E-Tretroller
in der Presse vom 13. Juli 2021 (Westdeutschen Zeitung) wurde darüber berichtet, dass E-Scooter-Anbieter ihre Services in Wuppertal anbieten wollen. In vielen Städten und Kommunen hat die Einführung von Scootern zu Chaos geführt, weil wild abgestellte Fahrzeuge andere Verkehrsteilnehmer behindern und das Standbild verschandeln oder, wie in Köln geschehen, in Gewässer geworfen wurden [1]. Dies gilt es, im Sinne der BürgerInnen und der Verwaltung zu verhindern.
Die Anbieter wissen stets, wo sich ihre Roller befinden. Es wäre möglich, die Anbieter dazu zu verpflichten, Daten über die Standorte über ein standardisiertes, offenes Datenformat namens Mobile Data Specification (MDS) offen zu legen. Dieses Datenformat wurde vom Los Angeles Department of Transportation erdacht, aber auf Github mit zahlreichen Menschen und anderen Städten und Gemeinden gemeinsam und offen entwickelt [2]. Zusätzlich wird Open Source-Software bereitgestellt, die auf Basis dieser Daten für Verwaltung wie Anbieter die produktive Nutzung ohne eigenen Entwicklungsaufwand ermöglicht [3].
Mithilfe dieses Systems lassen sich unter anderem auch Verbots- & Prioritätszonen festlegen und tagesaktuell anpassen. Sofern die E-Tretroller nicht aufs äußerste zerstört wurden, lassen sich somit auch "Deponien" leichter entdecken, so dass die Anbieter leichter und schneller dazu bewegt werden können, ihre Tretroller einzusammeln. Dadurch erreichen wir zum einen eine höhere Transparenz gegenüber den BürgerInnen, wie stark die Anbieter in Wuppertal vertreten sind, aber auch zwischen Anbieter und Stadtverwaltung, insbesondere des Ordnungsdezernats - es müssen keine Ordnungskräfte losgeschickt werden, die Zettel auf die Tretroller kleben, wenn der Anbieter mittels der MDS-Daten sehen kann, dass Tretroller in einem "verbotenen Bereich" stehen und sie eine (angemessene) Frist erhalten, diesen Zustand abzustellen. Auch lassen sich auf Basis dieser Daten Verkehrsströme (Mengen und Zeiten) in der Stadt analysieren, um den Bedarf an ÖPNV-Ausbau/Umbau zu erkennen.
Nun stellen sich folgende Fragen:
- Ist Ihnen MDS als Spezifikation bekannt und wird es in der Planung berücksichtigt? Wenn nein, warum nicht?
- Wenn MDS nicht in Wuppertal eingesetzt werden soll, wie sollen die oben skizzierten Probleme und Schwierigkeiten gelöst werden? Welchen Aufwand und welche Kosten planen Sie dafür ein?
- Wie ist der derzeitige Stand der Verhandlungen/Absprachen mit den Anbietern?
- Sind bereits Abstellflächen und Verbotszonen geplant und bereits Bestandteil der Verhandlungen/Absprachen mit den Anbietern?
- Gibt es bereits einen Zeitplan für die Einführung dieser Services in Wuppertal?
- Mit welchen Anbietern ist die Stadt Wuppertal konkret im Gespräch?
- Zu welchen Bedingungen plant die Stadt Wuppertal Genehmigungen auszustellen?
[1] https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/e-scooter-aus-dem-rhein-100.html
[2] https://github.com/openmobilityfoundation/mobility-data-specification/releases
[3] https://github.com/openmobilityfoundation/governance
Anfrage eingeschlafen
-
Datum27. Juli 2021
-
31. August 2021
-
0 Follower:innen
Ein Zeichen für Informationsfreiheit setzen
FragDenStaat ist ein gemeinnütziges Projekt und durch Spenden finanziert. Nur mit Ihrer Unterstützung können wir die Plattform zur Verfügung stellen und für unsere Nutzer:innen weiterentwickeln. Setzen Sie sich mit uns für Informationsfreiheit ein!