Sehr
geehrteAntragsteller/in
vielen Dank für Ihr Interesse an der Bevorratung von Kaliumiodid-Tabletten.
Zur Beantwortung Ihrer Fragen:
Bislang war die Verteilung von Jodtabletten für die Bevölkerung bis zu einem Alter von 45 Jahren, die weniger als 20 Kilometer von einem Kernkraftwerk entfernt lebt, sowie für alle Kinder, Jugendliche unter 18 Jahren und Schwangere im Umkreis von 100 Kilometern vorgesehen. Hierfür wurden bisher ca. 137 Millionen Kaliumiodid-Tabletten bevorratet.
Infolge des Reaktorunglücks im japanischen Fukushima<
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/notfallschutz/notfall/fukushima/fukushima_node.html> hat die Strahlenschutzkommission<
http://www.ssk.de/> (SSK) als Beratungsgremium des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit<
http://www.bmu.de/> die fachlichen Grundlagen für den radiologischen Notfallschutz<
https://www.bfs.de/DE/themen/ion/notfallschutz/notfallschutz_node.html> in Deutschland und das dazugehörige Regelwerk einer Überprüfung unterzogen und ihre Erkenntnisse unter anderem in der Empfehlung "Planungsgebiete für den Notfallschutz in der Umgebung von Kernkraftwerken" veröffentlicht.
Diese Überprüfung ergab, dass eine vorsorgliche Erweiterung der Planungsgebiete für den Notfallschutz in der Umgebung von Kernkraftwerken notwendig ist, um auch auf schwerste Notfälle adäquat reagieren zu können.
Entsprechend wurden die Radien für die Verteilung von Jodtabletten auf 100 Kilometer für die gesamte Bevölkerung unter 45 Jahren sowie auf das ganze Bundesgebiet für Kinder, Jugendliche unter 18 Jahren und Schwangere ausgedehnt. Außerdem müssen genügend Jodtabletten verfügbar sein, um eventuell erforderliche Mehrfacheinnahmen zu ermöglichen.
Für Personen über 45 Jahren rät die SSK aus medizinischen Gründen generell von der Einnahme von hochdosierten Jodtabletten ab.
Durch die erweiterten Planungsradien werden für das gesamte Bundegebiet insgesamt 189,5 Millionen Jodtabletten (entsprechend ca. 47,4 Millionen Packungen) benötigt. Die jeweilige Packungsgröße beinhaltet 4 Tabletten, sie ist für Einzelpersonen ausgelegt und berücksichtigt, dass in bestimmten Situationen zur mehrfachen Einnahme der Tabletten aufgefordert werden kann. Die Anzahl der beauftragten Tabletten beruht auf durch die Bundesländer gemeldete Bevölkerungszahlen in den oben genannten Planungsgebieten beziehungsweise – für Kinder, Jugendliche bis 18 Jahre und Schwangere – in ganz Deutschland. Für die zusätzliche Versorgung von Pendlern, Touristen und ähnlichen Personenkreisen wurde die Beschaffungsmenge entsprechend erhöht.
Die Tabletten wurden vom Bund bestellt und wurden/werden zurzeit an die Bundesländer zur Lagerung und Verteilung ausgeliefert. Da sie in das Eigentum der Bundesländer übergegangen sind/übergehen, möchte ich Sie für weitere Informationen zu den spezifischen Zahlen an die einzelnen Bundesländer verweisen.
Weitere Informationen finden Sie auch unter
https://www.jodblockade.de/ sowie der Homepage des BfS
www.bfs.de<
http://www.bfs.de> .
Ich hoffe, Ihnen hiermit weitergeholfen zu haben. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen