WD 7 – 290/06 Statistische Daten zu den Gefahren für den Fahrradfahrer

Zivilrecht, Strafrecht

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Statistische Daten zu den Gefahren für den Fahrradfahrer - Ausarbeitung - © 2006 Deutscher Bundestag                       WD 7 – 290/06
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Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages Bearbeiter Statistische Daten zu den Gefahren für den Fahrradfahrer Ausarbeitung WD 7 - 290/06 Abschluss der Arbeit: 6.12.2006 Fachbereich WD 7-Zivil-,Straf- und Verfahrensrecht, Umweltschutzrecht, Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Telefon:
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- Zusammenfassung - Eine Auswertung von Daten im Wesentlichen des Statistischen Bundesamtes ergibt Folgendes: A Statistische Angaben zu Radfahrern im Straßenverkehr- Radfahrer als Opfer, Beteiligte und Verursacherr 1. Im Zeitraum 2001 bis 2005 sank die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Fahrradfahrer von 635 auf 575, d. h. um 9,45 %. Innerhalb dieses Zeitraums hat sich vom Jahr 2004 auf 2005 die Zahl der Todesopfer sprungartig- um 21,1 % erhöht. 2. Die Zahl der an Unfällen mit Personenschaden beteiligten Fahrradfahrer ist von 2001 bis 2005 mit 9,85 % stark gestiegen. Da die Gesamtzahl aller an Unfällen mit Personenschaden Beteiligten in der gleichen Zeit stetig abgenommen hat,ist der relative Anteil der an Unfällen beteiligten Fahrradfahrern, bezogen auf alle Arten von Unfallbeteiligten, mit 23,52 % deutlich höher gestiegen. 3. Im Zeitraum 2001 bis 2005 ergab sich sowohl in absoluten als auch in relativen Zah- len ein starker Anstieg der Fahrradfahrer als Hauptverursacher von Unfällen von jeweils über 10 %. 4. Die absolute Zahl der an Verkehrsunfällen mit Personenschaden beteiligten Fahrrad- fahrer nach Altersgruppen ergab in den einzelnen Jahren keine auffallenden Unter- schiede, doch ist eine schwach ausgeprägte in ungleichmäßigen Sprüngen verlaufende Tendenz zu wachsender Beteiligung von Fahrradfahrern innerhalb aller Unfallbeteilig- ten erkennbar Während im Alter zwischen 18 und 40 die Anzahl der an Verkehrsunfällen beteiligten Radfahrer gleichmäßig ansteigt, ist für die Altersgruppen zwischen 40 und 75 die um- gekehrte Entwicklung festzustellen. Innerhalb der Altersgruppe 40- 75 sind die 60- 65-jaährigen Radfahrer in erhöhtem Ma- ße an Unfällen beteiligt. Bezogen auf alle an Unfällen mit Personenschaden beteiligten Verkehrsteilnehmer steigt der %- Satz der Radfahrer zwischen 18 und 75 Jahren, dagegen durchgängig an. 5. Bei unzureichender Datenlagen werden als Hauptursachen für die Zunahme von Radfahrunfällen neben dem - nicht quantifizierbarem- gestiegenem Fahrradaufkom- men genannt: - sog. Toter Winkel bei LKW
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- Übersehen von Radfahrern durch abbiegende Autofahrer - nicht erlaubtes Benutzen von Radwegen in linker Fahrtrichtung oder von Bürgerstei- gen - besondere Gefährdung von Radfahrern auf Radwegen im Bereich von Kreuzungen B Statistische Angaben zu Fußgängern im Vergleich: 1. Die Anzahl der getöteten Fußgänger liegt in den Jahren 2002 bis 2005 höher als der der getöteten Radfahrer, doch ist – anders als bei den Radfahrern – bei den Fußgängern ein spürbarer Rückgang bei den Todesopfern um 23,78 % zu registrieren. 2. Die Anzahl der an Unfällen mit Personenschaden beteiligten Fußgänger ist- an- ders als bei den Fahrradfahrern- von 2001 auf 2005 mit 8,12 % deutlich zurückgegan- gen. 3. Die Anzahl der Fußgänger als Hauptverursacher von Unfällen mit Personen- schaden sank gleichfalls deutlich, nämlich um 15,21 %. 4. Wie bei den Radfahrern stieg – in allen 5 Jahren in vergleichbarem Umfang- die Zahl der an Unfällen mit Personenschaden beteiligten 18 -40 jährigen Fußgänger mit zunehmendem Alter an, während sie in den Altersgruppen ab 40 fortlaufend abnahm. Ähnlich den den Radfahrern ist die Altersgruppe von 60- 65jährigen Fußgängern - zum Teil auch der 65- 70 jährigen- in erhöhtem Umfang an Unfällen mit Personenscha- den                                      beteiligt.                                   .
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-4- Inhaltsübersicht In Teil 1 werden statistische Daten zu den bei Straßenverkehrsunfälle in den Jahren 2001 bis 2005 in Fahrradunfällen getöteten Fahrradfahrern dokumentiert. Dabei wird nicht nur die Entwicklung der absoluten Opferzahlen, sondern auch das Verhältnis der Anzahl der getöteten Fahrradfahrer zur Gesamtzahl aller im Straßenver- kehr Getöteten beleuchtet. S. 6 In Teil 2 wird die Entwicklung der Unfälle mit Personenschäden(Tod oder Verlet- zung) dargestellt, an denen Radfahrer in den Jahren 2001 bis 2005 beteiligt waren. Diese Zahlen werden in Bezug gesetzt zu der Anzahl aller im Vergleichszeitraum an Unfällen mit Personenschaden Beteiligten. S.8 Teil 3 dokumentiert die Anzahl der Radfahrer als Hauptverursacher Unfällen von mit Personenschaden und setzt diese in Beziehung zu den Hauptverursachern insgesamt. S.10 Teil 4 enthält Angaben zu Radfahrunfällen mit Personenschäden nach Altersgruppen und setzt diese in Beziehung zu den Beteiligten insgesamt- also einschließlich der Fahr- zeugführer und Fußgänger. S.11
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-5- In Teil 5 werden Angaben zu Ursachen für Fahrradunfälle gemacht. Hier ist das sta- tistische Material nur lückenhaft, doch liegen einzelne statistische Daten aus dem Land Berlin vor. S.18 Die Zahlen für die Fahrradfahrer werden regelmäßig verglichen mit der anderen Grup- pe der „schwachen“ Verkehrsteilnehmer, den Fußgängern. Grundlage für die mitgeteilten Daten - absolute Zahlen -sind Informationen des Statisti- schen Bundesamtes, die, soweit es sinnvoll erschien, durch den Verfasser zusätzlich in Verhältniszahlen (%- Sätze) umgerechnet wurden. Alle Zahlen werden synoptisch für die Jahre 2001 bis 2005 dargestellt.
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-6- Teil 1 Getötete Fahrradfahrer in den Jahren 2001 bis 2005 Jahr Gesamtzahl             Zahl der Verhältnis in              Zahl der       Verhältnis in aller getöteten getöteten % der getöteten getöteten                    % der getöteten Verkehrsopfer Radfahrer Fahrradfahrer Fußgänger                        Fußgänger zu zu allen getöte-                     allen getöteten ten Verkehrs-                        Verkehrsopfern opfern 2001 6977                   635           9,10                  900            12,90 2002 6842                   583           8,52                  873            12,76 2003 6613                   616           9,31                  812            12,28 2004 5842                   475           8,13                  838            14,34 2005 5361                   575           10,73                 686            12,80 Die Anzahl der getöteten Fahrradfahrer sank demgemäß von 2001 auf 2005- in un- regelmäßigen Sprüngen- von 635 auf 575, d. h. um 9,45 %. Während in den Jahren 2001 bis 2004 das Verhältnis der getöteten Radfahropfer zur Gesamtzahl aller getöteten Straßenverkehrsopfer in einem verhältnismäßig engen Rah- men- zwischen 8,13 und 9,31% verharrt, ist der Sprung von 8,13 % auf 10,73 % in den Jahren 2004 auf 2005 auffallend: Es ist dies eine Folge dessen, dass sich die Zahl der getöteten Radfahrer von 2004 auf 2005 – 475 zu 575- um 21,1 % erhöht hat, wäh- rend sich im gleichen Zeitraum die Gesamtzahl aller getöteten Verkehrsunfallopfer von 5842 auf 5361, also um 8,2 % verringert hat. Die Anzahl der getöteten Fußgänger ist in der Vergleichszeit zwar durchweg höher als die der getöteten Fahrradfahrer. Dennoch hat sich die Opferbilanz der getöteten Fuß-
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-7- gänger in den Jahren 2001 bis 2005 deutlicher als bei den Fahrradfahrern verbessert. Das Absinken der Zahl der getöteten Fußgänger von 900 im Jahre 2001 auf 686 im Jah- re 2005 entspricht einem Rückgang für diesen Zeitraum um 23, 78 %. Bezogen auf die Gesamtanzahl der getöteten Verkehrsopfer hat sich der Anteil der ge- töteten Fußgänger in den Jahren 2001- 2005 (%- Sätze zwischen 12,28 und 12,90- mit einer Ausnahme im Jahr 2005- 14,34 %) wenig verändert. Dies ist eine Folge des in diesen Jahren gleichfalls durchgängigen Rückgangs der Gesamtzahl der getöteten Ver- kehrsopfer. Teil 2
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-8- An Unfällen mit Personenschaden (Tod, Verletzung) beteiligte Fahr- radfahrer Jahr Insgesamt an               Zahl der an Un-        Verhältnis in %        Zahl der an Un-   Ve Unfällen mit           fällen mit Perso-      der beteiligten        fällen mit Perso- der Personenschaden        nenschaden be-         Fahrradfahrern         nenschaden be-    Fu Beteiligten (Fah-      teiligten Fahr-        zu allen an Un-        teiligten Fuß-    all rer von Fahr-          radfahrern             fällen mit Perso-      gängern           mi zeugen aller Art                              nenschaden Be-                           sch sowie Fußgän-                                 teiligten                                ten ger) 2001 733 761                    77 986                 10,63                  40 297            5,4 2002 708 800                    76 885                 10,85                  39 617            5,5 2003 688 254                    83 033                 12,06                  38 201            5,5 2004 659 646                    80 299                 12,17                  37 160            5,6 2005 652 487                    85 666                 13,13                  37 024            5,6 Die Zahlen verdeutlichen für den Zeitraum 2001 bis 2005 ein unregelmäßiges im Er- gebnis jedoch deutliches Ansteigen der an Unfällen mit Personenschaden beteiligten Fahrradfahrer- von 2001 bis 2005 um 9,85 %. Auffallend ist wiederum die jüngste starke Zunahme im Jahresvergleich 2004 zu 2005. Da im 5- jährigen Vergleichszeitraum die Anzahl der Gesamtzahl der an Unfällen mit Personenschaden Beteiligten stetig abgenommen hat, ist der %- Satz der an Unfällen beteiligten Fahrradfahrer folgerichtig überproportional angestiegen- von 10, 63 % im Jahr 2001 auf 13,13 % im Jahr 2005, das entspricht einem Steigerungssatz innerhalb von 5 Jahren um 23,52%. Ein Vergleich mit den an Unfällen mit Personenschaden beteiligten Fußgängern zeigt für die Jahre 2001 bis 2005 wiederum ein umgekehrtes Bild: Hier hat sich von Jahr zu Jahr die Anzahl der Unfällen beteiligten Fußgänger verringert- von 40 297 im Jahr 2001 auf 37 024 im Jahre 2005. Das entspricht einem Rückgang um 8,12 %.
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