falsch positive Tests auf Coronavirus

Anfrage an: Robert Koch-Institut

Sind bei den veröffentlichten täglichen Zahlen der neu positiv Getesteten auch die falsch positiv getesteten Fälle mitgezählt? Oder werden diese anhand der bekannten Testspezifizitätswerte in Abzug gebracht?

Information nicht vorhanden

  • Datum
    2. Juni 2020
  • Frist
    4. Juli 2020
  • Ein:e Follower:in
Dr. Karl Ulrich Gutschke
Antrag nach dem IFG/UIG/VIG Sehr geehrte<< Anrede >> bitte senden Sie mir Folgendes zu: Sind bei de…
An Robert Koch-Institut Details
Von
Dr. Karl Ulrich Gutschke
Betreff
falsch positive Tests auf Coronavirus [#187729]
Datum
2. Juni 2020 09:23
An
Robert Koch-Institut
Status
Warte auf Antwort — E-Mail wurde erfolgreich versendet.
Antrag nach dem IFG/UIG/VIG Sehr geehrte<< Anrede >> bitte senden Sie mir Folgendes zu:
Sind bei den veröffentlichten täglichen Zahlen der neu positiv Getesteten auch die falsch positiv getesteten Fälle mitgezählt? Oder werden diese anhand der bekannten Testspezifizitätswerte in Abzug gebracht?
Dies ist ein Antrag auf Zugang zu amtlichen Informationen nach § 1 des Gesetzes zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes (IFG) sowie § 3 Umweltinformationsgesetz (UIG), soweit Umweltinformationen im Sinne des § 2 Abs. 3 UIG betroffen sind, sowie § 1 des Gesetzes zur Verbesserung der gesundheitsbezogenen Verbraucherinformation (VIG), soweit Informationen im Sinne des § 1 Abs. 1 VIG betroffen sind. Sollte der Informationszugang Ihres Erachtens gebührenpflichtig sein, möchte ich Sie bitten, mir dies vorab mitzuteilen und detailliert die zu erwartenden Kosten aufzuschlüsseln. Meines Erachtens handelt es sich um eine einfache Auskunft. Gebühren fallen somit nach § 10 IFG bzw. den anderen Vorschriften nicht an. Auslagen dürfen nach BVerwG 7 C 6.15 nicht berechnet werden. Ich verweise auf § 7 Abs. 5 IFG/§ 3 Abs. 3 Satz 2 Nr. 1 UIG/§ 4 Abs. 2 VIG und bitte Sie, mir die erbetenen Informationen so schnell wie möglich, spätestens nach Ablauf eines Monats zugänglich zu machen. Kann diese Frist nicht eingehalten werden, müssen Sie mich darüber innerhalb der Frist informieren. Ich bitte Sie um eine Antwort per E-Mail gemäß § 1 Abs. 2 IFG. Ich widerspreche ausdrücklich der Weitergabe meiner Daten an Dritte. Ich möchte Sie um eine Empfangsbestätigung bitten und danke Ihnen für Ihre Mühe! Mit freundlichen Grüßen Dr. Karl Ulrich Gutschke Anfragenr: 187729 Antwort an: <<E-Mail-Adresse>> Laden Sie große Dateien zu dieser Anfrage hier hoch: https://fragdenstaat.de/a/187729 Postanschrift Dr. Karl Ulrich Gutschke << Adresse entfernt >>
Mit freundlichen Grüßen Dr. Karl Ulrich Gutschke
Robert Koch-Institut
Diese Nachricht ist noch nicht öffentlich.
Von
Robert Koch-Institut
Betreff
Betreff versteckt
Datum
2. Juni 2020 09:24
Status
Warte auf Antwort

Diese Nachricht ist noch nicht öffentlich.

Robert Koch-Institut
Sehr geehrter Herr Dr. Gutschke, vielen Dank für Ihre Anfrage. Bitte entschuldigen Sie die späte Antwort. Da Ihre…
Von
Robert Koch-Institut
Betreff
AW: falsch positive Tests auf Coronavirus [#187729]
Datum
26. August 2020 11:32
Status
Anfrage abgeschlossen
Sehr geehrter Herr Dr. Gutschke, vielen Dank für Ihre Anfrage. Bitte entschuldigen Sie die späte Antwort. Da Ihre Anfrage nicht auf Zugang zu hier vorhandenen Aufzeichnungen gerichtet ist, unterfällt sie nicht dem Informationsfreiheitsgesetz. Falsch-positive Ergebnisse einer PCR-Testung (Nachweis einer akuten Infektion) kommen nach derzeitigen Erkenntnissen nur sehr selten vor. Generell wird die Richtigkeit des Ergebnisses von diagnostischen Tests auch von der Verbreitung einer Erkrankung beeinflusst. Je seltener die Erkrankung ist und je ungezielter getestet wird, umso höher sind die Anforderungen an Sensitivität (= die Empfindlichkeit des Tests, also wie wahrscheinlich es ist, dass ein Test einen bestimmten Erreger sicher erkennt) und Spezifität (die Zielgenauigkeit des Tests, also wie wahrscheinlich es ist, dass ein gesuchter Erreger bei Gesunden sicher ausgeschlossen werden kann) der zur Anwendung kommenden Tests. Zum Nachweis von Erbgut (RNA) des SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2) stehen zahlreiche validierte Testsysteme zur Verfügung. Die Eigenschaften dieser Tests (Sensitivität und Spezifität) unterscheiden sich (siehe www.rki.de/covid-19-diagnostik > Direkter Erregernachweis durch RT-PCR). Es gibt Studien zur Bestimmung der Sensitivität und Spezifität der verschiedenen PCR-Tests auf SARS-CoV-2. Darüber hinaus werden umfangreiche Ringversuche durchgeführt, die primär zur Qualitätssicherung der Labore dienen. In einem Ringversuch zum Virusgenom-Nachweis von SARS-CoV-2 meldeten lediglich 3 deutsche Laboratorien 2 falsch positive Ergebnisse von insgesamt 596 Ergebnissen, und 2 inkomplette Ergebnisse von insgesamt 596. Hinsichtlich der Spezifität spiegeln diese Ergebnisse eine sehr gute Testdurchführung in deutschen Laboratorien wider (siehe auch https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/N…). Diese Zahl bezieht sich auf einen konkreten Ringversuch, solche Ringversuche finden regelmäßig statt (siehe www.instand-ev.de). Hierbei muss bedacht werden, dass von der Durchführung eines Ringversuches nicht auf die Gesamtheit der durchgeführten Teste geschlossen werden kann. Es kann damit keine „Falsch-Positiv-Rate“ der PCR-Teste für Deutschland in der Gesamtheit angegeben werden. Die Qualitätssicherungsmaßnahmen in den Laboratorien widmen sich fortlaufend diesem Aspekt. In einer Abfrage verschiedener Labore in Deutschland wurde deutlich, dass die Labore insbesondere schwach positive Ergebnisse (hoher ct-Wert, geringe Viruslast) regelhaft durch den Einsatz einer zweiten PCR mit unterschiedlichen Primern absichern, was die Spezifität auch in der Routine deutlich steigert. Insofern erscheint die Annahme von Spezifitäten unter 99,9% nicht realistisch. Dies zeigt, dass zumindest die bisherige Praxis der Testung mit sehr guten positiv prädiktiven Werten einhergeht. Auch die österreichische Gesellschaft für Labormedizin schreibt zur PCR-Spezifität bei SARS-CoV-2, siehe https://www.oeglmkc.at/corona.html#ABS1…: "Im Realbetrieb großer, hoch-qualitativ arbeitender medizinischer Labore sind falsch positive PCR-Ergebnisse eine absolute Rarität und die Spezifität von SARS-CoV-2 PCR Tests liegt nach internen Auswertungen von Screeninguntersuchungen unter Berücksichtigung zusätzlicher Testergebnisse der Personen bei >99,9%." Weitere (technische) Hinweise zu PCR-Tests sind unter www.rki.de/covid-19-diagnostik abrufbar. Siehe auch die FAQ "Welche Rolle spielen falsch-positive Testergebnisse?": www.rki.de/covid-19-faq Bei weiteren Verständnisfragen kann evtl. ein Virologe weiterhelfen, z.B. von der Gesellschaft für Virologie, ALM e.v. oder INSTAND e.V. oder einer Universitätsklinik. Für weitere Informationen zu COVID-19 siehe www.rki.de/covid-19, unter anderem den täglichen Situationsbericht, die Antworten auf häufig gestellte Fragen und den SARS-CoV-2-Steckbrief. Die Dokumente werden fortlaufend und regelmäßig an den aktuellen Kenntnisstand angepasst. Wir wünschen Ihnen alles Gute und verbleiben mit herzlichen Grüßen
Dr. Karl Ulrich Gutschke
Sehr geehrte<< Anrede >> vielen Dank für Ihre Beantwortung meiner Anfrage nach dem Umgang mit falsch-p…
An Robert Koch-Institut Details
Von
Dr. Karl Ulrich Gutschke
Betreff
AW: falsch positive Tests auf Coronavirus [#187729]
Datum
26. August 2020 17:33
An
Robert Koch-Institut
Status
E-Mail wurde erfolgreich versendet.
Sehr geehrte<< Anrede >> vielen Dank für Ihre Beantwortung meiner Anfrage nach dem Umgang mit falsch-positiven Testergebnissen. Ihre Ausführungen können mich als Mathematiker nicht wirklich überzeugen. Formulierung wie "äußerst seltene Ereihnisse" oder "absolute Rarität" verschleiern, dass der Anteil falsch-positiver an den positiven Testergebnissen dennoch sehr hoch sein kann. Sie schreiben, dass die Spezifität im allgemeinen größer als 99,9% sei. Aber Ihr zitiertes Ergebnis eines Ringversuchs steht mit dieser Angabe nicht unbedingt im Einklang; denn dort wurden bei 596 Tests 2 falsch-positive Befunde gefunden, was eher auf eine Spezifität von 0,997 hindeutet. Ich fürchte auch, dass bei der enormen Zunahme von Tests wegen der Reiserückkehrer längst nicht allle verwendeten Tests das Niveau einer Spezifität von 99,9 % einhalten können. Aber selbst wenn dies so wäre, als wenn die rund eine Million Tests der letzten Woche alle eine Spezifität von 99,9% aufweisen würden, gäbe es immerhin noch auf 1000 falsch-positive Befunde innerhalb der Woche, dies wären rund 12 % der gemeldeten Neuinfektionen. Ich vermag immer noch nicht einzusehen, dass das RKI nicht darauf hinweist, dass die gemeldeten Neuinfiziertenzahlen möglicherweise deutlich zu hoch angegeben werden. Mit freundlichen Grüßen, Dr. Karl Ulrich Gutschke Anfragenr: 187729 Antwort an: <<E-Mail-Adresse>> Laden Sie große Dateien zu dieser Anfrage hier hoch: https://fragdenstaat.de/a/187729/

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Robert Koch-Institut
Diese Nachricht ist noch nicht öffentlich.
Von
Robert Koch-Institut
Betreff
Betreff versteckt
Datum
26. August 2020 17:43
Status
Anfrage abgeschlossen

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