2012-mv-physik-aufgaben

Dieses Dokument ist Teil der Anfrage „[IFG] Abituraufgaben der Fächer Mathe, Deutsch und Physik 2012 - 2017

Diese Anfrage wurde als Teil der Kampagne „Frag sie Abi!“ gestellt.

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Mecklenburg-Vorpommern Zentralabitur 2012 Physik Aufgaben
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Abitur 2012 Physik                                                               Seite 2 Hinweise für die Schülerinnen und Schüler Aufgabenwahl Die vorliegende Arbeit besteht aus den Prüfungsteilen A und B. Alle Prüfungsteilnehmer bearbeiten den Teil A. Es besteht die Wahlmöglichkeit zwischen den Aufgaben A3.1 und A3.2. Prüfungsteilnehmer, die die Prüfung unter erhöhten Anforde- rungen ablegen, bearbeiten zusätzlich den Prüfungsteil B. Hier besteht die Wahlmöglichkeit zwischen den Aufgaben B1 und B2. Bearbeitungszeit Die Bearbeitungszeit beträgt 240 Minuten für den Teil A und weitere 60 Minutenfür den Teil B. Es werden zusätzlich 30 Minuten für die Wahl der Aufgaben gewährt. Hilfsmittel ein an der Schule zugelassenes Tafelwerk ein an der Schule zugelassener Taschenrechner ein Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung Schülerinnen und Schüler, deren Muttersprachenicht die deutsche Spracheist, könnenals zusätzliches Hilfsmittel ein zweisprachiges Wörterbuchin gedruckter Form verwenden. Näheres regelt die Schule. Sonstiges Die Lösungensindin einer sprachlich einwandfreien und ma- thematisch exakten Form darzustellen. Alle Lösungswege müssenerkennbarsein. Grafische Darstellungen sind auf Millimeterpapier anzuferti- gen. Entwürfe können ergänzend zur Bewertung nur herangezo- gen werden, wenn sie zusammenhängend konzipiert sind und die Reinschrift etwa drei Viertel des erkennbar ange- strebten Gesamtumfanges umfasst. Maximal zwei Bewertungseinheiten können zusätzlich verge- ben werden bei sehr guter Notation und Darstellung, bei ele- ganten, kreativen und rationellen Lösungswegen sowie bei vollständiger Lösungeiner zusätzlichen Wahlaufgabe. Maximal zwei Bewertungseinheiten können bei mehrfachen Formverstößen abgezogen werden. Alle Prüfungsunterlagen sind geschlossen zurück zu geben.
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Abitur 2012 Physik                                                             Seite 3 Aufgabe A 1          Kräfte und Energieumwandlungen                   (15 BE) Der Begriff Bungee Jumping bezeichnet eine mo- derne Extremsportart, bei der man von einem ho- hen Bauwerk kopfüber in die Tiefe springt. Der             4 freie Fall wird von einem Gummiseil, das am Kör- hu per des Springers und der Absprungplattform be- festigt ist, über dem Untergrund elastisch abge- bremst. Vernachlässigen Sie bei den folgenden Aufgaben hi,   son... n....n. alle Reibungsvorgänge und die Masse desSeiles. Die springende Personmit einer Masse von 80 kg soll als Massenpunkt betrachtet werden. Der Ab- h2 beresununnnnerengsanenn sprung erfolgt aus der Höhe ho = 50 m. Im ersten Abschnitt beschleunigt die Gewichts- kraft die springende Person, bis das Seil aufseine yg normale Länge von 20 m in der Höhe h, gestreckt ist. Im zweiten Abschnitt setzt die Dehnung des Gummiseils ein. Von diesem Mo- ment an kann es mit einer Feder verglichen werden. Esgilt ein lineares Kraft- gesetz; die Federkonstante beträgt 200.N. Die beschleunigende Kraft setzt sich m dann aus der Gewichtskraft und der rücktreibenden Spannkraft zusammen. In der Höhe hz ist die maximale Dehnung des Seils erreicht. Die folgende Auf- wärtsbewegung durch die Kontraktion des Seils bleibt unberücksichtigt. 1   Berechnen Sie die Geschwindigkeit der Personin der Höheh;. 2   BegründenSie, dass zwischen den Höhenhı und ha ein Punkt A existiert, in dem sich die Kräfte kompensieren. Zeigen Sie, dass das Gummiseil im Punkt A um 3,9 m gedehntwird. 3    Beschreiben Sie die Änderungenderpotentiellen und der kinetischen Ener- gie des Springers sowie die Änderung der Spannenergie des Gummiseils vom Moment des Bewegungsbeginnsin der Höhe ho bis zur maximalen Seildehnungin der Höhe h2. Betrachten Sie dabei auch die Abschnitte to -hı, h4ı-A und A-h». BegründenSie, dass die kinetische Energie im Punkt A maximalist. 4   Zeigen Sie mit Hilfe einer Energiebilanz, dass die größte Geschwindigkeit der Person etwa 75 beträgt. 5    Die maximale Dehnung desSeils ist von der Masse der Person abhängig. Bestimmen Sie durch Gegenüberstellung der Energie im Anfangs- und Endpunkt der Bewegung die Masse eines Springers, bei der dieser gerade den Untergrund erreichen würde. Der Springer wird weiterhin als Massen- punktbetrachtet.
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Abitur 2012 Physik                                                             Seite 4 Aufgabe A2             Lichtelektrischer Effekt                  (15 BE) 1    Eine Vakuumfotozelle bildet mit einem Strommes-               ANremmeng ser einen Stromkreis. Die Vakuumfotozelle kann           I mit monochromatischem Licht verschiedenerFar-           N ben beleuchtet werden. 1.1 Erklären Sie die Entstehung des Fotostroms mit der Lichtquantenhypothese. 1.2 Die Katode der verwendeten Fotozelle besteht aus Barium (Wı = 2,52 eV). Bestimmen Sie die Grenzfrequenz, damit ein Fotostrom messbar wird. Zeichnen Sie in ein Exin(f) — Diagramm die EınsTEinsche Gerade ein. 1.3 Entscheiden und begründen Sie, ob Licht der Wellenlänge X, = 650 nm ei- nen Fotostrom auslöst. Der Stromkreis wird für die gleiche Vakuumfotozelle durch eine stellbare Spannungsquelle erweitert. Es wird UV-Licht verwendet. Das Diagramm zeigt das Ergebnis der Messung -50V..*50V des Fotostroms in Abhängigkeit von der Spannung und deren Polarität. 2.1     Lesen Sie aus dem Dia- gramm die größte Gegen- spannung ab, bei der der Fotostrom Null ist. Geben Sie damit die kine- tische Energie der emit- tierten Elektronen in eV an und ermitteln Sie die Fre- quenz der verwendeten UV-Strahlung. -3    -2     -1     0    ı  2      3      4      5 2.2     Die Lichtquelle wird näher an die Fotozelle gebracht. Skizzieren Sie die Veränderung im Diagramm und begründen Sie dies kurz. ÜbernehmenSie dazu das Diagramm als Skizze.
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Abitur 2012 Physik                                                                         Seite 5 Aufgabe A 3.1         Hemmungspendel (mit Schülerexperiment)               (15 BE) (Wahlaufgabe,alternativ A 3.2) 1 Bestimmen Sie in einem Experiment die Peri- odendauer T eines Hemmungspendels. Das Pendelsoll eine Länge von 80 cm besit- zen und um eine Höhe von 5 cm ausgelenkt werden. Als Hemmung P wird ein dünner Stab verwendet, der sich bei halber Pendel-                            R längelotrecht unter der Aufhängungbefindet.                            et Bauen Sie die Experimentieranordnung auf.          h Protokollieren Sie Ihre Messwerte. Darstellung nicht maßstabsgerecht 2 Leiten Sie die Gleichung für die Periodendauer eines Hemmungspendels T=—.| + a her. Jg         2 3 Berechnen Sie den theoretischen Wert der Periodendauer des Hemmungs- pendels und vergleichenSie diesen mit Ihrem experimentell ermittelten Wert. Diskutieren Sie mögliche Abweichungen. 4 In einem anderen Experiment wurde die Schwingung eines Fadenpendels mit einer Rolle als Hemmung an- stelle des dünnen Stabes untersucht. Das Pendel hatte | ebenfalls eine Länge von 80 cm und wurde um eine Hö- ® he von 5 cm ausgelenkt. Die Hemmung befand sich bei halber Pendellänge. Folgende Messwerte wurden ermit- 7 telt. Anzahl der Perioden        5      10      15       20 Zeitins                  7.94   15.63.| 23.25    31,25 Berechnen Sie die Periodendauer dieses Hemmungs- pendels möglichst genau. Entscheiden Sie anhand Ihrer Berechnungen, ob die obige Gleichung auch für dieses Pendel genutzt werden kann.
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Abitur 2012 Physik                                                                      Seite 6 Aufgabe A 3.2          Elektrische Ladungen                            (15 BE) (Wahlaufgabe,alternativ A 3.1) 1.    Die elektrische Aufladung eines Gegenstandes kann mit ei- nem Elektroskop nachgewiesen werden. Beschreiben Sie den Aufbau und erklären Sie die Wirkungs- weise des Gerätes. Begründen Sie, warum schon bei Annäherung eines elektrisch geladenen Gegenstandes an die Kugel des Elek- troskops ein Zeigerausschlag beobachtetwird. 2    Es wird angenommen, dass in der Atmosphäre elektri-                      Ionosphäre 5 sche Kreisläufe bestehen, die durch großräumige und zeitlich variierende Ladungstrennung in den Wolken rund um den Erdball angetrieben werden. Zwischen einer elektrisch leitfähigen positiv geladenen Schicht der mittleren Atmosphäre und der elektrisch leitfähigen negativ geladenen Erdoberfläche besteht ein Potentialunterschied von bis zu 300 kV. An der Erd- oberfläche ist infolge dessen eine mittlere Feldstärke von 200 — vorhanden. Die Ladung der Erde wird mit etwa - 1-10° C geschätzt. 2.1 Die Erde kann modellhaft zusammen mit ihrer Atmosphäre als ein natürli- cher Kondensator angesehen werden. Berechnen Sie aus den gegebenen Daten die Kapazität, den Plattenab- stand und die Plattenfläche, die sich theoretisch für einen einfachen Plat- tenkondensator mit einem homogenenFeld im Vakuum ergeben würden. 2.2 Geben Sie die Definitionsgleichung für die elektrische Feldstärke E an. Leiten Sie daraus die für das radiale elektrische Feld geltende Gleichung 1    Q E=           .— her. 4.n:£9    r? Diese     Gleichung   gilt auch   für die elektrische    Feldstärke   an    einer Kugeloberfläche. Zeigen Sie, dass die gegebenen Daten zum Erdfeld die Gleichung annähernd erfüllen. 2.3 In der Atmosphäre entstehen durch die ionisierende Strahlung der Sonne und des Gesteins der Erde aus Atomen und Molekülen der Luft positive Ionen und negative Elektronen. Die Luft ist somit kein Isolator und es kommt zu einem ständigen Ladungsausgleich. Durch die Bildung von täglich etwa 44.000 Gewittern werden negative Ladungen auf die Erdoberfläche geleitet. Gehen Sie von folgenden Annahmen aus. Durchschnittlich kommt es bei einem Gewitter zu 170 Blitzen. Ein Blitz bringt eine mittlere elektrische Ladung von 25 C auf die Erdoberfläche. Ermitteln Sie die durchschnittliche Anzahl der Blitze je Sekunde. Berechnen Sie die Zeit, in der sich die Erde auflädt.
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Abitur 2012 Physik                                                                     Seite 7 Aufgabe B 1             Radioaktiver Zerfall                            (15 BE) (Wahlaufgabe, alternativ B 2) Innerhalb der Thorium-Reihe zerfallen Nuklide Ac-228 zu Nukliden Th-228 und diese wiederum zu Nukliden Ra-224. 1       GebenSie für jeden Zerfallsvorgang eine Gleichung an. 2       Für den Zerfall von Ac-228 wurde 5 Stundenlang jeweils nach 30 Minuten die Aktivität A gemessen. Die Zählrate wurde um die Nullrate bereinigt, woraus sich die folgenden Werte ergaben. tin min              30     60|    90|   120    150      180 210    240      270      300 Ain Bq             378|    357    337    319    301      284 269    254      240      227 2.1     Ermitteln Sie auf geeignete Weise eine FunktionsgleichungA(t). GebenSie die Anfangsaktivität sowie die Zerfallskonstante an. 2.2    Ermitteln Sie die Aktivität nach 10 Stunden sowie die Zeit, nach der die Aktivität auf 1/10 der Anfangsaktivität abgesunkenist. Anzahl Die mittlere Aktivität eines radioaktiven Stoffes in einem Zeitintervall ergibt sich als Quotient aus der Anzahl der zerfallenen Kerne und dem Zeitintervall gemäß der AN Gleichung A=-—.                                                          Zeit At 3.1     Leiten Sie die für die Aktivität zum Zeitpunkt t geltende Gleichung A(t)=X-N(t) aus dem Zerfallsgesetz her. 3.2     BerechnenSie die Masse von Th-228 in einem Präparat, dessen momen- tane Aktivität von 880 MBaqausschließlich auf den Th-228-Zerfall zurück- zuführenist. Die Halbwertzeit von Th-228 ist Tı2= 1,9.
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Abitur 2012 Physik                                                                Seite 8 Aufgabe B2            Licht                                       (15 BE) (Wahlaufgabe, alternativ B 1) 1     Das schmale Lichtbündel einer Quecksilber-                           Bildschirm hochdrucklampe wird durch ein dreiseitiges Prisma spektral zerlegt. Manerkennt auf dem Bildschirm deutlich mehre- re verschiedenfarbige Linien, darunter eine blaue (Wellenlänge 435 nm), eine grüne (546 nm) und eine gelbe (578 nm). 1.1 Skizzieren Sie den weiteren Strahlenverlauf am Prisma und kennzeichnen Sie die Farben. 1.2 Erläutern Sie den Unterschied zwischen einem Linienspektrum und einem kontinuierlichen Spektrum. 2     Das gebündelte Licht dieser Quecksilber- hochdrucklampe fällt durch einen Spalt auf                    Bildschirm ein optisches Gitter mit der Gitterkonstan-              FEINE" 9? ten 1750 nm. Das Gitter befindet sich in der Mitte der Seitenfläche einer 8,2 cm langen und 8,2 cm breiten Glaswanne. Auf der gegenüberliegenden Seitenfläche be- findet sich ein Bildschirm. Die Glasdicke bleibt unberücksichtigt. Die Wanne ist zu- nächstleer. 2.1 Erklären Sie die Entstehung desInterferenzbildes auf dem Schirm. Welche Besonderheit weist es auf? 2.2 Ermitteln Sie die Anzahl der auf dem Schirm vollständig sichtbaren Linien- spektren. 2.3 Berechnen Sie den Abstandder drei Farblinien im Spektrum 1. Ordnung vom Maximum 0. Ordnung. 2.4 Die Wanne wird nun mit Wasser gefüllt. Die Brechzahl beträgt 1,33. Berechnen Sie den Abstand der gelben von der blauen Linie im Maximum erster Ordnung.
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