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Sehr geehrter Herr Thews,
anbei die Antwort auf Ihre Anfrage 272296 von Seiten der "Mainzer
Mobilität":
Das Förderprojekt "Digitale Haltestelle" ist ein vom Bundesministerium für
Digitales und Verkehr gefördertes Projekt, das im Rahmen Antragstellung
vom Projektträger geprüft und genehmigt wurde. Darüber hinaus ist das
Projekt im GreenCityMaster-Plan der Stadt Mainz enthalten.
Das Projektvorhaben wurde intern hinsichtlich ihres
Kosten-/Nutzenverhältnisses qualitativ und unter Einbeziehung aller
bekannten Informationen zum Zeitpunkt der Antragstellung bewertet. Dabei
ist die MVG zum Ergebnis gekommen, dass aufgrund des hohen
NOx-Minderungspotentials (Anforderung des Förderprogramms) und des
ebenfalls hohen Mehrwerts für die Fahrgäste ein positives
Kosten-/Nutzenverhältnis vorliegt. Der Antrag wurde mit einer Förderquote
von 70 Prozent vom Bund genehmigt.
Der Außendienst der Mainzer Mobilität tauscht an den rund 1000
Haltepunkten im Bediengebiet der Mainzer Verkehrsgesellschaft nicht nur
jährlich zu „normalen“ Fahrplanwechseln die Aushänge an den Haltestellen.
Aufgrund von Umleitungen und/oder notwendigen Ersatzverkehren,
Tarifwechsel, Sonderveranstaltungen etc. erfolgt ein solcher Austausch
mehrfach im Jahr an einer Haltestelle. Zum Überblick: Alleine ein einziger
Tausch aller Aushangfahrpläne im Bediengebiet der Mainzer Mobilität
bedeutet den Druck (auf wetterfestem Papier), das Ausfahren und Aushängen
von gut 3.000 Zetteln. Durch den Verzicht der Einzelfahrten für den
Austausch der Aushänge an den einzelnen Haltestellen können wir 20.000 km
Fahrleistung und damit CO2- sowie NOx- Emissionen einsparen. Aktuell
genutzte Betriebsfahrzeuge (zum Zeitpunkt der Antragstellung) emittieren
208,5 g/Pkm CO2 sowie 906 mg/Pkm NOx Stickoxide. Dies führt bei einer
jährlichen Verkehrsleistung von 20.000 Km zu einer jährlichen Einsparung
von insgesamt rund 4.170,00 kg CO2 sowie rund 18 kg NOx Stickoxide.
Hinzu kommt: Durch die Maßnahme Informationssysteme für digitale
Haltestellen wird die Attraktivität des ÖPNV in Mainz insgesamt gefördert.
Dies führt zu einer Verlagerung des Modalsplits vom MIV zum ÖPNV und damit
zu einer Verringerung des CO2-Ausstoßes und der NOx-Emissionen.
Im Gegenzug verbraucht die einseitige Säule – welche überwiegend
aufgestellt werden – ersten Schätzungen zu Folge pro Monat im Schnitt 84
kWh. An einzelnen Haltestellen, an denen ein höherer Informationsbedarf
bzw. höheres Fahrgastaufkommen zu erwarten ist, sind Säulen mit zwei
Displays im Einsatz. Ersten Schätzungen zu Folge verbrauchen diese im
Monatsschnitt ca. 130 kWh.. Der genaue Verbrauch ist witterungsabhängig,
da der Monitor auf die Helligkeit der Umgebung reagiert, sprich nachts
weniger stark leuchtet als tagsüber bei Sonnenschein. Bei 200 Monitoren
wird sich der gesamte Stromverbrauch aller Monitore demnach vermutlich
zwischen rund 170 000 und 228 000 Kilowattstunden im Jahr bewegen –
abhängig von der Zahl der Zweifachmonitore. Da die Monitore mit Ökostrom
betrieben werden, fallen dadurch keine CO2-Emissionen an.
Neben der Digitalisierung der bestehenden Aushänge bieten die neuen
Infosäulen weitere, wichtige Funktionen, die das Thema Mobilität bzw. den
damit verbundenen Informationsbedarf der Fahrgäste unterstützen. Es sind
die jeweils letzten fünf News der Website angeteasert und damit für alle –
auch ohne Smartphone – sichtbar. Wir konnten zudem einen Stadtplan
integrieren, der u.a. auch eine Verbindungs- und Tarifauskunft beinhaltet
sowie bspw. meinRad-Stationen. Auch ein Abfahrtsmonitor ist integriert,
was vor allem für Haltestellen ein großer Vorteil ist, an denen noch kein
DFI vorhanden war. Ebenso wurden alle Inhalte im Sinne der
Barrierefreiheit geprüft und eingearbeitet.
Alles in allem handelt es sich also um ein Projekt, dass die Informationen
rund um den ÖPNV leichter zugänglich macht und dabei auch Emissionen und
Aufwände reduziert.
Mit freundlichen Grüßen,