 7.2    Erneuerbare Energien im urbanen Raum.............................................................................79 7.3    Aktueller Bestand an Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien .................................80 7.3.1     Stromproduktion ...........................................................................................................80 7.3.2     Wärmeproduktion .........................................................................................................82 7.3.2.1     Solarthermie ..........................................................................................................83 7.3.2.2     Holz .......................................................................................................................83 7.3.2.3     Wärmepumpen ......................................................................................................84 7.4    Energieerzeugungspotenziale ..............................................................................................84 7.4.1     Potenzialermittlung .......................................................................................................85 Seite 5
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INTEGRIERTES KLIMASCHUTZKONZEPT STADT ERLANGEN Inhaltsverzeichnis 7.4.2     Ertragspotenziale ......................................................................................................... 86 7.4.3     Analyse Biomasse ........................................................................................................ 88 7.4.3.1     Biomasse – Holz ................................................................................................... 88 7.4.3.2     Biomasse – Energiepflanzen ................................................................................. 89 7.4.3.3     Biomasse – KUP ................................................................................................... 90 7.4.3.4     Biogener Abfall ...................................................................................................... 91 7.4.4     Analyse Geothermie ..................................................................................................... 93 7.4.4.1     Tiefe Geothermie .................................................................................................. 93 7.4.4.2     Oberflächennahe Geothermie ............................................................................... 93 7.4.5     Analyse Solarenergie ................................................................................................... 96 7.4.5.1     Freiflächenphotovoltaik ......................................................................................... 96 7.4.5.2     Dachflächen .......................................................................................................... 99 7.4.6     Analyse Wasserkraft .................................................................................................. 100 7.4.7     Analyse Windkraft ...................................................................................................... 101 7.5    Energiebilanz erneuerbarer Energien ................................................................................ 105 7.5.1     Gegenüberstellung: Ist Situation versus mögliche Potenziale ..................................... 105 7.5.2     Energieströme und Wertschöpfung ............................................................................ 108 7.5.3     Handlungsoptionen für die Stadt Erlangen im Bereich der erneuerbaren Energien .... 110 8   Prognosen und Szenarien ........................................................................................................ 112 8.1    Prognose der Energieverbrauchsentwicklung .................................................................... 112 8.1.1     Stromverbrauch .......................................................................................................... 113 8.1.2     Wärmeenergieverbrauch ............................................................................................ 113 8.2    Zukünftige Energieversorgung durch erneuerbare Energieträger ...................................... 114 8.2.1     Szenario-Methodik ..................................................................................................... 114 8.2.2     Szenario-Analyse ....................................................................................................... 116 8.2.3     Basis-Szenario ........................................................................................................... 117 8.2.4     Klimaschutz-Szenario ................................................................................................. 118 8.3    Ergebnisse der Szenario-Analyse ..................................................................................... 119 8.4    Vergleich zur europäischen Leitzielsetzung und Energiewende-Zielen der Stadt Erlangen 122 9   Akteure des Klimaschutzes ...................................................................................................... 123 9.1    Akteursanalyse .................................................................................................................. 123 9.2    Akteursbeteiligung ............................................................................................................. 125 9.2.1     Klimaschutzkampagne ............................................................................................... 126 9.2.2     Öffentliche Veranstaltungen ....................................................................................... 126 Seite 6
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INTEGRIERTES KLIMASCHUTZKONZEPT STADT ERLANGEN Inhaltsverzeichnis 9.2.3      Runde Tische ............................................................................................................. 128 9.3    Zusammenfassung der Akteursbeteiligung ........................................................................ 133 10 Klimaschutz - Maßnahmen ....................................................................................................... 134 10.1   Bisherige Maßnahmen und Aktivitäten ............................................................................... 134 10.2   Der Maßnahmenkatalog .................................................................................................... 135 10.2.1     Erläuterung der Maßnahmenblätter ............................................................................ 136 10.2.2     Maßnahmen Zeitschiene ............................................................................................ 138 10.2.3     Maßnahmenblätter...................................................................................................... 139 10.2.3.1       Öffentlichkeitsarbeit und Management ................................................................. 139 10.2.3.2       Kommunale Regelungen ..................................................................................... 151 10.2.3.3       Gebäudetechnik .................................................................................................. 158 10.2.3.4       Energieinfrastruktur und erneuerbare Energien .................................................. 160 10.2.3.5       Verkehr ................................................................................................................ 167 11 Controlling-Konzept .................................................................................................................. 173 12 Kommunikations- und Verstetigungsstrategie ........................................................................... 179 12.1   Kommunikation .................................................................................................................. 179 12.2   Koordination ...................................................................................................................... 180 12.3   Kooperation ....................................................................................................................... 181 13 Quellen ..................................................................................................................................... 183 Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................................... 190 Tabellenverzeichnis ......................................................................................................................... 192 Anhang ............................................................................................................................................ 193 Seite 7
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INTEGRIERTES KLIMASCHUTZKONZEPT STADT ERLANGEN Fachbezeichnungen 2 Fachbezeichnungen 2.1      Benennung von Ämtern, Fachstellen, Institutionen Tabelle 1: Benennung von Fachstellen im Konzept Nr.            Umfassende Bezeichnung                                       Kurzform im Konzept 11 Personal- und Organisationsamt                               Personalamt 13 Bürgermeister- und Presseamt                                 Pressestelle 14 Revisionsamt                                                 Revisionsamt 17 eGovernment-Center                                           eGov 20 Stadtkämmerei                                                Kämmerei 23 Liegenschaftsamt                                             Liegenschaftsamt 24 Amt für Gebäudemanagement                                    GME 30 Rechtsamt                                                    Rechtsamt 31 Amt für Umweltschutz und Energiefragen                       Umweltamt 32 Ordnungs- und Straßenverkehrsamt                             Ordnungsamt 33 Bürgeramt                                                    Bürgeramt 34 Standesamt                                                   Standesamt 37 Amt für Brand- und Katastrophenschutz                        Katastrophenschutz 39 Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung           Veterinäramt 40 Schulverwaltungsamt                                          Schulamt 41 Amt für Soziokultur                                          Amt für Soziokultur 42 Stadtbibliothek                                              Stadtbibliothek 43 Volkshochschule                                              VHS 44 Theater                                                      Theater 45 Stadtarchiv                                                  Stadtarchiv 46 Stadtmuseum                                                  Stadtmuseum 47 Kulturamt                                                    Kulturamt 50 Amt für Soziales, Arbeit und Wohnen                          Amt für Soziales 51 Stadtjugendamt                                               Jugendamt 52 Sportamt                                                     Sportamt 61 Amt für Stadtentwicklung und Stadtplanung                    Stadtplanungsamt 63 Bauaufsichtsamt                                              Bauamt 66 Tiefbauamt                                                   Tiefbauamt Abt. WA        Wirtschaftsförderung und Arbeit                              Wirtschaftsförderung BTM            Beteiligungsmanagement                                       Beteiligungsmanagement EB 77          Betrieb für Stadtgrün, Abfallwirtschaft und Straßenreinigung Eigenbetrieb Stadtgrün EBE            Entwässerungsbetrieb                                         Entwässerungsbetrieb PET            Projektentwicklungsteam                                      Projektentwicklungsteam Institutionen: Abk.           Bezeichnung                                                  Kurzform im Konzept ESTW           Erlanger Stadtwerke AG                                       ESTW GEWOBAU Erlangen - Wohnungsbaugesellschaft der Stadt GEWOBAU                                                                     GEWOBAU Erlangen mbH Seite 8
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INTEGRIERTES KLIMASCHUTZKONZEPT STADT ERLANGEN Fachbezeichnungen 2.2  Abkürzungsverzeichnis BAFA        Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BHKW        Blockheizkraftwerk BMUB        Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ECOSPEED Energie- und Treibhausgas – Bilanzierungsprogramm EE          Energetisches Einzelelement EEG         Erneuerbare-Energien-Gesetz EFH         Einfamilienhäuser EmoG        Elektromobilitätsgesetz EnEV        Energieeinsparverordnung EnMS        Energiemanagementsystem EW          Einwohner EWS         Erdwärmesonde FFH         Fauna-Flora-Habitat FNP         Flächennutzungsplan GEMIS       Globales Emissions-Model integrierter Systeme GHD         Gewerbe, Handel, Dienstleistung GHDI        Gewerbe, Handel, Dienstleistung, Industrie GIS         Geographisches Informationssystem GuD-Anlage Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk GWWP        Grundwasser-Wärmepumpe HQL         Hochdruck-Quecksilberdampfleuchten HWK         Handwerkskammer IHK         Industrie- und Handelskammer KfW         Kreditanstalt für Wiederaufbau KMU         Kleine und mittlere Unternehmen KUP         Kurzumtriebsplantage KWK         Kraft-Wärme-Kopplung LCA         Life-Cycle-Assessment (engl. für “Lebenszyklus- Analyse”) Seite 9
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