Aktueller Bestand menschlicher Überreste aus kolonialen Kontexten

Auskunft zum aktuellen Bestand menschlicher Überreste aus kolonialen Kontexten, die aktuell oder in der Vergangenheit an Ihrer Institution aufbewahrt bzw. bereits zurückgeführt wurden. Ich bitte um Informationen zur aktuellen Provenienzforschung, den derzeitigen Stand der Repatriierung und aktuellen Forschungsstand.

Bitte teilen Sie mir mit, mit welcher Summe Provenienz- und Restitutionsforschung in Bezug auf Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten bei Ihnen gefördert wird.

Zusätzlich bitte ich um Inventar- und Bestandslisten, Erwerbungsbücher, Dokumentationslisten, Angaben zu Sammlungsbeständen, Protokolle, Gutachten, Stellungnahmen, Pressemitteilungen oder ähnliches, die an Ihrer Institution dazu angefertigt wurden.

Anfrage teilweise erfolgreich

  • Datum
    12. Juni 2023
  • Frist
    14. Juli 2023
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Monica Nguyen
Monica Nguyen (Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.)
Antrag nach dem LIFG/UVwG/VIG Guten Tag, bitte senden Sie mir Folgendes zu: Auskunft zum aktuellen Bestand men…
An Universität Tübingen Details
Von
Monica Nguyen (Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.)
Betreff
Aktueller Bestand menschlicher Überreste aus kolonialen Kontexten [#280969]
Datum
12. Juni 2023 17:17
An
Universität Tübingen
Status
Warte auf Antwort — E-Mail wurde erfolgreich versendet.
Antrag nach dem LIFG/UVwG/VIG Guten Tag, bitte senden Sie mir Folgendes zu:
Auskunft zum aktuellen Bestand menschlicher Überreste aus kolonialen Kontexten, die aktuell oder in der Vergangenheit an Ihrer Institution aufbewahrt bzw. bereits zurückgeführt wurden. Ich bitte um Informationen zur aktuellen Provenienzforschung, den derzeitigen Stand der Repatriierung und aktuellen Forschungsstand. Bitte teilen Sie mir mit, mit welcher Summe Provenienz- und Restitutionsforschung in Bezug auf Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten bei Ihnen gefördert wird. Zusätzlich bitte ich um Inventar- und Bestandslisten, Erwerbungsbücher, Dokumentationslisten, Angaben zu Sammlungsbeständen, Protokolle, Gutachten, Stellungnahmen, Pressemitteilungen oder ähnliches, die an Ihrer Institution dazu angefertigt wurden.
Dies ist ein Antrag auf Aktenauskunft nach § 1 Abs. 2 des Landesinformationsfreiheitsgesetzes (LIFG), nach § 24 des Umweltverwaltungsgesetzes (UVwG), soweit Umweltinformationen im Sinne des § 23 Abs. 3 UVwG betroffen sind, sowie nach § 2 Abs. 1 des Gesetzes zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Verbraucherinformation (VIG), soweit Verbraucherinformationen betroffen sind. Sollte die Aktenauskunft Ihres Erachtens gebührenpflichtig sein, bitte ich, mir dies vorab mitzuteilen und dabei die Höhe der Kosten anzugeben. Es handelt sich meines Erachtens um eine einfache Auskunft bei geringfügigem Aufwand. Gebühren fallen somit nicht an. Ich verweise auf § 7 Abs. 7 LIFG/§243 Abs. 3 UVwG/§ 5 Abs. 2 VIG und bitte, mir die erbetenen Informationen unverzüglich, spätestens nach Ablauf eines Monats zugänglich zu machen. Sollten Sie für diesen Antrag nicht zuständig sein, bitte ich, ihn an die zuständige Behörde weiterzuleiten und mich darüber zu unterrichten. Ich widerspreche ausdrücklich der Weitergabe meiner Daten an Dritte. Ich bitte um eine Antwort in elektronischer Form (E-Mail) und um eine Empfangsbestätigung. Vielen Dank für Ihre Mühe! Mit freundlichen Grüßen Monica Nguyen Anfragenr: 280969 Antwort an: <<E-Mail-Adresse>> Laden Sie große Dateien zu dieser Anfrage hier hoch: https://fragdenstaat.de/a/280969/ Postanschrift Monica Nguyen << Adresse entfernt >> << Adresse entfernt >> << Adresse entfernt >>
Mit freundlichen Grüßen Monica Nguyen (Open Knowledge Foundation Deutschland e.V.)
Universität Tübingen
Sehr geehrte Frau Nguyen, hiermit bestätige ich Ihnen zunächst formal den Eingang Ihrer Anfrage. Die Abklärung, …
Von
Universität Tübingen
Betreff
Aktueller Bestand menschlicher Überreste aus kolonialen Kontexten [#280969]
Datum
22. Juni 2023 15:34
Status
Warte auf Antwort
Sehr geehrte Frau Nguyen, hiermit bestätige ich Ihnen zunächst formal den Eingang Ihrer Anfrage. Die Abklärung, was ggf. beantwortet werden kann und welche Kosten dabei für Sie entstehen würden, ist bereits angelaufen. Mit freundlichen Grüßen
Universität Tübingen
Sehr geehrte Frau Nguyen, eine gebührenfreie Auskunft steht kurz vor der Fertigstellung. Mit freundlichen Grüß…
Von
Universität Tübingen
Betreff
WG: Aktueller Bestand menschlicher Überreste aus kolonialen Kontexten [#280969]
Datum
12. Juli 2023 17:11
Status
Warte auf Antwort
Sehr geehrte Frau Nguyen, eine gebührenfreie Auskunft steht kurz vor der Fertigstellung. Mit freundlichen Grüßen

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Universität Tübingen
Sehr geehrte Frau Nguyen, auf Ihre Anfrage können wir Ihnen folgende Auskunft geben: Vielen Dank für Ihre Anfr…
Von
Universität Tübingen
Betreff
Aktueller Bestand menschlicher Überreste aus kolonialen Kontexten [#280969]
Datum
20. Juli 2023 19:58
Status
Anfrage abgeschlossen
Sehr geehrte Frau Nguyen, auf Ihre Anfrage können wir Ihnen folgende Auskunft geben: Vielen Dank für Ihre Anfrage zum aktuellen Bestand menschlicher Überreste aus kolonialen Kontexten an der Universität Tübingen. Das Museum der Universität Tübingen MUT befasst sich als Dachorganisation von über 70 Sammlungen seit 2020 mit Provenienzforschung und dabei auch mit dem sensiblen Thema menschliche Überreste aus kolonialen Kontexten. Derzeit erforschen wir im Rahmen des Verbundprojektes „Prekäre Provenienz“ die Herkunft menschlicher Überreste aus der deutschen Kolonialzeit mit einem Schwerpunkt in Afrika. Das über Drittmittel finanzierte und zunächst auf drei Jahre angelegte Verbundprojekt hat im September 2021 begonnen. Für die Projektbearbeitung wurde eine wissenschaftliche Mitarbeiterin angestellt. Die Leitung des Projekts liegt beim MUT, Verbundpartner sind die Osteologische Sammlung der Universität Tübingen, das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart, das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe und das Lindenmuseum Stuttgart. Assoziierter Partner ist die Universität Freiburg. Um Transparenz und Zugänglichkeit zu gewährleisten, wurde für das Projekt „Prekäre Provenienz“ eine dreisprachige Webseite erstellt, auf der die aktuellen Forschungs- und Kenntnisstand publiziert werden: Deutsch: https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/de/forschung-lehre/provenienz-und-sammlungsforschung/prekaere-provenienz; Englisch: https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/en/research-education/provenance-research/precarious-provenance; Französisch: https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/fr/forschung-lehre/recherche-de-provenance-et-de-lhistoire-des-collections/provenance-precaire. Dort finden Sie Hintergrundinformationen zum Projekt, zu Projektförderung und Projektpartnern, eine Auflistung der Vorträge, Interviews und Berichterstattungen zum Projekt sowie zu Lehrveranstaltungen, außerdem weiterführende Informationen, Angaben zu weiteren Aktivitäten sowie zum Beirat und zu den Kontaktpersonen. Die Datenbank mit den Ergebnissen der Netzwerkforschung befindet sich noch im Aufbau. Die Informations- und Dokumentationslage zu den seit über 100 Jahren in den Sammlungen liegenden menschlichen Überresten ist aufgrund von Kriegsverlusten, Umzügen und anderen Umständen oftmals äußerst lückenhaft. Die Netzwerkforschung zu den damals beteiligten Akteur*innen bildet deshalb einen Schwerpunkt der Recherchen, um auch bei fehlenden oder nur rudimentären Angaben aus Inventarbüchern, Briefen etc. die mögliche Herkunft der menschlichen Überreste bestimmen zu können. Wir sind bei unseren Forschungen auf die Unterstützung der Kolleg*innen in Archiven und den einzelnen Institutionen angewiesen, die möglicherweise Unterlagen zu den menschlichen Überresten aus der Kolonialzeit bewahren. Die Forschungscommunity im Bereich Provenienzforschung sieht einen Bedarf von Ressourcen für Digitalisierung und Erfassung von Daten in zentralen Datenbanken sowie für eine kontinuierliche Bearbeitung und eine Langzeitperspektive, um systematisch Wissenslücken schließen zu können und baldmöglichst zu Restitutionen gelangen zu können. Die laufenden Forschungen führen regelmäßig zu neuen und sich verändernden Erkenntnissen. So musste die Zahl der menschlichen Überreste aus Afrika im Verbundprojekt bereits mehrfach korrigiert werden. Die Schätzung zu Beginn des Projekts ging von rund 130 menschlichen Überresten im Gesamtprojekt aus, nun vermuten wir, dass es sich um 174 handeln dürfte. Darunter sind auch 83 als „außereuropäisch“ bezeichnete menschliche Überreste zu finden, ohne dass weitere Präzisierungen oder Erkenntnisse zu diesen bekannt wären. Die bisher gewonnenen Ergebnisse aus dem Projekt haben wir der Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten zur Verfügung gestellt, unter deren Leitung aktuell ein Bericht zu menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten in Deutschland erstellt wird. Derzeit wird dieser noch überarbeitet. Wir gehen davon aus, dass der Bericht noch in den kommenden Monaten fertiggestellt werden wird. Gerne geben wir Ihnen Bescheid, wenn der Bericht öffentlich verfügbar ist. Dr. Fabienne Huguenin, Dr. des. Annika Vosseler, Professor Dr. Ernst Seidl Diese Auskunft ergeht gebührenfrei. Mit freundlichen Grüßen