Sehr geehrter Herr Buse,
vielen Dank für Ihre Anfrage an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vom 7. September 2023, die wir nicht als IFG-Antrag, sondern als Bürgeranfrage werten. Ich bin gebeten worden, Ihnen zu antworten.
Seit über 50 Jahren wird in Deutschland und weltweit an der Fusion geforscht. Eine solide Angabe, welche Mittel dafür bisher insgesamt zur Verfügung gestellt wurden, ist nicht möglich.
Weltweit werden zwei Ansätze parallel verfolgt, die Magnetfusion und die Trägheitsfusion, deren bekanntestes Verfahren die Laserfusion ist. Bei der Magnetfusion handelt es sich um den international am weitesten fortgeschrittenen Ansatz, der zurzeit die wesentliche Rolle in Forschung und Wirtschaft spielt. Im Laufe der letzten fünf Jahrzehnte ist es gelungen, das sogenannte Tripelprodukt aus Teilchendichte, Energieeinschlusszeit und Temperatur, das ein Maß dafür ist, ab wann ein Fusionsplasma sich selbst trägt, um fünf Größenordnungen zu steigern. Es ist damit nur noch eine Größenordnung vom Erreichen der Zündbedingung entfernt.
Auch in der Laserfusion konnten kürzlich Fortschritte vermeldet werden, die weltweite Beachtung fanden. Im Dezember 2022 gelang es Forschern der National Ignition Facility (NIF) des Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien erstmalig, mehr Energie aus der Fusionsreaktion zu gewinnen (3,15 MJ) als durch die verwendeten Laserstrahlen in das Target eingestrahlt wurde (2,05 MJ).
Bis in die erste Hälfte der 2030er Jahre wird die Forschungs- und Entwicklungsphase fortdauern, in der die Weiterentwicklung der Technologiereifegrade eine große Rolle spielen wird. Während der Transferphase von der ersten Hälfte der 2030er bis zum Anfang der 2040er Jahre steht die Errichtung eines Kraftwerksprototyps im Vordergrund. Ab den 2040er Jahren, in der Betriebsphase, sollen Errichtung und Betrieb von Fusionskraftwerken durch die Industrie erfolgen, um mit Fusionsenergie eine grundlastfähige Energiequelle bereitstellen zu können.
Bei der institutionell geförderten Fusionsforschung erfolgt die Erfolgskontrolle im Rahmen internationaler Begutachtungen. Das neue Förderprogramm zur Fusionsforschung wird vom BMBF als dynamisches, lernendes Programm konzipiert werden. Es wird den üblichen Verfahren zur Qualitätssicherung in der Projektförderung unterliegen. Obwohl bereits seit über 50 Jahren an der Fusion geforscht wird, führen die technologischen Entwicklungen der letzten Jahre und das weltweit rasant gestiegene (finanzielle) Engagement dazu, dass mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Durchbrüchen gerechnet werden muss, welche die Auswahl geeigneter Technologiepfade und die anvisierten Zeitskalen hin zu einem Fusionskraftwerk stark beeinflussen können.
Ich hoffe, mit diesen Informationen Ihre Fragen beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
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