Diesen Newsletter abonnieren

Newsletter vom 16. Oktober 2022

Der berüchtigte OLAF-Bericht über Frontex – das System der Straflosigkeit

FragDenStaat-Newsletter

Hallo!

 

Acht Monate lang wurde das Dokument geheim gehalten und wahrscheinlich auch noch länger, wenn wir es nicht veröffentlicht hätten  – der OLAF-Bericht über Frontex.

OLAF ist das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung. Im letzten Jahr wurde viel über ihren Bericht, der zum Rücktritt des ehemaligen Frontex-Direktors Fabrice Leggeri geführt hat, geschrieben. Die Öffentlichkeit hat das über 120 Seiten lange Dokument aber nie zu Gesicht bekommen. Das haben wir nun geändert. Das hat einige Wellen geschlagen: Über unsere Veröffentlichung haben unter anderem die Washington Post, der Guardian und El País berichtet.
 

CC0, Dall-E (Prompt: Frontex guard ship in ocean of paper documents, digital art, high quality)

Wenn OLAF die Dokumente nicht veröffentlicht, müssen wir uns darum kümmern

In unserer aktuellen Recherche zeigen wir die besonders erschütternden Ergebnisse des OLAF-Berichts: Menschenrechtsverletzungen wurden von der EU-Grenzagentur billigend in Kauf genommen; die Frontex-Führung schüchterte Mitarbeitende ein, die auf Missstände aufmerksam machen wollten, und führte das EU-Parlament in die Irre.

Konsequenzen bleiben bisher jedoch größtenteils aus. Zwar trat der Frontex-Direktor Fabrice Leggeri zurück. An den Strukturen hat sich aber nichts geändert.

Zuletzt wiesen wieder zivilgesellschaftliche Organisationen darauf hin, dass seit mehr als 1.000 Tagen keine Berichte über schwerwiegende Vorfälle auf der griechischen Insel Samos mehr gemeldet wurden. Wie im OLAF-Bericht dokumentiert, war es gerade Samos, wo die Einschüchterungstaktik der griechischen Behörden „Früchte trägt“.

Es ist an der Zeit, dass die Intransparenz ein Ende hat und deutliche Konsequenzen aus den entsetzlichen Befunden gezogen werden. Unser Recherche-Team hat über Wochen mit diesem Leak gearbeitet, ihn ausgewertet und für die brisantesten Aspekte für Euch aufbereitet.

Außerdem haben wir den Bericht vollständig abgetippt, um so die Quelle zu schützen. Der Inhalt entspricht immer noch dem Original – nur die Größe der Schwärzungen unterscheidet sich. Durch die Veröffentlichung können wir nun das System der Straflosigkeit von Frontex aufzeigen.

Bitte unterstütze uns mit Deiner regelmäßigen Spende und ermögliche so die Arbeit unseres Investigativ-Teams.

Jetzt spenden!

Beste Grüße aus Berlin
Judith und das gesamte FragDenStaat-Team