Sehr
<< Antragsteller:in >>
auf diesem Wege kommen wir zurück auf Ihre Anfrage, zu denen wir Ihnen bereits vorab mitgeteilt hatten, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft e.V. in ihrer Rechtsform als eingetragener Verein nicht unter den Geltungsbereich der Informationsfreiheitsgesetze des Bundes und der Länder fällt, aber aus eigenem Anspruch möglichst umfassend über ihr Förderhandeln informiert.
Wenn unsere heutige Antwort durchaus später als üblich ausfällt, so liegt dies in der zwischenzeitlichen Abwesenheit bearbeitender Kollegen in der Geschäftsstelle der DFG begründet, wofür wir Sie nur um Verständnis bitten können.
Nunmehr geben wir Ihnen gerne die nachfolgenden, auch weiterführenden Hinweise und Erläuterungen:
Die von Ihnen genannte Publikation ist dem Projekt „Liv-, Est- und Kurländisches Urkundenbuch, Erste Abteilung, Edition des 14., 15. und 16. Bandes“ zuzuordnen, das von der DFG von 2006 an gefördert wurde und seit 2010 abgeschlossen ist; ein Nachfolge-Projekt ist aktuell in der Förderung. Das Projekt wurde beantragt von und bewilligt an Professor Dr. Matthias Thumser, Baltische Kommission e.V., c/o Friedrich Meinecke-Institut an der Freien Universität Berlin. Die Förderung erfolgte im Rahmen einer sogenannten Sachbeihilfe in der Einzelförderung der DFG.
Gerne machen wir Sie auch zu diesem Projekt auf die DFG Projektdatenbank GEPRIS
https://gepris.dfg.de/gepris/OCTOPUS
aufmerksam, in der zu mehreren Hunderttausend abgeschlossenen und aktuellen DFG-geförderten Projekten ausführliche inhaltliche Informationen zu Projektzielen und -ergebnissen und Kontaktadressen allgemein öffentlich zugänglich sind, in diesem Fall unter
https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/26067954
Die Bewilligung des Projekts erfolgte wie bei allen DFG-geförderten Projekten nach wissenschaftlichen Qualitätskriterien und in einem standardisierten Verfahren. In diesem werden bei der DFG eingehende Förderanträge in den Programmen der Einzelförderung in drei prozedural und personell grundsätzlich voneinander getrennten Schritten administriert. Dabei werden die Anträge im ersten Schritt durch unabhängige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begutachtet, deren Gutachten im zweiten Schritt in den DFG-Fachkollegien von anderen, von den Mitgliedern ihres jeweiligen Faches auf Zeit gewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bewertet werden, auf deren Empfehlung hin im dritten Schritt in den Bewilligungsgremien von wiederum anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und den Zuwendungsgebern der DFG aus Bund und Ländern eine Bewilligung ausgesprochen bzw. nicht ausgesprochen wird, wobei die Wissenschaft in allen Bewilligungsgremien die Stimmenmehrheit trägt.
Über die von ihr bewilligten und geförderten Projekte – im Jahr 2022 insgesamt rund 7000 neubewilligte Projekte und insgesamt rund 31.000 geförderte Projekte – sowie über ihr weiteres Förderhandeln informiert die DFG die Öffentlichkeit in vielfacher Weise. Sie tut dies aus eigener Initiative und vor dem Hintergrund ihrer fast vollständigen Finanzierung aus öffentlichen Mitteln heraus. Neben der bereits genannten Projektdatenbank GEPRIS machen wir Sie hier ebenfalls gerne beispielsweise auf
den DFG-Jahresbericht
https://www.dfg.de/dfg_profil/ueber_die_dfg/jahresbericht/index.html
und die periodisch erscheinenden DFG-Magazine „forschung“
https://www.dfg.de/dfg_profil/publikationen/forschung/index.html
und „German Research“
https://www.dfg.de/dfg_profil/publikationen/german_research/index.html
aufmerksam.
Im DFG-Jahresbericht mit seinem detaillierten Haushalts-Teil und ebenso in dem alle drei Jahre vorgelegten DFG Förderatlas
https://www.dfg.de/sites/foerderatlas2021/ werden darüber hinaus bis hinunter auf die Ebene einzelner Förderformen oder Hochschulen und Fachgebiete auch Angaben über die bewilligten Fördermittel und die Verteilung der Fördermittel gemacht. Auch über die Medienarbeit der DFG und ihre Pressemitteilungen zu ausgewählten Förderungen, Preisvergaben und verwandten Themen wird in vielfacher Weise über die Bewilligung und Verteilung der öffentlichen Mittel informiert.
https://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/index.html
Darüber hinaus stehen der Öffentlichkeit auch frei zugängliche allgemeine Informationen über den Ablauf des Verfahrens, mit dem die Finanzmittel bewilligt werden, und über die drei zentralen und prozedural und personell voneinander getrennten Verfahrensschritte Begutachtung, Bewertung und Bewilligung zur Verfügung
https://www.dfg.de/foerderung/antrag_foerderprozess/entscheidungsverfahren/index.html
und sind etwa sämtliche daran beteiligten Mitglieder der Fachkollegien
https://www.dfg.de/dfg_profil/gremien/fachkollegien/liste/index.jsp
und des Hauptausschusses
https://www.dfg.de/dfg_profil/gremien/hauptausschuss/index.html
sowie der Bewilligungsausschüsse für einzelne Förderformen im Internetangebot der DFG – hier beispielhaft
https://www.dfg.de/dfg_profil/gremien/hauptausschuss/bewilligungsausschuss_sfb/index.html - frei recherchierbar.
Bei Anfragen an sie ist die DFG gehalten, die Vertraulichkeit des Begutachtungs-, Bewertungs- und Entscheidungsverfahrens und allgemeine rechtliche Bestimmungen einzuhalten. Unter diese fallen die Persönlichkeitsrechte der Bewilligungsempfängerinnen und -empfänger sowie aller weiterer am o.g. Verfahren Beteiligten sowie datenschutzrechtliche Bestimmungen.
Das der von Ihnen genannten Publikation zu Grunde liegende Projekt wurde, wie bereits ausgeführt, als Sachbeihilfe in der Einzelförderung der DFG bewilligt. Bewilligungssummen und andere Angaben zu den bewilligten Mitteln sind damit personenbezogene Daten, die dem Bewilligungsempfänger direkt zuzuordnen sind und anders als institutionenbezogene Daten nicht genannt werden können.
Wir hoffen, dass diese bewusst auch weiterführenden Hinweise und Erläuterungen für Ihr Verständnis des Förderhandelns der DFG und der Beantwortung Ihrer Anfrage hilfreich sind.
Freundliche Grüße
