Anfrage zur IT-Sicherheit in der Kreisverwaltung Coesfeld
Der Innenausschuss des Landtages NRW hatte auf Antrag der Piratenfraktion am 06.02.2014 zu einer Experten-Anhörung geladen. Die Antwort auf die Frage, wie sicher die IT-Systeme der Kommunen und Landesbehörden seien, zeigte, dass es erhebliche Lücken in der IT-Sicherheit gibt[1] und das das Interesse der Geheimdienste an den kommunalen IT-Infrastrukturen aufgrund der dort gespeicherten Meldedaten besonders groß ist.
Details dazu sind in folgendem Gutachten aufgelistet.[2]
Aus diesem Grund bitte ich um Beantwortung der nachfolgenden Fragen.
[1] http://www1.wdr.de/themen/politik/itsicherheit108.html
[2] http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMST16-1358.pdf?von=1&bis=0
Themenkomplex Migration Windows XP:
- Wie viele Rechner werden noch mit Windows XP betrieben?
- Gibt es einen Verlaufsplan zur Migration von XP-Systemen?
- Wenn ja:
- Zu welchem Zeitpunkt soll die Umstellung von Windows XP auf aktuelle Betriebssysteme erfolgt sein?
- Welche Betriebssysteme sollen zukünftig eingesetzt werden?
- Welche zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen wurden für den Betrieb von XP-Rechnern nach Einstellung des Supports durch Microsoft am 8.04.2014 vorgesehen und durchgeführt?
Themenkomplex Open Source:
- Ist eine Migration zu Open Source Software geplant?
- Wenn ja: Welche Software soll durch Open Source Software ersetzt werden?
Anfrage erfolgreich
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Datum1. Oktober 2014
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4. November 2014
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Mit dem 08.04.2014 ist der Support durch Microsoft für Windows XP ausgelaufen. Der Kreis Coesfeld ist sich der daraus resultierenden Problematik für die Daten seiner Bürger bewusst und kommt seiner Verantwortung durch die Ergreifung entsprechender Maßnahmen nach, wobei die Lauffähigkeit der Systeme hier Priorität besitzt.
Wie viele Rechner werden noch mit Windows XP betrieben?
Derzeit betreibt die Kreisverwaltung Coesfeld noch ca. 300 Systeme mit dem Betriebssystem Windows XP und den aktuell verfügbaren Patches. Parallel wird bereits eine erhebliche, und im Rahmen der Migration, stetig steigende Anzahl von Computern mit dem derzeit aktuellen Windows 7 bzw. Windows 8.1 Pro betrieben.
Gibt es einen Verlaufsplan zur Migration von XP-Systemen?
Die Migration von Windows XP zu Windows 7 bzw. 8.1 ist bereits im Gange, erforderte aber aufgrund der Heterogenität der Anwendungslandschaft und der stark verschiedenen Anforderungen jeder einzelnen Anwendung entsprechende Ressourcen. Die konkrete zeitliche Planung war und ist abhängig von der Produktverfügbarkeit kommunaler Fachanwendungen auf den entsprechenden Plattformen.
Zu welchem Zeitpunkt soll die Umstellung von Windows XP auf aktuelle Betriebssysteme erfolgt sein?
Die Umstellung wird zurzeit durchgeführt. Sie wird voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2015 abgeschlossen sein.
Welche Betriebssysteme sollen zukünftig eingesetzt werden?
Da sich die meisten Anbieter kommunaler Anwendungen an der Windowswelt orientieren, werden in der Kreisverwaltung Coesfeld auch in der nahen Zukunft weiterhin Windowssysteme zum Einsatz kommen.
Welche zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen sind für den Betrieb von XP-Rechnern nach Einstellung des Supports durch Microsoft am 08.04.2014 vorgesehen?
Die Windows XP Systeme sind nicht unmittelbar mit dem Internet verbunden, auf diesen Systemen wird der Zugriff auf unternehmenskritische Anwendungen durch eine Citrix-Lösung realisiert.
Wissend, dass es keine absolute Sicherheit gibt und jede Maßnahme mit ausreichenden Kenntnissen unterminiert werden kann, können leider keine konkreten Angaben gemacht werden, da deren Offenlegung eine Gefährdung der Infrastruktur bedeuten würde.
Grundsätzlich kann aber gesagt werden, dass u.a. durch eine Entkopplung der Internetnutzung die Systeme vom Haupteinfallstor für Malware isoliert werden.
Themenkomplex Open Source
Ist eine Migration zu Open Source Software geplant?
Die Kreisverwaltung Coesfeld setzt im Bereich E-Goverment / Internet / Intranet Open-Source-Software ein. Eine flächendeckende Migration, wie sie z.B. bei der Stadt München im Rahmen des Projekts LiMux stattfindet, ist kurz- und mittelfristig nicht durchführbar.