Fragen zum Tätigkeitsbericht 2022/23 der Aufarbeitungsbeauftragten von Sachsen-Anhalt
Fragen zu Punkt 1.4.5. Beratung von Dopingopfern des Tätigkeitsberichts.
Text: Kinder und Jugendliche, die in Trainingszentren des Leistungssports in der DDR systematischem Zwangsdoping ausgesetzt waren, leiden heute teilweise an schweren Folgeerkrankungen.
Frage 1: Wie viele Kinder und Jugendliche wurden von Ihrer Behörde betreut?
Frage 2: Wie viele solcher Kinder und Jugendliche leiden teilweise an schweren
Folgeerkrankungen ?
Frage 3: Welchen Anteil dieser Folgeerkrankungen haben gesundheitliche Störungen, die außerhalb des Doping liegen? Zum Beispiel: Scheidungen, Rauchen, Alkohol, Arbeitsplatzverlust, finanzielle Schwierigkeiten, Diabetes usw.
Text: Die Landesbeauftragte hat die Betroffenen auch darin unterstützt, für ihre Antragstellung fachkundig begutachtet zu werden.
Frage4: Welche Qualifizierungen bringen die Mitarbeiter dieser Behörde mit, damit die Beratungssuchenden nicht durch Fehlberatungen in die Irre geleitet zu werden?
Frage 5: Da die gesetzliche ärztliche Schweigepflicht nicht für die Mitarbeiter in ihrer Behörde zum Tragen kommt, wie teilen Sie es den Beratungssuchenden mit, dass die Mitarbeiter in ihrer Behörde der ärztlichen Schweigepflicht nicht unterliegen?
Text: Dabei war bei vielen Betroffenen ein ähnlich hoher Leidensdruck, aber auch Leistungs- und Erfolgsdruck spürbar. Letzteres ließ dabei nicht nur auf eine Substanz, sondern auch auf einen Erziehungs- oder Trainingsstil schließen, welcher Grenzüberschreitung in jeglicher Hinsicht zum Ziel zu haben schien, um die Athletinnen und Athleten über ihre Belastungsgrenze zum vermeintlichen Erfolg zu treiben.
Frage 6: Welche Qualifikation haben die Mitarbeiter ihrer Behörde um bewerten zu können, um feststellen zu können, das es zu einer Grenzüberschreitung gekommen ist, mit dem Ziel dadurch Erfolge zu erzielen?
Frage 7: Welche Qualifikation haben die Mitarbeiter ihrer Behörde um bewerten zu können, dass diese Grenzüberschreitungen ausschließlich nur in der DDR zum Einsatz kamen?
Text: Zusätzlich wirkten der Konkurrenzdruck untereinander, fehlender Kontakt außerhalb des Trainingszentrums sowie martialische Trainingsmethoden, Misshandlungen und Missbräuche durch Trainerinnen und Trainer auf die Kinder und Jugendlichen ein und formten neben der Substanzschädigung deren Charakterentwicklung und psychische Gesundheit in einem gesonderten, abgeschirmten und überwachten (Sub-) System der ehemaligen DDR.
Frage 8: Welche Qualifikation haben die Mitarbeiter ihrer Behörde um eindeutig feststellen zu können, dass
a) der Konkurrenzdruck untereinander
b) fehlender Kontakt außerhalb des Trainingszentrums
c) martialische Trainingsmethoden
d) Misshandlungen und Missbräuche durch Trainerinnen und Trainer auf die Kinder und Jugendlichen
e) formten neben der Substanzschädigung deren Charakterentwicklung und psychische Gesundheit
ausschließlich nur in der DDR vorkamen?
Text: Oft zeigten die Betroffenen in der Beratung wenig Gespür für ihre eigenen Grenzen, Gefühle und Bedürfnisse, sondern präsentierten stattdessen eine Kämpfernatur, mit Tendenz zur Selbstausbeutung, wenig Selbstfürsorge und einem auffällig hohen Bezug auf Körperlichkeit (Symptomdruck) und Leistung (Erfolgsdruck), worunter sie gleichwohl auch litten.
Frage 9: Welche Qualifikation haben die Mitarbeiter ihrer Behörde um eindeutig feststellen zu können, dass
a) wenig Gespür für ihre eigenen Grenzen, Gefühle und Bedürfnisse
b) präsentierten stattdessen eine Kämpfernatur
c) Tendenz zur Selbstausbeutung
d) wenig Selbstfürsorge
e) einem auffällig hohen Bezug auf Körperlichkeit (Symptomdruck) und Leistung (Erfolgsdruck)
ausschließlich nur in der DDR vorkamen?
Text: Störungsbilder, die vorrangig in der Beratungszeit von den Betroffenen beschrieben wurden, waren (rezidivierende) depressive Episoden, psychovegetative Dysfunktion, Somatisierungsstörungen, Angst- und Panikstörungen, (komplexe) Posttraumatische Belastungsstörungen, (narzisstische) Persönlichkeitsstörungen und Schwierigkeiten in der zwischenmenschlichen Beziehungsgestaltung.
Frage 10: Welche Qualifikation haben die Mitarbeiter ihrer Behörde um Diagnosen über die aufgeführten Krankheitsfelder abgeben zu können?
Text: Die Landesbeauftragte steht in Kontakt mit dem Doping-Opfer-Hilfe-Verein e. V. und tauscht sich mit ihm regelmäßig zu Beratungsfragen aus.
Frage 11: Welche Vorkehrungen hat ihre Behörde getroffen, dass sie keine persönliche Daten von Beratungssuchenden an den Doping-Opfer-Hilfe-Verein weitergeben?
Anfrage teilweise erfolgreich
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Datum2. November 2023
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5. Dezember 2023
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