korrekte Klassifizierung von MoWas-Warnungen "von bundesweiter Tragweite"
Der Deutschlandfunk sendete am 03.12.22 im Format "Wochenendjournal" die Folge "Sind wir vorbereitet? Deutschland probt den Ernstfall".
Es ging dort um
"Flutkatastrophe, Chemieunglück, Stromausfall – am 8. Dezember wird erprobt, wie die Bevölkerung bei Gefahren gewarnt werden kann.
Wir testen Sirenen, besichtigen einen Schutzbunker und einen privaten Vorratsraum, wo Lebensmittel und Wasser lagern."
Dort heißt es ab Laufzeit 28:44:
"
[Reporter:]
"Was kann denn das Radio noch leisten bei einer Naturkatastrophe oder einem Angriff auf die kritische Infrastruktur ?
Das frage ich nach im Kölner Funkhaus des Deutschlandfunks, in der Nachrichtenredaktion bei meiner Kollegin, der Redakteurin Francisca Zecher.
Der Bildschirm bei ihr im Büro ist an und es sind genauer gesagt zwei Bildschirme.
Rote Querbalken oben am Bildschirmrand, die gehören hier zum täglichen Geschäft, die poppen inzwischen fast ständig auf, denn die melden Eilmeldungen.
Allein beim Wetter gibt es rund 210.000 Wetter-Warnungen pro Jahr und dazu nochmal 10.000 Warnungen vor Unwetter beziehungsweise extremem Unwetter.
Jetzt mal die Frage zum Ahrtal, zu der Unwetter-Katastrophe in der Nacht auf den 15. Juli [2021]:
Da gabs Dauerregen, hundert Liter allein in der Nacht pro Quadratmeter.
Auch andere Flüsse im Westen sind über die Ufer getreten.
Hat der Deutschlandfunk gewarnt, Francisca Zecher ?"
[Francisca Zecher:]
"Also wir hätten gewarnt, wenn wir hätten warnen können.
Aber wir konnten nicht, weil wir die nötigen Informationen dazu vom BBK nicht erhalten haben".
[Reporter:]
"Was hätte das sein müssen, was das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn hätte liefern können oder sollen ?"
[Francisca Zecher:]
"Es gibt diese Multiplikatoren-Vereinbarung zwischen uns und dem BBK.
Und da sind so Dinge geregelt, dass wir an das sogenannte MoWas, das modulare Warnsystem, angeschlossen sind.
Das heißt, wenn die in irgendwelchen Leitstellen was los schicken, gibt es Sachen, die bei uns ankommen, je nachdem wie das klassifiziert ist.
Und das ist genau der Knackpunkt, die Sachen waren nicht so klassifiziert, dass sie bei uns ankommen.
Warum das so war, das müsste man beim BBK erfragen."
"
Ferner heißt es 14.07.22 im Deutschlandfunk im Format "mediasres" in der Folge "Nach der Flutkatastrophe: Was hat der Deutschlandfunk gelernt? – Kollegengespräch mit Francisca Zecher":
"
[Reporter:]
"Ich habe vor der Sendung mit Francisca Zecher gesprochen.
Sie ist stellvertretende Nachrichten-Chefin hier im Deutschlandfunk.
Und ich habe sie zunächst gefragt, ob wir die Menschen hätten besser warnen müssen. "
[Francisca Zecher:]
"Na also es wäre natürlich gut gewesen, wenn wir sie hätten besser warnen können.
Aber das konnten wir leider nicht.
Wir sind zwar an das Modulare Warnsystem MoWas angeschlossen.
Das ist ein System, das das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entwickelt hat, um vor Katastrophen zu warnen.
Aber über dieses System ist bei uns in der Nacht selbst nichts angekommen.
Also die Kolleginnen und Kollegen, die nachts im Einsatz waren, hatten nicht genug in der Hand, um warnen zu können."
[Reporter:]
"Das ja eigentlich komisch, woran liegt das ?
Der damalige BBK-Präsident Schuster hat damals ja auch gesagt, dass Warnmeldungen rausgegangen seien ?"
[Francisca Zecher:]
"Also, was genau bei den anderen Rundfunk-Häusern angekommen ist, das kann ich nicht beurteilen.
Als überregionaler Sender bekommen wir aber nicht immer die gleichen Informationen wie in diesem Fall zum Beispiel der WDR oder der SWR.
Also für uns gelten hier auch teilweise andere Regeln:
Wir müssen das Programm unterbrechen, wenn es sich um ein Ereignis der höchsten Warnstufe von bundesweiter Tragweite handelt.
Das könnte zum Beispiel ein Atomunfall sein oder wenn mindestens zwei Bundesländer betroffen sind.
Und im Fall der Flutkatastrophen waren zwei Bundesländer betroffen.
Hätte es also eine Warnmeldung gegeben in der Nacht, hätten wir diese melden müssen."
[...]
"
Meine Frage:
Welche Maßnahmen wurden getroffen, damit zukünftige Warnungen "von bundesweiter Tragweite" über MoWas korrekt klassifiziert werden, so dass sie z.B. über den Deutschlandfunk ausgesendet werden können ?
Vielen Dank.
Anfrage erfolgreich
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Datum31. Januar 2023
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2. März 2023
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