Sehr geehrtAntragsteller/in
ich nehme Bezug auf Ihre unten stehende E-Mail und erteile folgende Auskunft:
Das Bundeskabinett hat am 6. Februar 2019 den Entwurf eines Gesetzes zur Verbesserung der Information über einen Schwangerschaftsabbruch beschlossen. Neben den gesetzlichen Änderungen wurde dabei auch der Beschluss gefasst, dass das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) eine wissenschaftliche Studie zu möglichen psychischen Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen in Auftrag geben wird.
Die Studie soll auf der Grundlage einer öffentlichen Bekanntmachung im Rahmen eines wettbewerblichen Verfahrens vergeben werden. Dabei soll auch die bisherige Forschungslage (und damit die zum Themenkomplex vorliegenden wissenschaftlichen Studien) als ein Bestandteil des Vorhabens aufgearbeitet werden. Die Fachdiskussion selbst wird in der Wissenschaft und nicht im BMG stattfinden.
BMG hat sich zur Vorbereitung der Bekanntmachung einen ersten groben Überblick über die aktuelle Studienlage verschafft. Die vollständigen Artikel und/oder die Zusammenfassung zu nachfolgend aufgeführten Studien sind im Internet auch der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich:
Systematische Überblicksarbeiten/Reviews:
* Reardon, D (2018) The abortion and mental health controversy: A comprehensive literature review of common ground agreements, disagreements, actionable recommendations, and research opportunities.
* Academy of Medical Royal Colleges (2011) Induced abortion and mental health: a systematic review of the mental health outcomes of induces abortion, including their prevalence and associated factors. London, UK: Academy of Medical Royal Colleges
* Major, B., Appelbaum, M., Beckman, L., et al. (2009) Abortion and mental health: evaluating the evidence.
Längsschnittstudien:
* Rocca, C., Kimport, K., Roberts, S., et al. (2015) Decision Rightness and Emotional Responses to Abortion in the United States: A Longitudinal Study.
* Steinberg, J., Laursen, T., Adler, N. et al (2018) Examining the Association of Antidepressant Prescriptions With First Abortion and First Childbirth.
* Biggs, M.A., Rowland, B. et al. (2016). Does Abortion increase women’s risk for post-traumatic stress? Findings from a prospective longitudinal cohort study
Weitere Studie:
* Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.) (2016) frauen leben 3 – Familienplanung im Lebenslauf
Mit freundlichen Grüßen,