Sehr geehrter Herr Semsrott,
anbei erhalten Sie die Beantwortung ihrer Anfrage:
Klimaschutzplan/Klimaschutzkonzept der Gebietskörperschaft:
Der Kreistag hat am 18.01.2021 die aktuelle „Energie- und Klimaschutzstrategie 2030 für den Landkreis Emsland“ beschlossen. Sie ist über das spezielle Klimaschutz-Internetportal des Landkreises Emsland öffentlich abrufbar.
(siehe
https://www.klimaschutz-emsland.de/pdf_files/allgemein/anlage-2-sitzungsvorlage-264-2020-energie-und-klimastrategie.pdf )
Anfrage nach einem aktuellen Plan zur Anpassung Ihrer Gebietskörperschaft an die Klimakrise (Klimaanpassungskonzept):
Unter den Ziffern 3.10 und 3.11 der zuvor genannten „Energie und Klimaschutzstrategie 2030 für den Landkreis Emsland“ wird das Thema Klimafolgenanpassung konkret aufgegriffen. Aktuell ist der Landkreis Emsland als eine von drei Modellregionen an dem Projekt „Kommunen vernetzen“ des Umweltbundesamtes genau zu diesem Thema beteiligt. Dort werden in Netzwerkarbeit mit verschiedenen Akteuren konkrete Handlungsansätze beraten und erarbeitet.
(siehe Info unter
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/anpassung-an-den-klimawandel/anpassung-auf-kommunaler-ebene/kommunen-vernetzen )
Anfrage nach Starkregen-Gefahrenkarten für die Gebietskörperschaft:
Der Landkreis Emsland steht u.a. im Dialog mit dem Niedersächsischen Kompetenzzentrum Klimawandel (NiKo). Dort werden z.B. über die Internetseite des Niedersächsischen Umweltministeriums sogenannte Faktenblätter für verschiedene Szenarien (u.a. Faktenblatt HQ100 u.a.) digital angeboten.
(siehe
https://www.umwelt.niedersachsen.de/niko/niko_produkte/niko-produkte-205854.html)
Darüber hinaus ist man über das bereits seit einigen Jahren laufende Projekt „Hochwasserpartnerschaft Hase“ im Rahmen der regionalen o.g. Netzwerkarbeit zur Klimafolgenanpassung bzw. zum Klimaschutz hier aktiv.
(siehe
https://www.uan.de/service/hochwasserpartnerschaften/hwp-hase)
Konkrete weitergehende Starkregen-Gefahrenkarten obliegen darüber hinaus eher einzelnen Städten und Gemeinden. Diese sind durch die gezielte Netzwerkarbeit zur Klimafolgenanpassung bereits thematisch eingebunden. Die Problematik Starkregenereignisse wird aber auch beim kreisweiten Projekt „Emslandplan 2.0“ zum Wassermengenmanagement behandelt
(siehe
https://www.emsland.de/buerger-behoerde/aktuell/pressemitteilungen/emslandplan-20-bringt-neue-strategien-im-umgang-mit-wasser.html)
Budget für ein Anpassungskonzept:
Im Rahmen der „Energie- und Klimaschutzstrategie 2030 für den Landkreis Emsland“ ist zur Umsetzung per Kreistagsbeschluss ein jährliches Budget von 500.000 € beschlossen worden. Von diesem Gesamtbetrag sind beispielsweise auch Mittel für die Teilbeschlüsse zur Klimafolgenanpassung oder zur Klimaschutz-Netzwerkarbeit vorgesehen.
Darüber hinaus werden weitere projektorientierte Mittel genutzt, so beispielsweise für das aktuelle Modellprojekt „Emslandplan 2.0“ zum Wassermengenmanagement ca. 190.000 €.
Anfrage, wie viel Quadratmeter Fläche in den kommenden Jahren entsiegelt werden sollen und wie viele Bäume gepflanzt werden sollen:
Der Landkreis Emsland ist insbesondere über seine Naturschutzstiftung seit Jahren dabei, einen Klimaschutzwald zu schaffen. Über 300.000 Bäume sind bereits in den ersten Jahren gepflanzt worden. 2014 ist man für dieses Engagement bereits landesweit als aktive Klimakommune vom Land Niedersachsen ausgezeichnet worden.
(siehe
http://www.naturschutzstiftung-emsland.de/2017/01/28/klimaschutzwald-fuer-jeden-emslaender-ein-baum/).
Seit 2019 läuft die Aktion „Klimaschutzwald 2.0“, bei der mit weiteren Pflanzaktionen an verschiedenen Orten im Emsland eine kontinuierliche Fortsetzung des erfolgreichen Landkreisprojekts erfolgt.
(siehe
https://www.emsland.de/buerger-behoerde/aktuell/pressemitteilungen/auftakt-fuer-klimaschutzwald-20.html).
Prognosen in m2 zu einer konkreten etwaigen Flächenentsiegelung sind für den ohnehin sehr ländlich geprägten Flächenlandkreis nicht realistisch. Gleichwohl ist das Thema im Rahmen der Netzwerkarbeit mit den emsländischen Kommunen selbstverständlich präsent.
Anfrage zur Größe und zu Standorten innerhalb der Gebietskörperschaft für Rückhaltebecken:
Hier ist auf die Aktivitäten und weiteren Maßnahmen im Rahmen des Modellprojektes „Emslandplan 2.0“ und des UAN-Projektes „Hochwasserpartnerschaft Hase“ hinzuweisen (siehe beides oben).
Darüber hinaus wird im Dialog mit den emsländischen Städten, Gemeinden und Samtgemeinden im Rahmen der jeweiligen Bauleitplanung auf Rückhaltebecken geachtet.
Freundliche Grüße