Sehr
geehrteAntragsteller/in
mit E-Mail vom 26. Juni 2020 haben wir Ihren Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) vom 14. April 2020 beantwortet. Zwischenzeitlich sind weitere Informationen bezüglich Ihrer Anfrage hinzugekommen, die wir Ihnen in Ergänzung zur ursprünglichen Antwort nachfolgend übermitteln möchten.
Die aktuellen Zahlen der Infizierten mit SARS-CoV-2 lassen sich tagesaktuell den Lage-/Situationsberichten (s. unter
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N…) des Robert Koch-Instituts (RKI) entnehmen. Es kann davon ausgegangen werden, dass aufgrund asymptomatischer oder sehr milder Verläufe nicht alle SARS-CoV-2-Infizierten getestet werden und auch nicht alle Infizierten in den Meldedaten erscheinen.
Um den Anteil der Bevölkerung zu schätzen, der bereits eine Infektion durchlaufen hat und darunter den Anteil asymptomatischer Infektionen, werden sogenannte serologische Studien durchgeführt. Dabei wird das Blut der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 untersucht und begleitend verschiedene Daten erhoben.
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) fördert mehrere serologische Studien. Hierzu gehören verschiedene Studien, die das Robert Koch-Institut durchführt, um die Verbreitung von SARS-CoV-2 in der Bevölkerung in Deutschland zu untersuchen. Dabei handelt es sich um eine serologische Untersuchung an Blutspendern in Deutschland, mehrere seroepidemiologische Studien an mehreren besonders betroffenen Orten („Hotspots“) in Deutschland und um eine weitere bundesweite bevölkerungsrepräsentative seroepidemiologische Studie. Weitere Hintergründe dazu können unter
https://www.rki.de/DE/Content/Service/P… eingesehen werden.
Daneben wird derzeit eine bevölkerungsrepräsentative Erhebung bei ca. 11.000 volljährigen Personen von einer Forschungskooperation bestehend u.a. aus der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen, dem ifo Institut u. weiteren öffentlich-privaten Kooperationspartnern geplant und ebenfalls vom BMG gefördert. Bei der geplanten Erhebung werden in zwei Wellen serologische Testungen durchgeführt und ergänzend medizinische und sozioökonomische Daten erhoben.
Um auch der Frage nachzugehen, inwiefern Kinder und Jugendliche zur Verbreitung von SARS-CoV-2 in der Bevölkerung beitragen, startete zum ersten Juni 2020 das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie dem BMG geförderte Forschungsprojekt „Corona-KiTa“. Informationen zu dieser Studie finden Sie ebenfalls auf der Internetseite des RKI unter
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N…. Im Rahmen dieser Studie werden keine serologischen Testungen durchgeführt, es werden aber Ergebnisse aus einer laborbasierten Surveillance von SARS-CoV-2 einbezogen, bei der 64 Labore SARS-CoV-2-Testergebnisse an das RKI übermitteln. Außerdem wird die Anzahl an Patientinnen und Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen mit einbezogen, die 600 Haus- und Kinderarztpraxen übermitteln, die repräsentativ über Deutschland verteilt sind.
Mit freundlichen Grüßen